Die junge Mel ist in einem Drogeriemarkt, als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet. Hat ihn die merkwürdige Frau vor dem Schaufenster aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihr Baby an einem eisigen Januartag im Wagen draußen vor dem Laden stehen? Oder hatte sie Luca gar nicht dabei? Ein heikler Fall für Kommissar Klinkhammer, denn er kennt die Familie gut und weiß, dass es in Mels Ehe nicht zum Besten steht. Eine Familientragödie nimmt ihren Lauf. Und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es unwahrscheinlicher, dass Luca überlebt.
MEINE MEINUNG
Rita Voss wurde nach Bedburg beordert, denn dort war ein 9 Monate altes Kind vermisst. Der Junge, Luca, stand mit dem Kinderwagen vor einem Drogeriemarkt. Die Mutter hatte nur den 3 jährigen ...
MEINE MEINUNG
Rita Voss wurde nach Bedburg beordert, denn dort war ein 9 Monate altes Kind vermisst. Der Junge, Luca, stand mit dem Kinderwagen vor einem Drogeriemarkt. Die Mutter hatte nur den 3 jährigen Max mit hineingenommen, weil der Kleine eingeschlafen war, lies sie den draußen stehen.
Die Autorin hat eine außergewöhnliche Art, die Spannung, die hier besteht an den Leser zu vermitteln. Sie geht dabei sehr strukturiert vor, beschreibt hier alles sehr detailliert und akribisch, geht sehr genau auf die einzelnen Personen ein.
Die Polizeiarbeit sticht dabei sehr heraus, was auf eine sehr gute und mühevoll zusammengetragene Recherche schließen lässt. Da alles so personenbezogen und detailliert herausgearbeitet ist, wirkt alles sehr emotional und sehr gefühlvoll.
Die Autorin hat die Gabe, hier sehr in die Tiefe zu gehen und so schafft sie große Emotionen. Die Spannung kommt hier aber auch nicht zu kurz, denn der Aufbau der Geschichte lässt viel Raum für Spekulationen. Das erhöht dann zusätzlich die Spannung.
Die Verdächtigungen gehen sogar soweit, das man denkt Mel hat Luca selbst verschwinden lassen.
Es gibt hier viele Personen, viele Verdächtige und viele Ungereimtheiten. Das ist genau die Vorgehensweise der Autorin und so hält sie die Spannung aufrecht. Man möchte stellenweise am liebsten mithelfen zu suchen.
Das schlimmste ist, das Kommissar Klinkhammer, der hier ermittelt, die Familie sehr gut kennt und deshalb sehr vorsichtig vorgeht.
Ich vergebe hier die vollen 5 Sterne, da es so unwahrscheinlich spannend war, immer wieder Verwirrungen und Irrungen und dann so ein Ende.
Wer außergewöhnliche Spannung mag, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen, man muss dieses Buch einfach gelesen haben.
Als der kleine Luca aus seinem Kinderwagen verschwindet, herrscht große Aufregung. Doch hatte die Mutter das Kind überhaupt dabei? Schnell ist klar, dass die Familie eher Schein ist als Sein.
Abgründe ...
Als der kleine Luca aus seinem Kinderwagen verschwindet, herrscht große Aufregung. Doch hatte die Mutter das Kind überhaupt dabei? Schnell ist klar, dass die Familie eher Schein ist als Sein.
Abgründe tun sich auf! Eine Familie, wie es sie ganz sicher tausendfach in Deutschland gibt. Unterdrückte Gefühle und Zwistigkeiten. Eine ganz normale Situation eigentlich, nur dass sie hier zu etwas eskaliert, das einem Gänsehaut verursacht. Hammesfahr geht weit zurück in der Geschichte und deckt Ursachen auf. Denn nichts geschieht einfach so und schon gar nicht ohne Grund.
Je weiter man liest, desto weniger weiß man. Zwar war schnell eine erste Verdächtige gefunden, aber genauso schnell auch eine zweite und ein Dritter. Spannend gestaltet sich das Verwirrspiel eigentlich nicht, dennoch hängt man gebannt an den Seiten. Mit der Entführung eines Babys bekommt das Buch schon Dramatik genug.
