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Veröffentlicht am 06.12.2016

Gelungene Forstetzung der Profiler-Reihe

Jenseits der Angst
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Die Profilerin - Jenseits der Angst (Band 2)

von
Dania Dicken

Inhaltsangabe / Klappentext:

London: Die 17-jährige Millionärstochter Trisha wird bei helllichtem Tage entführt. Die Polizei zieht umgehend ...

Die Profilerin - Jenseits der Angst (Band 2)

von
Dania Dicken

Inhaltsangabe / Klappentext:

London: Die 17-jährige Millionärstochter Trisha wird bei helllichtem Tage entführt. Die Polizei zieht umgehend das Profiler-Team zu Rate, bei dem auch Andrea Thornton seit kurzem arbeitet. Bald darauf geht eine Lösegeldforderung ein. Doch die Geldübergabe schlägt fehl und die Ermittler geben die Hoffnung auf, Trisha noch lebend zu finden. Auch Andrea lässt der Fall nicht kalt, gibt es doch einige Parallelen zu ihrer eigenen Entführung. Und sie muss feststellen, dass diese tiefere Spuren hinterlassen hat, als sie wahrhaben will ...

Meine Meinung:

Voller Vorfreude und mit gewissen Erwartungen stürzte ich mich auf den zweiten Band rund um die Profilerin Andrea. Auch dieses Mal gelang mir der Einstieg problemlos, ratz fatz hat mich das Buch in den Bann gezogen was wohl auch an dem tollen, flüssigem Schreibstil lag.

Einige Zeit ist zwischen dem ersten und dem zweiten Band ins Land gezogen. Andrea ist inzwischen mit ihrem Studium fertig, sie hat Greg geheiratet , wohnt nun in London und arbeitet in ihrem Traumberuf als Profilerin. Andrea fühlt sich in dem Team, bestehend aus Teamleiter Joshua und Psychologe Gordon wohl und wie es scheint hat sie die Vergangenheit, als sie in die Hände des Campus Rapisten geriet verarbeitet. Für sie läuft alles richtig gut, bis die 17 jährige Trisha entführt wird und sie als Profilerin ihren ersten richtigen Fall bearbeiten muss und damit auch die Erinnerung an ihre eigene Entführung an die Oberfläche gelangt und sie damit an die Grenze der Belastbarkeit führt.

Die Geschichte geht schon ziemlich rasant los, der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende vorhanden und geschickt eingefügte Wendungen und Verwicklungen bringen mein Kopfkino immer wieder zum Laufen.

Andrea gefällt mir wieder richtig gut und das sie trotz der Vorkommnisse in Band eins weiter gemacht hat und ihr Ziel erreicht hat zeigt das sie hart im nehmen ist. Der neue Fall verlangt einiges von ihr ab, es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es gibt kaum Informationen und das Team kommt nur langsam vorwärts und bei Andrea setzt das Kopfkino ein - sie erinnert sich an die Zeit in der sie sich in Händen eines Entführers befand. Teilweise hilft ihr diese Sicht der Dinge beruflich weiter, aber man spürt auch wie sehr ihr diese Erinnerungen zusetzen. Die Mischung in dem Buch war genial - Andrea bei der Arbeit und Andrea im privaten Bereich. All die Menschen die in Band eins aufgetaucht sind, spielen auch in diesem Band eine große Rolle - eigentlich sind es vier spannende Handlungsstränge die verfolgt werden und die mich alle gleichermaßen gefesselt haben.

Die Charaktere haben mich wieder alle überzeugt. Ich konnte mich wieder sehr gut in Andrea rein fühlen, sie verstehen und war ganz nah bei ihr. Die Art und Weise wie sie an ihre Arbeit herangeht gefällt mir unglaublich gut, man spürt wie sehr sie in ihrer Arbeit aufgeht und dadurch das sie selbst einmal die Opferrolle inne hatte kennt sie beide Seiten. Das tut dem Buch unglaublich gut, auch wenn sie selbst, in diesem Band, dabei viel durchleben muss. Ich merke aber auch das vieles von der lockeren Andrea nicht mehr vorhanden ist, aber das ist verständlich wenn man bedenkt was hinter ihr liegt.

