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Veröffentlicht am 28.09.2019

Ein Krimi, der sich wie der Lauf durch ein Labyrinth angefühlt hat

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Die Familie Hardcastle lädt zu einem imposanten Maskenball auf ihr Anwesen „Blackheath House“, anlässlich der Rückkehr ihrer geliebten Tochter Evelyn, ein. Doch was als schöner Tag gedacht war, endet dramatisch. ...

Die Familie Hardcastle lädt zu einem imposanten Maskenball auf ihr Anwesen „Blackheath House“, anlässlich der Rückkehr ihrer geliebten Tochter Evelyn, ein. Doch was als schöner Tag gedacht war, endet dramatisch. Evelyn Hardcastle wird ermordet.
Aber Blackheath ist kein gewöhnlicher Ort. Der Tag des Mordes wiederholt sich immer und immer wieder. Und der Tag wird erst enden, wenn der Mord geklärt wurde. Ein Mann soll den Tod aufklären, dafür bekommt er für acht Tage acht unterschiedliche Wirte zur Verfügung gestellt. Doch jemand möchte die Lösung des Falles um jeden Preis verhindern…

Kennt ihr Matroschka Puppen? Jene eiförmig bemalten Holzpuppen, die ineinandergesteckt werden können? Und jede sieht auf den ersten Blick aus, wie die Vorherige, doch in Wirklichkeit unterscheiden sie sich? Ja? Dann kommt hier das Pendant in Krimiform: „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“.
Eine Geschichte, die mich schon beim Lesen des Klappentextes in ihren Bann zog. Ich hatte gar keine genaue Idee, was mich erwarten würde. Wie kann ich mir ein Buch vorstellen, in dem ein Mord immer und immer wieder geschieht? Wie soll das gehen und wozu? Fragen über Fragen noch bevor ich auch nur eine Zeile aus dem Buch gelesen hatte. Aber was mich hier erwartet hat, das hätte ich im Leben nie gedacht. Dieses Debüt ist der Wahnsinn, aber jetzt erst einmal von Anfang an.
Der Einstieg in die Geschichte war nicht nur für mich verwirrend. Gleich zu Beginn lernte ich den Ich-Erzähler kennen, der genauso viel wusste wie ich, nämlich nichts. Er erwachte verwirrt in einem Wald und wusste weder, wer er ist noch, woher er kam. Und diese tiefe Verwirrung und die Angst der Unwissenheit griff auch auf mich über. Und so stolperte ich ebenfalls ein bisschen planlos in diese liebenswert verrückt und gleichzeitig abgedrehte Geschichte.
Schon von Anfang an benötigte ich den Lageplan, welcher ganz vorn und am Schluss des Buches verzeichnet war. Auch die Einladung zum Maskenball, auf denen alle relevanten Personen erwähnt wurden, dienten mir zur Orientierung. Denn in diesem Buch kommen viele verschiedene Charaktere vor und gerade am Anfang wimmelte es nur so von fremden Menschen. Aber, und das fand ich durchweg positiv, Stück für Stück bekam ich ein Gefühl für all diese Leute. Was nicht zuletzt daran lag, dass Stuart Turton es meisterhaft verstand, jeder einzelnen Figur Leben einzuhauchen und sie ganz klar zu skizzieren.
Die eigentliche Person, der Ich-Erzähler, war für mich stellenweise gar nicht so richtig zu greifen. Sein wahrer Charakter wurde immer wieder von seinen Wirten übertüncht. Dennoch war spürbar, dass ein fremder Geist sich der Fähigkeiten, des Intellekts und der Gewohnheiten des jeweiligen Wirtes bemächtigte und diesen auch beeinflusste. Und Stück für Stück kristallisierte sich dann auch der wahre Kern des Ich-Erzählers heraus.
Dies alles wäre gar nicht möglich gewesen, wenn der Schreibstil von Stuart Turton nicht so unglaublich facettenreich und flüssig gewesen wäre. Er brachte alles so schön in Fluss, dass dieses Buch kaum aus der Hand zu legen war. Hinzu kamen die mit Situationskomik untermalten bildlichen Beschreibungen. Sie lockerten die Geschichte ungemein auf. Durch diese umfassenden Verschachtelungen an Ereignissen, die sich Tag für Tag wiederholten, jedoch von unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wurden, war dieses Buch nicht einfach zu lesen. Ich musste immer höllisch aufpassen, um ja kein Detail zu verpassen. Hier war genaues Lesen vollkommen unablässig.
Langweilig war mir zu keiner Zeit, denn in diesem Buch stirbt nicht nur Evelyn Hardcastle. Generell versterben in dieser Geschichte reichlich Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen.
Stuart Turton legte unendlich viele Fallstricke aus, in die ich mich größtenteils verhedderte. Oft kamen mir Gedanken zur Lösung des Falls, aber im Bruchteil einer Sekunde zerfielen sie wieder zu Staub, weil ein erneutes Ereignis oder eine Erkenntnis diese wieder zunichtemachten. Bis zum Ende des Buches tappte ich größtenteils im Dunkeln und ich persönlich fand die Auflösung absolut stimmig. Sie passte zur gesamten Geschichte und bot dennoch reichlich Freiraum für die eigene Fantasie.

