Handlung:
Man verfolgt Brandon O‘Malley schwierigen Weg aus der Alkoholsucht, beginnend mit seiner Einlieferung in eine Entzugsklinik, die von seiner Familie eingeleitet wurde. Zunächst leugnet Brandon noch Alkoholiker zu sein, doch durch die Hilfe seiner Familie und neuen/alten Freunden, die ähnliches durchlebt haben wie er selbst, kommt er zu Selbsteinsicht. Er hat einen schwierigen Weg vor sich, wird dabei immer von seiner Familie unterstützt, wobei Brandon seine Geheimnisse offenbart, die für Unruhen innerhalb der Familie sorgen. Als Brandon mit Renovierungsarbeiten eines Mietshauses beginnt, trifft er auf die 5- jährige Mike und deren Mutter Daphne. Mike frisst direkt einen Narren an Brandon, der wiederum neue Hoffnungen schöpft und anfängt für beide Frauen Gefühle zu entwickeln, die er noch nie zuvor gespürt hat. Allerdings hat Daphne ebenfalls ein großes Geheimnis und ihre Vergangenheit droht, sie einzuholen. Wird Brandon sein Glück mit Mike und Daphne finden oder wird seine Alkoholsucht und Daphnes Vergangenheit alles zerstören?
Außerdem verfolgt man auch die Leben von Brandons Großfamilie, insbesondere seines Bruders Colin.
Schreibstil:
Marie Force hat auch in diesem Buch wieder einen leichten Schreibstil, der einen nur durch die Seiten fliegen lässt. Das Buch ist aus der Er/Sie-Sicht geschrieben und meist aus Brandons Blickwinkel, doch es gibt auch Kapitel aus Colins Sicht und einmal aus der Sicht von Brandons Vater.
Charaktere:
Alle Charaktere habe ich direkt ins Herz geschlossen, auch wenn sie alle auch ihre Ecken und Kanten haben. Brandon ist ein sympathischer Protagonist, der aber (vor allem am Anfang) ein gebrochener Mann ist. In seiner Vergangenheit gab es einige Missverständnisse, die seine Wut und schließlich auch seine Alkoholsucht angekurbelt haben. Ich konnte seine Gründe nachvollziehen, auch wenn sie sein Verhalten natürlich nicht entschuldigen. Er war früher immer schlecht gelaunt und ließ es an seiner Familie aus, was seine gute Beziehung zu den einzelnen Familienmitglieder zerbrechen lässt. Doch als Leser glaubte ich immer an das Gute in ihm, was er nach und nach auch bestätigte. Brandon versucht mit allen Mitteln die Beziehungen wieder zu kitten und spätestens bei Mikes Auftauchen kann man ihn nur noch ins Herz schließen.
Brandons Großfamilie ist ein so tolles Beispiel für Familienzusammenhalt. Trotz Brandons ganzen Fehler der letzten Jahre, verloren seine Eltern und Geschwister nie den Glauben an ihn, unterstützten ihn bedingungslos und nahmen ihn ohne Vorbehalte wieder in der Familie auf. Man kann diese Familie nur ins Herz schließen.
Brandons Bruder Colin übernimmt im Buch die Leitung des Familienunternehmens und übernimmt so auch etwas das Geschwisteroberhaupt. Er versucht alles, um die Familie und die Firma zusammen zuhalten, sodass sich alle auf ihn verlassen. Auch er verliebt sich im Buch. Seine Angebetete Meredith blieb aber blass.
Doch der beste Charakter war die fünfjährige Mike. Sie erwärmt jedes Herz: Brandons, das seiner Familie und des Lesers. Mike ist aufgewecktes und fröhliches Kind, das sofort Brandon als neue Vaterfigur auserkoren hat. Ihr Glaube an ihn war sehr berührend und ihre Bemühungen, Brandon und ihre Mutter Daphne zusammenzubringen, teilweise sehr amüsant.
Auch Daphne ist eine starke Frau, die das Wohl ihrer Tochter über alles stellt. Dabei ist sie eine einsame Seele aufgrund ihrer Vergangenheit. Zunächst war sie sehr verschlossen, doch konnte sich langsam Brandon gegenüber öffnen.
Meine Meinung:
Ich liebe Marie Forces Bücher, da sie einfach nur zum Wohlfühlen sind. Ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen. Es gab einige Probleme, die die Charaktere zu bewältigen haben, vor allem in Bezug auf Brandons Alkoholsucht. Diese wurden gut umgesetzt, da sie nicht beschönigt, aber nicht überdramatisiert wurden. Die Charaktere sind alle authentisch mit ihren guten und schlechten Seiten. Mir gefiel auch, dass man nicht nur Brandons Leben im Blick hat, sondern auch die seiner ganzen Familie. Es wurde nie langweilig, vor allem Daphnes Vergangenheit sorgte für Überraschungen und Spannung, ich hatte mit dieser ganzen Geschichte und deren Aufklärung nie gerechnet. Der Epilog hat dann noch einmal mein Herz erwärmt.
Mein einziger Kritikpunkt sind teilweise übereilte Handlungen. Im letzten Viertel ging mir vieles zu schnell und auch die Liebesgeschichte zwischen Colin und Meredith, die ich leider nicht so ganz nachvollziehen konnte.