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Veröffentlicht am 17.11.2016

In welcher Welt wollen wir leben?

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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Die Geschichte:
Marc Elsberg unterhält uns in seinen Büchern immer mit brisanten Themen, aus denen er erschreckende Szenarien entwirft. In “Blackout” zeichnete er die Vision einer Welt, die ohne Erdöl ...

Die Geschichte:
Marc Elsberg unterhält uns in seinen Büchern immer mit brisanten Themen, aus denen er erschreckende Szenarien entwirft. In “Blackout” zeichnete er die Vision einer Welt, die ohne Erdöl auskommen muss, in “Zero” ging es um die allumfassende Überwachung und hier in “Helix” sind nun die genveränderten Menschen an der Reihe.
Helen und Greg haben einen unerfüllten Kinderwunsch und wollen künstlich nachhelfen. Dabei wird ihnen angeboten, dass sie ihren künftigen Nachwuchs doch gleich optimieren könnten: wie aus dem Katalog können sie sich die Eigenschaften aussuchen, angefangen bei Augen- und Haarfarbe über Größe bis hin zum Schlafbedürfnis.
In einem weiteren Handlungsstrang erleben wir, wie der Außenminister der USA augenscheinlich durch einen Herzanfall stirbt. Später stellt sich heraus, dass ein geheimnisvoller, von Menschenhand gezüchteter Virus dafür verantwortlich war.
Und außerdem gibt es weitere rätselhafte Vorkommnisse: an einigen Stellen auf der Welt tauchen plötzlich optimierte Pflanzen und Tiere auf, die resistent gegen Schädlinge, Dürre, Krankheiten sind.
Wie hängt das alles zusammen? Welche Macht steckt hinter diesen Forschungen, die nach dem aktuellen Stand der Technik noch gar nicht möglich sein dürften?

Meine Meinung:
Verschiedene Handlungsstränge, die uns an unterschiedlichste Ort dieser Welt mitnehmen, sorgen dafür, dass gleich zu Anfang fesselnde Unterhaltung garantiert ist. Ob nun in Afrika oder im heimischen München: man kann sich dank der lebendigen Beschreibungen immer alles sehr gut vorstellen.

Vorgestellt werden uns auch gleich einige wichtige Charaktere, die im weiteren Verlauf noch eine große Rolle spielen: Jessica, die in den USA für die nationale Sicherheit mitverantwortlich ist. Außerdem Helen und Greg, das Paar, das sich für oder gegen ein Designerbaby entscheiden muss. Jill, ein geheimnisvoller und anscheinend hochbegabter Teenager und Richard Allen, ein Wissenschaftler, um nur noch einige zu nennen.
So richtig sympathisch war mir leider kaum eine der Figuren, am liebsten mochte ich noch “Rich”, der immer eine sehr humorvolle Art hat. Jessica war mir zu sehr Workaholic, Helen blieb mir emotional auch sehr fremd, Jill und ihr “Bruder” wirkten meist recht abgehoben und seltsam.

Die Geschichte ist natürlich nicht ganz neu, denn schon viele Autoren haben sich über dieses Thema Gedanken gemacht. Trotzdem fand ich die Infos ganz interessant und natürlich regt so ein Stoff auch immer etwas zum Nachdenken an. Wobei man selbst in diesem Szenario relativ machtlos ist, denn gegen gentechnische Veränderungen kann sich niemand wirklich schützen. Die Frage ist viel eher: ist das Ganze wirklich nur Fluch oder vielleicht doch eher ein Segen für die Menschheit?
Im Verlauf der Story wird es actionreicher und ein wahres Katz- und Maus-Spiel entbrennt. Jäger und Gejagte verfolgen dabei natürlich gegensätzliche Ziele: die einen wollen den Planeten mit “modernen” Menschen besiedeln, die anderen wollen alles so lassen, wie es ist. Wer wird sich am Ende durchsetzen?

Diese Frage beantwortet der Schluss des Buches nicht wirklich. Vieles bleibt offen, was angesichts des Stoffes doch nur recht ist: Evolution hat schließlich auch kein Ende!

Fazit:
Nicht so mitreißend wie “Blackout”, aber ein unterhaltsamer Roman, der auch wieder einiges an Informationen liefert.

