Cover-Bild Der Tote am Gletscher
Band 1 der Reihe "Commissario Grauner ermittelt"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 17.08.2015
  • ISBN: 9783462047288
Lenz Koppelstätter

Der Tote am Gletscher

Ein Fall für Commissario Grauner

Alpenkulisse, italienisches Flair und ein raffinierter Fall – ein Muss für alle Südtirol-Fans

Nachts auf dem Gletscher, da gehört der Mensch nicht hin. Da sind nur die Geister der Toten und der Sturm und der Schnee. Trotzdem entdeckt Skipisten-Toni im Dezember hoch oben ein seltsames Licht – und wenig später die Leiche eines Einsiedlers. Mit einer Pfeilspitze in der Schulter. Fast am selben Ort, an dem viele Jahre zuvor Ötzi, die weltberühmte Steinzeitmumie, gefunden wurde, die mittlerweile im Bozener Museum liegt. Ebenfalls von einer Pfeilspitze durchbohrt. Commissario Grauner, der an manchen Tagen lieber nur »Viechbauer« wäre, macht sich im tief verschneiten Schnalstal an die Ermittlungen. Unterstützt wird er von Saltapepe, seinem jungen Ispettore aus Neapel, der noch immer nicht versteht, was die Einheimischen an den Bergen finden. Zwischen Dorfintrigen, wortkargen Bewohnern, glühweinseligen Touristen, den kriminellen Machenschaften eines Skiliftunternehmers und kuriosen Ötzi-Spuren entwickelt sich ein hochspannender Fall, der weit in die Vergangenheit führt und die Ermittler vor immer neue Rätsel stellt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2019

Lust auf Südtirol

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Dies ist der erste Band der Südtirol Krimis und ich finde die Einführung des Ermittlerteams sehr gelungen. Johann Grauner ist echter Südtiroler, der die Menschen und die Täler kennt. Mit seiner Familie ...

Dies ist der erste Band der Südtirol Krimis und ich finde die Einführung des Ermittlerteams sehr gelungen. Johann Grauner ist echter Südtiroler, der die Menschen und die Täler kennt. Mit seiner Familie und dem Bauernhof den er nebenbei bewirtschaftet, ist er geerdet. Sein junger Partner Claudio Saltapepe ist Neapolitaner, der wohl irgendwie nach Südtirol zwangsversetzt wurde. Er fühlt sich hier nicht wohl: Die deutsche Sprache ist ihm fremd und speziell die Dialekt hier versteht er nicht. Er haßt die Berge und den Schnee. Er sehnt sich nach seinem „echten“ Italien mit südländischem Lebensgefühl und Verhaltensweisen. Für ihn sollte richtige Polizeiarbeit mit Mafiabekämpfung zu tun haben.

Der Fall eines Gletschertoten mit direkter Anlehnung an den berühmten Ötzi ist sehr originell. Er liest sich flüssig und humorvoll. Sehr gut gefällt mir, wie Koppelstätter uns Südtirol vorstellt: man kriegt richtig Lust darauf ohne dass der Krimi wie eine Reisewerbung daherkommt. Das hatte ich leider auch schon, als eine Touristikfachfrau sich an einem Krimi versucht hat.

Veröffentlicht am 03.02.2018

EIn vielschichtiger Krimi

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Kurz vor Weihnachten in Südtirol. In der Nähe des Similaun- Gletscher auf dem 1991 die Mumie des als „Ötzi“ bekannten Wanderers gefunden wurde, gibt es erneut eine Leiche. Ähnlich, wie sein berühmter Kollege, ...

Kurz vor Weihnachten in Südtirol. In der Nähe des Similaun- Gletscher auf dem 1991 die Mumie des als „Ötzi“ bekannten Wanderers gefunden wurde, gibt es erneut eine Leiche. Ähnlich, wie sein berühmter Kollege, ist der Tote, der Sattler-Peppi, mit einem Steinzeitpfeil ermordet worden.

Für die Ermittlungen zuständig sind der bodenständige Commissario Johann Grauner und der neapolitanische Ispettore Claudio Saltapepe. Zwei höchst unterschiedliche Männer, die sich jedoch schön ergänzen. Grauner ist im Nebenberuf noch Viechbauer, der seinen Kühen klassische Musik vorspielt. Saltapepe, strafversetzt aus Neapel, versteht die, seiner Meinung nach halbwilden Älpler, überhaupt nicht.

Bei ihren Recherchen stoßen sich auf Geheimnisse der Vergangenheit, aktuellen Intrigen der Dorfgemeinschaft und auf von Generation zu Generation vererbte Feind- und Freundschaft.

