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Veröffentlicht am 22.11.2019

Sternenhimmel über'm Kochtopf: Jeden Tag genießen

Rachs Rezepte für jeden Tag
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„Große Küche für kleines Geld“, so heißt der Untertitel des Kochbuchs. Und da wird nicht zu viel versprochen. Das Kochbuch ist einfach großartig. Die Rezepte sind wahnsinnig vielseitig. Und in der hochwertigen ...

„Große Küche für kleines Geld“, so heißt der Untertitel des Kochbuchs. Und da wird nicht zu viel versprochen. Das Kochbuch ist einfach großartig. Die Rezepte sind wahnsinnig vielseitig. Und in der hochwertigen 240 Seiten (schönes dickes, leicht angerautes Papier) dicken Rezepte-Sammlung wird viel geboten. Die Gerichte werden auf einer Doppelseite präsentiert, also, auf der einen Seite die Anleitung für die Zubereitung und auf der anderen Seite kann man sehen, wie man das fertige Gericht nahezu kunstvoll auf dem Teller anrichten kann. Vor einem dezent-grauen Hintergrund ist jeweils eine Portion abgebildet. Das sieht richtig gut aus, da läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Da war ein echter Profi am Werk! Die Vorgehensweise bei der Zubereitung ist sehr übersichtlich, da die einzelnen Arbeitsschritte in gut von einander abgehobenen Textblöcken auf der Seite platziert sind.
Das Buch ist wie ein wahres, zauberhaftes Bilderbuch, durch das man auf der Suche nach „Was-koch-ich-denn“ reist. Beim das Richtige-Finden helfen auch die kurzen und prägnanten Schlagwörter, die anzeigen, in welche Richtung diese Mahlzeit geht, wie beispielsweise: „zum Sattesssen“, „schnell und fein“, „raffinierte Kombi“, „südlich leicht“, „frühlingsfrisch“, „herzhaft und köstlich“, „ofenfrisch“, „mexikanisch“ etc.

Die einzelnen Kapitel sind: Salate, Suppen & Eintöpfe, Gemüse, Ofengerichte, Nudeln & Reis, Fisch & Meeresfrüchte, Geflügel & Fleisch, Süßes & Desserts sowie Grundrezepte.

Mir gefällt, dass dem Gemüse hier ein großer Stellenwert eingeräumt wird. Bei dem Rezepten findet man ein internationales, globales Spektrum, so dass neben Kartoffeln, Reis und Nudeln auch Couscous, Falafel, Bulgur, Polenta etc. ins Gericht gezaubert werden.
Vereinzelt findet man auch zu den einzelnen Rezepten auf der Bildseite über dem abgebildeten Gericht einen „Rachs-Profi-Tipp“, was man bei der Zubereitung beachten sollte und/oder wie man noch mehr 'Bums' der Köstlichkeit verpasst. (Es darf sich ja von selbst verstehen, dass frische Kräuter das A&O und somit die halbe Miete für ein gutes Gelingen sind.)

Ich finde es schön, dass hinten im Buch ein kurzes Kapitel („Grundrezepte“) eingebunden ist, in dem gezeigt wird, wie man diverse Brühen, Dressings, Saucen und Öle – teils auf Vorrat – einfach ohne viel SchnickSchnack selber machen kann.
Ich habe in dem Buch viele neue Rezepte gefunden, die mich richtig anlachen und anmachen; außerdem habe ich Inspirationen erhalten, meinen Speiseplan-Alltag zu erweitern.
So hat mich z.B. das Rezept der „Pizza mit Zitrone“ besonders überrascht, vom „Bananen-Zimt-Quark“ war ich richtig geflasht.

Meiner Ansicht ist es ein wenig übertrieben, dass die „Rezepte für JEDEN TAG“ sein sollen. Für mich sind sie alle etwas Besonderes. Aber man kann es auch sehen: Hier wird der Alltag zu was Besonderem. Alltagsküche soll kein provisorisches und langweiliges, sich immer wiederholendes Notkochen sein. Wer sich gut vorbereitet und plant, der schafft es, mit dem Kochbuch regelmäßig ohne großen Aufwand und ohne tief in die Tasche greifen zu müssen ein kulinarisches Event zu zaubern. Und ich denke, jeder wird doch so flexibel und kreativ genug sein, mit etwas Fantasie, diese Gerichte seinen Ansprüchen/Vorlieben und Möglichkeiten anzupassen.

