Cover-Bild Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
(80)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 616
  • Ersterscheinung: 17.08.2019
  • ISBN: 9783608504217
Stuart Turton

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle

Kriminalroman
Dorothee Merkel (Übersetzer)

Maskenball auf dem Anwesen der Familie Hardcastle. Am Ende des Abends wird Evelyn, die Tochter des Hauses, sterben. Und das nicht nur ein Mal. Tag für Tag wird sich ihr mysteriöser Tod wiederholen – so lange, bis der Mörder endlich gefasst ist.

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath. Alle Gäste amüsieren sich, bis ein fataler Pistolenschuss die ausgelassene Feier beendet. Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses, wird tot aufgefunden. Unter den Gästen befindet sich jemand, der mehr über diesen Tod weiß, denn am selben Tag hat Aiden Bishop eine seltsame Nachricht erreicht: »Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.« Tatsächlich wird Evelyn nicht nur ein Mal sterben. Bis der Mörder entlarvt ist, wiederholt sich der dramatische Tag in Endlosschleife. Doch damit nicht genug: Immer, wenn ein neuer Tag anbricht, erwacht Aiden im Körper eines anderen Gastes und muss das Geflecht aus Feind und Freund neu entwirren. Jemand will ihn mit allen Mitteln davon abhalten, Blackheath jemals wieder zu verlassen.

Stimmen zum Buch

»Stellen Sie sich darauf ein, dass dieses Buch Sie völlig umhauen wird ... ein berauschendes Verwirrspiel und ausgesprochen originelles Leseerlebnis.«
Daily Express  

»Komplex, faszinierend und verblüffend … Ein erstaunlich ausgefeiltes Debüt.« 
The Times  

»Was für ein Vergnügen, sich von diesem Buch in die Irre führen zu lassen.« 
Guardian  

»Dieses Buch verdient es, ein echter Hit zu werden … Unvergleichlich unterhaltsam und spannend.«
Sunday Express

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2019

Tolles Verwirrspiel

0

Cover

Es sieht gar nicht unbedingt wie ein Krimi aus, stimmts? Vielleicht eher noch wie einer der alten miss Marpel - die liebe ich übrigens ♥ - und nicht wie seine vor Blut und Gewalt triefenden Geschwister. ...

Cover

Es sieht gar nicht unbedingt wie ein Krimi aus, stimmts? Vielleicht eher noch wie einer der alten miss Marpel - die liebe ich übrigens ♥ - und nicht wie seine vor Blut und Gewalt triefenden Geschwister. Nein hier sucht man tote Vögel oder anderes Getier vergeblich auf dem Cover. Was aber nicht bedeutet, dass es derartig harmlos zugeht. Denn zwischen den Deckeln dieses Buches wird ziemlich rasch gestorben.
Das Cover ist so also eher ruhig und sticht trotzdem gerade deswegen für mich hervor. Es hütet ein Geheimnis, dem man einfach auf den Grund gehen will.



Handlung


Als Bell mitten im Wald aufwacht, hat er alles vergessen. Selbst seinen Namen. Nur eines liegt ihm auf der Zunge.
Anna.
Dann ein Schuss. Ein Schrei. Wurde hier jemand ermordet? Vielleicht Anna? Als er kurz darauf den Atem des Mörders im Nacken spürt und dann doch gerade von diesem aus dem Wald geleitet wird, weiß er längst nicht mehr was er glauben soll. Dabei ist dies erst der Anfang der Geschichte. Der erste Tag von Acht, welche alles entscheiden. Einmal wieder.
Denn Bell steckt in einer Zeitschleife fest und hat nur eine Chance zu entkommen. Er muss den Mord an Evelyn Hardcastle aufklären, welcher sich Punkt 11 Uhr am See abspielen wird. Dazu hat er nur acht Tage und acht verschiedene "Wirte" Zeit. Doch während er noch versucht sich einen Reim aus dem Ganzen zu machen, merkt er schnell das nicht nur dieses eine Geheimnis über Hardcastle liegt. Jeder seiner Wirte hat seine dunklen Ecken und in einem Haus, in dem der Tod an jeder Ecke lauert, kann das schon zu viel sein. Denn er ist nicht der einzige, der zu entkommen versucht.


