Listen, Listen, Listen
Dass ich ich bin, ist genauso verrückt wie die Tatsache, dass du du bistDarren muss neben seinen typischen Teenagerproblemen damit klarkommen, dass sein Vater sich als schwul geoutet hat. Seine Eltern leben schon länger getrennt, doch nun scheint alles in einem anderen Licht. ...
Darren muss neben seinen typischen Teenagerproblemen damit klarkommen, dass sein Vater sich als schwul geoutet hat. Seine Eltern leben schon länger getrennt, doch nun scheint alles in einem anderen Licht. Um den Kopf frei zu bekommen, macht er sich spontan zu einem Roadtrip zu seinem Bruder auf, der auf dem College ist. Begleitet wird es von der gleichaltrigen Zoey, die er fortan nicht mehr aus seinem Kopf bekommt.
Das Besondere an diesem Buch ist, dass es komplett in Listen geschrieben ist. Lange Listen, kurze Listen, Listen, die die Geschichte vorantreiben und Listen, die das nicht tun.
Ich fand dieses Konzept sehr spannend, musste aber auch feststellen, dass die Listen durchaus anstrengend werden konnten. Manche waren gefühlt sinnlos, bei anderen waren die Punkte auf der Liste so lang, dass man irgendwann vergessen hat, worum es noch mal gehen sollte.
Trotzdem konnte man gut in Darrens Gefühlswelt eintauchen. Seine Wut und Angst über das Outing seines Vaters, sein schwieriges Verhältnis zu seiner Mutter, seine Liebe zu Zoey und seine Beziehung zu seinem Bruder, der sein Vorbild ist, sich aber auch oft daneben benimmt. Die Listen gaben einen tiefen Einblick in die Gedanken und das Gefühlschaos des Teenagers. Denn auch die scheinbar sinnlosen Listen (z.B. zu Musikstücken) haben gezeigt, was alles in seinem Kopf vorgeht. Darren versucht, über die Listen Struktur in sein Leben zu bekommen, was mal mehr, mal weniger gut gelingt.
Zwischenzeitlich fand ich das Buch langatmig, es ging nicht voran. Gegen Ende wurde es aber noch mal interessant.
Ein Roman in Listen, das war mal etwas Neues. Weil mich die Idee aber mehr begeistern konnte als die Umsetzung, gibt es 4 Sterne für dieses facettenreiche Jugendbuch.