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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2019

Atmosphärische und spannende Australien-Geschichte

Das Echo der Traumzeit
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„Das Echo der Traumzeit“ der in Deutschland geborenen und nach Australien ausgewanderten Autorin Josefine Meyer ist ein spannendes und unterhaltsames Leseerlebnis, in dem man die Liebe der Autorin zu Australien ...

„Das Echo der Traumzeit“ der in Deutschland geborenen und nach Australien ausgewanderten Autorin Josefine Meyer ist ein spannendes und unterhaltsames Leseerlebnis, in dem man die Liebe der Autorin zu Australien spüren und nachvollziehen kann.

Maries Tochter Lena ist in Australien und ein ungutes Gefühl veranlasst Marie ihre Tochter dort zu besuchen. Tatsächlich trifft sie diesen nicht in dem australischen Outback an und es beginnt eine abenteuerliche Reise und Suche mit dem charismatischen Cowboy Terry. Dadurch findet in Marie ein Umdenken statt und sie beginnt sich zu verändern.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und die Charaktere sympathisch und authentisch.
Die Beschreibungen der Landschaft, die Kultur, die Menschen, die Mythen der Aborigines, einfach das gesamte Flair des australischen Kontinents hat Josefine Meyer in diesem Buch eingefangen und in einer spannenden und interessanten Geschichte verpackt.

Mir hat die Reise in den weit entfernten Kontinent sehr gut gefallen, einen schönen Einblick in eine mir doch eher fremde Welt gegeben und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Erschütternd, beeindruckend und poetisch

Das Versprechen des Bienenhüters
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„Das Versprechen des Bienenhüters“ ist ein unglaublich beeindruckendes und emotionales Buch der Autorin Christy Lefteri, von dem man auch lange nach dem Lesen gedanklich nicht loskommt.

Nuri lebt mit ...

„Das Versprechen des Bienenhüters“ ist ein unglaublich beeindruckendes und emotionales Buch der Autorin Christy Lefteri, von dem man auch lange nach dem Lesen gedanklich nicht loskommt.

Nuri lebt mit seiner Frau Afra und seine Sohn Sami im syrischen Aleppo. Nuri ist Bienenhüter, das Leben der kleinen Familie ist einfach, aber sie sind zufrieden und glücklich bis der Krieg ihnen alles nimmt – Nuris Bienenstöcke werden zerstört, Sami kommt ums Leben und Afra erblindet. Nuris Cousin Mustafa ist bereits in England, hat dort einen Bienenstock und Nuri und Afra beschließen ihm zu folgen. Aber der Weg ist steinig und was vor ihnen liegt bringt sie an ihre Grenzen.

In zwei Erzähleben erfährt man Einzelheiten über die aktuelle Situation in England und über die Vergangenheit der Heimat in Syrien und die Flucht. Dabei hat die Autorin die beiden Zeitebenen meisterhaft dadurch verknüpft, dass das letzte Wort des beendeten Kapitels, das erste Wort des folgenden Kapitels ist. Die Verbindung ist fließend und gleichzeitig lässt sie einen kurz stocken.

Der Schreibstil ist intensiv und poetisch. Die Erlebnisse auf der Flucht, die Probleme der Flüchtlinge, die durch die vielen verschiedenen Charaktere zustande kommen, werden sehr eindringlich und authentisch geschildert. Obwohl mir die Ereignisse nicht wirklich neu waren, haben sie mich bei Lesen sehr berührt und mitgenommen. Das Leid der Menschen, die schwierige Situation von Nuri und Afra, das grausame Verhalten der Schlepper geht an die Grenzen dessen, was man ertragen kann. Hilflos liest man - wohl wissend dass es der Realität entspricht – eine Geschichte, die die Unmenschlichkeit der Welt nur allzu deutlich widerspiegelt.