Fazit: Ein Debüt, das es in sich hat. Der Kriminalfall ist schlimmer als so manches Labyrinth. Obwohl es zu Beginn ziemlich verwirrend und unübersichtlich war, war diese Geschichte durchgängig spannend.
Geeignet für alle, die beim Lesen gerne mitdenken und sich darauf einlassen können, dass sich ein Tag immer und immer wiederholt.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Eine Frau, ihre Obsession und ein perfider Mörder - Spannung pur und leider wahr

Ich ging in die Dunkelheit
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„Ich ging in die Dunkelheit“, erzählt die Geschichte einer Frau, die sich an grausigen Ereignissen und haufenweise verworrenen Hinweisen festgebissen hatte.
Michelle McNamara war nicht nur Bloggerin und ...

„Ich ging in die Dunkelheit“, erzählt die Geschichte einer Frau, die sich an grausigen Ereignissen und haufenweise verworrenen Hinweisen festgebissen hatte.
Michelle McNamara war nicht nur Bloggerin und Autorin, nein, sie war auch eine Frau, die obsessiv nach einem Mann gesucht hatte, der in den 1970er und 80er Jahren für Schrecken in Kalifornien sorgte.
In einem einzigartigen Buch wollte Michelle McNamara die vielfältigen Spuren eines kranken Geistes festhalten, dem es selbst nach Einführung der DNA-Tests gelang, unentdeckt zu bleiben.
Der frühe Tod von Michelle McNamara sorgte dafür, dass sie ihren Lebenstraum nicht zu Ende schreiben durfte. Aber ihre engsten Vertrauten, die mit ihr auf der Jagd nach dem Monster waren, brachten das Werk für sie zu Ende.

Wahre Geschichten faszinieren mich. Vor allem jene, die in der Vergangenheit liegen und verzwickt sind. Dabei stehen für mich nicht die Gräueltaten, die vielleicht bis ins kleinste Detail beschrieben worden sind, im Vordergrund, sondern eher die Zusammenhänge. Die feinen Nuancen zwischen scheinbar verschiedenen Verbrechen, die beim genaueren Betrachten aber die Handschrift nur eines Monsters tragen. Die Taten vom Golden State Killer ist so eine Geschichte.
Gegliedert wurde das Buch in drei Teile.
Im ersten Teil brachte mir Michelle McNamara einzelne ausgewählte Verbrechen des unbekannten Täters näher. In einzelnen Kapiteln, welche mit Ortsangabe und Jahreszahl gekennzeichnet wurden, berichtete sie von ausgeklügelten Einbrüchen in Häuser potenzieller Opfer, Vergewaltigung und Mord. Sie erzählte dies alles so eindrücklich, dass die vergangene Zeit wie aus einem Nebel wieder zum Leben erwachte. Wie ein hungriges Monster kroch es auf mich zu und jagte mir Schauer über den Rücken. Und nein, dies lag nicht an furchtbar grausigen Details. Denn die gibt es in diesem Buch nicht. Michelle McNamara ergötzte sich niemals am Leid der Opfer, der Betroffenen oder gar der Ermittler, die nicht im Stande waren dem Unbekannten das Handwerk zu legen. Nein. Mir ging allein die Tatsache unter die Haut, wie geduldig und ausgeklügelt dieser wahrhaft kranke Geist vorging. Mit welcher Heimtücke und stellenweise Seelenruhe er für Angst und Schrecken sorgte. Und doch niemand in der Lage war ihn zu stoppen.
Im zweiten Teil wurde McNamara autobiographisch. Sie beschrieb ihre Obsession die Puzzle Teilchen zusammenzufügen, die ein kranker Kopf in großer Vielzahl hinterlassen hatte. Wie die Jagd ihr Leben bestimmte.
Dabei faszinierte mich Michelle McNamara mit ihrer unerschütterlichen Entschlossenheit zu verstehen, wer der Golden State Killer eigentlich ist, was ihn antrieb und vor allem wie er aufgestöbert werden kann. Dabei tauchte sie so tief ab, wie es nur irgendwie ging. Sprach mit Opfern, Hinterblieben, Ermittlern und mit Gleichgesinnten. Von dieser detaillierten und intensive Recherchearbeit bin ich wahrlich beeindruckt. Umso trauriger finde ich die Tatsache, dass Michelle McNamara es nie vergönnt sein wird die Früchte ihrer jahrelangen Arbeit zu genießen.
Der letzte Teil wurde von zwei Freunden McNamaras geschrieben. Michelle McNamara starb, als sie ihr Buch etwa zur Hälfte fertig hatte. Paul Heynes und Billy Jensen erzählen, wie sie Michelles Buch vollendeten und wie am Ende die Suche nach dem Monster ausging.
Anfänglich hatte es mich schon verwirrt, wenn Michelle McNamara in den Ereignissen hin und her sprang wie ein Flummi. Erst startete sie bei einem Vorfall 1981, nur um dann ins Jahr 1980 zu hüpfen und im Anschluss das Jahr 2009 zum Thema zu machen. Doch mit der Zeit kristallisierte sich heraus, warum sie eben nicht chronologisch ihr Buch aufgebaut hatte. Ihr ging es gar nicht so sehr um die einzelnen grausigen Taten, sondern vielmehr um das große Ganze. Es war spürbar, wie sie versuchte, einzelne Fäden eines völlig durcheinandergeratenen Wollknäuels zu entwirren und die richtigen Enden miteinander zu verknüpfen. Dabei unterfütterte sie ihre Überlegungen mit zahlreichen detaillierten und fundierten Erkenntnissen, brachte mir Ermittler und Opfer durch Bilder näher und zeigte anhand von alten Zeitungsartikeln, wie die Welt in den siebziger und achtziger Jahre tickte.
Insgesamt fand ich das Buch nicht leicht zu lesen. Denn es verfolgte mich. Ständig überlegte ich, ob mir auffallen würde, wenn ein Fremder durch mein Haus schleicht oder mich wochenlang ausspioniert mit der Geduld einer Spinne.
Michelle McNamara verstand es ausgezeichnet, die Schrecken längst vergangener Tage nicht vergessen zu machen und sie wieder zum Leben zu erwecken.

