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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Düsterer Krimi mit skurrilen Typen und humorigem Unterton

Sörensen hat Angst
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Bei diesem Buch gelíngt dem Autoren eine gelungene Mischung aus einem düsteren Krimi mit einem humorvollen Unterton, der sich vor allem aus skurrilen Typen und herrlich absurden Situationen ergibt.

Der ...

Bei diesem Buch gelíngt dem Autoren eine gelungene Mischung aus einem düsteren Krimi mit einem humorvollen Unterton, der sich vor allem aus skurrilen Typen und herrlich absurden Situationen ergibt.

Der Hamburger Kriminalkommissar Sörensen, der unter einer generallisierten Angststörung leidet, lässt sich ins scheinbar idyllische nordfriesische Katenbüll versetzen, um dort einen Neuanfang zu wagen. Doch schon kurz nach seiner Ankunft wird die Leiche des Bürgermeisters gefunden und plötzlich steckt Sörensen, der doch eigentlich nur seine Ruhe haben wollte, mitten in einer Mordermittlung. Dabei merkt er sehr schnell, das über dem Ort, der sich fest im Klammergriff einer Fleischfabrik mit dem schönen Namen "Fleischeslust" befindet, ein dunkles Geheimnis liegt, an dessen Aufdeckung niemand ein besonderes Interesse zeigt ...

Steht in der ersten Hälfte des Buches noch eher der Humor im Vordergrund, so wandelt sich das Geschehen im weiteren Verlauf immer mehr hin zu einer düsteren Geschichte mit großer Tragik, die aber weiterhin durch einen humorvollen Unterton aufgelockert wird.
Eine außergewöhnliche Mischung, die hier aber ein absolut stimmiges Gesamtbild ergibt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr vergnügliche Zeitreise zurück ins Jahr 1986

Mofaheld
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Ich kannte den Autoren bisher nur als Mitglied des Comedy-Duos Mundstuhl, doch hier überzeugt er auch als Autor und zeigt, das er nicht nur den Anarcho-Humor beherrscht, sondern auch mit leisen Tönen und ...

Ich kannte den Autoren bisher nur als Mitglied des Comedy-Duos Mundstuhl, doch hier überzeugt er auch als Autor und zeigt, das er nicht nur den Anarcho-Humor beherrscht, sondern auch mit leisen Tönen und viel Situationskomik sehr lustig sein kann.

Beim Umzug seiner Eltern, fällt Marc seine alte Schatzkiste aus der Kindheit wieder in die Hände, und sofort sind die Erinnerungen an die Jugend und vor allem an die Pubertät wieder da. Und so begleitet man ihn als Leser zurück in den April des Jahres 1986 und lernt die Sorgen und Nöten des damals 15-jährigen kennen. Marc zeigt dabei eindrucksvoll, das er über das große Talent verfügt, sich selbst und andere immer tiefer in Schwierigkeiten zu bringen, bis sich schließlich alles in einem großen Knall entlädt und sein Leben komplett auf den Kopf gestellt wird.

Für mich, der im Jahre 1986 gerade mal 3 Jahre älter war als Marc, brachte die Lektüre eine ganze Reihe an Deja-Vu-Erlebnissen hervor. Dem Autoren gelingt es perfekt, den Zeitgeist der 80-er wieder aufleben zu lassen und überzeugt vor allem durch eine sehr gute Bildsprache und eine genaue Figurenzeichnung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Alex Cross jagt den Tiger bis nach Afrika und zurück - Nie war Cross härter

Fire - Alex Cross 14 -
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Auch wenn die Alex-Cross-Thriller von James Patterson längst nicht mehr die Klasse der ersten Romane erreichen, hebt er sich mit dieser Reihe doch immer noch vom normalen Durchschnitt ab.

In seinem 14. ...

Auch wenn die Alex-Cross-Thriller von James Patterson längst nicht mehr die Klasse der ersten Romane erreichen, hebt er sich mit dieser Reihe doch immer noch vom normalen Durchschnitt ab.

In seinem 14. Fall wird er zum Schauplatz eines besonders grausamen Mordes gerufen, eine gesamte Familie wurde ermordet und verstümmelt. Die Suche nach den Mördern fördert Erschreckenes zu Tage: Bei den Tätern handelt es sich um Jugendliche bzw. Kinder, die von einem geheimnisvollen Hintermann, den man "Der Tiger" nennt, geführt werden. Cross nimmt die Fährte des Tigers auf und lässt sich auch nicht stoppen, als sich der Tiger nach Afrika absetzt. Er folgt ihm und aus dem Jäger wird ein Gejagter, der um sein Überleben kämpfen muss und dabei niemandem mehr trauen kann ...

