Wer glaubt hat Recht ?!
After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021Will Hill „After the Fire“
Klappentext
Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden
Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und ...
Will Hill „After the Fire“
Klappentext
Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden
Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt.
Eine Sache aber kann sie nicht erzählen.
Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.
Meine Meinung zum Buch :
Das Buchcover ist sehr schön und passend zur Story gestaltet, Signalrot mit abgebrannten schwarzen Zündhölzern.
Bereits im Epilog ist man mitten drin in der Geschichte. Sie beginnt rasant mit dem Brand in und es werden bereits sehr viele Personen und Namen genannt.
Will Hill erzählt die Geschichte aus der Sicht der wirklich sehr erwachsenen, klugen etwas verwirrten 17 jährigen Mädchens Moonbeam .
Das Buch ist in Kapiteln „Davor“ und „Danach“ aufgeteilt.
„Davor“ erzählt die Geschichte von Moonbeams im Lager der Gottessekte „Die Heilige Kirche der Legion Gottes“ in der Wüste in der Nähe der Stadt Layfield.
Die „Danach“ Kapitel beginnen nach dem Erwachen im Krankenhaus und erzählen die Geschichte des Mädchens nach dem Brand . In einer geschlossenen psychiatrischen Klinik spricht Sie mit einem - meiner Meinung nach sehr einfühlsamen - Psychologen und mit dem FBI Agent Carlyle über Ihre Erlebnisse und über den Brand und das Ende der Sekte.
Als Moonbeam anfängt, an ihrem Glauben und ihrem Leben in der Legion zu zweifeln, nimmt alles eine unerwartete Wendung.
Was ist, wenn der einzige Ausweg aus der Dunkelheit darin besteht, ein Feuer anzuzünden?
Durch Ihre Gespräche mit dem PSY und dem FBI Agenten werden peu- a -peu die einzelnen Charaktere der Sekte und deren Erlebnisse erzählt.
Beim Lesen des Buches musste ich ein ums andere mal tief durchatmen, zu heftig und grausam wird das Leben von den Sektenmitgliedern und auch von Moonbeam und den anderen Kindern beschrieben.
Der selbsternannte Prophet Father John ist ein kontrollierender, missbräuchlicher Mann - mit mehreren Ehefrauen und er hat keine Bedenken die Sektenmitglieder grausam wegzusperren, weil seine Regeln nicht befolgt werden.
Ein Lichtblick in Moonbeams Leben ist ihr bester Freund Nate. Auch wenn Moonbeam dem Propheten als künftige weitere Ehefrau versprochen ist.
Hier kann ich leider ohne zu Spoilern nicht zuviel darüber schreiben.
Richtig irre gezeichnet ist ein weiterer Charakter : „Luke“ ist genau so verblendet wie ich mir in einer Sekte lebende Hardcorejünger vorstelle .
Gut gefallen hat mir auch, dass sich in Moonbeams Kopf immer wieder ihr anerzogener Glauben in Form des Propheten zu Wort meldet.
Am Ende des Buches erklärt der Autor noch, dass es sich um einen fiktive Geschichte handelt, er jedoch von den Geschehnissen um die Sekte der „Branch Davidians“ in Waco zu diesem Roman angeregt wurde.
Ich finde jedoch : Für ein Jugendbuch ab 14 ist es meiner Ansicht zu „hart“ geschrieben.
Mein Fazit:
Ein wirklich bemerkenswertes, berührendes jedoch sehr heftig und aufrüttelnd geschriebenes Buch über die Bösartigkeit die einigen Menschen zugrunde liegt, über Missbrauch , eine Sehnsucht nach Zugehörigkeit und über den Kampf ins eigene Leben zurückkehren zu wollen.
Für dieses ruhige, unter die Haut gehende Buch gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung mit 5 von 5 Sternen !