Und das Ziel / die Quintessenz ist – und da stimme ich Rach voll zu: „Kochen ist einfach, macht Spaß und kostet nicht viel – ich weiß jetzt auch, wie es geht (S.7)“

Das Buch kann ich wärmstens empfehlen und gebe 5 Sterne. Ein tolles Geschenk für Hobbyköche und die, die es werden wollen!

Veröffentlicht am 13.11.2019

Pötzsch-Blitz, das Werk ist eine wahre Wucht

Der Lehrmeister (Faustus-Serie 2)
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Herbst 1518: Sechs Jahre ist es her, dass Johann Georg Faustus mit seinem Gehilfen Karl Wagner und seiner mittlerweile 17-jährigen Tochter Greta aus den Katakomben von Nürnberg geflohen ist. Als Quacksalber ...

Herbst 1518: Sechs Jahre ist es her, dass Johann Georg Faustus mit seinem Gehilfen Karl Wagner und seiner mittlerweile 17-jährigen Tochter Greta aus den Katakomben von Nürnberg geflohen ist. Als Quacksalber und Astrologe ist Faustus sehr gefragt und zieht von Stadt zu Stadt. Doch es geht das Gerücht umher, dass Faustus das Geheimnis des „Stein der Weisen“ kennen würde. Auf dieses Wissen, wie man Gold herstellen kann, ist auch Papst Leo X., der finanziell am Ende ist und Machtansprüche bewahren möchte, erpicht. Es beginnt eine Jagd durch Deutschland und Frankreich, um Faustus nach Rom zu schaffen.
Gleichzeitig aber plagt Faustus eine unerklärliche Krankheit, die ihn lähmt. Ist diese Krankheit natürlicher Art oder steckt der Teufel dahinter? Er hofft, dass er Rat bei beim großen Meister Leonardo da Vinci bekommen könnte und reist nach Amboise (Frankreich). Auch wenn Leonardo keine Lösung für sein gesundheitliches Problem hat, gibt er ihm eine Botschaft mit auf den Weg, die in den Händen von falschen 'Wissern' fatale Folgen für die ganze Welt haben könnte.
Und nun trägt Faustus eine große Verantwortung mit sich......
Kommt es zu einem erneuten Deal mit dem Teufel, der in der Haut seines Widersachers und alten Lehrmeisters Tonio del Moravia steckt?

Ich muss gestehen, ich bin kein Freund von Nachwörtern. Aber dieses Nachwort hat mir außerordentlich gut gefallen, da es historische Gegebenheiten noch mal gut erklärt und aufgegriffen hat. Auch die Hinweise auf die historischen Schauplätze sind im sogenannten „Reiseführer“ super beschrieben, so dass man Lust bekommt, sich die ein oder andere Stätte anzuschauen oder aber zumindest mehr im Internet zu recherchieren. Kleine Übersichtskarten im Buch (vorne und hinten) veranschaulichen Johanns Reiseroute von Bamberg durch diverse französische Städte bis hin nach Rom, wobei Rom sogar eine eigene Karte gewidmet ist.
Oliver Pötzsch kann seine Befürchtungen, dass - wenn er es Goethe gleichtut - der zweite Teil „in die Hose gehen“ könnte, beiseite schieben. Auch der Nachfolgeroman „Der Lehrmeister“ ist – trotz gewisser Zähheit zwischendurch - wie der erste Teil „Der Spielmann“ ein absoluter Lesegenuss. Man wird richtig ins Mittelalter entführt und kann nachvollziehen, wie strapaziös das Reisen und das Leben zu der damaligen Zeit war.
Man merkt, dass in dem Buch viel Herzblut, Ehrgeiz und Motivation drin steckt. Es ist absolut gut recherchiert und die Protagonisten (fiktive und reale Personen [wie Papst Leo X., Agrippa, Leonardo da Vinci, Martin Luther, Kaiser Maximilian, Gilles de Rais etc.]) sind fantastisch ausgearbeitet.
Man braucht schon ein gewisses Händchen, Fiktion und Realität miteinander zu verweben, diesem Anspruch wird dieser Roman anstandslos gerecht. Nicht aufdringlich wird geschichtliches Wissen aber auch politische Fakten vermittelt. Auch eine kleine Liebesgeschichte dezent wird eingebaut.
Der Schreibstil ist spannend und mitreißend sowie flüssig zu lesen und hat auch seine mystischen und gruseligen Elemente. Regelmäßige 'Richtungswechsel' der Handlung erhöhen die Spannung und lassen Protagonisten in einem anderem Licht erscheinen als man vorher angenommen hat. Pötzsch ist halt für Überraschungen gut! Aufgrund der bildhaften und detaillierten Sprache bekommt man fantastisches Kopfkino geboten.
Und Freunde von Goethes Faust kommen hier gleichfalls auf ihre Kosten: Es finden sich immer wieder Anspielungen durch Textpassagen aus Faust I, die einem ein Schmunzeln oder 'Aha' ins Gesicht zaubern.