Die vielen Charaktere verwirren teilweise etwas, zumal manche noch gleich heißen: Martin, Martina und Martina. Da muss man schon genau mitlesen. Sympathieträger Nr. 1 war eindeutig der kleine Max. Wobei er mir fast ein wenig zu brav vorkam. Andere blieben etwas undurchsichtig und vor allem die Sache mit der Hexe hat mich ein wenig gestört. Den Traum über den Täter hätte es für mich nicht gebraucht. Allerdings bleibt dadurch auch ein kleiner Restzweifel in der Handlung, der zum Schmunzeln bringt: Hatte die Hexe doch etwas mit einem gewissen Unfall zu tun?
Hammesfahr schreibt wieder super. Verwirrt den Leser, führt ihn auf falsche Fährten und überrascht mit einem Ende, das niemand erwartet.
Bei " Als Luca verschwand" von Petra Hammesfahr handelt es sich um einen Roman.
Als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet, ist die junge Mel gerade in einem Drogeriemarkt. Vor dem Schaufenster steht eine ...
Bei " Als Luca verschwand" von Petra Hammesfahr handelt es sich um einen Roman.
Als ihr kleiner Sohn Luca verschwindet, ist die junge Mel gerade in einem Drogeriemarkt. Vor dem Schaufenster steht eine merkwürdige Frau. Hat sie Luca aus dem Kinderwagen genommen? Warum ließ Mel ihren Sohn im Wagen draußen vor dem Laden stehen, an einem eisigen Januartag? Oder war Luca gar nicht im Wagen? Für Kommissar Klinkhammer ist dies ein heikler Fall, denn er kennt die Familie gut und weiß dass es um Mels Ehe nicht gerade gut aussieht. Eine Familientragödie nimmt ihren Lauf und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es unwahrscheinlicher , dass Luca lebt.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen. Dieser Roman lässt sich flüssig lesen.
Sehr viele facettenreiche Protagonisten und Zeitsprünge ( heute, früher) kommen vor. Damit hatte ich am Anfang etwas Probleme, bis ich alles zuordnen konnte, aber nach und nach ging es besser. Da sehr viele Verwandte von Mel befragt werden, empfehle ich hier eine Personenliste anzufertigen ( so habe ich es gemacht- da sich die Geschichte dann einfacher lesen lässt).
Die teilweise etwas zu lange ausgeführten Szenen, fand ich nicht so toll. Sie haben die Spannung sehr gestört und für den Verlauf der Geschichte, sind sie nicht relevant.
Durch die vielen Wendungen und Irrwege, bleibt die Spannung sehr weit oben. Von Seite zu Seite steigt sie mehr, außer durch o.g. Punkt. Ich konnte immer wieder miträtseln, wer der Täter ist und warum. Bis zum Schluß lag ich mit meinen Vermutungen falsch - das Ende hat mich sehr überrascht - super.
Die Protagonisten werden sehr authentisch und tief beschrieben. Ihre Entwicklungen im Laufe der Geschichte haben mir sehr gefallen und auch die Ermittlungsschritte der Polizei. Diese sind nachvollziehbar und plausibel.
Das Buch:
Dieses Buch ist mein erstes von Petra Hammesfahr. Da ich bereits ohne Erfolg versucht hatte, es bei Leserunden zu lesen, war ich natürlich sehr gespannt darauf. Es ist ein Einzelroman, der in ...
Das Buch:
Dieses Buch ist mein erstes von Petra Hammesfahr. Da ich bereits ohne Erfolg versucht hatte, es bei Leserunden zu lesen, war ich natürlich sehr gespannt darauf. Es ist ein Einzelroman, der in sich abgeschlossen ist.
Worum geht’s?
Vor einem Drogeriemarkt verschwindet der 9 Monate alte Luca aus seinem Kinderwagen. Relativ schnell ist die erste Verdächtige ausgemacht. Aber hat sie wirklich etwas mit Lucas Verschwinden zu tun? Klinkhammer, einer der ermittelnden Kommissare, kennt die Familie ziemlich gut. Kann er Licht ins Dunkel bringen oder warten hier neue Komplikationen?
Die Charaktere:
Petra Hammesfahr liefert dem Leser eine ziemlich große Anzahl an Charakteren. Dabei versteht sie es wirklich gut, zunächst Bilder zu zeichnen und diese dann ganz langsam einstürzen zu lassen. Fakten, die anfänglich völlig logisch erscheinen, werden kurz darauf auf einen schönen Schein reduziert.
