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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2019

Ein wenig zu düster, aber sehr philosophisch

Der andere Ort
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Erste Eindrücke:
Dieses Buch beinhaltet zehn Kurzgeschichten unterschiedlicher Länge. Besonders zu erwähnen ist die erste Geschichte, welche auch dem Buch den Namen gegeben hat und mit Abstand die längste ...

Erste Eindrücke:
Dieses Buch beinhaltet zehn Kurzgeschichten unterschiedlicher Länge. Besonders zu erwähnen ist die erste Geschichte, welche auch dem Buch den Namen gegeben hat und mit Abstand die längste Geschichte ist. Auf hundert Seiten entführt uns Stefan Stergiannis in das Leben eines zehnjährigen Jungen, welcher von seinem alkoholabhängigen Vater nur Zurückweisung und Gewalt erfährt und auch in der Schule von seinen Mitschülern gehänselt wird. Als Tom sich einmal wehrt, werden zwei Mitschüler leicht verletzt und er muss als Strafe Freiwilligenarbeit leisten. Seine Aufgabe ist es, den alten Mann Vladjo zu besuchen, dessen Einkäufe in die Mietwohnung zu schleppen und sich mit ihm zu unterhalten. Und die beiden unterschiedlichen Menschen werden bald so etwas wie Freunde und es ist Vladjo, der eine Lösung für Toms Probleme hat. Tom soll lernen, sich an den "anderen Ort" zu flüchten.
In seinen anderen Kurzgeschichten lässt uns Stefan Stergiannis tief in die Gedanken von Bäumen einblicken und er scheint sogar einen heissen Draht zu Gott zu haben. Auch ein Serienkiller aus dem Mittelalter und ein Heckenmonster kommen in den Geschichten vor und lassen jede einzelne Erzählung zu einem schaurig schönen und philosophischen Märchen werden.

Meine Meinung:
Vor allem die erste und längste Geschichte "der andere Ort" gefällt mir sehr gut. Auch einige der anderen Erzählungen wie "0800-Gott" und "die Rast" sprachen mich sehr an. Insgesamt sind mir die Geschichten in Kombination und somit das ganze Buch ein wenig zu düster und fatalistisch. Es fehlen mir dazwischen einige lebensbejahende und hoffnungsvolle Geschichten mehr. Ansonsten muss ich aber den Schreibstil sehr loben. Alles in allem ein Buch, welches ich neben und zwischen anderen Büchern lesen würde um immer wieder genug Pausen zwischen die einzelnen Geschichten machen zu können.
Mein herzlicher Dank gilt noch einmal dem C. F. Portmann Verlag für dieses philosophische Buch.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Eine letzte Reise durch halb Eurpa, Roadtrip und Abschied zugleich

Die vorletzte Reise der Ewa Kalinowski
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Darum geht es:

Ewa Kalinowski hat Krebs und bittet ihren guten Freund Lukas, sie und ihren Hund Zizou auf eine Reise durch halb Europa zu begleiten. Der junge Mann, der sich trotz abgeschlossenem Studium ...

Darum geht es:

Ewa Kalinowski hat Krebs und bittet ihren guten Freund Lukas, sie und ihren Hund Zizou auf eine Reise durch halb Europa zu begleiten. Der junge Mann, der sich trotz abgeschlossenem Studium von Gelegenheitsjob zu Gelegenheitsjob hangelt, tut ihr den Gefallen und fährt das Wohnmobil, das Ewa sich eigens dafür gekauft hat, sicher durch diverse Länder und Städte Europas. Auf dieser Reise erfährt Lukas viele Geschichten aus Ewas Kindheit in Polen und die beiden diskutieren und philosophieren über Politik, Geschichte, das aktuelle Weltgeschehen und den Tod und nehmen uns Leserinnen und Leser mit auf eine spannende Reise, die uns nicht nur zu historischen Sehenswürdigkeiten, sondern auch ein wenig zu uns selber finden lässt.