Fazit: „Ich ging in die Dunkelheit“ ist sicherlich kein klassisches True Crime Buch. Aber es ist deswegen nicht minder atemraubend. Ungeschönt zeigte Michelle McNamara Zusammenhänge auf, die auf den ersten Blick nicht erkennbar waren und untermauerte sie mit zahlreichen sauber recherchierten Details. Mich wird dieses Buch immer verfolgen, denn es erzählt das Grauen eines Gespenstes, das zu spät zu stoppen war.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Es geht spannend und emotional weiter

Sacrifice to the King of Beasts 4
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Saliphies nächste Prüfung, um sich als würdige zukünftige Königin zu beweisen, steht an. Sie soll sich um einen ganz besonderen Gast kümmern. Fürst Galoa vom Volk der Fischsaurier.
Doch dieser hasst abgrundtief ...

Saliphies nächste Prüfung, um sich als würdige zukünftige Königin zu beweisen, steht an. Sie soll sich um einen ganz besonderen Gast kümmern. Fürst Galoa vom Volk der Fischsaurier.
Doch dieser hasst abgrundtief Menschen. Das bekommt auch Saliphie zu spüren, die alles gibt, um den ehrenwerten Gast zufrieden zu stellen. Doch schafft sie es nicht, kann sie keine Königin mehr werden.

Im vierten Band setzt die neue Handlung ein paar Tage nach Saliphies Rückkehr ein. Mir gefiel dabei sehr gut, dass das erste Kapitel ein bisschen ruhiger war und dabei wurde Saliphies trübe Stimmung perfekt eingefangen. Das Zusammenspiel aus Freundschaft und Liebe kam dabei schön zur Geltung und brachte die bisherige Entwicklung zwischen den Charakteren auf den Punkt.
Generell mag ich es sehr, wenn ich immer mehr von den Figuren kennenlerne und mir gefiel gut, dass auch dieses Mal des Königsgetreuen ein bisschen mehr Platz in diesem Band eingeräumt wurde.
Was ich besonders an diesem Manga liebe, ist, dass hier auch besondere Werte dargestellt und mit in die Geschichte einbezogen werden. Sie berühren mich jedes Mal aufs Neue sehr.
Wie immer finde ich den Zeichenstil schön und sehr vielfältig. Allein diese Vielzahl an unterschiedlichen Dämonen ist wahrlich beeindruckend. Auch der neu eingeführte Charakter zog mich gleich in seinen Bann.
Die Aufteilung der Panels war klug gewählt, sodass ich der Geschichte ohne Probleme folgen konnte. Der rote Faden spinnt sich kontinuierlich weiter und durch die überraschenden Wendungen ist zwar das mögliche Ziel klar, aber keinesfalls wie und ob es überhaupt erreicht wird. Diese Mischung aus Romantik, Spannung und einem großen Hauch von Gefahr machen diesen Manga zu etwas besonderem.

