Zum fressen gern
Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, haben Mensch und Wolf vor langer Zeit einen Pakt getroffen. Ein Blutzoll wird entrichtet und das entsprechende Dorf ist für einige Zeit sicher. Dann wird der junge ...
Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, haben Mensch und Wolf vor langer Zeit einen Pakt getroffen. Ein Blutzoll wird entrichtet und das entsprechende Dorf ist für einige Zeit sicher. Dann wird der junge Morgan als solcher gefordert. Und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Wenn man sich vom Cover irritieren läßt, könnte man meinen, wieder mal eine dieser verklärten und verhängnisvollen Werwolf-Mensch-Liebesgeschichten vorliegen zu haben. Dem ist nicht so. Gut, Gefühle und Anziehung spielen auch hier eine zentrale Rolle, aber die Geschichte kommt ohne Süßholzgeraspel aus und es wird auch nichts schöngeredet. Eher geht es teilweise recht brutal und blutig zu und die Sprache ist auch eher von der derben Sorte.
Genau wie ein Großteil der dargestellten Charaktere. Raubeinig, bärbeißig und oftmals ungewaschen, sind sie bestimmt kein allzu netter Anblick und ihr alles andere als sonniges Gemüt sorgt da auch nicht für Abhilfe. Und trotzdem, oder gerade wegen, dieser eher untypischen Darstellung von Haupt- und Nebencharakteren, wirken die Figuren authentisch, lebendig und irgendwie auch mit sich selbst im Reinen.
Die Geschichte zwischen Waydar und Morgen nimmt natürlich eine zentrale Rolle in der Handlung ein, aber sie überschattet nicht alles andere, sondern fügt sich eher ein, ist nur ein Erzählstrang von vielen. Was auch daran liegen könnte, dass die Geschichte aus wechselnden Perspektiven erzählt wird und man somit auch verschiedene Seiten kennenlernt.
Das Buch selbst hatte ich in kürzester Zeit durch, denn nachdem ich einmal angefangen hatte, konnte ich einfach nicht aufhören. Ich musste wissen wie es weitergeht und welche Überraschen vielleicht hinter der nächsten Ecke lauern mochten. Für mich ein Lesevergnügen mit Suchtgefahr.