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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Die Charaktere sprühen vor Sympathie

Die Paula Anders Reihe / Mord & Schokolade
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Erster Satz

"Du miese Ratte!"

Meinung

Paula Anders betreibt in Hildesheim das Bittersweet und verkauft tagtäglich mehrere Dutzend ihrer Schokoladen an Touristen und Einheimische. Alles harmlos, bis ...

Erster Satz

"Du miese Ratte!"

Meinung

Paula Anders betreibt in Hildesheim das Bittersweet und verkauft tagtäglich mehrere Dutzend ihrer Schokoladen an Touristen und Einheimische. Alles harmlos, bis bei einem Toten eine ihrer Schokoladen gefunden wird, die es offiziell noch gar nicht zu kaufen gibt. Paula fängt an selbst zu ermitteln und trifft dabei auf nicht ganz unschuldige, alte Bekannte.

Ein personaler Erzähler führt durch die Geschichte und folgt dabei unterschiedlichen Charakteren, wie Paula, ihrer Nichte Susi oder dessen Ex-Mann Volker, den leitenden Kommissar. Der Schreibstil ist flüssig, die Aussagen der Charaktere aber manchmal etwas zu hochgestochen. Das wirkte nicht immer passend und authentisch.
Während Volker und Paula in ihren eigenen Richtungen ermitteln erfahren sie und auch der Leser viel Wissenswertes über die Stadt Hildesheim, den Dom und der Herstellung von Schokolade und Kaffee. Für den einen können die Fülle an Informationen zu viel sein, aber mir hat das gerade gut gefallen. Obwohl ich noch nie in Hildesheim war, hatte ich ein ausgearbeitetes Bild vor Augen.

Charaktere

Insgesamt kann ich mich gar nicht entscheiden welchen der Charaktere ich am besten fand, aber mir haben es wohl Susi und Volker sehr angetan. Obwohl frisch getrennt harmonieren sie sehr gut miteinander und machen sich Sorgen um den anderen.
Aber auch Paula war ungemein sympathisch, wenn auch etwas zu hysterisch am Anfang. Sie war sehr nachsichtig und hat nicht jeden Fehler auf die Goldwaage gelegt.

Fazit

Ein rundum gelungener Krimiroman, der durch seine Charaktere in seinen Bann zieht. Ich freue mich schon darauf mehr von ihnen zu lesen! 4 Sterne

Veröffentlicht am 12.11.2019

Auf der Suche nach ihrem Bruder, landet sie im größten Abenteuer ihres Lebens

Wild Creatures - Die Jagd von Narroway
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Erster Satz

Ottilie sprang und verlor das Gleichgewicht.

Meinung

Im ärmsten Teil des Landes wachsen Ottilie und ihr Bruder Gulliver auf und versuchen über die Runden zu kommen. Auf ihre Mutter ist kein ...

Erster Satz

Ottilie sprang und verlor das Gleichgewicht.

Meinung

Im ärmsten Teil des Landes wachsen Ottilie und ihr Bruder Gulliver auf und versuchen über die Runden zu kommen. Auf ihre Mutter ist kein Verlass und so begibt sich Ottilie alleine auf die Suche, als ihr Bruder eines Nachts verschwindet. Ahnungslos findet sie sich als Junge verkleidet in einer Festung, umzingelt von Monstern, fernab ihrer Heimat wieder. Ottilie bleibt nichts anderes übrig, als ihre Rolle als Monsterjäger zu spielen, doch diese gefällt ihr mit der Zeit gar nicht mal mehr so schlecht. Doof nur, dass ein Mädchen kein Jäger sein kann, oder doch?

Ottilies Abenteuer wird von einem personalem Erzähler begleitet, der Schreibstil ist angenehm und dem Lesealter entsprechend. Zu Beginn wurde wenig erläutert und manchmal fehlte die Logik. Später besserte sich das und auf selbst unscheinbare Dinge wurde eingegangen.
Ottilie und ihr Bruder leben am Rande der Gesellschaft in völliger Armut. Als Gulliver verschwindet bekommt Ottilie Hilfe von einem merkwürdigen Wesen namens Bill, auf das nicht weiter eingegangen wird und dessen Existenz und plötzliches Auftauchen einfach so hingenommen wird. Bill spielt nur kurz eine rolle, aber hinterließ so viele Ungereimtheiten, womit ich auf ihn verzichten hätte können.
Später auf der Festung wurde dann alles ruhiger. Dort stieß Ottilie wieder auf ihren Bruder und lernte die geheime Mission „Jagd von Narroway“ im Auftragt des Königs kennen. Ottilie machte sich mehr Gedanken um die Geheimniskrämerei als die Jungen, die mit Wettkämpfen und Belohnungen geködert wurden. Doch zunächst musste sie erst einmal ihre Prüfung bestehen und nicht entdeckt werden, weswegen es am Ende des ersten Bandes noch zahlreiche unbeantwortete Fragen gibt.

Charaktere

Ottilie ist eine starke Persönlichkeit, zweifelt aber oftmals an sich selbst und bringt sich damit aus der Ruhe. Das birgt Risiken und wird manchmal zur Gefahr. Ihr Bruder Gulliver wird später eher zur Nebensache, beziehungsweise ist in Sicherheit, womit Ottilie sich auf andere Dinge konzentrieren kann.