Fazit: Ein toller vierter Band, der wieder ein breites Spektrum an Emotionen abdeckt und mich bestens unterhalten hat.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Für mich ein ganz klares Lesehighlight

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis
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Mitten im klirrend kalten Chicagoer Winter wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Das Außergewöhnliche, sie wird erst seit drei Wochen vermisst, wurde aber in einem See gefunden, der schon seit Monaten ...

Mitten im klirrend kalten Chicagoer Winter wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Das Außergewöhnliche, sie wird erst seit drei Wochen vermisst, wurde aber in einem See gefunden, der schon seit Monaten zugefroren ist. Detektive Sam Porter und sein Team ermitteln in dem Fall, den die Medien schon längst wieder dem Four Monkey Killer angedichtet haben. Sam glaubt nicht daran und ein tödlicher Wettlauf mit der Zeit beginnt.

! Vorwarnung!
„The Fourth Monkey – Das Mädchen im Eis“ ist die Fortsetzung des ersten Bandes:
„The Fourth Monkey – Geboren, um zu töten“.
Wer den ersten Teil nicht kennt, der ist gut damit beraten erst diesen zu lesen. Denn J.D. Barker erzählt schonungslos, was Vorher geschah. Dies ist für den Kontext in dem Buch „The Fourth Monkey – Das Mädchen im Eis“ elementar, jedoch nimmt es alle Handlungen aus dem ersten Band vorweg.

Daher meine Empfehlung:
Bitte erst „The Fourth Monkey – Geboren, um zu töten“ lesen, dann „The Fourth Monkey – Das Mädchen im Eis“

Der Einstieg in das Buch ging gleich rasant los. Hier zeigte sich schon zu Beginn, dass J.D. Barker Talent hat, eine Reihe gekonnt fortzuführen. Obwohl ich den ersten Band etwa ein Jahr vorher gelesen hatte, war ich wieder sofort mitten im Geschehen. Generell herrschte in diesem Buch eine unglaublich intensive Dynamik. Obwohl ausschließlich der personale Erzähler durch die Geschehnisse führte, ließ er mich an den Gedanken, Gefühlen und Handlungen vieler unterschiedlicher Personen teilhaben. Sie alle brachten ihre neuen Erkenntnisse, Erfahrungen, Erlebnisse und Vermutungen mit ein, sodass ich mich selbst beim Kombinieren und Schlussfolgern ertappte. So entwickelte sich für mich, relativ rasant, dieses Buch zum absoluten Suchtpotenzial. Die rund sechshundertachtzig Seiten lasen sich in null Komma nichts weg.
Der Plot war sensationell gut ausgearbeitet und wurde durch einen brillanten Schreibstil perfekt abgerundet. J.D. Barker verstand es ausgezeichnet die Handlungsorte, vor meinem geistigen Auge, zum Leben zu erwecken, und er sparte dabei auch nicht mit grausigen Details. Im Vergleich zum ersten Band sind diese zwar nicht ganz so blutig, dafür aber nicht minder entsetzlich. Was habe ich mit den Opfern mitgelitten und gehofft, sie mögen es schaffen sich aus dem Wahnsinn zu befreien.
Stück für Stück lüftete der Autor Geheimnisse und beantwortete Fragen, nur um im selben Moment Neue aufzuwerfen. Und immer wieder kam ich an den Punkt, an dem ich mich fragte: „Wo soll das Ganz noch hinführen?“. Die unerwarteten Wendungen machten es mir nicht gerade leicht auch nur einen Hauch vorherzusagen. Und je mehr Seiten ich las, umso mehr rätselte ich, wie das Buch wohl enden möge. An dieser Stelle sei gesagt, was ich am Ende las, damit hätte ich nie und nimmer gerechnet. Und nein, der Schluss des Buches hatte nicht die ersehnte Auflösung im Gepäck. Im Gegenteil. Die letzte Seite hinterließ das qualvolle Gefühl, endlich den dritten Teil lesen zu wollen, ja, zu müssen. Einen runderen Abschluss zu diesem Teil hätte ich mir schon gewünscht. So blieb alles irgendwie ungeklärt in der Luft hängen. Das fand ich schon schade.
Obwohl mir dieses Buch sehr, sehr gut gefallen hat, gab es noch einen weiteren Wermutstropfen für mich. Das Team um Sam Porter ist mir sehr ans Herz gewachsen, dennoch fand ich es schade, dass der Hauptakteur, Detektive Sam Porter, für meinen Geschmack zu kurz kam.

