Ein wunderbar vielschichtiger Whodunit-Krimi
Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle19 Jahre ist es her, seid der kleine Thomas Hardcastle auf dem Maskenball der Familie einem Verbrechen zum Opfer fiel und sein Mörder für diese Tat die Todesstrafe erhielt. Nun findet erneut ein solcher ...
19 Jahre ist es her, seid der kleine Thomas Hardcastle auf dem Maskenball der Familie einem Verbrechen zum Opfer fiel und sein Mörder für diese Tat die Todesstrafe erhielt. Nun findet erneut ein solcher Ball im Haus der Familie Hardcastle statt, die mit ihren Freunden die Rückkehr ihrer Tochter Evelyn feiern will. Dieselben Gäste sind geladen und gerade als die Feier ihren Höhepunkt erreicht, fällt ein Schuss, der das alte Grauen aufleben lässt. Nur, dass es diesmal Evelyn Hardcastle ist, die getötet wird und der anwesende Aiden Bishop die Umstände des Verbrechens aufklären soll. Dazu wird er abwechselnd im Körper verschiedener Gäste wach, während sich der Mord an der jungen Frau jeden Tag aufs Neue wiederholt.
„Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ ist ein ungewöhnlicher Kriminalroman, der mit seiner Storyidee einer täglich stattfindenden Zeitschleife an die an die US-amerikanische Filmkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ angelehnt worden ist, durch die Nutzung verschiedener Wirte und eines undurchsichtigen Komplotts aber eine viel komplexere und verworrene Geschichte enthält. Denn mit jedem neuen Gast, in dessen Körper Aiden Bishop eine Zeit lang steckt, muss er sich arrangieren und wird von dessen körperlichen Gebrechen und menschlichen Defiziten auf seiner Mördersuche gehemmt. Eine unangenehme und vertrackte Situation, der er nur entkommen kann, wenn er den wahren Täter beim Namen nennt.
Ständig wechselnde Perspektiven, neu auftauchende Fakten und mehr als nur eine Handvoll Figuren sorgen dafür, dass es auf dem immer wieder stattfindenden Maskenball nie langweilig wird. Deshalb ist ein aufmerksames Hören gefragt, damit die vielen Information sortiert werden können und keiner der noch so kleine Hinweis untergeht. Ein Mitratekrimi, der von Frank Stieren mit einem guten Gespür für menschliche Verhaltensweisen und emotionale Schwingungen gelesen wird und das merkwürdige Geschehen auf dem abgelegenen Familiensitz der Hardcastles wie ein Film im Kopf des Hörers ablaufen lässt.
Fazit:
Ein anfangs verwirrender, später aber wunderbar vielschichtiger Whodunit-Krimi, der mit einem originellen Plot und einer interessanten Figurenkonstellation spannende Unterhaltung beschert.