Meine Meinung:

Regina W. Egger hat dieses Buch in nur drei Wochen geschrieben, weil sie selber schwer erkrankt war und sie das Buch unbedingt fertigstellen wollte, um es für einen Schreibwettbewerb einzureichen, den sie damit sogar gewann. Dies beeindruckt mich einerseits sehr, wenn auch ich mir doch immer mal wieder ein paar Beschreibungen und Vertiefungen mehr gwünscht hätte, die aber wohl aufgrund des Zeitmangels gar nicht mehr eingebaut werden konnten. Trotzdem ist eine tiefgründige und insgesamt sehr gut ausgearbeitete Geschichte entstanden, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ewa war mir sofort sympathisch und die vielen Reiseorte, die sie noch ein letztes Mal besuchen wollte, sind so beschrieben, dass auch bei mir ein sanftes Feriengefühl aufgekommen ist. Besonders gut gefallen haben mir übrigens die detaillierten Beschreibungen von kulinarischen Spezialitäten aus aller Welt. Aber nicht nur die Esswaren selber haben mir das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, auch die schönen Beschreibungen der gesellschaftlichen Aspekte des gemeinsamen Essens und Geniessens waren meiner Meinung nach wundervoll dargestellt.

Auch wurde zu allen besuchten Orten einiges an (historischem) Hintergrundwissen eingebaut, das beim Lesen sowohl unterhaltsam als auch lehrreich war und mich vor allem die einzelnen Orte in Gedanken noch besser miteinander verbinden liess.



Was mir nicht ganz so gut gefallen hat:

Leider habe ich doch etwas zu bemängeln, das sich durch dieses Buch durchgezogen hat und zeitenweise ein wenig ermüdend war: Ewa kritisiert nämlich Lukas und seinen Lebensstil permanent. Sie hält ihm vor, dass er sich ab und an einen Joint gönnt, dass er nichts aus seinem Studium gemacht und keine Frau und Kinder hat und ist somit nicht besser als all die anderen in Schubladen denkenden alternden Menschen, die ihren eigenen stereotypen Lebensstil mit (Ehe-)Partnern und einer langweiligen Arbeit, die man nur des Prestiges wegen ausübt, der jüngeren Generation aufzwingen wollen. Dass Ewa Lukas dazu bringt, sein Leben und seine Lebensentscheide zu hinterfragen, hat mich überhaupt nicht gestört. Dass sie, die sonst so eine aussergewöhnliche Frau ist, nun aber null Verständnis für ihn zeigt, überhaupt nicht ausserhalb ihres vorgefassten Lebensrasters denken kann und vor allem nicht realisiert, dass er diese Reise mit ihr gar nicht hätte antreten können, wenn er in einer Beziehung gesteckt oder an einen Job gebunden gewesen wäre, ist sehr eindimensional gedacht. Ausserdem werden die politischen Ansichten der Figuren ein wenig zu plakativ aueinanderdividiert, was insgesamt ein wenig plump wirkt.


Schreibstil:

Mit ihrer sehr schlichten Sprache hat es Regina W. Egger geschafft, mich zu berühren, mich zu unterhalten und ein wenig Fernweh bei mir auszulösen. Zufällig haben Ewa und Lukas nämlich Orte und Regionen besucht, die ich selber sehr gut kenne, oder die ich gerne bald einmal besuchen möchte. Die nicht ganz einfachen Unterhaltungen, die man mit todkranken Menschen führt und manchmal führen muss, aber auch der normale und unbeschwerte Alltag während eines Roadtrips werden einfühlsam beschrieben und stimmig kombiniert. Ausserdem ist auch Ewas körperliches Wohlbefinden immer wieder ein Thema, schliesslich gibt sie das Reisetempo vor. Und vor allem gegen Ende spürt man förmlich die Eile, welche Ewa hat (und wahrscheinlich auch unsere Autorin hatte) um zum Ziel zu kommen. Man spürt die Zeit, welche durch Ewas Finger rinnt, was mir persönlich sehr nahe gegangen ist.