Fazit: Ein unglaublich packend erzähltes und spannendes Buch. Ich mochte diesen Teil lieber als den Vorgänger. Bis auf das sehr offene Ende war ich mit diesem Buch super zufrieden. Volle Unterhaltung von Anfang an.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Toller Einstieg in diese Reihe

Tell me your Secrets! 01
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Mayo Sakurada ist im ersten Jahr der Oberschule und beginnt nun mit einem Nebenjob als professionelle Zuhörerin. Bisher ist ihr das noch nicht so sehr gelungen, denn ihr erster Kunde ist ausgerechnet Kota ...

Mayo Sakurada ist im ersten Jahr der Oberschule und beginnt nun mit einem Nebenjob als professionelle Zuhörerin. Bisher ist ihr das noch nicht so sehr gelungen, denn ihr erster Kunde ist ausgerechnet Kota Aoba. Der Schulschwarm schlechthin und der Star der Basketballmannschaft. Er vertraut ihr an, dass er Basketball hasst und sie hält prompt dagegen. Nicht unbedingt das, was ihr Job ist. Nun versucht sie, ihren Fehler wiedergutzumachen, in dem sie den Grund für diese Abneigung herausfindet. Doch das ist schwieriger als gedacht.

Beim Stöbern im Manga Laden fiel mir sofort das schöne Cover auf. Natürlich musste ich das Buch in die Hand nehmen. Die Haptik ist gewöhnlich, da das gesamte Buch glatt ist.
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und mich dazu bewogen, das Buch zu kaufen. Der Plot der Story hat mir sehr gut gefallen. Zuhören ist hier ein Zentrales Thema, welches wunderschön und berührend umgesetzt wurde.
Besonders gelungen fand ich, dass Ema Toyama die einzelnen Kapitel betitelt hatte und so die kommenden Handlungen unter einen Unterpunkt des Zuhörens gestellt hatte. So waren alle Geschehnisse perfekt auf das entsprechende Kapitel abgestimmt worden.
Zusammen ergaben die Kapitel jedoch eine romantische, teilweise witzige und in jedem Fall eine berührende Geschichte.
Die Story wurde klar strukturiert erzählt, sodass ich den Geschehnissen sehr gut folgen konnte.
Mayo war mir sofort sympathisch. Obwohl sie unglaublich schüchtern ist, hat sie doch ein hohes Maß an Empathie. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann will sie ihr Ziel mit allen Mitteln erreichen. Dabei macht sie sich nicht immer Gedanken um die Auswirkungen, die ihr Handeln hat. Aber gerade das fand ich niedlich und liebenswert. Außerdem fiel mir positiv auf, dass Mayo einiges dazu lernte und sich somit auch weiterentwickelt hatte.
Die anderen Figuren waren interessant, bis auf Kota und Mayos Tante aber für mich noch nicht so präsent. Ich denke aber, dass sich dies in den anderen Bändern durchaus noch ändern wird.
Kota war für mich ein sehr interessanter Charakter, da er sich undurchschaubar gibt. Aber das macht ja bekanntlich auch den Reiz aus.
Auch der Bonus Manga hat mir sehr gut gefallen.
Der Zeichenstil war unglaublich süß und sehr vielfältig. Aufwendig gestaltete Hintergründe und lebendige Szenen ließen mich schön in den Manga abtauchen.
Besonders dynamisch gezeichnet fand ich die Basketballszenen. Hier war richtig erkennbar, dass Ema Toyama im Vorfeld einiges recherchiert haben muss. Die Bewegungen der Figuren wirkten authentisch und glaubwürdig.
Die Aufteilung der Panels war übersichtlich und leicht verständlich.
Die Mimik und Gestik der einzelnen Figuren wirkten authentisch und glaubwürdig. Ein bisschen schade fand ich, dass nur das Cover farbig illustriert ist. Gern hätte ich ein paar weitere Seiten koloriert gesehen, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau.

Fazit: Ein Manga mit einer süßen Story, der zum Weiterlesen einlädt. Das Thema „zuhören“ fand ich toll gewählt und war für mich in diesem Zusammenhang bisher ein Novum. Bin sehr auf den zweiten Band gespannt.