Ein schönes Buch
True North - Unser Traum von Für immerNie wieder wollte Skye zurück nach Vermont kommen. Nie wieder den Mann treffen, der ihr als Junge schon das Herz gebrochen hat und der genau dieses immer noch in den Händen hält. Doch es kommt meistens ...
Nie wieder wollte Skye zurück nach Vermont kommen. Nie wieder den Mann treffen, der ihr als Junge schon das Herz gebrochen hat und der genau dieses immer noch in den Händen hält. Doch es kommt meistens anders als man denkt und ihre Stiefschwester Rayenne braucht Hilfe. Skye kann nicht anders und macht sich auf den Weg in ihre verhasste Vergangenheit. Dass genau Benito derjenige ist, der ihr hier als Einziger helfen kann und das es ganz Rayenne-typisch mal wieder ausartet, hätte sich die junge Frau denken können und doch fällt sie aus allen Wolken. Denn Benito ist immer noch der gleiche beschützende und liebevolle Kerl, wie früher und ihm nicht zu vertrauen, ist für Skye unmöglich. Warum also hat er das damals getan?
Sarina Bowen hat mit ihrer “True North” – Reihe ein Stein im Brett bei mir. Ich liebe das Vermonter Setting, ich liebe ihre einzigartigen Charaktere und ich liebe ihre immer wieder kreativen Handlungen. Dieses Mal ist es ein wenig schwierig dem Wechsel zwischen Kapiteln der Vergangenheit von vor 12 Jahren und dem Heute zu folgen, weil sich die Autoren für unterschiedliche Erzählsichten entschieden hat, aber es hat mich jetzt nicht zu sehr im Lesefluss gestört.
Skylar fand ich sehr authentisch. Eigentlich würde man meinen, dass sie durch ihre erzwungene Lebensweise und ihr Aussehen total selbstbewusst und mit frechem Mundwerk durchs Leben geht, aber weit gefehlt. Sie ist eher schüchtern und zurück haltend, geht Problemen lieber aus dem Weg und vertraut niemandem. Auch als Erwachsene tut sie sich schwer und gerade, was das Intime angeht, hat Sarina Bowen sie ziemlich echt dargestellt. Keine künstlichen oder überzogenen Sexausuferungen. Das macht Skye greifbar.
Das einzige, dass mich hier gestört hat, war trotzdem ein wenig die Reaktion auf Benito. Versteht mich nicht falsch, er ist der Wahnsinn! Er kann nichts für den Verlauf der Vergangenheit und er ist ein irre guter Kerl mit dem Herz am rechten Fleck und ich bin mir sicher, Sarina wollte uns einfach zeigen, dass Skye diesem einen Menschen einfach vertraut und nicht anders kann – selbst nach so langer Zeit. Aber wäre ich immer noch so wütend und verletzt, wie Skylar es ist, hätte ich eine andere Reaktion gezeigt, und ich habe von ihr trotz ihrer Schüchternheit ein bisschen mehr Temperament erwartet.
Genauso bei Benito. Mir wurde das zu spät geklärt, was eigentlich zwischen ihnen stand und das empfand ich als Störfaktor.
Benito müsst ihr einfach selbst kennen lernen. Ich mag ihn total, trotz eines Fehlers, den er macht. Auch er ist halt nicht unfehlbar und das macht ihn so real. Seine ganze Ausstrahlung bringt Ruhe und Geborgenheit in die Geschichte, was mich einwickelt, wie eine kuschelige Decke. Ich finde er ist das perfekte Ying zu Skye’s Yang.
Sarina Bowen hat eine wunderschöne, geprägte und auch spannende Geschichte erschaffen. Durch den Sachverhalt, Benito’s Job als Polizist und Skylars neugierige Journalistennase kommt auch ein schöner Showdown zum Zug und durch ein paar Nebencharaktere, mit denen auch Altes aufgearbeitet und Neues erschaffen wird, bekommt das Buch eine gute Balance.
Ich hab es schnell gelesen und freue mich auf den nächsten Band.