Schreibstil

Trotz der ganzen Komplexität der Handlung ist der Stil überraschend leicht und lockend. Mit einer schönen Sprache die in diese Gesellschaft einfach passt, schafft der Autor eine tolle Stimmung. Dazu kommen die vielen Geheimnisse. Ich bewundere ihn unglaublich dafür solch eine Story gebaut zu haben, ohne ins Stolpern zu geraten. Die acht Tage, die acht Leben von unserem Protagonisten überlappen sich so oft, das ich immer irgendwie auf den Monet gewartet habe, das man beim Lesen ins Stolpern gerät. Dass man merkt, hier wurde etwas vergessen. Eine Kleinigkeit.
Dieser Moment kam nie. Alles griff wie ein perfektes Uhrwerk ineinander und erschuf eine Geschichte, die so viele Stolperfallen hatte das ich in jede Hineintrat. Denn kaum hatte ich ein Verdacht, war mir so unglaublich sicher, wechselte Aiden die Person und plötzlich hatte man wieder einen ganz anderen Blick auf das Geschehen. Es war großartig! Für alle Tüftler und Ratefüchse das beste Buch. Einziger Haken. Ihr müsst dranbleiben! Das ist definitiv kein Buch, das man mal für eine Woche beiseitelegen kann: Das für ist die ganze Handlung viel zu verwoben.

Trotz all meiner Bemühungen geschieht alles genau so, wie ich es in Erinnerung habe.


Charaktere

Die Vorstellung der Figuren ist leider etwas schwierig, da ich euch am liebsten alles von den verschiedenen Wirten verraten würde, aber ... dann würde ich euch ziemlich gemein Stolpern und ihr sollt doch auch, wenn ihr beschließt das Buch zu lesen, artig in die gleichen Sackgassen stolpern wie ich. ^^
Also erzähle ich euch nur das sie alle gleich gut ausgearbeitet sind und man tatsächlich manche liebgewinnt, manche total falsch einschätzt und manche auf den Tod nicht ausstehen kann.
Unsere Hauptfigur Aiden, welcher ja von einem Wirt zum anderen springt, hat einen guten Gerechtigkeitssinn und kann gleichzeitig auch vergeben. Er ist Loyal und ziemlich klug. Doch ob das sein wirklicher Charakter ist .... nun das kommt darauf an wie lange er dort schon ist.
Die anderen dürft ihr selber kennenlernen. Und es lohnt sich. ♥


Meinung

Wer einen komplexen Krimi mit vielen, vielen Fallstricken sucht, hat ihn hiermit gefunden. Er kommt ohne Serienmörder auf und hat doch mehr Leichen zu bieten als so mancher Thriller. Die Figuren sind komplex und haben alle ihre eigenen Abgründe, was die Story noch verworrener macht. Mir hat es so viel Spaß gemacht sie zu durchschauen und immer wieder auf die Nase zu fallen. Gerade da Aiden immer, sobald sein aktueller Wirt einschläft und er somit in einen neuen Springt, passiert es auch gerne mal das man von Tag 2 zu Acht springt. Diese Sprünge sind anfangs ungewohnt, wer jedoch gerne mit vielen Perspektiven liest, leicht zu folgen. Dabei sind die Handlungen der anderen Wirte immer wieder wichtig für die des aktuellen Aidens. Es strickt sich so ein komplexes Bild mit vielen Hinweisen. Manche davon führen in eine falsche Richtung, manche in die Richtige und alle lassen einen mit der Frage zurück wem man überhaupt noch trauen kann.
Auch das Ende fand ich großartig. Alle Fäden greifen in einer großen Auflösung ineinander und manchen einen nochmals sprachlos.


https://tintengewisper.blogspot.com/2019/09/die-sieben-tode-der-evelyn-hardcastle.html

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein ganz anderer WhoDoneIt!