Meine Empfehlung:

Trotz kleiner Schwächen empfehle ich euch dieses Erstlingswerk, das mit charmantem Roadtripcharakter aber auch sehr viel Tiefgang zu überzeugen vermag, sehr gerne weiter. Die schönen Beschreibungen der einzelnen Reiseziele und der kulinarischen Höhenflüge haben mir es dabei besonders angetan.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Oberflächlich, aber einigermassen unterhaltsam

Eine Frau für alle Fälle
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Meine Meinung:
Sandy hat mir als Protagonistin anfangs gut gefallen. Nur leider verliert sie gegen Ende mehr und mehr ihre Würde und ihre Selbstbestimmtheit, wird als blondes Naivchen dargestellt und begibt ...

Meine Meinung:
Sandy hat mir als Protagonistin anfangs gut gefallen. Nur leider verliert sie gegen Ende mehr und mehr ihre Würde und ihre Selbstbestimmtheit, wird als blondes Naivchen dargestellt und begibt sich in eine zu traditionelle, veraltete Frauenrolle hinein, die ihr wirklich nicht gestanden hat und die sie auch nicht nötig gehabt hätte.
Ausserdem ist die Handlung ein wenig entartet und die so guten Anlagen von Sprache und Grundidee verpufften aufgrund der übertriebenen Entwicklungen im letzten Drittel des Buches. Schade, schade, schade. Der unglaublich witzige Schreibstil, der mich einige Male laut hat lachen lassen, hat dies dann aber nicht mehr wettmachen können.

Schreibstil und Handlung:
Die Idee zu diesem Buch hat mir sehr gut gefallen. Auch fand ich einige der Figuren schön ausgearbeitet. Vor allem der Polizist Cuffy mit seiner ein wenig verstockt-charmanten aber bestimmten Art und die herzensgute und mutige Marla, welche Sandy bald zur linken und rechten Hand werden, haben mich für sich einnehmen können.
Die Erzählsprache kam leicht und locker, aber natürlich auch sehr oberflächlich daher, hat aber für einige Lacher sorgen können.
Nur die Handlung entwickelte sich immer absurder und die einzelnen Enden und Erzählstränge wurden fast mit Gewalt wieder vereint, was so gar nicht hätte sein müssen und einfach nicht mehr zusammengepasst hat. Eigentlich wäre alles da gewesen und Laura Wagner hätte einfach ein wenig vorsichtiger dosieren und abwägen müssen, dann wäre dieses Buch wirklich ein unterhaltsames Lesevergnügen für den Strand geworden.

Fazit:
Die leichte Erzählsprache, die (irr-)witzige Handlung und die skurrilen Figuren sorgen für beste, wenn auch sehr oberflächliche Unterhaltung. Nur leider wiederholen sich die Witze mit der Zeit ein wenig, die Protagonistin wird zu naiv dargestellt und die Handlung wird konstruiert und konstruierter. Da wäre weniger mehr gewesen, weshalb ich dieses Buch eher nicht weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Aufgebauscht und stellenweise flach, aber mit französischem Charme

Ein süßes Stück vom Glück
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Inhalt:
Cade kommt selbstsicher und zielstrebig nach Paris marschiert. Dort möchte sie den weltbesten Chocolatier Sylvain Marquis davon überzeugen, mit der Firma ihrer Familie zusammen zu arbeiten. Doch ...

Inhalt:
Cade kommt selbstsicher und zielstrebig nach Paris marschiert. Dort möchte sie den weltbesten Chocolatier Sylvain Marquis davon überzeugen, mit der Firma ihrer Familie zusammen zu arbeiten. Doch dieser stellt sich von Anfang an quer. Arrogant und ohne viele Worte serviert er Cade ab und schickt sie weg. Doch Cade gibt nicht auf. Immer wieder fragt sie andere Chocolatiers in ganz Paris an, kauft Kostproben, isst Unmengen von Schokolade und lernt so nebenbei auch noch die Stadt kennen. Cade hat jedoch ihre Rechnung ohne die Chocolatiers und deren Berufsehre gemacht. Einer nach dem anderen schickt sie wieder weg. Sie muss sich ganz klar etwas einfallen lassen. Sie versucht es also erneut, indem sie sich in einen SchokoladenWorkshop beim weltbesten Chocolatier einkauft. Immer wieder begegnet sie nach dieser Erfahrung Sylvain Marquis in den Strassen von Paris und der wunderschöne Mann beherrscht schon bald ihre Gedanken. Wird sie es schaffen, das Private vom Beruflichen zu trennen? Wird sie Sylvain für ihre Firma gewinnen und sein Herz erobern können?

