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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2020

Detekteusen

Tote trinken keinen Rosé
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Magda und Rachel sind Amerikanerinnen, aber leben schon seit Jahren in Paris, der Stadt ihrer Träume. Rachel ist mittlerweile gut verheiratet, Magda noch beziehungssuchend. Edgar Bowen ist ein Verflossener ...

Magda und Rachel sind Amerikanerinnen, aber leben schon seit Jahren in Paris, der Stadt ihrer Träume. Rachel ist mittlerweile gut verheiratet, Magda noch beziehungssuchend. Edgar Bowen ist ein Verflossener Rachels, an den sie mit freundschaftlichen Gefühlen zurückblicken kann. Die Nachricht über seinen plötzlichen Tod schockiert sie, und sobald sie von den näheren Umständen erfährt, verfestigt sich der ungeheure Verdacht, dass einer der Erben seine Hand im Spiel hatte. Rachel und Magda fangen an zu ermitteln.....

Die Inhaltsangabe verspricht dem Leser einen cosy Crime, also wenig Blut und viel Humor gepaart mit einer Prise Schrulligkeit. Mit diesen Erwartungen habe ich zu diesem Buch gegriffen. Um es kurz zu machen: Magda und Rachel haben mich enttäuscht. Sie saugen sich die Verdachtsmomente quasi aus den Fingern und was mich am meisten störte, ist die fehlende Handlung. Ein Großteil des Romans sind Dialoge zwischen den beiden, in denen sie ihre Argumente aufzählen, plattwalzen und neue suchen. Ich habe bis zum Ende durchgehalten, aber auch der Schluss konnte mir nur bestätigen, dass ich wider Erwarten diesmal beim Mörderraten richtig lag.
Tut mir leid, dieses Buch ist für mich als Cosy Crime zu kopflastig und unausgegoren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2019

süß und naiv

Burning Bridges
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"Burning Bridges", der Debüt-Roman der sympathischen jungen Autorin Tami Fischer, hat in der Presse viel Beachtung gefunden. Zwar bin ich der Zielgruppe Young Adult Reader schon entwachsen, trotzdem habe ...

"Burning Bridges", der Debüt-Roman der sympathischen jungen Autorin Tami Fischer, hat in der Presse viel Beachtung gefunden. Zwar bin ich der Zielgruppe Young Adult Reader schon entwachsen, trotzdem habe ich mich mit Interesse in die Handlung vertieft.

Die junge Literaturstudentin Ella wird ziemlich herzlos von ihrem Freund abserviert. Sie handelt einige Male unüberlegt und wird immer von einem geheimnisvollen Fremden aus der Bredouille gerettet. Dieser Ches ist muskulös, gut aussehend und leider sehr verschlossen. Doch von Anfang an knistert es gewaltig zwischen diesen beiden. Es stellt sich heraus, dass er auch allen Grund hat, nicht allzu viel über sich zu verraten, denn er lebt ein gefährliches Leben und hat ein dunkles Geheimnis. Ella und Ches müssen einiges einstecken, ehe es auf ein Happy End zulaufen kann.

Die Idee zu diesem Roman hat mir wirklich gefallen. Vor allem hat es Tami Fletcher gut verstanden, den gefährlichen Mix aus Zockerszene, Unterwelt, Nervenkitzel und Gefahrenpotenzial darzustellen. Für meinen Geschmack sind ihre weiblichen Protagonisten einfach zu naiv und oberflächlich. Man mag nicht glauben, dass diese Modepüppchen tatsächlich ernsthafte Themen an der Uni studieren. Die Männer kommen deutlich glaubhafter rüber und kriegen von mir die volle Sympathie.

Vielleicht wäre es besser gewesen, diesen Roman als Buch vorliegen zu haben, denn leider ist die Sprecherin eine totale Fehlbesetzung. Ihre piepsige Kleinmädchenstimme ordnet man eher einer Dreizehnjährigen zu, was mir ganz besonders bei den erotischen Szenen absolut unpassend vorkam. Sie scheint mir auch keine ausgebildete Sprecherin zu sein, denn sonst würde sie sicherlich die Worte nicht so häufig unpassend betonen. Sie liest oft monoton und artikuliert überdeutlich, was dazu führt, dass Worte wie Herzschmerz ausgesprochen sich so anhören: Heatz  Schmeatz. 

Für ein Romandebüt ist "Burning Bridges" ganz nett geraten, aber ich hoffe, dass Tami Fischer bei ihren zukünftigen Büchern doch etwas straffer erzählt. Das wäre besser für den Spannungsbogen. Allerdings überlasse ich die Folgebände, die sicherlich Potenzial haben, weil man wissen möchte, wie es der Mädelclique weiter ergeht, der jüngeren Leserschaft.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Gehetzt

ATME!
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"Atme" von Judith Merchant wirbt mit einem gekonnten Klappentext, der mich sofort in den Bann schlug. Doch schon nach den ersten Seiten wird mir der innere Monolog der Protagonistin Nile zu viel. Sie ist ...

