Klassische Krimispannung
"Das Geheimnis der vier Briefe" von Sophie Hannah trägt den Untertitel "Ein neuer Fall für Hercule Poirot" wirklich zurecht. Freunde der klassischen Agatha Christie-Krimis rund um den eitlen aber genialen ...
"Das Geheimnis der vier Briefe" von Sophie Hannah trägt den Untertitel "Ein neuer Fall für Hercule Poirot" wirklich zurecht. Freunde der klassischen Agatha Christie-Krimis rund um den eitlen aber genialen Detektiv dürfen sich wirklich über einen authentischen und charakteristischen neuen Fall freuen.
Anders als Agatha Christies Poirot hat dieser hier aber während der ganzen Geschichte durchblicken lassen, wie weit er im Kopf schon bei der Lösung des Falls ist, und besonders, dass er die Lösung eben noch nicht weiß, obwohl der festgesetzte Tag der Täterentlarvung kurz bevorsteht. Solche Gefühls- und Gedankenoffenheit sind wir von unserem Meisterdetektiv zwar nicht gewohnt, aber sie ist zur Abwechslung mal ganz angenehm - man fühlt sich als Leser nicht gar so dumm. Was mich etwas gestört hat ist, dass Poirot viel mehr sprachliche Fehler macht als im Original. Das müsste nicht sein und lässt ihn, der ja eigentlich Perfektionist ist, manchmal unnötig schludrig erscheinen.
Insgesamt war ich aber sowohl von der Sprache und Erzählweise, als auch von den Figuren und der Handlung wirklich begeistert. Ein grandioser Krimi, der nicht nur das Original nachahmt, sondern eine eigenständige großartige Leistung vollbringt.