Meine Meinung:
Anfangs war mir das Buch ein wenig zu flach, doch nach und nach überzeugte mich die Handlung mehr.
Cade als Protagonistin gefiel mir sehr gut. Sie tritt immer sehr selbstbewusst auf, ist aber trotzdem menschlich und zweifelt auch einmal an sich und ihren Überzeugungen. Sie ist ein wenig ein Opfer des Systems, muss sie sich doch gegen ihren Vater und ihren Grossvater, die Leiter der Firma, durchsetzen. Die beiden denken natürlich, dass Cade nur geschäftlich unterwegs ist und ahnen nichts von ihren Liebesirrungen und -wirrungen.
Cade zeigt schon von Anfang an, dass sie sich für Sylvain interessiert. Eigentlich beruht dies auch auf Gegenseitigkeit. Nur sind sich beide ihrer Gefühle und der Gefühle des Gegenübers nicht immer sehr sicher. Dies wird auf Dauer anstrengend. Ich bin absolut romantisch veranlagt, kann aber nichts mit diesem ewigen Hin und Her anfangen. Wenn man jemanden liebt oder auch nur schon, wenn man sich für jemanden interessiert, so sollte man das doch ansprechen können. Generell finde ich es schade, dass die Protagonisten sich nicht getrauen, über ihre Gefühle zu sprechen oder auch irgendwelche Dinge anzusprechen, die sich vielleicht lohnen würden, zu diskutieren. Statt dessen warten beide immer irgendwie ab, verletzen sich und werden verletzt und machen das Ganze einfach viel komplizierter als es ist. Die Geschichte könnte man eigentlich in zehn Sätzen zusammen fassen (wie natürlich jede eher oberflächliche Liebesgeschichte) und das ist auch nicht weiter dramatisch. Ich finde es nur schade, dass immer so lange um den heissen Brei herum getanzt wird.
Der Schreibstil gefällt mir aber sehr gut. Die Geschichte liest sich flüssig, ist aber nicht zu simpel gestrickt. Ausserdem ist dieses Buch eine Liebeserklärung an Paris und die französische Kulter und Chocolatier-Kunst.

Fazit:
Warum sollte man sich einfach verlieben, wenn man dies auch auf komplizierte Weise tun kann? Insgesamt war mir dies ein wenig zu aufgebauscht und konstruiert, die Geschichte an sich ist aber sehr romantisch und unterhaltsam. Dieses Buch hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen, aber der französische Charme spricht für sich.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Einige Enttäuschungen, aber insgesamt überzeugend

Der Zauber des Engels
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Inhalt und persönliche Meinung:
Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich fand sie nicht wirklich berührend, aber zumindest sehr schön geschrieben und flüssig zu lesen. Nur einen sehr, sehr grossen ...