Nach dem Lesen habe ich mich gefragt, ob sich Oliver Pötzsch - entgegen seiner Aussage - dennoch wieder was einfallen lässt, damit diese Faust-Reise in die dritte Runde geht...
(Oder schafft er es, sich tatsächlich ganz von ihm zu verabschieden?)

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Veröffentlicht am 01.11.2019

Wo ist das...? Daaaa!

Mein schönstes Sachen suchen
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Bei diesen liebevoll gestalteten, hochwertigen und langlebigen Hardcover-Bilderbuch mit stabilen Pappseiten handelt es sich um eine besondere Jubiläumsausgabe der Bilderbuchreihe „Sachen suchen“ im Ravensburger-Verlag, ...

Bei diesen liebevoll gestalteten, hochwertigen und langlebigen Hardcover-Bilderbuch mit stabilen Pappseiten handelt es sich um eine besondere Jubiläumsausgabe der Bilderbuchreihe „Sachen suchen“ im Ravensburger-Verlag, da hier aus sämtlichen Büchern dieser Serie ein Buch zusammengestellt worden ist, das die schönsten Szenerien der bislang erschienenen Bücher in einem vereint. Es ist quasi ein „Best-of“!
Allein das Cover gibt einen wunderbaren Überblick, was einem in dem abwechslungsreichen Bilderbuch, das viele Alltagsmomente / Lebenssituationen präsentiert, erwartet: Bauernhof, Schwimmbad, Kindergarten, Bahnhof, Zoo, Wald und Wiese usw..
Dieses Selber-Geschichten-Erzählen-Buch ist geeignet für Kinder ab etwa zwei Jahren.
Die Konzeption ist klug erarbeitet. So sind die einzelnen – ich nenne es mal – Kapitel zweigeteilt. Auf der linken Seite der jeweiligen Szene ist eine Suchleiste mit einem kurzen Einleitungstext und kleinen Bildern (Gegenstände, Tiere, Menschen) angebracht, die das Kind dann im daneben liegenden großen „Wimmel-Bild“ suchen und zeigen kann. Aber im großen Bild gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken, so das sich das Abenteuer „Wo ist …..“? erweitern kann. Frei nach dem Motto: „Was oder wen siehst Du?“
Es gibt wahnsinnig viel zu sehen und zu entdecken, so dass man sich jedem Bild relativ lange widmen kann. Der wenige Text, der vorgegeben ist, animiert und motiviert, sich selber Gedanken zu machen und selber zu erzählen. Dies ist besonders förderlich für die Sprachentwicklung des Kindes und regt zudem optimal die Kreativität und die Fantasie an.
Da das Buch in der Haptik sehr stabil ist – feste, etwas beschichtete Pappseiten – kann man das Buch auch kleineren Kindern in die Hände geben, damit sie sich sich selbst damit befassen können.
Ich selber finde das Buch auch entspannend, weil man beim Betrachten der erlebnisreichen Szenen irgendwie auch wieder in die eigene Kindheit abtauchen kann und vom Alltag abschalten kann.
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Veröffentlicht am 18.10.2019

Zweimal traurig ergibt Glück!

Umarmst du mich mal?
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Wie denn das? Ja, dann muss man diese Geschichte oder diese zwei Geschichten, die zu einer werden von vorne nach nach hinten bzw. von hinten nach vorne lesen. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. ...

