Cover-Bild Der Zufall, das Schicksal und ich
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 23.08.2019
  • ISBN: 9783423740456
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Moriah McStay

Der Zufall, das Schicksal und ich

Roman
Barbara Lehnerer (Übersetzer), Bernadette Ott (Übersetzer)

Wenn eine Sekunde dein gesamtes Leben entscheidet …

Fiona Doyle hatte als Kind einen Unfall. Zurück blieben deutliche Narben im Gesicht. Bei den Jungs rechnet sie sich deshalb nicht die geringste Chance aus – am allerwenigsten bei Trent McKinnon, ihrem langjährigen Schwarm. Über ihre Gefühle hat sie bereits ein ganzes Notizbuch mit Songlyrics gefüllt. Aber ebenso wenig, wie sie es schafft, in Trents blaue Augen zu blicken, traut sie sich auf eine Bühne...

Doch was wäre, wenn ihr Gesicht nicht von Narben entstellt wäre?

Dann wäre sie Fi Doyle, vom Glück verwöhnt, allseits beliebt, beste Lacrosse-Spielerin der Schule und die Jungs wären verrückt nach ihr. Doch wäre sie in diesem Leben wirklich glücklicher?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2019

Ein schicksalsträchtiges Wohlfühlbuch

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Allgemein:

Die amerikanische Autorin Moriah McStay feiert mit „Der Zufall, das Schicksal und ich“ ihr Roman-Debüt und der dtv-Verlag hat es sich nicht nehmen lassen, Anteil daran zu nehmen, so dass die ...

Allgemein:

Die amerikanische Autorin Moriah McStay feiert mit „Der Zufall, das Schicksal und ich“ ihr Roman-Debüt und der dtv-Verlag hat es sich nicht nehmen lassen, Anteil daran zu nehmen, so dass die New Adult – Geschichte im Sommer 2019 in Deutschland erschien. Zwischen den Seiten lernt der Leser zwei Varianten des Lebens einer jungen Frau kennen: Was wäre, wenn Fiona Doyle den Tag ihres Unfalls nie erlebt hätte und damit die Narben in ihrem Gesicht nie Thema gewesen wären. Würde sie sich ihrem Schwarm Trent selbstbewusster zeigen, ihre Leidenschaft Songwriter und Sängerin zu sein, offen ausleben und sich nicht mehr verstecken? Ein Leben ohne den Unfall zeigt Fi Doyle. Ihre sehr selbstbewusste Art katapultiert sie zum Star der Lacrosse-Mannschaft ihrer High School und öffnet ihr sämtliche Türen. Bis das Schicksal auch vor ihr nicht Halt macht…

Mein Bild:

Ich muss sagen, dass das Cover und der Klappentext an und für sich nicht wirklich zum Buch passen. Die Optik des Paperbacks spricht eher für eine Liebesgeschichte im romantisch-naturbelassenen Style und die Info zur Story liest sich beim ersten Mal so, als ginge es um Zwillinge, die total verschieden sind. Es sei also jetzt schon gesagt, dass die 331 Seiten mehr beinhalten als die Hülle verrät und ich war sooo überrascht und habe so viel darüber nachgedacht.

In meinem Leben habe ich viele Bücher gelesen und die Frage „Was wäre, wenn…?“ liegt in vielen Geschichten in der Luft, jedoch wurde die Fragestellung für mich nie so greifbar angewandt wie hier. Moriah McStay schaffte für die Protagonistin Fiona Doyle zwei verschiedene Lebensvarianten, die der Leser abwechselnd über mehrere Jahre (begonnen vom Ende der High School bis zum Verlauf der Collegezeit) begleitet. Was wäre, wenn Fiona den Unfall als Kind nicht gehabt hätte? Wie würde ihr Leben aussehen? Genau das ist der grundlegende Gedanke für Fi´s Ich-Perspektive, quasi das Leben der Fiona ohne den Unfall. Im Gegensatz dazu gibt es das Leben mit den Narben und der Möglichkeit sie über eine Transplantation los zu werden.

