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Darwins Hund„Darwins Hund“ ist ein interessantes Buch über die Evolution des Hundes, das sich auf die genetische Entwicklung des Hundes konzentriert. Dabei werden auch fossile Beweise und zoologische Studien zu Rate ...
„Darwins Hund“ ist ein interessantes Buch über die Evolution des Hundes, das sich auf die genetische Entwicklung des Hundes konzentriert. Dabei werden auch fossile Beweise und zoologische Studien zu Rate gezogen.
Auch für den Laien leicht verständlich beschreibt der Autor (teilweise auch auf Vermutungen basierend) die Entwicklung des Hundes und zeigt dabei (mit leichtem Augenzwinkern wie mir scheint) welche Rassen in welcher Rasse eigentlich vertreten sind und in wie weit einzelne Hunderassen miteinander verwandt sind (bzw. nicht).
Ich fand diese Offenbarungen seitens der Genetik sehr interessant und nachvollziehbar, auch wenn mir manchmal die Beispiele der menschlichen Genetik (bedingt durch die Erfahrung des Autors auf diesem Gebiet) zu viel waren. Immerhin hatte ich mit einem Buch über die Entstehung des Haushunds gerechnet und nicht mit Erklärungen verschiedener Erbkrankheiten des Menschen (die beim Hund nicht vorkommen, obwohl natürlich auch dieser, hauptsächlich inzuchtbedingt nicht von Krankheiten verschont bleibt).
Neben den eigenen Erfahrungen des Autors werden auch andere Erfahrungen verschiedener Genetiker und Forschungsinstitute (rund um den Hund) zu Rate gezogen, auch Shaun Ellis (eigentlich ein Nichtwissenschaftler, der Wölfe hautnah erlebt hat) wird erwähnt (in einem eigenen Kapitel) und neben dem Wolf werden auch Versuche mit Silberfüchsen beschrieben, die wohl auch als zahme Haustiere zu halten sind, deren Verbreitung aber noch nicht so fortgeschritten ist und von Domestikation (ein Wort welches Sykes nur verwendet, da er kein anderes zur Hand hat) kann auch (noch) nicht gesprochen werden.
Aber nicht nur die Genetik auf Chromosomenbasis wird durchleuchtet auch die Zucht aufgrund des offensichtlichen Erscheinungsbildes (um den vorgeschriebenen Rassemerkmalen gerecht zu werden, mit allen Nachteilen, die sich daraus ergeben).
Ein Kapitel befasst sich mit Hundebesitzern und ihren Hunden. In Interviews stellt die Frau des Autors immer dieselben Fragen (mehr oder weniger), aber die Antworten sind immer wieder anders (und teilweise sehr aufschlussreich über das menschliche Verhalten ihrer Hunde gegenüber).
Ein informatives, leicht verständliches Buch, das dem Hundeliebhaber ein anderes Bild seines vierbeinigen Freundes vermittelt und mit einigen interessanten Überraschungen aufwarten kann, geschrieben von einem Wissenschaftler, der nicht unbedingt als Hundeliebhaber zu bezeichnen ist, wie er in seiner Einleitung schreibt (und das macht das Buch umso bemerkenswerter).
Etwas unklar sind einige Äußerungen in Bezug auf die Wölfe, die in diesem Buch erwähnt werden. Es ist nicht immer ersichtlich ob sich die Beobachtungen/Behauptungen auf freilebende Wölfe oder jene in Gefangenschaft beziehen, denn die moderne Wolfsforschung der vergangenen Jahrzehnte hat durchaus Unterschiede zwischen beidem festgestellt. Die Übergänge sind in diesem Buch hin und wieder fließend und nicht ersichtlich.
Abgesehen davon: Lesenswert.