Was haben der konkursreife Liftanlagenhersteller und der elegante Leiter des „Ötzi-Museums“ in Bozen mit dem Mord zu tun?

Werden die beiden Ermittler bis zum Weihnachtstag ein Ergebnis präsentieren können?

Sowohl Saltapepe als auch Grauner haben mehrere Geheimnisse. Da ist zum einem Grauners Todfeindschaft zu Charly Weinreich, dem sensationsgeilen Reporter des „Kuriers“ und zum anderen die Panikattacken, die in meist im ungünstigsten Augenblick überfallen. Auch der Tod seiner Eltern spielt eine Rolle – doch darüber erfährt der Leser nur Andeutungen.

Saltapepe, erklärter Fußball und Eros-Ramazotti-Fan, trägt italienische Maßanzüge und elegante (für die Berge völlig ungeeignete) Slipper und leidet unter der Kälte der Alpen. Die wortkargen Bergmenschen treiben ihn schier in den Wahnsinn.

Der Krimi ist spannend erzählt. Überraschende Wendung und skurrile Charaktere sowie die traumhafte Kulisse Südtirols machen diesen Krimi zu einem Highlight in der dichten Krimilandschaft.

Köstlich sind die kleinen Seitenhiebe auf die unterschiedlichen Weltanschauungen der beiden zu lesen, wie z.B. Grauners Vorliebe für seinen alten Fiat Panda, der mit Allrad ausgestattet, wie eine Bergziege jede Steigung meistert und Saltapepes innige Beziehung zu seinem Alfa Romeo, der nur mit Sommerreifen ausgestattet ist, aber mehr als 220 km/h schnell ist.

Fazit:

Mit Commissario Johann Grauner und Ispettore Claudio Saltapepe ist dem Südtiroler Autor ein kongeniales Ermittlerduo gelungen.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Spannung vor Heiligabend

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Es ist kurz vor Weihnachten und auch in der Questura in Bozen wünscht man sich, dass endlich Weihnachtsfrieden einkehren möge. Aber davon ist man weit entfernt, als die Nachricht eingeht, dass auf einem ...

Es ist kurz vor Weihnachten und auch in der Questura in Bozen wünscht man sich, dass endlich Weihnachtsfrieden einkehren möge. Aber davon ist man weit entfernt, als die Nachricht eingeht, dass auf einem Gletscher ein Mordopfer gefunden wurde. Im Schnalstal, dort wo in den 90er Jahren auch der Ötzi gefunden wurde, wurde ein Einsiedler auf ähnliche Weise umgebracht, wie es damals schon beim Ötzi der Fall war und zwar auch mit einem 5000 Jahre alten Pfeil.

Zeit sich mit Ötzi zu beschäftigen! Die beiden Kommissare Grauner und Saltapepe nehmen die Ermittlungen auf, unterstützt von einem Putz, einem Polizisten aus dem Tal.

Die beiden Ermittler sind grundverschieden, aber das passt nach Südtirol. Grauner ist gebürtig aus der Region von Bozen, er hat neben seinem Job als Commissario auch immer noch seinen Hof und seine Milchwirtschaft. Seine Kühe sind ihm ans Herz gewachsen, oft wäre er lieber Vollzeitbauer als bei der Kriminalpolizei beschäftigt. Saltapepe ist von Neapel nach Bozen versetzt worden. Ihm sind die Berge nicht geheuer und auf Schnee könnte er gerne ganz verzichten. Sein Interesse gilt dem Fußball, nie könnte er sich fürs Skifahren begeistern. Auch von der Art des Ermittelns sind sie grundverschieden, aber hier lassen sich beide Temperamente schon mal ganz gut kombinieren.

Sturm, Nebel und Schnee schaffen eine beunruhigende Atmosphäre, die auch den Leser in ihren Bann zieht. Und auch in den Dörfern hält man zwar gegen die Staatsgewalt zusammen aber unter der Decke brodelt es gewaltig und es tun sich Abgründe auf. Das gute Miteinander, das den Auswärtigen vorgespielt wird, kann auch schon mal in Schlägereien und Handgreiflichkeiten ausarten.

Es braucht einiges an Hintergrundinformationen bis endlich Licht in das Dunkel gebracht werden kann, aber am Mittag des Heiligabend kann der Fall noch gelöst werden, jedoch nicht ohne vorher noch ein paar spannende und gefährliche Situationen zu überstehen.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Wenn keiner weiß, was jeder weiß

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Ein Einsiedler, tot, eine alte Pfeilspitze in der Schulter, wird hoch oben im eisigen Schnee des Gletschers gefunden. Sollte es etwa ein „neuer“ Ötzi sein?!? Schnell wird klar, beim Toten handelt es sich ...