Niemand braucht zu erwähnen, dass der Mensch sich über seine Entscheidungen, Erlebnisse und seiner Umwelt entwickelt. Man wird geprägt, zeigt gewisse Talente und Charaktereigenschaften. So ist es auch mit den „beiden Fiona´s“. Ich war total fasziniert davon, dass ich die Eine in der Anderen wieder erkannte, sie jedoch wahnsinnig verschieden waren. Absolut authentisch und menschlich. Ich kann in der ganzen Geschichte keine unglaubwürdigen Geschehnisse ausmachen. Die Autorin bedachte ebenso, dass sich je nach Entwicklung der Protagonistin auch die Beziehungen zu Eltern, Freunden und Geschwistern anders verhalten. So lernte ich auch die Nebendarsteller von einer ganz anderen Seite kennen. Ich gebe zu, bei den Nebendarstellern habe ich das ein oder andere Klischee entdeckt, aber das blieb mir bei Fi bzw. Fiona erspart. Keine von beiden ist perfekt, manche ihrer Eigenarten nervten mich sogar und trotzdem würde ich mit beiden ins Kino oder ein Käffchen trinken gehen, weil sie so nahbar sind.

Der Schreibstil von Moriah McStay besitzt eine schwungvolle, jugendliche Note ohne flach zu wirken. Im Gegenteil, ich konnte die Gedankengänge und Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ok, es gab Momente, in denen ich mit den Augen rollte, ertappte mich dann aber dabei, dass es mir wahrscheinlich in dieser oder jenen Situation ähnlich gehen würde. Immerhin sind die Fionas zu Beginn der Story 17 Jahre alt. Wie war ich denn mit 17? Nicht viel anders. Interessant fand ich die gefühlte Mauserung eines YA-Romans zu einem NA-Roman, weil ich die Fionas schließlich über Jahre verfolgte – eine gelungene Ausgestaltung, trotz der gerade mal über 300 Seiten.

Der Plot selbst zeichnet sich zum einen durch die charakterliche Entwicklung der Prota(s), den zwischenmenschlichen Beziehungen, wichtigen Entscheidungen, die ihre Zukunft beeinflussen können und einer Leichtigkeit aus, die das Buch zu einem Wohlfühlbuch macht. Es gab einige Twists, bei denen ich arg mitfieberte, dass sie anders ausgehen mögen, einfach, weil es meinem Herzchen wirklich nahe ging. Jedoch ist das Leben selten ein Ponyhof und die Autorin hat dahingehend alles richtig gemacht. Für mich ist „Der Zufall, das Schicksal und ich“ eine Punktlandung.

Fazit:

Eine Person und zwei Varianten ihres Lebens, verpackt in einem emotionalen Roman, der Young- und New Adult super verbindet. Authentisch, lebendig mit der Message, dass jedes Ereignis ein Leben verändern kann.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Eine außergewöhnliche aber sehr schöne und berührende Geschichte

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Inhalt/Klappentext:

Seit einem schrecklichen Unfall hat Fiona Doyle Narben im Gesicht. Bei den Jungs rechnet sie sich deshalb nicht die geringste Chance aus - am allerwenigsten bei Trent McKinnon, ihrem ...

Inhalt/Klappentext:

Seit einem schrecklichen Unfall hat Fiona Doyle Narben im Gesicht. Bei den Jungs rechnet sie sich deshalb nicht die geringste Chance aus - am allerwenigsten bei Trent McKinnon, ihrem langjährigen Schwarm. Ihre Frustration schreibt sie in ihren Songs nieder. Aber ebenso wenig wie sie es schafft, mehr als zwei Worte mit Trent zu wechseln, traut sie sich auf die Bühne. Was wäre, wenn ihr Gesicht nicht von Narben gezeichnet wäre? Fi Doyle ist vom Glück verwöhnt, allerseits beliebt, beste Lacrosse-Spielerin der Schule und die Jungs sind verrückt nach ihr. Doch ist sie wirklich glücklicher als Fiona?

Mein Fazit: 

Der Autorin ist mit diesem Buch ein wirklich besonderer Roman gelungen, den es so in dieser Form nicht oft gibt. Sie beschreibt das Leben von Fiona Doyle abwechselnd aus zwei verschiedenen Perspektiven. Wir erleben einmal Fiona mit ihren Narben im Gesicht, und auf der anderen Seite eine Fiona die keine Narben hat, überall nur Fi genannt wird und eine talentierte Lacrosse-Spieler ist. 

Ich habe beide Varianten von Fiona sehr gemocht. Beide Geschichten haben mich auf ihre eigene Art und Weise berührt. Auch war der Wechsel zwischen den beiden Ansichten in keinster Weise verwirrend. Man konnte die verschiedenen Lebensarten perfekt auseinander halten. Dazu beigetragen hat natürlich auch der unglaublich leichte und angenehme Schreibstil der Autorin. 

Ich fand die Idee sehr gut ausgearbeitet. Hier und da wäre an einigen Stellen vielleicht noch eine Steigerung drin gewesen, aber alles in allem war es eine bezaubernde Geschichte. 