Greg war mir auch gleich wieder ganz nah. Er hat sein Studium inzwischen auch abgeschlossen, arbeitet in seinem Traumberuf und ist für Andrea immer der Ruhepol. Er ist für sie da wenn sie ihn braucht, aber auch an ihm geht nicht alles nahtlos vorbei, egal wie sehr er Andrea aufbaut, man spürt das er täglich Ängste um seine Frau aussteht.

Auch das Team rund um Andrea hat mir gut gefallen. Gordon der befürchtet das Andrea den Anforderungen auf Dauer nicht gewachsen ist und Joshua der ihr trotzdem eine Chance gibt. Joshua der weiß das es Gold wert ist eine Profilerin zu haben die beide Seiten kennt. Die drei ergänzen sich gut und es macht Spaß mit ihnen unterwegs zu sein.

Der Entführungsfall selbst ist äußerst interessant. Es geht rasant los und bleibt bis zum Schluss spannend, auch weil es immer wieder Wendungen gibt mit denen man so nicht rechnet.

Besonders gut gelungen fand ich auch die eingefügten Hinweise zu Band eins der Reihe. Neueinsteiger können dem Buch somit gut folgen und all die anderen bekommen eine kurze Auffrischung der Ereignisse aus Band eins ohne das es langweilig rüber kommt.

Genial auch die kursiven Abschnitte aus Sicht des Entführungsopfers Trisha - ihre Gedanken und Gefühle lesen zu können war Gold wert. Es brachte einem Trisha näher, man fühlte mit ihr und konnte nachvollziehen warum sie sich zu Hause wie ein Vogel im goldenen Käfig fühlte.

Auch bei der Wahl von Cover und Titel hatte die Autorin ein gutes Händchen. Es ist alles stimmig und rundet den Inhalt optisch ab.

Mein Fazit:

Abschließend kann ich sagen das mir der zweite Band der Thriller-Reihe rund um die Profilerin Andrea, so wie er war, gefallen hat. Ich erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle und war von Anfang bis Ende gefesselt von jedem einzelnen Handlungsstrang. Das Buch hat mich Raum und Zeit vergessen lassen und ich tauchte erst wieder auf als ich am Ende angelangt war. Von mir gibt es daher auch für Band zwei eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

Mir hat Band zwei sogar noch einen Tick besser gefallen wie Band eins, vielleicht weil er nicht so brutal war. In jedem Falle ist klar das ich auch den nächsten Band der Reihe lesen werde.

Veröffentlicht am 29.11.2016

Eine eindrucksvolle Geschichte über eine Freundschaft die Höhen und Tiefen besteht

Du und ich und das Meer
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Du und ich und das Meer

Inhaltsangabe / Klappentext

Brighton 1954: Mary und ich sind 8 Jahre alt. Nichts kann uns auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben wir uns kennengelernt – und gemeinsam ...

Du und ich und das Meer

Inhaltsangabe / Klappentext

Brighton 1954: Mary und ich sind 8 Jahre alt. Nichts kann uns auseinanderbringen. Dank einer Tüte Süßigkeiten haben wir uns kennengelernt – und gemeinsam sind wir unbesiegbar.

Brighton 1963: Mit 17 teilen Mary und ich alles miteinander: Höhen und Tiefen, Familiendramen, Hoffnungen und Träume. Wir arbeiten im selben Kaufhaus, tanzen in unserer Freizeit auf dem Palace Pier und haben uns in zwei miteinander befreundete Männer verliebt … Umso weniger kann ich es fassen, dass Mary mich nun so betrügen konnte – und dass sie mir auf die schmerzhafteste Weise die zwei Menschen genommen hat, die ich am meisten auf der Welt liebe …

Meine Meinung:

Dank Lovelybooks durfte ich nicht nur ein unglaubliches Buch lesen, nein ich durfte auch die für mich bis dahin unbekannte Autorin Taylor Sanders kennenlernen. Ein leichter, flüssiger und angenehmer Schreibstil führten dazu das ich gleich in die Geschichte von Mary und Dottie eintauchen konnte.