Das Buch ist aber nicht nur inhaltlich ein echtes Highlight, auch die Gestaltung ist rundum gelungen. Immer wieder tauchen gezeichnete Bienen auf und runden

das Leseerlebnis perfekt ab.

„Wo Bienen sind, sind Blumen, und wo Blumen sind, da ist neues Leben und Hoffnung“

In ihrem Nachwort erzählt die Autorin, dass sie zu ihrem Roman durch ihre Arbeit in Flüchtlingslagern kam, in denen sie ehrenamtlich tätig war.

Für mich ist dieses Buch ein echtes Lesehighlight, das noch lange nachwirkt.


Veröffentlicht am 30.09.2019

Mystisch, packend, lesenswert

Melmoth
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Mit „Melmoth“ konnte mich die Autorin Sarah Perry wieder einmal überraschen. Schon bei „Die Schlange von Essex“ konnte sie mich fesseln und hat mich mit einem komplett anderen Buch als ich ursprünglich ...

Mit „Melmoth“ konnte mich die Autorin Sarah Perry wieder einmal überraschen. Schon bei „Die Schlange von Essex“ konnte sie mich fesseln und hat mich mit einem komplett anderen Buch als ich ursprünglich erwartet hatte, gefesselt und großartig unterhalten.
Das Gleiche ist ihr mit „Melmoth“ wieder gelungen.

Die 42-jährige Helen Franklin lebt in Prag in einem kargen Zimmer und gesteht sich nur das Nötigste zu. Als einer ihrer wenigen Bekannten -Karel Pražan - ihr ein Manuskript, in dem es um Melmoth – einer mystischen schwarzen Frau, die dazu verdammt ist über die Erde zu wandern – gibt, verändert sich ihr Leben. Helen fühlt sich verfolgt von ihren eigenen Schuldgefühlen und von Melmoth.

Der Schreibstil von Sarah Perry ist einzigartig, keineswegs einfach zu lesen, teilweise fast kryptisch und trotzdem so poetisch und wortgewaltig, dass sie mich damit gefesselt und fasziniert hat.

Obwohl man sich schon zu Beginn fragt, was sich Helen zu Schulden kommen lassen und warum sie sich selbst eine Strafe auferlegt hat, muss man lange warten, um Näheres zu erfahren. Stattdessen erfährt man durch das Manuskript über Augenzeugenberichte und Tagebuchauszüge bruchstückhaft immer mehr über Melmoth. Durch diese Sprünge und Brüche in der Handlung muss man sich konzentrieren. Die Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg und dem 19. Jahrhundert ebenso grausam wie erschreckend und es bleibt lange unklar, worauf die Autorin abzielt. Mit Melmoth bringt sie eine mystische Atmosphäre in die Handlung, die für Gänsehaut sorgt und eine düstere Stimmung verbreitet.

Trotz der kleinen Kritikpunkte war das für mich ganz großartiger Lesestoff, absolut kein Mainstream sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Sarah Perry hat ihre Botschaft durch Melmoth ein wenig kryptisch verpackt, so dass ich fürchte, dass es schwier
ig wird eine große Leserschaft dafür zu begeistern.
Mich hat das Buch gefesselt und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 29.09.2019

Der Weg zum gesunden Herz

Das gesunde Herz
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„Das gesunde Herz“ ist ein wichtiger und wegweisender Ratgeber von dem Autor und Kardiologen Dr. med. Joel K. Kahn.

Herzerkrankungen sind bei Männern und Frauen die häufigste Todesursache und die verbreitetste ...

„Das gesunde Herz“ ist ein wichtiger und wegweisender Ratgeber von dem Autor und Kardiologen Dr. med. Joel K. Kahn.

Herzerkrankungen sind bei Männern und Frauen die häufigste Todesursache und die verbreitetste ist der Herzinfarkt. Aber es ist möglich dies rechtzeitig zu erkennen bzw. dementsprechend vorzubeugen. 90 Prozent könnten vermieden werden und vor diesem Hintergrund sollte sich jeder die Zeit nehmen und sich entsprechend informieren.