Im typischen Patterson-Stil mit insgesamt 159 kurzen Kapiteln und vielen Cliffhangern entwickelt der Thriller ein enormes Tempo und eine Sogwirkung, die den Leser immer tiefer in die Geschichte hineinzieht. Viele unerwarete Wendungen lassen dabei die Handlung immer wieder in einem anderen Licht erscheinen. Dabei spart der Autor gerade in den Passagen, die in Afrika spielen, nichts aus und beschreibt die dortigen Verhältnisse sehr eindringlich und mit einer gehörigen Portion Brutalität.

Auch das Privatleben von Alex Cross nimmt wieder einen breiten Raum im Buch ein, diesmal wird die Familie Cross auf eine besonders harte Probe gestellt und Alex Cross droht, alles zu verlieren, was ihm am Herzen liegt.

Vieleicht nicht der Beste, aber mit Sicherheit der härteste Cross, den ich bisher gelesen habe.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mitreissender Thriller zu einem dunklen Thema der europäischen Geschichte

Die letzte Zeugin
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Wieder einmal gelingt es Glenn Meade historische Ereignisse (hier den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und die dabei verübten ethnischen Säuberungen) in einem spannenden und mitreissenden Thriller zu verarbeiten.

Im ...

Wieder einmal gelingt es Glenn Meade historische Ereignisse (hier den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und die dabei verübten ethnischen Säuberungen) in einem spannenden und mitreissenden Thriller zu verarbeiten.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die ehemalige Staatsanwältin Carla Lane, die sich nach dem Mord an ihrem Mann ihrer Vergangenheit stellen muss. Sie ist in Jugoslawien geboren und als Kind zusammen mit ihrer Familie in einem der vielen Gefangenenlager gelandet und hat (scheinbar) als einzige überlebt. Aufgewachsen ist sie bei ihren Großeltern in den USA, mit Unterstützung eines Psychiaters wurden ihre Erinnerungen an die schrecklichen Ereignisse unterdrückt. Mit Hilfe des Tagebuches ihrer Mutter kehrt die Erinnerung jetzt nach und nach zurück. Nun setzt sie alle Hebel in Bewegung, um das Schicksal ihrer Familie zu klären und die Täter von damals aufzuspüren ...

Man merkt dem Buch die aufwendige Recherche des Autoren an. In relativ kurzen Kapiteln, die aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben sind, treibt er die Handlung voran. Die Haupt- und Nebenpersonen werden gut charakterisiert. Nur am Ende trägt er nach meinem Geschmack vielleicht etwas zu dick auf.

Beim Lesen bleiben gerade die Passagen mit den Tagebuchaufzeichnungen von Carlas Mutter nachhaltig in Erinnerung. Viele der grausamen und brutalen Ereignisse in dem Lager werden nicht direkt geschildert, das Grauen spielt sich hier eher im Kopf ab.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugender und erschreckender Polit-Krimi um die NSU-Mordserie

Die schützende Hand
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Dies war für mich das erste Buch der Dengler-Reihe, und es hat mich gleich auf ganzer Linie übezeugt. Auch lässt sich das Buch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den Vorgängern lesen.

Der Stuttgarter Privatdetektiv ...

Dies war für mich das erste Buch der Dengler-Reihe, und es hat mich gleich auf ganzer Linie übezeugt. Auch lässt sich das Buch problemlos ohne Vorkenntnisse aus den Vorgängern lesen.

Der Stuttgarter Privatdetektiv und ehemalige Zielfahnders der BKA Georg Dengler wird von einem geheimnisvollen Auftraggeber auf einen neuen Fall angesetzt und dabei auch mit reichlich Geldmitteln für seine Ermittlungen ausgestattet. Der Auftrag besteht aus einer einzigen Frage: Wer erschoß Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt ? Glaubt Dengler zunächst an leicht verdientes Geld, weil der Fall ja klar zu sein scheint, stößt er im Rahmen seiner Ermittlungen auf immer mehr Ungereimtheiten. Als er zudem herausfindet, das ein ehemaliger Widersacher aus seiner Zeit beim BKA in die Sache verwickelt ist, beginnt er, sich in den Fall zu verbeißen und fördert nahezu Ungeheuerliches zu Tage ...

Wolfgang Schorlau entwickelt hier auf der Grundlage real existierender Dokumente und Quellen, die im Anhang und auch auf der Homepage des Autors ausführlich dokumentiert sind, seine eigene Theorie hinsichtlich der Mordserie der NSU und vor allem zum Tod der beiden Mörder.

Ein eindeutiger Beweis für seine Theorie gelingt ihm dabei zwar nicht, aber es ist schon erschreckend genug, das die offiziellen Quellen und Akten ein so hohes Maß an immer noch offenen Fragen und offensichtlichen Fehlern aufweisen, die einen sehr großen Raum für Spekulationen lassen. Auch scheint das Interesse der offiziellen Stellen, diese Widersprüche zu klären und die Lücken zu schließen, nicht besonders ausgeprägt zu sein.

Ein Buch, das den Leser mit einem sehr mulmigen Gefühl im Magen zurücklässt, aber dennoch uneingeschränkt zu empfehlen ist.