Seit ich „Aschenkindel“ von Halo Summer gelesen habe, rutscht mir immer wieder mal ein solches Buch in die Hände und wird verschlungen. Ich mag es eben, wenn Märchen einfach noch mal umgekrempelt werden und man so einen ganz anderen Blickwinkel darauf erhält.
Da ich eine andere Fußball-Mutter damit angesteckt habe, bekomme ich ab und an von ihr ein paar Lesetipps. So auch diesen hier:
Über „Die vierte Braut“ von Julianna Grohe
In Wahrheit war die Sache mit Cinderella ganz anders …
Auf Wondringham Castle findet eine riesige Brautschau mit vielen Prüfungen statt. Unzählige junge Damen aus allen Teilen des Landes kommen zum Schloss, um die Gunst eines der vier Prinzen zu erlangen.
Aber die junge Gouvernante Mayrin Barnaby, die durch unglückliche Umstände ebenfalls dorthin gerät, will gar keinen Königssohn heiraten, sondern nur schnellstmöglich zurück nach Hause. Dort warten ihre beiden jüngeren Geschwister auf sie, für die sie verantwortlich ist. Als jedoch der charismatische Hauptmann dafür sorgt, dass Mayrin bleiben kann, beginnt ein aufregendes Abenteuer voller Leidenschaft und Intrigen.
Meine Meinung zu „Die vierte Braut“ von Julianna Grohe
Also den Klappentext kann man nicht vollkommen ernst nehmen. Denn mit der Geschichte von Cinderella hat es nur wenig gemeinsam. Mayrin hat keine Stiefschwestern, sondern zwei jüngere Geschwister. Sie ist auch nicht mit Ruß beschmiert und muss Tag aus, Tag ein schrubben, kochen usw. Oh, und mit Tieren spricht sie auch nicht.
Mayrin ist im Grunde eine ganz normale junge Frau, die von Schicksalsschlägen gebeutelt, ihren Weg geht und alles tun würde damit ihre beiden Geschwister abgesichert sind. Zudem lebt sie in einem Land in dem einfach etwas ziemlich schräges abläuft. Der König ist krank und wünscht sich, die Hochzeiten aller seiner Söhne mit zu erleben. Und vielleicht auch noch ein paar Enkel. Damit das gelingt wird ein Brautschau veranstaltet, bei der hunderte Mädchen um die Prinzen buhlen sollen.
Stellt euch diesen Hühnerhaufen vor!
Und als wenn das nicht schon reichen würde, dass ich das Buch durchweg amüsant fand, war auch noch Mayrins Abneigung gegen die ganze Veranstaltung einfach nur lustig. Es war purer Zufall und überhaupt nicht beabsichtigt, dass sie zusammen mit all den anderen Mädchen in dem Schloss landet. Sie hat kein Interesse an den Prinzen. Und eigentlich bleibt sie dann auch nur noch, weil es nach jeder Runde mehr Geld und Juwelen für die Teilnehmerinnen gibt. Könnte nun geldgierig klingen. Doch eigentlich stellt sie einfach nur ihre Geschwister an erste Stelle und würde wirklich alles tun, damit sie eine gute Zukunft haben. Ein Dach über den Kopf, vielleicht eine gute Ausbildung. Doch durch ihre unbeabsichtigte Teilnahme an der Brautschau ist sie ihren Job los und damit kommt das Geld einfach gelegen. Ganz nebenbei ist der Hauptmann recht ansehnlich und bringt sie ordentlich durcheinander.
Ich finde das Buch wunderbar für zwischendurch. Man verschlingt es regelrecht. Einen Stern ziehe ich in meiner Wertung ab, weil es eben doch keine andere Version des Märchens ist und am Ende alles einfach zu schnell geht. Da hätte ruhig ein wenig mehr Inhalt sein dürfen ;)