Es geht in der Geschichte sehr viel um Charaktereigenschaften, zwischenmenschliche Beziehungen und Zufälle, die auf der einen Seite so unterschiedlich und doch wieder gleich sind. Man erlebt das Leben von Fiona in zwei verschiedenen Varianten, die durch ein paar Zufälle und Schicksale doch einen ähnlichen Verlauf nehmen.

Für mich war dieser Roman ein tolles Wohlfühlbuch, bei dem man sich einfach zurücklehnen und entspannen kann. Ein gefühlvoller Roman der etwas anderen Art den ich wärmstens empfehlen kann. Von mir gibt es daher 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 12.09.2019

Nicht schlecht, aber mit Luft nach oben

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Ein Mädchen deren Leben aus zwei Handlungssträngen gezeigt wird. Einer der Fionas Leben nach einem "Unfall" in ihrer Kindheit beleuchtet und der andere, der zeigt wir es ohne die Folgen hätte sein können. ...


Ein Mädchen deren Leben aus zwei Handlungssträngen gezeigt wird. Einer der Fionas Leben nach einem "Unfall" in ihrer Kindheit beleuchtet und der andere, der zeigt wir es ohne die Folgen hätte sein können. Beide haben eines gemeinsam, man sieht, wie Schicksal oder/ und Zufall das Leben beeinflussen können.

Der Schreibstil war flüssig, die Story gut, aber es war etwas trocken. Ich hab mit mehr Emotionen gerechnet. Leider blieb das während des Lesens aus. Aber der Reihe nach.

Beginnen wir mit der "beschädigten" Fiona. Mit 5 hat sie einen Unfall, der sie mit Narben im Gesicht zeichnet. Ich finde sie meistert ihr Schicksal nicht schlecht, aber man versteht auch ihre Zurückhaltung. Sie ist sensibel und öffnet sich nicht allzu gern anderen. Leider schreibt sie Songtexte.

Das andere Mädchen ist Fiona (Fi), der das Schicksal mit den Narben erspart blieb. Ihr Leben ist Lacrosse und sie setzt Alles daran um groß rauszukommen. Durch einen Unfall, der sie für kurze Zeit in ihrem Lieblingssport außer Gefecht setzt, muss sie ein paar Sachen überdenken. Und dann tritt noch ein junger Mann in ihr Leben. Plötzlich ist eh alles anders.

Beide verbindet neben dem Namen auch, dass sie mit Schicksalsschlägen konfrontiert werden. Fiona in Form der Narben, was allerdings Fi erwartet verrate ich nicht.

Beide Leben bringen Ängste und Zweifel mit sich und es fällt schwer zu sagen, wer am Ende besser klar kommt oder das bessere Leben abbekommen hat. Denn nur weil man die Narben nicht sieht, heißt es nicht, dass keine da sind.
Allerdings geht, zum Glück, nicht nur Negatives mit Schicksal/ Zufall einher. Manchmal kommt auch etwas Gutes am Ende dabei heraus, was man aber am Anfang vielleicht noch nicht sehen kann.

Wir begleiten beide Mädchen durch ihre erste Liebe und süße Schwärmereien. Ganz normale Teenagergeschichten halt, aber eben doch irgendwie anders. Es war toll gemacht und beschrieben, aber es fehlten halt für mich an manchen Stellen echt die Emotionen. Man hat das Gefühl nicht mittendrin zu sein und das brauche ich einfach. Gerade bei ernsteren und traurigen Themen.

Fazit

Die Idee und Teile der Story waren absolut lesenswert, aber leider ist es für mich nicht ganz so gut umgesetzt. Es war stellenweise emotionslos und ein Aneinanderreihung von Ereignissen. Was wirklich schade war, denn Potential wäre da gewesen. Lesenwert, aber mit Luft nach oben.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Tolles Konzept, aber teils etwas zäh zu lesen

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Worum geht's?

„(...) Lass es nicht ungenutzt."
„Lass was nicht ungenutzt?", flüsterte sie.
Er sah sie lange an. „Alles, was dich ausmacht."
(S. 290)

Ein Mädchen, zwei verschiedene Lebensverläufe:

Fiona ...

Worum geht's?

