Humorvolle Hochzeitsirrungen und –wirrungen unter mediterraner Sonne
Inselhippies„Scheinbar planten alle um mich herum meine Hochzeit, ohne mich auch nur ansatzweise mit einzubeziehen. Dabei war ich der einzige Teil des Brautpaares, der zum ersten Mal heiratete. War es da zu viel verlangt, ...
„Scheinbar planten alle um mich herum meine Hochzeit, ohne mich auch nur ansatzweise mit einzubeziehen. Dabei war ich der einzige Teil des Brautpaares, der zum ersten Mal heiratete. War es da zu viel verlangt, auch nur einmal zu fragen, was ich wollte?“ (Herbert, S. 162)
Meine Meinung:
Mit „Inselhippies“ geht Friedrich Kalpensteins wunderbare „Herbert“-Reihe nun bereits in die siebte Runde. Nachdem wir Herbert ja schon durch viele Lebensabschnitte mit Höhen und Tiefen begleiten durften, steht nun die Hochzeit im Hause Neumann / von Schönborn an. Alles schön und gut, wenn der bekennende Bayer Herbert nicht gänzlich andere Vorstellungen vom „schönsten Tag seines Lebens“ hätte als seine geliebte Anja. Und dann mischen da ja auch noch die schnöseligen Schwiegereltern mit Erstwohnsitz auf Ibiza kräftig mit…
Wer schon die vorangegangenen Herbert-Bände kennt, weiß ganz genau, was er / sie hier bekommt: Eine wunderbar humorvolle Geschichte mitten aus dem Leben mit extrem viel zum Schmunzeln und Lachen. So gilt es für Herbert natürlich auch in Sachen Hochzeitsvorbereitungen so einige Herausforderungen zu meistern und Klippen zu umschiffen. Und Herbert wäre nicht „der Herbie“, wenn er sich dabei nicht ganz zielsicher von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen manövrieren würde. Autor Friedrich Kalpenstein stellt hier erneut sein Gespür für skurrile Situationen und humorvolle Zwischenfälle unter Beweis. Seien es der Retro-Miet-Käfer mit Häkelapplikationen (auch auf dem Cover verewigt) oder auch zwei waschechte Bayern im Schaufenster des ibizenkischen Fisch-Spa.
Die Herbert-Reihe lebt insbesondere auch von ihren wunderbaren, trefflich überzeichneten Charakteren. Neben dem Titelgebenden Herbert darf natürlich auch sein bester Spezl (und mein persönlicher Liebling) Hans hier nicht fehlen, der immer für einen locker-flockigen Spruch und unkonventionelle Ideen gut ist – und sich eigentlich ständig im Brunft-Modus befindet. Neben der „Stamm-Besetzung“ der Reihe präsentiert Friedrich Kalpenstein erneut einen bunten Strauß an Charakteren, vom Mopedhelm-klauenden Freizeit-Hippie und Vollzeit-Augenarzt Tobi aus Castrop-Rauxel, über die drei feschen Medizinstudentinnen Annika, Michelle und Jessica von nebenan (Vorsicht, Herbert!) bis hin zum echten „Highlight“: dem abgehalfterten Volker alias „Papblo el Artista“, der sich als „Hausschwamm“ (Zitat Herbert) bei Schwiegermutter Kuckucksgleich ins gemachte Finca-Nest gesetzt hat und für seine selbstgetöpferten Aschenbecher – Verzeihung: Tapa-Schalen – bekannt (berüchtigt!) ist.
Man merkt also schnell: hier ist wirklich beste Unterhaltung garantiert! Vom Schmunzler, über Grinser bis hin zu spontanen Lachausbrüchen hat mir dieses Buch einmal mehr ein unterhaltsames Workout für meine Lachmuskeln beschert!
FAZIT:
Sommer, Sonne, Hochzeitsstress – Lesespaß ist hier garantiert!