0

Ein heruntergekommenes Gut irgendwo in England und eine Familie, die dort ein letztes Mal eine rauschende Ballnacht inszenieren will. So weit, so gut! Doch was wäre, wenn während der rauschenden Ballnacht ...

Ein heruntergekommenes Gut irgendwo in England und eine Familie, die dort ein letztes Mal eine rauschende Ballnacht inszenieren will. So weit, so gut! Doch was wäre, wenn während der rauschenden Ballnacht Evelyn, die Tochter der Veranstalter zu Tode kommt?

Alles klar, man vermutet einen klassischen britischen Who-Done-It, aber weit gefehlt mit dieser Annahme.

Es stellt sich heraus, dass Evelyn nicht nur einmal zu Tode kommt. Sie wird genau sieben Mal sterben und ihr Mörder muss gerächt werden.

Diese leidvolle Aufgabe fällt auf Aiden, der sich in einer anfänglich dubiosen Zeitschleife zu befinden scheint. Er hüpft jeden Tag in einen neuen Wirt um dem Mörder das Handwerk zu legen. Doch seine Wirte sind enge Vertraute der Familie Hardcastle und machen ihm das Ermitteln ganz schön schwer.

Wer ist hier Feind, wer ist ein Freund? Die Frage stellt sich Aiden während seiner Reisen mehrfach und muss feststellen, dass hier der Mord an Evelyn Hardcastle noch das Geringste seiner derzeitigen Probleme darstellt. Auf diesem riesigen Spielbrett an Eitelkeiten, Geheimnissen und abgrundtiefen Rachegelüsten ist es nicht leicht, den Überblick zu behalten.

Die Gäste und Wirte entpuppen sich als üble Persönlichkeiten, lüsternde Haudegen und Drogendealer der ganz besonderen Art.

Tag um Tag stellt sich für den Leser die Frage, nach wessen Regeln hier gespielt wird. Fest steht, dass Aiden nicht der einzige „Ermittler“ ist. Es stehen noch weitere Schachfiguren auf dem Brett und auch für die gibt es nur einen Ausweg. Der Mörder Evelyns ist der Hauptgewinn, wären da nicht noch mordende Lakaien, ein mystisch verklemmter Pestdoktor und ein Maskenball, der sogar auf Downton Abbey Eindruck geschunden hätte.

Der als klassischer Krimi getarnte Irrgarten schafft es dennoch, mit seinen ausgezeichnet skizzierten Charakteren, hauchfeiner Ironie und einem extremen Überlebenswillen, wahrhaftig zu überzeugen.
Dem Leser wird zwar etwas Hartnäckigkeit, was das Entschlüsseln von Rätseln betrifft, abverlangt. Jedoch trägt dies zur Spannung nur noch mehr bei und fordert wirklich bis zur letzten Seite des Rätsels volle Aufmerksamkeit!

Veröffentlicht am 28.09.2019

Rätsel in der Endlosschleife

0

Auf dem Anwesen Blackheath ist der Ball der Familie Hardcastle in vollem Gange, als ein Pistolenschluss die Feier jäh unterbricht. Kurze Zeit später wird die Tochter der Hausherren, Evelyn Hardcastle, ...

Auf dem Anwesen Blackheath ist der Ball der Familie Hardcastle in vollem Gange, als ein Pistolenschluss die Feier jäh unterbricht. Kurze Zeit später wird die Tochter der Hausherren, Evelyn Hardcastle, tot im See aufgefunden. Wer steckt hinter dieser Tat? In welchem Ver-hältnis standen die einzelnen Gäste zum Opfer und wer kommt von ihnen in Frage, für die Tat verantwortlich zu sein? Aiden Bishop hat nun die Aufgabe diese große Rätsel zu lösen, aber er muss die Recherchen jeden Tag im Körper eines neuen Gastes durchführen, so dass er die gleiche Szenerie immer aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann. Wird es ihm gelingen, das große Rätsel von Blackheath zu lösen?