Mary und Dottie, beste Freundinnen von klein auf und unterschiedlich wie Tag und Nacht. Ich mag sie beide, vielleicht weil sie sich so gut ergänzen. Sie werden älter und reifer, Mary ist immer etwas selbstbewusster, hat mehr Träume und Wünsche wie Dottie und auch Ziele die sie erreichen will. Beide sind glücklich und zufrieden, verbringen viel Zeit miteinander und die eine ist immer für die andere da. Beide verlieben sich, in zwei Freunde die miteinander befreundet sind. Doch das Blatt wendet sich, während Dottie glücklich und zufrieden ist, ist Mary unglücklich verliebt. Das ist dann auch der Zeitpunkt in dem mir zum ersten Mal bewusst wird das Dottie reifer geworden ist und Mary zum ersten Mal etwas in den Hintergrund rückt. Sie die jahrelang die Nase vorne hat muss nun von Dottie aufgebaut, getröstet und aufgerichtet werden, aber das ist es ja was eine wahre Freundschaft ausmacht - einer ist für den anderen da. Tja und dann kommt dieser eine Abend der alles verändert und die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe stellt. Für Dottie zerbricht an diesem Abend eine Welt, aber auch Mary verliert mehr wie ihr lieb ist.

Es war sehr bewegend geschildert wie sehr sich das Leben der beiden Mädchen verändert hat - dieser eine Abend hat alle Träume und Ziele wie eine Seifenblase zerplatzen lassen. Beide Mädchen leiden und ich fühle mit ihnen, mit der einen mehr, mit der anderen weniger. Oft habe ich mich gefragt warum das alles passiert ist, wieso es passiert ist, aber nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte wusste ich warum all das unerklärliche passiert ist. Der Schluss war traurig und schön zugleich.

Eine Geschichte die in einer anderen Zeit spielt, eine Geschichte die heute ganz anders verlaufen wäre.

Auch die anderen Charaktere in der Geschichte haben mir sehr gut gefallen, seien es nun die Familien der beiden Mädchen oder aber die Freunde. Jeder hatte seine Ecken und Kanten, dadurch wurden kamen sie einem sehr nah und man konnte mit ihnen fühlen, sich in sie reinversetzen, sie verstehen.

Mein Fazit:

Ein sehr bewegendes und gefühlvolles Buch über eine Mädchenfreundschaft die man wohl als wahre Freundschaft bezeichnen kann. Eine Freundschaft in der nehmen und geben eine große Rolle spielt und eine Freundschaft die über allem steht. Eine Geschichte die in einer Zeit spielt wo alles anders war wie heute und die heute sicherlich anders ausgegangen wäre. Zwei Mädchen mit denen ich fühlte, denen ich eng verbunden war, mit denen ich mich freuen aber auch weinen konnte. Eine Geschichte die mich am Ende weinen lies, aber auch eine die am Ende für mich einen Sinn machte. Ein sehr trauriges und bewegendes Ende, aber auch eines bei dem am Ende ein neuer Anfang steht.

Für diese unglaublich berührende Geschichte, die mich von Anfang bis Ende in ihren Bann gezogen hat, die mir eine Achterbahnfahrt der Gefühle bescherte vergebe ich eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Für mich eines der besten Bücher die ich 2016 gelesen habe und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 28.11.2016

Ein grandioser Thriller der dich nicht nur ein bisschen frösteln lässt

Mein totes Herz
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♥ Mein totes Herz ♥

Inhaltsangabe / Klappentext:

Nach langer Wartezeit erhält Frank Römer endlich ein neues Herz. Doch in der Reha-Klinik beginnen ihn albtraumhafte Visionen und Träume zu plagen. ...



♥ Mein totes Herz ♥

Inhaltsangabe / Klappentext:

Nach langer Wartezeit erhält Frank Römer endlich ein neues Herz. Doch in der Reha-Klinik beginnen ihn albtraumhafte Visionen und Träume zu plagen. Langsam begreift Frank: Die Frau, der er sein Leben zu verdanken hat, war das Opfer eines perfiden Verbrechens. Frank will den Mörder seiner Lebensretterin finden. Noch ahnt er nicht, dass dabei nicht nur sein eigenes Leben auf dem Spiel steht ...

Meine Meinung:

Ich habe noch nie zuvor ein Buch von Arne Kilian gelesen, aber "Mein totes Herz ♥ " machte mich sofort neugierig. Ein Psychothriller zu dem heiklen Thema Organspende - schon bei dem Gedanken an eine Verbindung dieser beiden brisanten Themen stellten sich mir die Härchen, zumal das Buch ja auch in der Kategorie "Hochspannung" veröffentlicht wurde. Ich war gespannt auf das Buch und die Geschichte rund um Frank Römer der ein neues Herz bekam und danach einfach alles anders war wie vorher.