Alles beginnt mit der völlig aufgelösten Melisande Martell - allein der Name klingt schon sehr wuchtig, wie ich finde - deren Sohn aus dem Kinderwagen entführt wird. Und während ihr von der Polizei absolut nachvollziehbare Fragen gestellt werden, kommt beim Leser der erste Verdacht auf, dass hier etwas nicht stimmen könnte. Welche Mutter lässt denn ihr Baby unbeaufsichtigt vor dem Laden stehen? Kurz darauf wendet sich allerdings das Blatt und der Leser hat eine völlig andere Meinung. Jedenfalls ging es mir so. Zeitweise habe ich diese Frau bedauert, weil es aussieht, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Gefangen in einer unglücklichen Ehe mit Martin, fremdgesteuert von ihrem herrischen Bruder Joris und zutiefst abgelehnt von ihrer Schwiegermutter Gabi. Andererseits ging sie mir über kurz oder lang auch auf die Nerven - eben weil sich so gar nichts mehr änderte. Ihre ersten Verhaltensweisen hat sie bis zum Schluss aufrecht erhalten - weinen, anklagen, rechtfertigen, wieder weinen - und telefonieren! Telefonieren kann Mel ganz besonders gut. Mehr und mehr kam es mir so vor, als würde sie sich in ihr Schicksal fügen. Eine Kämpfernatur ist Mel wirklich nicht!
Die sofort verdächtige Anni Erzig ist für mich der interessanteste Charakter der Geschichte. Sie ist ganz offenbar geistig verwirrt, aber dennoch ist ihr Verhalten irgendwie auch nachvollziehbar. In kleinen Häppchen liefert die Autorin über den gesamten Roman verteilt ihre Lebensgeschichte, die am Ende ein rundes Bild ergibt. Mit Anni Erzig muss der Leser Mitleid haben. Ich möchte sie nicht als sympathisch bezeichnen, aber das schwere Schicksal, das ihr widerfahren ist, wünscht man niemandem. Dass sie - die einst glückliche Frau - den Verstand verliert, ist nur allzu nachvollziehbar. Diesen Charakter mochte ich unglaublich gern, er hat mich immer wieder berührt und am Ende war ich mir nicht sicher, ob ihr Tod für sie eher eine Erlösung oder ein weiterer Schicksalsschlag ist.
Eine ebenfalls sehr spannende Lebensgeschichte erzählt die Autorin über Gabi - die Hexe. Gabi ist Mels Schwiegermutter und ein nicht eben einfacher Charakter - möchte man meinen. Anfänglich bin ich dieser Figur auch tatsächlich eher mit Ablehnung begegnet, doch je tiefer ich hinter ihre Kulissen schauen durfte, desto interessanter fand ich diese Figur. Und auch ihr Verhalten wird nachvollziehbarer, je weiter man die Geschichte liest. Ihr ständiger Disput mit ihrem Sohn Martin ist ebenfalls so ein Fall, bei dem sich der Leser ganz bereitwillig auf Martins Seite stellen möchte. Am Ende sehe ich das etwas differenzierter.
Eine wirkliche Hauptfigur gibt es meiner Meinung nach nicht. Dazu sind zu viele Personen in den Fall involviert. Was mich etwas stört, ist der Umstand, dass der Ermittlerin Rita Voss, über die ich gern mehr gelesen hätte, eine überdurchschnittlich gute Verhörtechnik nachgesagt wird, die sie jedoch über die ganze Länge des Romans nicht unter Beweis stellen kann. Dabei hätte mich das wirklich sehr interessiert. Auch etwas widersprüchlich fand ich die Aussage von Kommissar Klinkhammer, dass er sich wegen seiner privaten Kontakte, aus dem Fall heraushalten wolle, dann aber doch mitten drin war und auch selbst ermittelte. Allerdings kann man ihm zu keiner Zeit nachsagen, dass er seine privaten Eindrücke und Erfahrungen mit der Familie über Gebühr einfließen lässt.