Der Autor Stuart Turton ist mit dem packenden Kriminalroman "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" aus meiner Sicht ein Geniestreich gelungen. Er erzählt die Geschichte in einem ansprechenden und der vorherrschenden Zeit angepassten Schreibstil, der hervorragend durch die Geschehnisse führt. Dennoch ist aufgrund der Komplexität dieses Rätsels die volle Aufmerksamkeit erforderlich, um den Über-blick zu behalten. Für den Leser bzw. Hörer schon eine Herausforder-ung, für den Autor aber eine Hochleistung, da es ihm gelingt, die vielen versteckten Rätsel dieser Geschichte lange geheim zu halten und der Leser so seine eigenen Theorien bezüglich Täterschaft und Tathintergründe nach neuen und überraschenden Wendungen immer wieder neu überdenken muss. Es entwickelt sich so ein kurz-weiliges Abenteuer, das auch trotz des größeren Umfangs über die gesamte Länge zu überzeugen weiß.

Die Hörbuchfassung ist mit der Stimme von Frank Stieren sehr gut umgesetzt. Stieren springt mit seiner Stimme in die unterschied-lichen Wirte und verleiht ihnen ein eignes Leben. Gerade aufgrund der schon erwähnten Komplexität trägt die ruhige und tiefe Stimme des Sprechers zur Bewahrung der Übersicht positiv bei.

Insgesamt eine außergewöhnliche Kriminalgeschichte, die bis zum fulminanten Finale packend und spannend bleibt. Ich empfehle daher "Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle" sehr gerne weiter und bewerte sowohl das Buch als auch die Hörbuchfassung mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Ein Krimi, der sich wie der Lauf durch ein Labyrinth angefühlt hat

0

Die Familie Hardcastle lädt zu einem imposanten Maskenball auf ihr Anwesen „Blackheath House“, anlässlich der Rückkehr ihrer geliebten Tochter Evelyn, ein. Doch was als schöner Tag gedacht war, endet dramatisch. ...

Die Familie Hardcastle lädt zu einem imposanten Maskenball auf ihr Anwesen „Blackheath House“, anlässlich der Rückkehr ihrer geliebten Tochter Evelyn, ein. Doch was als schöner Tag gedacht war, endet dramatisch. Evelyn Hardcastle wird ermordet.
Aber Blackheath ist kein gewöhnlicher Ort. Der Tag des Mordes wiederholt sich immer und immer wieder. Und der Tag wird erst enden, wenn der Mord geklärt wurde. Ein Mann soll den Tod aufklären, dafür bekommt er für acht Tage acht unterschiedliche Wirte zur Verfügung gestellt. Doch jemand möchte die Lösung des Falles um jeden Preis verhindern…