In seinem Ratgeber beschreibt Dr. med. Joel K. Kahn. anhand vollkommen unterschiedener Beispiele welche Symptome und Lebensweisen zu Erkrankungen führen können und welche Vorsorgemaßnahmen es gibt. Er gibt Ratschläge wie man sein Herz schützen kann welche Methoden man anwenden kann – z.B. Yoga, Atemübungen oder Meditation – um sein Stresslevel und damit die Auswirkungen des Stresses zu verringern. Für ihn sind Herzinfarkte verpasste Gelegenheiten und eine Fahrlässigkeit im Lebensstil des Erkrankten. Ich denke mit diesem Wissen sollte jeder sein individuelles Risiko überprüfen und entsprechende Maßnahmen in seinem Lebenswandel und seinen Ernährungsgewohnheiten treffen.

Trotz des ernsten Themas liest sich das Buch angenehm. Die Beispiele sind interessant und keineswegs aus der Luft gegriffen, da vermutlich jeder Leser Menschen in ähnlichen Situationen kennen wird.

Mein Fazit: Bitte lesen – nur so können unnötige Herzerkrankungen mit ihren oft schwerwiegenden Folgen vermieden werden.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Sprachgewaltig und spannend

Hotel Cartagena
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Der Krimi „Hotel Cartagena“ von der in Hamburg lebenden Autorin Simone Buchholz ist der neunte Band der Krimireihe mit der Staatsanwältin Chastity Riley. Das Buch ist ein in sich abgeschlossener Fall und ...

Der Krimi „Hotel Cartagena“ von der in Hamburg lebenden Autorin Simone Buchholz ist der neunte Band der Krimireihe mit der Staatsanwältin Chastity Riley. Das Buch ist ein in sich abgeschlossener Fall und lässt sich auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Büchern problemlos lesen.

Staatsanwältin Chastity Riley und ihre Kollegen treffen ich zu einer Geburtstagsfeier in einer Hotelbar am Hamburger Hafen. Eigentlich soll es ein schöner Abend werden, auch wenn Chastity Riley den Ort mehr als ziemlich unpassend empfindet. Doch plötzlich betreten mehrere schwerbewaffnete Männer die Bar und bringen die Anwesenden in ihre Gewalt.
Parallel zu diesen Ereignissen wird die Geschichte eines jungen Mannes – Henning - erzählt, der Jahrzehnte zuvor von Hamburg nach Kolumbien – in die Hafenstaft Cartagena - gegangen war.

Auch dieser Roman konnte bei mir wieder durch den ungewöhnlichen Schreibstil der Autorin punkten. Durch kurze Sätze und ihre manchmal ein wenig schnoddrige Ausdrucksweise bringt sie die Ereignisse direkt auf den Punkt und coole Sprüche sowie ein wenig derber Humor machen das Lesen abwechslungsreich.

Der Schauplatz des Krimis – Hamburg – wird atmosphärisch gut dargestellt und lässt einen direkt mit in die Hafenstadt abzutauchen. Durch unerwartete Wendungen und Rückblenden in die Vergangenheit wird Spannung aufgebaut und ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt, da ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Es dauert einfach eine ganze Weile bis die Erzählstränge zueinander finden und die Verflechtungen klar werden.

Neben der Protagonistin Riley gibt es eine Menge unterschiedlicher Charaktere, die dem Krimi eine ganz besondere Art von Leben gebe, da sie ungewöhnlich sind aber trotzdem authentisch wirken. Chastity ist alles andere als typisch für eine Staatsanwältin und an ihre Art muss man sich gewöhnen, aber für mich macht gerade diese den Charme des Buches aus.

Ein weiterer gelungener Fall der Staatsanwältin Chastity Riley, der auch Krimifreunde ohne Vorkenntnisse der Reihe, fesseln wird.