Der Schreibstil hat mir auch unglaublich gut gefallen. Verständlich und mitreißend - ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, war gefesselt und gebannt, aber auch immerzu gespannt wie es weiter gehen würde. Hochspannung von der ersten bis zur letzten Minute, genial umgesetzt!

Frank Römer hat nach langer Wartezeit endlich ein neues Herz bekommen. Er hat die OP gut überstanden und eigentlich sollte die Reha ihn nun auf sein neues Leben vorbereiten, aber es kommt alles ganz anders. In der Reha kann er auf einmal nicht mehr schlafen, Alpträume plagen ihn - Alpträume die real sind, die ihm Gesichter und Namen zeigen und die ihn immer mehr zusetzen. Frank der früher keine Schlafprobleme hatte, geschweige denn Alpträume glaubt das alles mit seinem neuen Herzen zusammenhängt. Er grübelt lange darüber nach, er geht zur psychologischen Behandlung, aber alles bringt ihn nicht weiter - keiner hilft ihm, keiner glaubt ihm. Er ist sich sicher das er den Mord an einer Frau sieht, der Frau dessen Herz er nun in sich trägt. Um weiter Leben zu können muss er den Mörder finden und so entlässt er sich selbst aus der Reha und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Nachforschungen die ihn selbst in Gefahr bringen, aber er weiß wenn er wieder ein normales Leben führen will, dann muss er diesen Weg einschlagen. Sonst war alles umsonst!

Puh - dieser Thriller hatte es wirklich in sich und ich muss sagen es wurde nicht zu viel versprochen. Mich hat der Thriller von Anfang bis Ende gefesselt, ich war total in der Geschichte drinnen und fühlte mit Frank Römer mit. Ich konnte mir vorstellen wie es ihm ging und immer wieder schweiften meine Gedanken ab, ich überlegte wie ich wohl in der Situation handeln würde. Eine Antwort habe ich nicht gefunden, stattdessen habe ich weiter gelesen und mit Frank gefiebert. Es gab viele brenzlige Situationen, Verwicklungen und Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Ich war hin und weg, fieberte mit Frank und war gespannt was seine Recherchen alles zu Tage fördern würden. Ein Gänsehautfeeling war von Anfang bis Ende vorhanden, es steigerte sich zum Frösteln, bis hin zu Schauern die mir eiskalt über den Rücken liefen. Und immer wieder der Gedanke " du hast soviel mitgemacht, denkst du bist am Ziel angelangt, alles kann nur besser werden und dann, dann wachst du auf und hast diese Alpträume die es dir nicht ermöglichen zur Ruhe zu kommen!"

Die einzelnen Charaktere haben mir auch super gut gefallen, jeder auf seine Art und Weise - obwohl sie nicht besonders genau beschrieben wurde, konnte man sich die einzelnen Personen gut vorstellen. Man fühlte sich ihnen nah, musste mit ihnen fühlen. Frank Römer und seine Krankenschwester waren mir gleich sympathisch. Man fühlte mit beiden mit, verstand sie und war ihnen nah. Einzig und allein mit dem Psychologen wurde ich nicht warm, aber das war auch nicht nötig.

Mein Fazit:

Ein brisantes Thema bei dem die Meinungen immer noch weit auseinader gehen, eine packende Story und ein Ende das mich von den Socken gehauen hat - besser geht es echt nicht!!!! Grandios, und für mich sicher nicht das letzte Buch das ich von Arne Kilian gelesen habe !

Einer der besten (Psycho)-Thriller den ich im Laufe des Jahres gelesen habe und daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und natürlich 5 Sterne. KLASSE!

Veröffentlicht am 18.11.2016

Ein sehr bewegendes Buch das auch zum Nachdenken anregt

Solange es Sara gibt
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Solange es Sara gibt

Ein richtig tolles, gefühlvolles aber auch fesselndes Buch. Ich war begeistert und ich kann schon jetzt sagen das es meine Erwartungen übertroffen hat.

Ich lerne Sara kennen, eine ...

Solange es Sara gibt

Ein richtig tolles, gefühlvolles aber auch fesselndes Buch. Ich war begeistert und ich kann schon jetzt sagen das es meine Erwartungen übertroffen hat.