Kennt ihr Matroschka Puppen? Jene eiförmig bemalten Holzpuppen, die ineinandergesteckt werden können? Und jede sieht auf den ersten Blick aus, wie die Vorherige, doch in Wirklichkeit unterscheiden sie sich? Ja? Dann kommt hier das Pendant in Krimiform: „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“.
Eine Geschichte, die mich schon beim Lesen des Klappentextes in ihren Bann zog. Ich hatte gar keine genaue Idee, was mich erwarten würde. Wie kann ich mir ein Buch vorstellen, in dem ein Mord immer und immer wieder geschieht? Wie soll das gehen und wozu? Fragen über Fragen noch bevor ich auch nur eine Zeile aus dem Buch gelesen hatte. Aber was mich hier erwartet hat, das hätte ich im Leben nie gedacht. Dieses Debüt ist der Wahnsinn, aber jetzt erst einmal von Anfang an.
Der Einstieg in die Geschichte war nicht nur für mich verwirrend. Gleich zu Beginn lernte ich den Ich-Erzähler kennen, der genauso viel wusste wie ich, nämlich nichts. Er erwachte verwirrt in einem Wald und wusste weder, wer er ist noch, woher er kam. Und diese tiefe Verwirrung und die Angst der Unwissenheit griff auch auf mich über. Und so stolperte ich ebenfalls ein bisschen planlos in diese liebenswert verrückt und gleichzeitig abgedrehte Geschichte.
Schon von Anfang an benötigte ich den Lageplan, welcher ganz vorn und am Schluss des Buches verzeichnet war. Auch die Einladung zum Maskenball, auf denen alle relevanten Personen erwähnt wurden, dienten mir zur Orientierung. Denn in diesem Buch kommen viele verschiedene Charaktere vor und gerade am Anfang wimmelte es nur so von fremden Menschen. Aber, und das fand ich durchweg positiv, Stück für Stück bekam ich ein Gefühl für all diese Leute. Was nicht zuletzt daran lag, dass Stuart Turton es meisterhaft verstand, jeder einzelnen Figur Leben einzuhauchen und sie ganz klar zu skizzieren.
Die eigentliche Person, der Ich-Erzähler, war für mich stellenweise gar nicht so richtig zu greifen. Sein wahrer Charakter wurde immer wieder von seinen Wirten übertüncht. Dennoch war spürbar, dass ein fremder Geist sich der Fähigkeiten, des Intellekts und der Gewohnheiten des jeweiligen Wirtes bemächtigte und diesen auch beeinflusste. Und Stück für Stück kristallisierte sich dann auch der wahre Kern des Ich-Erzählers heraus.
Dies alles wäre gar nicht möglich gewesen, wenn der Schreibstil von Stuart Turton nicht so unglaublich facettenreich und flüssig gewesen wäre. Er brachte alles so schön in Fluss, dass dieses Buch kaum aus der Hand zu legen war. Hinzu kamen die mit Situationskomik untermalten bildlichen Beschreibungen. Sie lockerten die Geschichte ungemein auf. Durch diese umfassenden Verschachtelungen an Ereignissen, die sich Tag für Tag wiederholten, jedoch von unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wurden, war dieses Buch nicht einfach zu lesen. Ich musste immer höllisch aufpassen, um ja kein Detail zu verpassen. Hier war genaues Lesen vollkommen unablässig.
Langweilig war mir zu keiner Zeit, denn in diesem Buch stirbt nicht nur Evelyn Hardcastle. Generell versterben in dieser Geschichte reichlich Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen.
Stuart Turton legte unendlich viele Fallstricke aus, in die ich mich größtenteils verhedderte. Oft kamen mir Gedanken zur Lösung des Falls, aber im Bruchteil einer Sekunde zerfielen sie wieder zu Staub, weil ein erneutes Ereignis oder eine Erkenntnis diese wieder zunichtemachten. Bis zum Ende des Buches tappte ich größtenteils im Dunkeln und ich persönlich fand die Auflösung absolut stimmig. Sie passte zur gesamten Geschichte und bot dennoch reichlich Freiraum für die eigene Fantasie.

Fazit: Ein Debüt, das es in sich hat. Der Kriminalfall ist schlimmer als so manches Labyrinth. Obwohl es zu Beginn ziemlich verwirrend und unübersichtlich war, war diese Geschichte durchgängig spannend.
Geeignet für alle, die beim Lesen gerne mitdenken und sich darauf einlassen können, dass sich ein Tag immer und immer wiederholt.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Und täglich grüßt ein Anderer – Highlight 2019!

0

》INHALT:
Auf dem Anwesen Blackheath, lädt Familie Hardcastle zu einem Maskenball. Der Abend endet damit, dass Evelyn Hardcastle – Tochter des Hauses – stirbt. Und das nicht nur ein, sondern sieben Mal. ...

》INHALT:
Auf dem Anwesen Blackheath, lädt Familie Hardcastle zu einem Maskenball. Der Abend endet damit, dass Evelyn Hardcastle – Tochter des Hauses – stirbt. Und das nicht nur ein, sondern sieben Mal. Tag für Tag wird sich das Geschehen wiederholen, bis der Mord aufgeklärt ist.
Auch Aidan Bishop ist Gast auf Blackheath als ihn eine seltsame Nachricht erreicht: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“ Und so kommt es, dass Aidan – auf ganz besondere Art und Weise – das Geflecht aus Freund und Feind, um ihn herum, entwirren muss, um Blackheath jemals wieder zu verlassen…