„(...) Lass es nicht ungenutzt."
„Lass was nicht ungenutzt?", flüsterte sie.
Er sah sie lange an. „Alles, was dich ausmacht."
(S. 290)

Ein Mädchen, zwei verschiedene Lebensverläufe:

Fiona Doyle hat seit ihrer Kindheit ein zur Hälfte vernarbtes Gesicht. Einer der Hauptgründe dafür, dass sie versucht, möglichst keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Songtexte, mit denen sie ganze Notizbücher füllt, traut sie sich mit niemandem zu teilen. Und ihr Schwarm Trent ist unerreichbar für sie. Als sich eine neue Möglichkeit bietet, sich „instand setzen zu lassen", ist die Entscheidung für oder gegen den Eingriff dennoch alles andere als leicht ...

Fi Doyle ist die beste Lacrosse-Spielerin an ihrer Schule und träumt davon, Teil einer der erfolgreichsten Lacrosse-Collegemannschaften des Landes zu werden. Mit ihrem besten Freund Trent liegen die Dinge gerade etwas kompliziert. Doch dann passiert ein Unfall. Der über Umwege dazu führt, dass sie Marcus King kennenlernt. Und er stellt ihr Leben in jeder Hinsicht auf den Kopf ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Mir hat die Idee, die Geschichte desselben Mädchens in zwei unterschiedlichen Varianten zu erzählen, sofort sehr gut gefallen. Ich war gespannt, in welchen Punkten sich die beiden Lebensläufe unterscheiden und ob die Autorin in irgendeiner Weise werten würde, in welcher der Versionen Fiona alias Fi glücklicher ist.

Wie es mir gefallen hat:

Die Geschichte ist ein wenig anders aufgebaut, als ich erwartet hatte. Zum einen gibt es sehr viele Zeitsprünge, sodass man die beiden Versionen der Protagonistin von der Schul- bis in die Collegezeit hinein begleitet. Das ist geschickt gemacht, da so längerfristige Entwicklungen dargestellt werden können. Zum anderen war ich irgendwie davon ausgegangen, Fiona würde sich am Ende für eines der beiden Leben entscheiden müssen. In Wahrheit laufen die beiden Stränge jedoch einfach parallel und erhalten auch jeweils ihr eigenes Ende. Dass die Autorin sie nebeneinanderstehen lässt und somit weder Fiona noch Fi den Vorzug gibt, hat mich positiv überrascht.

Die Abschnitte über Fiona und Fi wechseln sich ab (in 3. Person geschrieben). Die meiste Zeit über konnte ich sie gut voneinander trennen; es gab aber auch Passagen, in denen ich ein wenig durcheinandergekommen bin, weil die Nebencharaktere in beiden Strängen dieselben sind (oder besser gesagt: die gleichen, denn auch ihr Leben ist natürlich mit Fiona oder Fi darin jeweils anders verlaufen). Zu sehen, wie die Rollen von Trent, den King-Brüdern Marcus und Jackson sowie auch Fionas/Fis restlichem Familien- und Freundeskreis durch die unterschiedlichen Ereignisse verschoben wurden, ist faszinierend.

Eine Schwäche des Buches ist, dass leider kaum Emotionen vermittelt werden, obwohl einige der Themen dafür wirklich sehr viel Raum geboten hätten. Zudem gibt es einige Szenen, die einfach sehr banal sind, ausführliche Smalltalk-Dialoge und Ähnliches.
Dass man so viel Alltag von Fiona und Fi mitbekommt, in dem nichts Großartiges passiert, kann zwischenzeitlich für Langeweile sorgen; im Nachhinein finde ich es aber gar nicht so schlecht, weil es auch für eine starke Authenzität sorgt. Zum Konzept des Buches passt das sehr gut, denn es zeigt, dass sowohl Fiona als auch Fi ein ganz gewöhnlicher Mensch ist, wie jede/r der Leser*innen.

Gestört hat mich inhaltlich ein Punkt, den ich zumindest kurz erwähnen möchte, weil ich das für ein Jugendbuch sehr schade finde: Fiona führt eine Zeit lang eine Beziehung, die ihr vollkommen gleichgültig ist, praktisch nur dem Jungen zuliebe. Sie sitzt das einfach aus, verletzt ihn und erklärt sich ihm bis zum Schluss nie. Dieser Konflikt hätte Potenzial gehabt, aber so verhält sie sich einfach unreflektiert.

Die Übersetzung hapert leider stellenweise ein wenig. So ist zum Beispiel einmal von „Dates" die Rede, als im Original die Wortbedeutung „Datum" gemeint gewesen sein muss, oder ein Moment, der besonders romantisch wirken sollte, irritiert eher, weil ein „heißer Sommerhimmel" erwähnt wird.
Die Songtexte von Fiona hätten lieber gar nicht übersetzt werden sollen, da hätte man das Englische der Zielgruppe mit Sicherheit zutrauen können und es hätte einfach besser gepasst.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer Bücher auch dann gern liest, wenn das Erzähltempo eher langsam ist und keine weltbewegenden, dafür aber realistische und alltägliche Dinge passieren, sollte dem Buch eine Chance geben. Die Thematik hat es nämlich in sich.
Allerdings finde ich den Ladenpreis etwas zu hoch angesetzt, 10 € oder maximal 12 € wären angemessener gewesen.