Veröffentlicht am 13.11.2016

Schwächer als die beiden Vorgänger ...

Die Königin der Flammen
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Die Geschichte:
Wir sind zurück in der wunderbaren Welt, die Anthony Ryan für uns so lebendig erschaffen hat und wir dürfen uns auf ein Wiedersehen mit Vaelin, Lyrna, Frentis und anderen liebgewonnenen ...

Die Geschichte:
Wir sind zurück in der wunderbaren Welt, die Anthony Ryan für uns so lebendig erschaffen hat und wir dürfen uns auf ein Wiedersehen mit Vaelin, Lyrna, Frentis und anderen liebgewonnenen Charakteren aus den beiden Vorgängern freuen. Es ist diesmal ein beschwerlicher Weg für alle, den sie an den Ort des großen Showdowns zurücklegen müssen, um dann wieder ihre eigenen Wege zu gehen. So könnte man die Handlung wohl kurz zusammenfassen.

Meine Meinung:
Die ersten beiden Bände der Rabenschatten-Trilogie habe ich als Bücher gelesen und diesen Teil habe ich mir von einem wunderbaren Sprecher vorlesen lassen. Über 32 Stunden Spieldauer sind allerdings eine lange Zeit und manchmal hatte ich das Gefühl, selber zu lesen, wäre doch besser gewesen. Man kann sich dann doch noch ein bisschen besser auf die Handlung konzentrieren, was beim Hören zunehmend schwerer fiel, denn es wurde stellenweise recht eintönig.
Natürlich befindet sich die ganze Welt im Krieg, aber die endlosen Schlachten wurden mir bald zu viel. Es wird so viel gemetzelt und gestorben, es trifft wieder einmal Menschen und auch liebgewonnene Tiere … es wird oft extrem blutig und eklig, fast ein bisschen übertrieben.

Die Geschichte wird ja wieder in wechselnden Kapiteln aus der Sicht verschiedener Personen erzählt. So ist einerseits Vaelin mit seiner Gruppe unterwegs über das große Eis, Frentis ist wieder mit dabei, auch Lyrna und Reva haben ihre eigenen Abenteuer zu bestehen. Wir lernen neue Figuren kennen, müssen uns aber vor allem von vielen alten Freunden verabschieden. Am Ende treffen sich alle Parteien zum großen Showdown, der endlich den Frieden im Reich bringen soll. Wie das Ganze zustande kam, lässt sich bei genauem Nachdenken als etwas unglaubwürdig bezeichnen, aber ist das wirklich ein Kriterium bei Fantasy? :)

Für Fans der Reihe ist der abschließende Band natürlich ein Muss, für alle Leser, die die Vorgängerbände nicht kennen: bitte unbedingt die Reihenfolge einhalten, sonst fehlt einfach zu viel Hintergrundwissen.
Anthony Ryan hat einen wunderbar atmosphärischen Schreibstil und er haucht seinen zahlreichen Figuren sehr viel Leben ein. Die Schauplätze kann man sich immer prima vorstellen und bei so manchen Szenen fühlt man als Leser richtig mit: ob nun mitten in einem tödlichen Schneesturm oder am Ende beim freudigen Wiedersehen.

Fazit:
Der Abschluss der Trilogie war für mich leider der schwächste Band der Reihe. Es fehlten richtige Höhepunkte und das Ende wurde irgendwie recht schnell abgehandelt.
Ein Booklet als Zugabe zur MP3-Ausgabe wäre hilfreich, um – wie im Buch – ein Personenregister und einige Karten unterzubringen.
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 05.11.2016

Etwas schwächer als der 1. Teil ...

Federgrab
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Die Geschichte:
Eigentlich ist Mia noch nicht wieder im Dienst, doch Holger Munch und sein Team benötigen schon wieder ihre Hilfe. Eine Jugendliche wurde tot aufgefunden und der Täter hat ihre Leiche ...