Insgesamt betrachtet lässt Petra Hammesfahr ein rundes Bild einer recht verkorksten Familie auferstehen, das nachvollziehbar ist und im Verlauf des Romans immer vollständiger wird. Dennoch fühlte ich mich als Leser etwas außen vor. Einzig Anni Erzig konnte mich tatsächlich berühren.
Schreibstil:
Die Konstruktion des Falles hat mir gut gefallen. Die Auflösung - also die alles erklärende Verbindung, nach dessen Bekanntwerden sich tatsächlich alles fügt - kommt sehr spät, was den Spannungsbogen hoch hält. Gut gefallen hat mir auch, dass es sich hierbei um einen unblutigen Fall handelt, sodass die Spannung eher auf den eigenen Vorstellungen des Lesers basiert, als wie schlimm oder nicht schlimm man diesen empfindet. Ich mag mir jedenfalls nicht vorstellen, dass mein Kind einfach so verschwindet.
Den Schreibstil der Autorin habe ich häufiger als anstrengend empfunden. Ich habe lange überlegt, woran das gelegen haben könnte, denke aber, dass es ihren teilweise recht konstruierten Satzbauten und manchmal angehängten Halbsätzen geschuldet ist. Manche Sätze musste ich mehrfach lesen um ihren Sinn gänzlich zu erfassen. Das stört den leichten Lesefluss.
Der Aufbau der Geschichte wiederum hat mir richtig gut gefallen. Die Einzelgeschichten werden in Häppchen aufgeteilt, sodass der Leser mitraten kann, in welcher Verbindung die einzelnen Personen stehen und wie sie in den Fall involviert sind. Auch, dass die Autorin jede Figur betitelt - die Hexe, der Frontmann, der Vermittler usw. - hat mir gut gefallen. Es dauert einen Moment, bis man alles zuordnen kann, aber jene Person, die in einer Überschrift benannt wird, steht für diesen Abschnitt im Fokus.
Außerdem erzählt Petra Hammesfahr - ohne es besonders deutlich zu machen - auf zwei Zeitebenen. Die Geschichten von Anni Erzig, Martin Martell und Gabi werden von der Vergangenheit bis in die Gegenwart erzählt bis zu dem Moment, in dem sie sich mit dem aktuellen Fall in der Gegenwart kreuzen. Diese Art zu erzählen gefällt mir gut.
Durch die anfänglichen Bilder, die die Autorin im Laufe ihrer Geschichte wieder zerstört, legt sie gleichermaßen falsche Fährten. Damit erreicht sie einen Spannungsbogen, der über die ganze Geschichte oben gehalten wird. Längen erlaubt sie sich ebenso wenig. Die Geschichte ist knackig erzählt, manchmal jedoch fehlt es mir an der Tiefe bei einigen Figuren.
Fazit:
Der Fall ist durch viele falsche Fährten spannend bis zum Schluss, hat eine späte Auflösung und eine interessante Erzählweise. Mir sind zu viele Figuren beteiligt, was teilweise auf Kosten ihrer Tiefe geht. Alles in Allem eine gute Geschichte, die sich lohnt zu lesen. 3,5 von 5 Sternen.
Meine Meinung zum Buch:
Ich habe schon ein paar Bücher von Petra Hammesfahr gelesen und muss leider sagen, dass „Als Luca verschwand“ nicht ganz mit den Vorgänger-Büchern mithalten kann. Die Geschichte ...
Meine Meinung zum Buch:
Ich habe schon ein paar Bücher von Petra Hammesfahr gelesen und muss leider sagen, dass „Als Luca verschwand“ nicht ganz mit den Vorgänger-Büchern mithalten kann. Die Geschichte ist an sich sehr spannend, aber sie hat deutliche Längen und es ist schon sehr bald eindeutig ersichtlich, wer für das Verschwinden für Luca verantwortlich ist. Außerdem werden die betreffenden Personen sehr schnell vorverurteilt. Kommissar Klinkhammer ist persönlich involviert und versucht halbherzig trotzdem zu ermitteln und die Familie zu schützen und seine größte Sorge gilt, dass der Ruf von Lucas Großmutter, die eine bekannte Schriftstellerin ist, in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Auch der Schluss ist leider ziemlich überzogen und nicht stimmig. Ich bin ein wenig enttäuscht und hatte mir mehr erwartet.