In einem Satz:

Trotz der leider eher zähen Umsetzung, in der die emotionalen Themen ihr Potenzial nicht voll entfalten können, ist „Der Zufall, das Schicksal und ich" ein Buch mit einer großartigen Grundidee, die einen während und nach dem Lesen weiterdenken lässt.

Veröffentlicht am 07.09.2019

Nicht mittendrin, sondern nur dabei...die Emotionen fehlten

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Eine Geschichte mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, die sich um ein und dieselbe Person dreht, ist eine interessante Variante. Denn hier soll aufgezeigt werden, wie das Schicksal oder der Zufall ...

Eine Geschichte mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, die sich um ein und dieselbe Person dreht, ist eine interessante Variante. Denn hier soll aufgezeigt werden, wie das Schicksal oder der Zufall ein Leben verändern kann.

Einmal geht es um Fiona, die durch ihre Narben im Gesicht schon früh im Leben gezeichnet ist und dennoch ihren Schulalltag bis hin zum jungen Erwachsenalter meistern muss. Aber dann geht es noch um Fiona (Fi), die keine Narben im Gesicht trägt, beliebt ist, jedoch einen späteren Schicksalsschlag erleidet und damit leben muss.

Jedes Leben von Fiona ist geprägt von ihren Schicksalsschlägen, von ihren Zweifeln, Ängsten und auch Zuversicht. Es ist immer die Frage, was ist, wenn das und das geschehen würde. Man kann es nie voraussehen. Bei jedem kann das Schicksal zuschlagen, auf positive, aber auch auf negative Weise. Das soll in dieser Geschichte dargestellt werden.

Auch die beliebte Fi muss einen oder mehrere Schicksalsschläge erleiden, obwohl sie keine Narben im Gesicht trägt. Aber zu jederzeit kann das Schicksal zuschlagen und das Leben verändern. Man kann innere Narben davon tragen.

In jeder Variante lernt Fiona ihre erste Liebe kennen, aber auf unterschiedliche Art und Weise. Das fand ich schön dargestellt.

Jedoch kann ich gar nicht so richtig sagen, welche Fiona mir besser gefallen hat. Sie beide machen viel durch und entwickeln sich auf ihre Art weiter. Sie haben Entscheidungen zu treffen, die ihr Leben verändern. Aber sie haben auch die Unterstützung von ihren Freunden, die zu ihnen stehen.

Es geht vor allem um Vertrauen, die erste Liebe und Freundschaft, aber auch ums akzeptiert werden und die typischen Teenie-Probleme.

Der Schreibstil ist an sich flüssig, aber auch ziemlich trocken und nicht sonderlich emotionsgeladen. Durch die zwei Handlungsstränge und durch die vielen Zeitsprünge ist die Geschichte eigentlich schnell erzählt. Dennoch zog sie sich auch an manchen Stellen. Es klingt zwar komisch, aber manchmal hatte ich das Gefühl nicht richtig voranzukommen.

In diesem Buch werden ernste und traurige Themen behandelt, die wirklich teilweise schlimm sind. Jedoch war es für mich irgendwie nur wie eine Aufzählung. Man konnte zwar alles gut verfolgen, aber die Protagonistin in beiden Handlungssträngen konnte mich nicht richtig einfangen. Ich war nicht mittendrin, sondern stand nur daneben.

An sich ist die Idee der Geschichte individuell und die Botschaft dahinter klar ersichtlich, aber auf emotionaler Ebene konnte mich das Buch nicht ganz erreichen. Auch die Charaktere wurden nicht sonderlich emotionsgeladen gezeichnet.

Fazit:
Die Idee mit den verschiedenen Handlungssträngen fand ich nicht schlecht, sozusagen zwei Geschichten in einem Buch. Jedoch konnte mich das Buch auf emotionaler Ebene kaum erreichen. Ich war nur dabei und nicht mittendrin. Die Botschaft, die in dieser Geschichte steckt, konnte mir aber gut vermittelt werden.
Das Schicksal kann jeden treffen und das Leben auf positive, aber auch negative Weise verändern.

Bewertung: 3 / 5

Vielen Dank an den dtv-Verlag, für das Rezensionsexemplar.