Wie denn das? Ja, dann muss man diese Geschichte oder diese zwei Geschichten, die zu einer werden von vorne nach nach hinten bzw. von hinten nach vorne lesen. Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Das Geniale bei diesem niedlichen, wundervoll illustrierten Bilderbuch ist, dass es sich um ein Wendebuch handelt, welches – so gesehen - zwei Front-Cover hat.
In dem Büchlein geht es darum, dass ich ein Igel und eine Schildkröte auf den Weg machen, weil sie auf der Suche nach jemanden sind, der sie ganz einfach mal in den Arm nimmt, von dem sie einfach mal so gedrückt wird. Wer kennt ihn nicht, den Wunsch, lieb-gehalten zu werden?! Und wie weh es doch tut, immer wieder ein sogenanntes „Ja, aber....“ (Also: Nein!) zu hören – vor allem, wenn es 'banale' Ausreden sind.
So stoßen die hartgepanzerte Schildkröte und der stachelige Igel – egal wen sie fragen – immer wieder auf Ablehnung. Das geht einem beim Lesen ganz schön ans Herz und man hat wirklich Mitleid mit den beiden, so dass man am liebsten ins Buch springen möchte, um die beiden zu trösten. Und so kommen sich die beiden mit zunehmender Ablehnung vieler anderer Tiere (z.B. Fuchs, Eichhörnchen, Dachs, Hase...) immer näher, bis dass sie sich – auch Dank eines klugen Ratschlags einer weisen Eule – in der Mitte des Buches treffen / sich finden und .....
Es ist ein fantastisches und so rührseliges Buch, das zeigt, dass man trotz Unterschiedlichkeit zu einander passen und einen wahren Freund finden kann, auch wenn man fast nicht mehr damit rechnet.
In einem kindgerechten Stil (Sprache und Illustration) wird gezeigt, was Empathie ist und wie wichtig Nähe ist und welcher Zauber durch Berührung ausgehen kann.
Dieses Buch ist nicht nur ein herzliches Geschenk für Kinder, nein auch für Erwachsene ist es ein wunderbares kleines Präsent, wenn man jemanden sagen möchte, wie gern man ihn hat.
Ein kurze, kleine Geschichte (56 Seiten), die große und magische Wirkung hat!

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Veröffentlicht am 25.09.2019

Erlebnis- und Entdeckerbuch für die Kleinsten – vom Feinsten!

Edition Piepmatz: Wie kleine Tiere groß werden: Die kleine Raupe
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„Liebevoll erdacht, für kleine Helden gemacht“, so lautet der Slogan der Bilderbuch-Edition PIEPmatz, die im Ravensburger Verlag erscheint.
Und da wird nicht zu viel versprochenen!
Auch das vorliegende ...

„Liebevoll erdacht, für kleine Helden gemacht“, so lautet der Slogan der Bilderbuch-Edition PIEPmatz, die im Ravensburger Verlag erscheint.
Und da wird nicht zu viel versprochenen!
Auch das vorliegende farbenfrohe Kinderbilderbuch für kleine Lesefreunde ab 2 Jahren ist ein Volltreffer. Haben viele kleine Kinder bestimmt schon mal einen farbenprächtigen Schmetterling leicht und beschwingt durch die Luft gleiten oder auf einer Blume sitzen sehen, lernen sie beim Betrachten des Buches, dass ein Schmetterling aufgrund einer einzigartigen Verwandlung vom Ei über eine Raupe und dem Einspinnen in einen Kokon sich nach einer gewissen Zeit zu einem Schmetterling entwickelt, der dann wieder ein Ei legt...
Das gestanzte Cover ist richtig schnuckelig: Eine kleine grüne Raupe mit großen Augen schaut den Leser direkt an und lädt ein, in die Geschichte einzutauchen.
Der Text im Buch ist sehr kindgerecht gehalten; es sind einfache, kurze verständliche Sätze. Die Textelemente machen dabei einen geringen Bestandteil im Buch aus. Vielmehr wird Wert auf das Visuelle und die Haptik gelegt. Die Kinder können sehen und fühlen, wie sich die kleine Raupe quer durch die Wiese durchfuttert und dabei immer größer wird. Fühlen deshalb, da bei vielen Pappseiten bestimmte Elemente (wie Blumen und Blättere etc.) herausgestanzt sind und einladen, z.B. ein angeknabbertes Blatt zu ertasten. Es passieren beim genauen Betrachten (der Löcher) aber auch erstaunliche Dinge: So wird aus einem neugierigen Vogel eine prächtige Blüte. Mehr wird aber nicht verraten, soll man doch selber mit dem Buch auf Entdeckungsreise gehen.

Ich finde diese Pappbilderbücher, die die Kinder „begreifen“ richtig klasse. Sie sind stabil und können dem Kind auch alleine zum Staunen und Erkunden überlassen werden.
Ich kann das Buch mit bestem Gewissen empfehlen. Es ist farbenfroh aber nicht knallig, die warmen Farben wirken friedlich und beruhigend. Die Entwicklung des Schmetterlings ist super erklärt und somit ein tolles, kleines „Lehrbuch“ für die Kleinsten.

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Ein wunderschönes, großartiges Bilderbuch für die Kleinsten, das für die Wunder der Natur sensibilisiert.