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Veröffentlicht am 17.11.2016

Zauberhaftes Märchen

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
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Nach dem Unfalltod ihrer Eltern lebt Kelsey bei einer Pflegefamilie. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag sucht sie einen Sommerjob und landet bei einem kleinen Wanderzirkus.

Dort wird sie sofort freundlich ...

Nach dem Unfalltod ihrer Eltern lebt Kelsey bei einer Pflegefamilie. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag sucht sie einen Sommerjob und landet bei einem kleinen Wanderzirkus.

Dort wird sie sofort freundlich aufgenommen und kümmert sich um den Kartenverkauf, geht mit den Hunden Gassi und – macht Bekanntschaft mit einem weißen, indischen Tiger namens Dhiren.

Der Tiger fasziniert Kelsey sofort, sie verbringt bald jede freie Minute im Tierzelt vor seinem Käfig. Sie beginnt ihm vorzulesen, mit ihm zu sprechen und ihn zu malen. Und sie spürt, dass sie mit dem Tier etwas verbindet, etwas, dass sie zunächst nicht einordnen kann.

Plötzlich taucht ein gewisser Mr. Kadam auf und gibt vor den Tiger in ein Reservat in Indien auswildern zu wollen. Er kauft dem Zirkus das Tier für eine horrende Summe ab und kann Kelsey dazu gewinnen ihn und den Tiger nach Indien zu begleiten um Mr. Kadam dort zu helfen, das Tier in die Freiheit zu entlassen.

Kelsey glaubt zunächst seine Erklärung, dass der Tiger in den letzten Wochen an sie gewöhnt sei und sie gut mit ihm umgehen könne und freut sich auf die Erfahrungen im fernen Indien.

Dort angekommen findet sie sich rasch in einem halsbrecherischen Abenteuer wieder. Der weiße Tiger ist ein verwunschener Prinz und Kelsey die Auserwählte der Göttin „Durga“, die den Fluch bannen kann.

Gemeinsam mit Dhiren, den sie nur noch liebevoll Ren nennt, und Mr. Kadam versucht Kelsey das Geheimnis um den Fluch zu lüften und Ren zu erlösen.

Ren kann jeden Tag, für eine begrenzte Zeit, menschliche Gestalt annehmen und bald kommen Ren und Kelsey sich näher.

Zwischen den gefährlichen Aufgaben die, die beiden erwarten, sind sie auch ihren stetig stärker werdenden Gefühlen kaum gewachsen.

Kuss des Tigers ist ein wunderschönes Märchen. Die Geschichte trägt zuweilen äußerst dick auf, was Romantik und Kitsch angeht aber der Autorin gelingt es dies auf wundervoll stimmungsvolle Weise zu gestalten.

Kelsey ist eine selbstbewusste junge Frau, aber sie kann auch zugeben, dass sie sich gerne an „ihren indischen Prinz“ anlehnt. Und welche Frau wünscht sich (wenn manchmal auch nur insgeheim) einen strahlenden Prinz an ihre Seite?

Als Kind war ich ein Riesenfan von Sindbad, von sämtlichen Geschichten, Filmen, Serien – allem was sich irgendwie an „1000 und eine Nacht“ anlehnte. Gut Sindbad ist jetzt eher im persisch-arabischen Raum angesiedelt, trotzdem hat mich die Geschichte einfach an diesen Zauber erinnert, den ich als Kind verspürt habe bei fremdartigen Märchen voller exotischen Früchte, verwegener Krieger und schöner Frauen.

Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Der Jahrhundertmord

Der Mord des Jahrhunderts
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Über ganz New York verteilt finden sich im Sommer 1897 Leichenteile. Die Polizei geht zunächst von einem Streich Medizinstudenten aus und schenkt dem Fall wenig Aufmerksamkeit. Reporter verschiedener New ...

Über ganz New York verteilt finden sich im Sommer 1897 Leichenteile. Die Polizei geht zunächst von einem Streich Medizinstudenten aus und schenkt dem Fall wenig Aufmerksamkeit. Reporter verschiedener New Yorker Tageszeitungen sind da aber ehrgeiziger und der Polizei alsbald mehr als nur eine Nasenlänge voraus. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich bei der kopflosen Leiche, die inzwischen zusammengesetzt im Leichenschauhaus ihrer Identifizierung harrt, um ein Mordopfer handeln muss. Wer ist der Tote? Wer tötet einen Mann, zerteilt ihn dann in Teile und verteilt diese über New York? Und vor allem: Wo ist der Kopf abgeblieben?

Paul Collins zeichnet die Geschehnisse vom Mord bis zum Ableben der Hauptcharaktere und ein wenig darüber hinaus. Dabei zeigt er bildhaft die Medienlandschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts und beginnenden 20. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund von CSI Methoden, Leichenbeschauern 1897 über die Schulter zu schauen amüsierte zum einen und zum anderen weckte es einen tiefen Respekt in mir, mit wie viel Einsatz Menschen zur damaligen Zeit zu ihren Ergebnissen kamen und mit einfachsten Mitteln, sehr viel Schweiß und Köpfchen Puzzleteile zusammensetzten.

Im Anhang finden sich peinlich genau alle verwendeten Quellen aufgeführt und das Buch macht Lust darauf sich selbst noch einmal den Fall zu beschäftigen.