Die Geschichte:
Eigentlich ist Mia noch nicht wieder im Dienst, doch Holger Munch und sein Team benötigen schon wieder ihre Hilfe. Eine Jugendliche wurde tot aufgefunden und der Täter hat ihre Leiche seltsam zugerichtet, aufgebahrt wie zu einem Ritual, geschmückt mit Federn und Perücke. Was steckt dahinter?
Bald gibt es gleich mehrere Verdächtige, doch Mias Gefühl sagt ihr, dass sie immer noch auf der falschen Spur sind. Und dann wird es plötzlich sehr gefährlich – nicht nur für Mia …

Meine Meinung:
In “Engelskalt” habe ich bereits Holger Munch, Mia Krüger und ihr ungewöhnliches Team ins Leserherz geschlossen. Umso mehr habe ich mich auf die Fortsetzung gefreut.
Dass Mia durch den frühen Tod ihrer Zwillingsschwester furchtbar leidet, erfährt man schon im ersten Teil, aber der Autor thematisiert ihre psychischen Probleme, die sie mittels Alkohol und Tabletten zu bekämpfen sucht, noch einmal sehr ausführlich. Manchmal etwas zu ausführlich für meinen Geschmack, denn es kommt zu Szenen, bei denen man das Gefühl hat, man stecke in einer Endlosschleife. Auch manche Dialoge ziehen sich auf diese Weise sehr hin.

Der Schreibstil ist zwar sehr gut lesbar und die Geschichte wird durch viele Dialoge aufgelockert, aber manche Dinge werden einfach zu oft erwähnt. Aufmerksame Leser fühlen sich dadurch schnell gelangweilt.

Bei Buchreihen spielt das Privatleben der Figuren meistens eine größere Rolle, so auch hier. Was das betrifft, ist der Autor aber wohl ein klein wenig über das Ziel hinausgeschossen: die persönlichen Befindlichkeiten der Ermittler nehmen auffallend viel Raum ein, was den Spannungsaufbau immer wieder beeinträchtigt.

Eigentlich ist die Geschichte ja durchaus fesselnd, vielschichtig durch Rückblicke in die Vergangenheit und undurchsichtig durch viele Verdächtige. Aber bis kurz vor dem Ende zieht sich das Ganze aus den vorgenannten Gründen etwas hin und dann überschlagen sich die Ereignisse plötzlich förmlich. Viele Personen, die vorher noch eine Rolle gespielt haben, werden einfach nicht mehr erwähnt. Doch vielleicht finden diese auch im nächsten Teil wieder Erwähnung, genau so hat es der Autor nämlich mit ein paar netten Figuren aus “Engelskalt” gemacht.

Für einen Reihenjunkie wie mich ist ein etwas schwächerer Teil natürlich kein Hinderungsgrund, sich auf eine hoffentlich baldige Fortsetzung zu freuen. Der Schluss lässt bereits erahnen, dass es für Munch in der Zukunft nicht leichter werden wird. Vielleicht sorgt das allerdings dafür, dass Mia sich endlich aus ihrem Tief befreien kann … ich bin gespannt!

Fazit:
Kommt leider nicht ganz an Band 1 heran, ist aber trotzdem gut durchdacht und fesselnd zu lesen!

3,5 Sterne

Veröffentlicht am 07.10.2016

Großer Showdown ...

Missing. New York
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Dieses Hörbuch erzählt die Geschichte der 7-jährigen Hailey, die direkt vor ihrer Haustür spurlos verschwunden ist. Die Polizei ermittelt wie üblich und kaum einer von Frank Deckers Kollegen glaubt noch ...

Dieses Hörbuch erzählt die Geschichte der 7-jährigen Hailey, die direkt vor ihrer Haustür spurlos verschwunden ist. Die Polizei ermittelt wie üblich und kaum einer von Frank Deckers Kollegen glaubt noch daran, das Mädchen lebend wieder zu finden.
Doch "Deck" gibt nicht auf, er verzichtet sogar auf seinen sicheren Job, um weiter nach Hailey zu suchen. Auch seine Ehe leidet darunter, doch nichts kann ihn aufhalten.
Eine Spur führt in ins ferne New York, nach mehr als einem Jahr geht er dort einigen Personen mächtig auf die Nerven, die er für verdächtig hält. Kann er Hailey wirklich zu ihrer Mutter zurück bringen?