》EIGENE MEINUNG:
Nach wie vor schlägt mich der Schutzumschlag, trotz seiner Einfachheit, in den Bann. Die Farbgestaltung, mit vorrangig Schwarz, Weiß und Rot, empfinde ich als sehr eindringlich und die Szenerie passend zum Inhalt. Details, wie die kleine Schachfigur auf der Treppe, finden sich in der Handlung wieder und sind das Tüpfelchen auf dem i. Die schachbrettartige Rückseite lockert zusätzlich etwas auf. Durchaus störend empfinde ich allerdings nach wie vor den Strichcode auf der Vorderseite des Buches – anscheinend eine Eigenheit des Verlages bei seinen Hardcovern.
Ich habe meine Inhaltsangabe bewusst knapp gehalten und einige Details des Originals weg gelassen, da ich zu Beginn des Buches erst mal irritiert war. Beschreibung und Start passten für mich so gar nicht zusammen - evlt. sogar eine bewusste Entscheidung des Autors? Ich würde als neuer Leser den Klappentext tatsächlich einfach nicht lesen. Allerdings konnte ich mich schnell in die Geschichte fallen lassen und das ist meiner Meinung nach hier absolut entscheidend! Auch in meiner Rezension werde ich mich zum Inhalt eher zurückhalten, da hier jedes Wort zu viel sein könnte…
Aber von Beginn an: Im Buch findet sich ganz am Anfang eine schön gestaltete Karte mit den Handlungsorten. Noch vor Start der Geschichte blickt man dann auf eine Einladung zum Maskenball der Familie Hardcastle. Auch die weiteren Gäste werden hier erwähnt und so erhält man einen fantasievollen Überblick über die handelnden Personen! Für mich eine wundervolle Idee! Gleich habe ich damit begonnen mir selbst eine Personenliste zu erstellen, die im Laufe des Lesens mit Verbindungen, Hinweisen und Details erweitert wurde. Schließlich wollte ich den Mörder auch finden! Gelungen ist es mir leider nicht, aber nichts desto trotz habe ich ein verblüffend unterhaltsames Rätsel erhalten, dass mich des Öfteren in die Irre geführt hat. Das Miträtseln hat trotzdem Spaß gemacht und die ausgefeilte Lösung am Ende konnte mich voll überzeugen! Beim Zurückdenken erkennt man die vielen Hinweise die der Autor eingestreut hatte und ich finde es hat auch Anerkennung verdient, dass man hier wirklich jede Seite braucht um den Mörder zu entlarven!
Ich möchte weniger auf die einzelnen Charaktere eingehen, als sagen, dass sie jeweils wundervoll und höchst abwechslungsreich ausgestaltet waren! Man konnte sich – sprichwörtlich – in sie hinein versetzen und jede Stärke, jede Schwäche, hatte einen Hintergedanken des Autors zugrunde liegen! Nach und nach setzt sich so ein Gesamtbild zusammen, auf das ein einzelner nie gekommen wäre!
Auch die Stimmung auf Blackhearth ist erschreckend gut eingefangen. Wer einen locker leichten, vielleicht sogar humoristischen, englischen Krimi erwartet, wird hier nicht fündig. Die Atmosphäre ist eher gedrückt, angespannt, geheimnisvoll, teils gewalttätig und hart. Das Wetter im Buch passt perfekt zum regnerischen, kühlen Herbst! Es wird keine Jahreszahl genannt, aber ich würde auf ein Setting des frühen 20. Jahrhunderts tippen.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Krimi durch seine Komplexität eine gewisse Aufmerksamkeit erfordert. Aber der Autor trägt einen mit seinem vertrackten Plan auch gewissermaßen durch die Erzählung! Am Ende wird man seine anfänglichen Fragen beantwortet sehen und dafür einen ganze Portion neuer Gedanken im Kopf wiederfinden, an denen man noch einige Zeit zu knabbern haben wird!

》FAZIT:
Ein unterhaltsames, fantasievolles und äußerst komplexes Verwirrspiel, welches für mich zu einem absolut originellen, faszinierenden und fesselnden Leseerlebnis wurde! Ich kann es nur empfehlen mit diesem Buch mal etwas Neues auszuprobieren – auch als weniger großer Krimifan!
Highlight 2019!