Ich lerne Sara kennen, eine junge Frau die unter einer unheilbaren Stoffwechselkrankheit leidet. Mukoviszidose, eine Krankheit die ihr Leben von klein auf bestimmt und sie mehr oder weniger beherrscht. Irgendwann braucht sie Abstand, möchte einmal leben wie ein gesunder Mensch, einfach nur jung und frei sein. So macht sie sich auf und bereist ferne Länder um dort als Jogalehrerin zu arbeiten. Sie lernt in dieser Zeit fünf unterschiedliche Männer, kennen und lieben. Die Männer wissen nichts von ihrer Krankheit, sie möchte einmal unbeschwert leben ohne an die Zukunft zu denken, aber genau das macht das Ganze für sie schwierig. Als sie merkt das die Männer sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen können, die Bindung enger wird da kommt die Angst wieder hoch und sie verlässt die geliebten Männer.

Die Jahre vergehen, Sara lebt immer noch. Sie ist Anfang 30, alleine und grübelt über ihr bisheriges Leben, aber auch über die verschiedenen Männer die sie damals kennen lernte nach. Sie überlegt wie es ihr wohl ergangen wäre wenn sie mutig gewesen wäre und bei einem der Männer geblieben wäre. Wäre ihr Traummann darunter gewesen, hätten sie es geschafft trotz ihrer Krankheit ein glückliches Leben zu führen. Sara grübelt lange darüber nach und beschließt dann den Männern einen Brief zu schreiben und sie noch einmal zu besuchen. Sie möchte ihnen erklären warum sie damals einfach aus ihrem Leben verschwunden ist und raus finden ob einer von ihnen der Mann ihrer Träume gewesen wäre. Hier beginnt Saras neues Abenteuer und man ist gespannt wohin die Reise sie führen wird.

Der Schreibstil von Cornelia Pichler hat mich mal wieder total umgehauen, er war locker und fesselnd, mit einer Prise Humor aber auch Ernsthaftigkeit gewürzt. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt - Vergangenheit und Gegewnwart, was mir sehr gut gefallen hat.

Die Charaktere in dem Buch haben mir alle gut gefallen - sie hatten alle Ecken und Kanten, man musste sie einfach gerne haben.

Sara wuchs mir gleich ans Herz, sie war sympathisch und man spürte immerzu wie die Krankheit ihr früheres und jetziges Leben beherrschte. Ich konnte nachvollziehen warum sie in jungen Jahren "ausbrechen" musste, einfach mal nur Sara sein - das Leben genießen ohne immerzu an die Krankheit zu denken oder durch Blicke von Mutter und Oma daran erinnert zu werden. Einfach mal nur als Sara wahrgenommen zu werden. Sie hat auf ihren Reisen fünf Männern das Herz gebrochen, aber letztendlich auch ihr eigenes. Sie hat aus Liebe so gehandelt, sie wollte keinem der Männer zumuten mit einer unheilbar kranken Frau zu leben, einer Frau die heute, morgen oder übermorgen einfach sterben konnte.

Ich war gespannt was Sara alles erleben würde und wie die "verlassenen" Männer auf ihr erscheinen reagieren würde. Schließlich waren ja ein paar Jahre ins Land gezogen und es war nicht davon auszugehen das sie auf Sara gewartet haben. Wie werden sie reagieren wenn sie erfahren warum Sara sie damals verlassen hatte - damals als alle noch so jung und unbeschwert waren. Ob sie Saras handeln nachvollziehen können?

Die Reise in die Vergangenheit war sehr gefühlvoll und bewegend zu lesen. Vieles was ich im Vorfeld nicht verstanden hatte wurde mir nun klar. Je länger ich mit Sara unterwegs war umso mehr wuchs sie mir ans Herz, ich merkte das sie sich in jungen Jahren schon viele Gedanken gemacht hat und das sie aus Liebe zu den Männern so gehandelt hat. Sie wollte ihnen ein unbeschwertes glückliches Leben mit einer gesunden Frau an der Seite ermöglichen, das sie selbst dabei auf der Strecke blieb ist ihr erst in späteren Jahren aufgefallen. Die Idee das die Männer auch mit ihr glücklich werden hätten können, ist ihr dabei gar nicht gekommen.

Man lernt Sara näher kennen und verstehen. Man lernt viel über die Krankheit Mukoviszidose, erfährt wie sie das Leben der Betroffenen verändert und wie sehr sie eingeschränkt sind. Bewegend fand ich auch die Momente in denen Sara klar wird, das die Krankheit auch das Leben ihrer Mutter verändert hat. Ihr wird auf einmal klar das die Mutter ihr eigenes Leben aufgegeben hat, das die Krankheit ihr Leben ebenso beherrschte und sie merkt wie unrecht sie ihr manchmal getan hat. In dem Moment wird ihr auch klar das sie nie und nimmer im Ausland mit einem Mann leben würde können, weil sie damit auch ihrer Familie das Herz brechen würde - den Menschen die von klein auf für sie da waren und die genauso gelitten haben wie sie selbst.

Auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Ich konnte mit allen fühlen, mich in sie hineinversetzen und ich hatte immerzu ein Bild vor Augen. Die unterschiedlichen Männer die Sara kennen- und lieben lernte mochte ich alle. Den einen mehr, den anderen weniger und mir wurde dann auch klar wer von ihnen Saras Traummann war und warum es so war. Neben Saras Freundin hat mir auch Saras Arzt sehr gut gefallen, man spürte wie sehr sie alle mit Sara verbunden waren.

Besonders gut gefallen hat mir auch das man mehr über die Krankheit Mukoviszidose erfahren hat, wie Betroffene damit umgehen und wenn man Saras Geschichte liest merkt man schon wie eingeschränkt ihr Leben ist. Man mag sich kaum vorstellen das es Betroffene gibt denen es noch schlechter geht wie Sara. Sara war eingeschränkt, aber sie konnte auf Reisen gehen, einer Arbeit nachgehen - vieles tun was anderen nicht möglich ist weil sie noch eingeschränkter sind. Gut beschrieben waren auch die Gefühle der Familie die immer in Angst und Sorge um Sara lebte. Man merkte das die Krankheit nicht nur Saras Leben beeinflusste, sondern das auch das direkte Umfeld darunter zu leiden hatte.

Auch das Cover des Buches hat mir sehr gut gefallen, es passt zu der Geschichte und macht neugierig auf den Inhalt. Die fünf Briefkästen, dazu der endlos wirkende Himmel.....

"Solange es Sara" gibt, ist ein sehr bewegendes und gefühlvolles Buch bei dem man mit Sara leidet, mit ihr lacht, mit ihr glücklich ist und bei dem man auf ein Happy End hofft. Ein Happy End für die Liebe, egal ob kurz oder lang.

Cornelia Pichlers Debütroman "Wenn der Wind sich dreht" hat mich schon von den Socken gehauen und mit diesem Buch hat sie mich komplett erreicht. Von mir gibt es deshalb eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Ich hoffe das ich auch im nächsten Jahr wieder ein Buch von Cornelia Pichler in mein Regal stellen darf.

Veröffentlicht am 16.11.2016

Spannender, temproreicher Thriller dem man auch als Neueinsteiger gut folgen kann

Ich bin der Zorn
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Ich bin der Zorn von Ethan Cross

Inhalt/Klappentext:

In einer Strafanstalt in Arizona ereignet sich ein blutiger Amoklauf. Scheinbar wahllos erschießt ein Gefängniswärter mehrere Menschen. Zu seinem ...

Ich bin der Zorn von Ethan Cross

Inhalt/Klappentext:

In einer Strafanstalt in Arizona ereignet sich ein blutiger Amoklauf. Scheinbar wahllos erschießt ein Gefängniswärter mehrere Menschen. Zu seinem Motiv schweigt er. Das ruft Bundesermittler Marcus Williams auf den Plan. Rasch findet er heraus, dass der Wärter von einem psychopathischen Killer erpresst wurde, der sich selbst Judas nennt. Um die Identität des Judaskillers aufzudecken, tut Marcus sich erneut mit seinem Bruder Francis Ackerman jr. zusammen, dem berüchtigtsten Serienkiller der Gegenwart: Marcus ermittelt außerhalb der Gefängnismauern, Ackerman jr. undercover unter den Häftlingen. Was beide nicht ahnen: Der Judaskiller verfolgt weitaus größere Ziele als nur ein paar Morde!

Meine Meinung:

"Ich bin der Zorn" war für mich das erste Buch das ich von Ethan Cross gelesen habe. Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten die einzelnen Personen auseinanderzuhalten, allerdings gab sich das recht bald.