Frank Decker ist ein sympathischer Kerl, der seiner Umgebung allerdings auch ganz schön auf die Nerven gehen kann. Wenn er sich in eine Sache verbissen hat, dann bringt ihn nichts und niemand von seinem Weg ab. Dabei hat er aber trotz so mancher Brutalität ein ganz weiches Herz.
Er steht im Mittelpunkt der Story, aber auch die Nebenrollen bleiben nicht blass. Es sind einige interessante und zwiespältige Charaktere dabei, die Don Winslow wunderbar beschreibt und lebendig werden lässt.

Die Story entwickelt sich sehr langsam und ausführlich, manchmal hat man das Gefühl, man würde etwas auf der Stelle treten, aber nichts ist am Ende unwichtig. Dann fügt sich alles zusammen und die Puzzleteile fallen an ihren Platz: super durchdacht und mit einem spannenden Showdown, dem es an nichts mangelt. Der Schluss hat mir bestens gefallen.
Der zweite Teil der Reihe steht schon bei mir im Regal ... sehr praktisch, da werde ich gleich mal weiterlesen!

Veröffentlicht am 02.10.2016

Keine einzige normale Familie ...

Clara und die Granny-Nannys
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Die Geschichte:
Clara will etwas in ihrem Leben ändern und beschließt, den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu wagen. Sie gründet eine “Granny-Nanny”-Agentur, also quasi die ältere Variante einer ...

Die Geschichte:
Clara will etwas in ihrem Leben ändern und beschließt, den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu wagen. Sie gründet eine “Granny-Nanny”-Agentur, also quasi die ältere Variante einer Au-pair-Vermittlung, bei der statt Kindermädchen “Leih-Großmütter” in die Familien geschickt werden.
Ihre ersten drei Kandidatinnen hat sie schnell gefunden: Hanni, Suse und Karen reisen nach Berlin zu ihren Gastfamilien. Was sie dabei so erleben und wie sie sich dadurch verändern, erzählt dieser Roman.

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die “Granny-Nannys” Hanni Wiesinger (59), Karen Parotat (63) und Suse Hartema (54), drei sehr unterschiedliche Frauen. Während die ehemalige Lehrerin Karen eine eher toughe, geradlinige Person ist und auch Suse recht entscheidungsfreudig wirkt, ist Hanni das absolute Gegenteil. Sie wird als sehr naives Hausfrauchen vom Lande dargestellt. Das fand ich manchmal etwas übertrieben, zumal sie auch noch genau in meiner Heimat lebt und ich die Beschreibungen der Gegend nicht bestätigen kann. Das war also auch ein bisschen persönlich, denn wer wird schon gerne als etwas zurückgebliebenes Landvolk dargestellt?! :)
Suses Wurzeln liegen im schönen Ostfriesland und Karen lebt in Hessen im beschaulichen Fischbachtal, doch beide zögern nicht und stürzen sich in das Großstadtgewimmel von Berlin. Hanni ist die Einzige, die von ihrem Sohn zu diesem Schritt mehr oder weniger überredet werden muss.
Die Gastfamilien sind sehr unterschiedlich, aber sie haben gemeinsam, dass die Umstände allesamt etwas übertrieben wirken. Es ist keine einzige Konstellation dabei, die man als halbwegs “normal” bezeichnen könnte. Hanni landet bei einer erfolgreichen Frau, die ständig beruflich unterwegs ist und deren Zwillingssöhne nichts als Computer, Handy und Pizza im Kopf haben. Suse hat mit ihrem Gastkind kaum Kontakt und wird stattdessen als billige Köchin für ein Restaurant benutzt. Und Karen hat es auch nicht leicht mit ihrer reichen amerikanischen Familie, in der eigentlich so gar nichts richtig läuft.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, wunderbar lesbar und anschaulich, so dass man schnell ein konkretes Bild der Figuren und Schauplätze vor sich hat. Trotz der manchmal etwas überzogenen Situationen fand ich die Story gelungen und die Charaktere ganz sympathisch, vor allem auch einige Nebenfiguren. Am Ende hätte ich mir noch einen kurzen Epilog gewünscht, so dass man weiß, was aus den drei Frauen wird. Aber vielleicht dürfen wir uns ja sogar auf eine Fortsetzung freuen.

Fazit:
Ein unterhaltsames Buch über drei Frauen, die noch einmal ganz neu durchstarten im Leben. Manchmal etwas überzogen, aber insgesamt toll durchdacht und schön zu lesen.