Ein Einsiedler, tot, eine alte Pfeilspitze in der Schulter, wird hoch oben im eisigen Schnee des Gletschers gefunden. Sollte es etwa ein „neuer“ Ötzi sein?!? Schnell wird klar, beim Toten handelt es sich um eine „frische“ Leiche, um einen ehemaligen Dorfbewohner. Zwischen Dorfintrigen, Mobbing und angeblichen Erinnerungslücken begeben sich die Ermittler Commissario Grauner und der Ispettore Saltapepe auf Spurensuche.

Lenz Koppelstätter hat einen soliden Kriminalroman verfasst, der mit dem Team Grauner / Saltapepe ein neues Duo in die Welt der Polizeiarbeit entlässt. Die Protagonisten sind gut gezeichnet und leben regelrecht mit ihren Eigenheiten.

Für mich ein angenehmer Krimi, der ohne überbordende Gewalt, jedoch mit gewisser Spannung daherkommt. Gute Unterhaltung.


Lenz Koppelstätter Der Tote am Gletscher, Kriminalroman, Taschenbuch, Verlag: Kiepenheuer & Witsch, 320 Seiten, Erscheinungstermin 17.08.2015

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Veröffentlicht am 26.09.2019

Der Tote im Eis

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Ein roter Punkt auf dem Titelbild signalisiert „Südtirol Krimi“. Aber diesen Debütroman von Lenz Koppelstätter als Regionalkrimi einzuordnen ist zu wenig.
Commissario Grauner ist selbst so ein echter Charakter. ...

Ein roter Punkt auf dem Titelbild signalisiert „Südtirol Krimi“. Aber diesen Debütroman von Lenz Koppelstätter als Regionalkrimi einzuordnen ist zu wenig.
Commissario Grauner ist selbst so ein echter Charakter. Südtiroler von Geburt, fühlt er sich dem heimischen Bauernhof und seinen Kühen oft näher als seinem Beruf. Er liebt seine Heimat, die Berge, die Täler und den ganz besonderen, schweigsamen Menschenschlag. Das macht Polizeiarbeit nicht immer einfach, aber mit Beharrungsvermögen sind ihm schon viele Ermittlungserfolge gelungen. Ihm zur Seite gestellt ist Claudio Saltapepe aus Sizilien. Nun gibt es häufig in Südtirol den alten Konflikt zwischen Einheimischen und italienischer Verwaltung und Amtsträgern. Aber das allein ist es nicht, was die Zusammenarbeit der Beiden schwierig macht. Es sind die konträren Charaktere, die sich an einander reiben. Allerdings haben beide wohl mehr gemeinsam, als sie sich eingestehen wollen. Aus dieser Reibung entsteht eine Spannung im Ermittlungsablauf, die den Reiz für den Leser noch erhöht.
Ein Sonderling wird ermordet auf einem Gletscher gefunden. Fast Augenzeuge des Delikts ist der Skipistentoni, auch ein Sonderling, der abends und nachts mit seinem Raupenfahrzeug die Skipisten präpariert. Die Nächte verbringt er oft mit seiner Brotzeit in einer der Lifthütten, so fallen ihm in dieser Sturmnacht auch Lichter auf und in der Annahme ein verirrter Skitourengeher sei in Not, setzt er seine Pistenraupe in Bewegung. Dabei stört er den Mörder, kommt aber mit einer Kopfverletzung davon. Grauner und sein Inspektor machen sich auf die Tätersuche, wohl wissend, dass ohne diesen Zufall die Leiche auf Nimmerwiedersehen in einer Gletscherspalte verschwunden wäre und niemand den Toten, der wie ein Waldmensch allein in einer Höhle hauste, vermisst hätte. Das Opfer ist durch einen Pfeil ums Leben gekommen, seine Kleidung scheint selbst gefertigt zu sein, ein steinzeitlich anmutendes Tattoo findet sich auf seinem Knöchel und die Ähnlichkeiten zur Gletscherleiche „Ötzi“ drängen sich dem Leser auf. Erst recht, als der Pfeil als Steinzeitpfeil aus dem Ötzimuseum identifiziert wird.
Der Roman bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend, obwohl viele Spuren gelegt sind, bleibt der Leser lange bis zur überraschenden Aufklärung über die Motive im Dunkeln. Es ist ein spannender komplexer Kriminalroman mit vielschichtigen Figuren und echten Charakteren.
Auf dem Cover steht als Untertitel „Ein Fall für Commissario Grauner“, das lässt hoffen, dass Lenz Koppelstätter schon bald an einem neuen Kriminalfall schreibt.