Der Schreibstil von Ethan Cross hat mir sehr gut gefallen. Es ging rasant und temporeich zur Sache und der Spannungsbogen war von Anfang bis Ende vorhanden. Obwohl ich die vorherigen Bänder der Shepherd Thriller Reihe nicht kannte konnte ich dem Buch gut folgen. Dem Autor ist es gut gelungen Rückblicke zu den anderen Bänden einzufügen so dass ich nie das Gefühl hatte irgendetwas verpasst zu haben. Ich werde mir die vorherigen Bände noch holen, einfach weil ich wissen möchte was in der Vergangenheit passiert ist und weil mich der Charakter um Ackermann jr. dermassen fasziniert hat.

Die einzelnen Charaktere konnten mich überzeugen, sie hatten alle Ecken und Kanten, was sie mir näher brachte. Man spürte das die Bundesermittler ein eingeschweißtes Team waren, das sie schon viel miteinander erlebt haben, aber auch das sie mehr als nur die Arbeit verbindet.

Marcus Williams, mit seinem photographischen Gedächtnis hat mir von Anfang an gefallen. Sein erster Einsatz nach einer längeren Pause, man spürte das er froh war wieder arbeiten zu können aber auch ein schlechtes Gewissen gegenüber seinem Sohn hatte weil er sich nicht so um ihn kümmern konnte wie er wollte. An diesem Fall hatte er richtig zu knabbern, zumal einige knifflige Aufgaben auf ihn warteten und er nie abschätzen konnte was als nächstes kommt.

Auf der anderen Seite Maggie. Kollegin und Freundin von Marcus. Ein sehr eigenwilliger Charakter der immer noch mit der Vergangenheit hadert und manchmal sehr verbissen rüber kommt. Mit der Zeit lernt man sie jedoch näher kennen, sie öffnet sich und man spürt wie sehr sie die Vergangenheit fertig macht, ja regelrecht beherrscht.

Der dritte im Bunde des Ermitterteams, Andrew, war besonnen und ruhig. Er wirkte eher im Hintergrund, zog die Fäden zusammen und war da wenn die Stimmung unter den Kollegen mal wieder am überkochen war.

Tja und am meisten hat mich der Charakter von Ackermann junior, Halbbruder von Marcus Williams fasziniert. Er, ein Verbrecher und Mörder der übelsten Art wurde als verdeckter Ermittler in das Gefängnis geschleust um undercover zu ermitteln. Für mich war es als würde ich zwei verschiedene Männer kennenlernen. Aus den Rückblenden wusste ich das er alles andere wie lieb und nett war, aber in dem Band wurde er mir immer sympathischer und am Schluss mochte ich ihn richtig gut leiden. Seine besondere Fähigkeit war sein Instinkt, er wusste intuitiv wie sein Gegner handeln würde und war ihm daher immer einen Schritt voraus. Ich war die ganze Zeit über gespannt ob er sein Versprechen das er seinem Bruder gegeben hat halten würde und die Art und Weise wie er mit Maggie umging fand ich grandios. Die Schlagabtausche der beiden waren göttlich. Er half Maggie in der ein oder anderen Situation, ohne ihn wäre sie aufgeschmissen gewesen. Man spürte das sie ihn jetzt mit anderen Augen betrachtet, trotz der Vergangenheit in denen er eine große Rolle in ihrem Leben spielte.

Eine besondere Rolle spielte in dem Buch natürlich der Drahtzieher Judas. Ihm auf die Schliche zu kommen war nicht einfach und es gab Wendungen mit denen man so nicht gerechnet hat. Judas hatte alles von langer Hand geplant und die große Frage wer wohl dahinter stecken würde und vor allem warum er so handelte war großes Kino. Gut gefallen haben mir bei ihm auch die Tagebucheinträge die sein Leben mehr oder weniger Revue passieren haben lassen und Einblicke in seine Gedanken gaben ohne zu verraten wer hinter der Person steckt.

Die Handlung selbst hat mir richtig gut gefallen, mein Kopfkino ist heiß gelaufen und der Spannungsbogen zog sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Nicht nur der Fall Judas hat mich gefesselt, auch die Geschichte rund um das Ermittungsteam inklusive Ackermann junior.

Das Cover hat mir gut gefallen. Schlicht, bestechend und passend zum Titel aber auch zu den vorherigen Bänden der Thriller-Reihe.

Mein Fazit:

Ein Thriller der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat und den ich kaum noch aus der Hand legen konnte. Für mich ist klar das ich Ackermann jr., aber auch das Ermittlerteam noch näher kennenlernen muss deshalb werde ich die vorherigen Bände auch noch lesen.

"Ich bin der Zorn" bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

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