Inhalt und persönliche Meinung:
Diese Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich fand sie nicht wirklich berührend, aber zumindest sehr schön geschrieben und flüssig zu lesen. Nur einen sehr, sehr grossen Kritikpunkt habe ich vorzubringen und dieser zerstörte immer wieder mein Lesevergnügen. Eigentlich war ich total erfreut, als ich (erst nach dem Kauf des Buches) den Klappentext gelesen las. Darin wird erwähnt, dass Fran eine Musikerin ist und da wollte ich das Buch natürlich so schnell wie möglich lesen. Nur leider wird das Musikerleben so unrealistisch dargestellt, dass ich mich einige Male peinlich berührt vom Buch distanzieren musste. Fran ist eine Tubistin, die (fast) nie übt und eine eigene Agentin hat, die ihr immer wieder Orchesterjobs besorgt und die sie auch nicht fallen lässt, als sie mehrere Wochen lang nichts mehr von Fran hört. Hä? Wenn man einen Job im Orchester bekommen will, und sei es nur eine Stellvertretung, muss man zuerst ein Probespiel bestehen. Ausserdem haben nur wirklich berühmte Solisten eigene Agenten. Wäre Fran eine wirklich berühmte Solistin würde sie sich erstens ganz anders benehmen, zweitens ganz anders üben und drittens internationale Anerkennung geniessen und sich vor Anfragen kaum retten können. Auch schafft es ein Freund von Fran, Dirigent eines berühmten Orchesters zu werden und dies dann noch, ohne dass Fran überhaupt wusste, dass die Stelle überhaupt ausgeschrieben war. Wenn ein berühmtes Orchester einen Dirigent sucht, also wenn der vorherige Dirigent seinen Job kündigt, wird dies innerhalb kürzester Zeit zum Gesprächsthema Nummer eins in der ganzen klassischen Musikszene. Eben so schnell werden Spekulationen um die Nachfolge und das Auswahlverfahren laut und nach einem manchmal Monate dauernden Auswahlverfahren wird der neue Dirigent ganz gross verkündet und muss vielleicht auch zuerst eine Probezeit bestehen. Ausserdem ist es total unwahrscheinlich, dass ein Organist und Chorleiter die Leitung eines der grössten Sinfonieorchester der Welt übernehmen kann. Ich könnte noch viele Punkte aufzählen, aber ihr versteht sicher schon jetzt, dass ich mir leider während der Lektüre dieses sonst so fesselnden Buches immer mal wieder an den Kopf fassen musste.

Schreibstil und Handlung:
Die Handlung ist sehr märchenhaft gehaltet und vereint Elemente eines sozialen Dramas, einer Familienchronik, sowie ein wenig Fantasy, Kirchen- und Kunstgeschichte und Romantik miteinander. Das Buch beginnt damit, dass Fran die Nachricht vom Schlaganfall ihres Vaters bekommt und sofort zurück nach Hause reist, um sich um ihn und sein Geschäft für Glas und Glasmalerei zu kümmern. Zum Glück hat sie selber einige Kenntnisse im Bereich der Glasmalerei und kann mit Hilfe des Angestellten Zac das Geschäft vor dem Ruin bewahren. Vorerst zumindest. Sie beschliesst, einige Tage in ihrer Heimat zu bleiben und trifft eine alte Freundin, sowie einen neuen Mann und in den Unterlagen ihres Vaters stösst sie auf ein Tagebuch, das eine Geschichte enthält, die schnell zu einer persönlichen Angelegenheit wird.
Ein Ereignis folgt auf das andere und das Buch liest sich dank dem schönen Schreibstil sehr flüssig. Ich habe überhaupt nicht gemerkt, wie schnell ich dieses Buch gelesen habe und mir haben die vielen detaillierten Beschreibungen und vor allem auch die durch das Tagebuch eingeführten Rückblenden sehr gut gefallen. Auch das Engelmotiv, welches sich durch die Handlung, aber auch durch die Rückblenden und die Gedankengänge von Fran zieht, wird glaubwürdig immer wieder eingeflochten, ohne je kitschig zu werden.

Fazit:
Ich kann an diesem Buch nur aussetzen, dass Fran eine Musikerin ist und dass die Autorin so rein gar nichts über das Musikerleben weiss, was mich leider sehr genervt hat. Alle anderen Themen, wie zum Beispiel die Glasmalerei oder die Geschichte dieser filigranen Kunst und die Kirchengeschichte, die ja eng mit dieser Kunst verknüpft ist, sind fantastisch recherchiert und man merkt bei jeder Szene, dass die Autorin genau weiss, was sie tut. Wer über die mir aufgefallenen krassen Fehler hinwegsehen kann und eine wunderschön geschriebene Geschichte mit einer spannenden Handlung und fantastischen Szenenwechseln lesen will, ist mit diesem Buch sehr gut beraten.