Einziges Manko für mich war der Bucheinband. Unter dem Schutzumschlag fand sich ein schön gestalteter Bucheinband, der viele Schlagzeilen der damals rivalisierenden Zeitungen enthielt. Diese Schlagzeilen verraten allerdings nicht nur die Verdächtigen, sondern auch die Schuldigen sowie die verhängten Urteile. Somit wusste ich schon vor Abschluss des ersten Kapitels wer zu welcher Strafe verurteilt wurde – sehr schade. Der Fall Guldensuppe mag in Amerika bekannt sein, dass dies vielleicht keinen Abbruch für das Lesevergnügen bedeutet, aber in unseren Breiten trifft dies nicht zu.

Empfehlung: Schutzumschlag drauflassen. ?

Veröffentlicht am 17.11.2016

Macht nacdenklich

Seekers - Am Großen Bärensee
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Lusa hat ihr Ziel erreicht, sie hat Toklo gefunden, genau wie sie es Okna versprochen hat. Doch sie muss bald erkennen, dass Toklo ihr nicht unbedingt freundlich gesinnt ist, er weder sich noch seine Umwelt ...

Lusa hat ihr Ziel erreicht, sie hat Toklo gefunden, genau wie sie es Okna versprochen hat. Doch sie muss bald erkennen, dass Toklo ihr nicht unbedingt freundlich gesinnt ist, er weder sich noch seine Umwelt im Augenblick gut ertragen kann.

Kallik, die Eisbärin, ist noch immer auf der Suche nach ihrem Bruder ist aber kurz davor die Hoffnung aufzugeben.

Der zweite Teil der Seekers Reihe besticht durch Spannung und die beinahe mystische Stimmung am Bärensee. Ujurak bringt durch seine Gabe, sich in andere Tiere verwandeln zu können viele andere Blickwinkel mit ein und das rundet das Bild, das von der Umweltzerstörung durch die Menschen gezeichnet wird stimmig ab.

Es fiel mir beim zweiten Band deutlich leichter mich in die Charaktere hineinzuversetzen, ich war schon auf den ersten Seiten in der „Bärenrolle“ und das Buch ließ sich flüssig lesen.

Wieder hat mich auch diese Geschichte zum Nachdenken angeregt und zu hinterfragen, was wir uns anmaßen wenn wir uns als die Krone der Schöpfung bezeichnen.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Akzeptieren was ist...

Der Junge mit dem Herz aus Holz
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Noah ist acht Jahre alt und kann erst 5 großartige Leistungen vorweisen. Höchste Zeit denkt er und macht sich auf den Weg um Abenteuer zu erleben. Im Morgengrauen verlässt er das elterliche Haus und meint ...

Noah ist acht Jahre alt und kann erst 5 großartige Leistungen vorweisen. Höchste Zeit denkt er und macht sich auf den Weg um Abenteuer zu erleben. Im Morgengrauen verlässt er das elterliche Haus und meint für immer zu gehen. Doch schon im ersten Dorf, gerät er in Schwierigkeiten, die ihn nicht mehr loslassen wollen. Schließlich landet er in einem seltsamen Spielzeugladen und trifft dort auf einen alten Mann und allerlei wundersame Dinge und Gestalten.

Die LeserInnen begleiten Noah auf eine Reise voller Fantasie, die auf sehr gefühlvolle, sensible Art eine Geschichte erzählt vom Loslassen und der Unbedingtheit der Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern.

Obwohl das Buch für Kinder geschrieben wurde, kann es auch das Herz von Erwachsenen mit Wärme füllen und inspirieren. Glaubhafte Charaktere, die die märchenhafte Geschichte tragen und auch leiden aber dennoch kein schweres Gefühl bei den LeserInnen hinterlassen. Ein Buch dass Hoffnung weckt und die Notwendigkeit, des Annehmens von Dingen die unabänderlich sind, zeigt ohne dabei zu schulmeistern.

Veröffentlicht am 17.11.2016

In der Verzweiflung

Das Maikäfermädchen
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Käthe lebt allein, ihr Mann ist von der Front nicht heimgekehrt. Über seinen Verbleib weiß sie wenig, nur dass er in Gefangenschaft geriet. Während sie immer und immer wieder ihr gemeinsames Leben reflektiert, ...

Käthe lebt allein, ihr Mann ist von der Front nicht heimgekehrt. Über seinen Verbleib weiß sie wenig, nur dass er in Gefangenschaft geriet. Während sie immer und immer wieder ihr gemeinsames Leben reflektiert, macht sich das geschundene und zerstörte Deutschland rund um sie herum auf, seine Wunden zu lecken und wieder aufzubauen was vernichtet wurde.

Käthe lebt in einem kleinen Zimmer unterm Dach, bespitzelt von ihren Nachbarn aber auch von den alliierten Kräften versucht sie sich mit ihrem Beruf als Hebamme durchzuschlagen.

Als sie plötzlich eine junge Frau um eine Abtreibung bittet, wirft Käthe von Hunger und Auszehrung getrieben schließlich ihre moralischen Bedenken über Bord.

Gina Mayer gelingt es die Hoffnungslosigkeit und Rastlosigkeit der ersten Nachkriegsjahre in Deutschland lebensnah zu beschreiben. Ein beklemmendes Gefühl beschleicht die LeserInnen und immer wieder stellt man sich als LeserIn selbst bang die Frage: „Wie würde ich entscheiden?“ oder „Steht es mir zu, zu entscheiden welches Leben zu beschützen und welches zu töten ist?“

Einzig die Charaktere bleiben ein wenig farblos und grenzen sich nicht überdeutlich voneinander ab, dennoch sind sie realistisch genug formuliert um die Geschichte zu tragen und die LeserInnen durch das Buch zu begleiten.

Keine einfache Kost, aber dieses Buch wagt sich an eine Thematik heran, die auch in unserer Zeit die Geister scheidet und unglücklicherweise noch vielerorts ein Tabu darstellt.