"Atme" von Judith Merchant wirbt mit einem gekonnten Klappentext, der mich sofort in den Bann schlug. Doch schon nach den ersten Seiten wird mir der innere Monolog der Protagonistin Nile zu viel. Sie ist dermaßen auf ihren Partner Ben fixiert, idealisiert ihre Paarbeziehung auf so unrealistische Weise, dass ich sie vor meinem inneren Auge schon als Insassin in einer Nervenheilanstalt enden sehe. Das mysteriöse Verschwinden von Ben gibt natürlich unlösbare Fragen auf und im weiteren Verlauf des Krimis wird die Handlung auch etwas spannender. Was allerdings als spannender Showdown gedacht ist, empfinde ich eher unbefriedigend. Nicht nur deswegen, sondern auch wegen der über weite Strecken vorherrschende Monotonie und Langatmigkeit mag ich dieses Buch nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Gewaltiges Epos

Der Untergang der Könige
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"Der Untergang der Könige" ist der erste Band eines gewaltigen Fantasy-Epos. Die Autorin Jenn Lyons wirft den Leser ohne Vorwarnung mitten in ihre verwirrend bunte und aufregende Welt voller Magie. Die ...

"Der Untergang der Könige" ist der erste Band eines gewaltigen Fantasy-Epos. Die Autorin Jenn Lyons wirft den Leser ohne Vorwarnung mitten in ihre verwirrend bunte und aufregende Welt voller Magie. Die Hauptperson Kihrin sitzt in einer Gefängniszelle. Er erzählt sein Leben, doch seine Gefängniswärterin reicht mit ihren Erinnerungen noch weiter und intensiver zurück, sodass im Wechsel der Erzählperspektive sich immer neue Sichtweisen und Erkenntnisse ergeben. Es ist spannend, aber auch sehr verwirrend, weil die Autorin vorgibt, der Leser müsste mit allen Göttern, mit der Geschichte und mit der Geografie vertraut sein. Es gibt jede Menge Fußnoten, die aber noch mehr Informationen beisteuern, anstatt zu erklären. Es ist nicht so ganz einfach, sich durch die über 800 Seiten zu kämpfen, auch wenn die Fantasie der Autorin unermesslich ist und ihr Schreibstil flüssig und mitreißend. Sicher werden viele Leser begeistert der Geschichte folgen und auf die Fortsetzung warten. Ich selbst habe dieses Buch gern gelesen, aber ich fand es auch etwas anstrengend.

Veröffentlicht am 28.09.2019

auf ewig

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Um es vorwegzusagen: dieses Buch ist ganz anders, als ich es erwartet habe. Es ist nämlich kein Agatha Christie Krimi in moderner Form, es ist kein rauschender Maskenball in altehrwürdigen Gemäuern, nein, ...

Um es vorwegzusagen: dieses Buch ist ganz anders, als ich es erwartet habe. Es ist nämlich kein Agatha Christie Krimi in moderner Form, es ist kein rauschender Maskenball in altehrwürdigen Gemäuern, nein, es ist ein surrealer, die Grenzen des logischen Denkens auslotender Fantasyroman, in dem sich die Hauptperson Aiden Bishop permanent im Körper einer anderen Person wiederfindet. Und jedes Mal beginnt der gleiche Tag von neuem und endet mit dem Tod der Tochter der Gastgeber. Ein geheimnisvoller Mann in der Maske eines Pestdoktors klärt ihn auf, dass dieser Spuk erst dann endet, wenn Aiden die Hintergründe dieses Mordes aufdeckt.
Für den Leser ist es sehr verwirrend, die unterschiedlichen Gastkörper auseinanderzuhalten. Wer welche Information gesammelt hat, wer was in die Wege leitet, wer durch wen gefährdet ist. Erschwerend kommt hinzu, dass die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird, sondern scheinbar willkürlich in der Zeit vor und zurück springt.

Ich selbst habe mittendrin völlig den Überblick verloren, und fand es zugegebenermaßen auch ermüdend. Erst gegen Ende lebt der Spannungsbogen noch mal richtig auf, denn wenn man denkt, alles ist aufgeklärt, dreht sich alles noch einmal in eine andere Richtung.

Meiner Meinung nach hätte vieles straffer erzählt werden können und damit den Leser besser in den Bann gezogen.

Ich selbst habe die Hörbuchversion gehört, was bestimmt noch eine Spur verwirrender gewesen ist, weil man nicht mal eben ein paar Seiten zurückblättern kann, um alle Spuren für sich selbst noch mal neu zu sortieren. 

Der Sprecher Frank Stieren macht seine Sache gut, denn er liest spannend vor und hat eine sehr angenehme Sprechstimme.