Als Neuling der Jagd von Narroway bekommt Ottilie einen Mentor zur Seite gestellt. In ihrem Fall ist dies Leo, der beste Jäger seines Jahrgangs und sehr von sich selbst überzeugter Besserwisser. Natürlich war er kein super sympathischer Charakter, aber seine Züge passten zur Rolle und für mich war er definitiv ein Pluspunkt.

Fazit

Zu Beginn eher fragwürdig, fächerte sich die Geschichte später zu einem spannenden, vielseitigem Abenteuer auf, das genügend Stoff für die Fortsetzungen lässt. 4 Sterne

Veröffentlicht am 16.10.2019

Neun Leben - jedes schöner und klüger als das vorherige

Neun
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Erster Satz

Im Sommer des Jahres 1808 kam es in einer Welt wie der unseren zu einer Sonneneruption.

Meinung

Neun Leben - jedes schöner und klüger als das vorherige.
Entgegen seiner Mitschüler freut ...

Erster Satz

Im Sommer des Jahres 1808 kam es in einer Welt wie der unseren zu einer Sonneneruption.

Meinung

Neun Leben - jedes schöner und klüger als das vorherige.
Entgegen seiner Mitschüler freut Julian sich nicht auf sein nächstes Leben, geschweige denn, dass er sich freiwillig auslöschen würde, nur um besser zu werden. Seit seine Mutter im neunten Leben verrückt und aggressiv wurde und dann dem Permatod starb. Die Politik sieht jedoch etwas anderes vor, denn um eine Hungersnot zu verhindern ist jedes Leben bis zu einem gewissen Alter zu tilgen. Und Julian ist weit über seiner Zeit hinaus.

Ein personaler Erzähler leidet durch die Leben, der Schreibstil ist flüssig und angenehm, recht einfach gehalten.
In Julians Welt haben die Menschen neun Leben und in jedem neuen Leben werden sie besser, doch eine hohe Lebenszahl birgt auch Risiken von Wiedergeburtsfehlern oder geistigen Aussetzern. Trotz dieses Wissens ist es gerade unter den jungen Leuten ein Trend sich illegal und vor allem spektakulär umzubringen. Diese Darstellung der Menschheit ist erschreckend und realistisch zu gleich und spiegelt unsere heutige Gesellschaft leider ein Stück weit wieder. Die Story war bis zum Ende spannend, das Weltendesign äußerst interessant, obwohl es sich zur realen Welt nur wenig unterscheidet.

Charaktere

Protagonist Julian gehört zu den ruhigen und zurückhaltenden Charakteren, die aber eine eigene Meinung und einen hohen Gerechtigkeitssinn besitzen, die sie manchmal in brenzlige Situationen befördern. Dennoch ergriff er Chancen, die für ihn gut waren, obwohl sie ethisch fragwürdig waren, wenn es ihm voran brachte.
Schon bei seiner ersten Begegnung mit Cody wird klar, dass diese einen etwas eigenen Charakter hat, ihr Humor und der Umgangston. Bis zum Ende war nicht klar ob und wann sie die Wahrheit sagte, oder es nur ihrer Vorstellung entsprang. Sie war mir weder unsympathisch noch sympathisch, dafür war sie zu undurchsichtig.

Nicholas, Anführer der Auslöscher an Julians Schule war nicht ein komplett schlechter Mensch. Jedoch war ihm am wichtigsten seinen Vorteil aus der Sache zu ziehen, anstatt anderen zu helfen. Dieser Charakterzug haftete ihm is zum Schluss an und ließ ihn sogar leicht verrückt erscheinen, aber machte ihn auch zu meinem Liebling.

Fazit

Erschreckende Parallelen zu unserer heutigen Gesellschaft und seine spannende Story bis zum Ende. 4 Sterne

Veröffentlicht am 30.09.2019

Ende etwas zu kitschig

Gladiatorin - Freiheit oder Tod
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Erster Satz

Der vom Rücken der galoppierenden Pferde aufsteigende Dampf mischte sich mit dem Morgennebel.

Meinung

Eigentlich sollte Fallon an ihrem siebzehnten Geburtstag in die Kriegerschar ihres Vaters ...

Erster Satz

Der vom Rücken der galoppierenden Pferde aufsteigende Dampf mischte sich mit dem Morgennebel.

Meinung

Eigentlich sollte Fallon an ihrem siebzehnten Geburtstag in die Kriegerschar ihres Vaters aufgenommen werden, doch stattdessen soll sie einen anderen Stammesfürsten heiraten. Blind vor Wut flieht sie direkt in die Arme eines Sklavenhändlers, der sie nach Rom verschleppt. Dort soll sie ausgerechnet für Caeser als Gladiatorin kämpfen.

Der Schreibstil ist auf Anhieb flüssig zu lesen. Fallon dient als Erzählerin, bindet historische Begriffe und deren Erläuterungen passend ein und vermittelt dem Leser dadurch das Gefühl, wirklich im alten Rom zu sein.
Ein großes Augenmerk liegt auf den Kämpfen, ob beim Training oder in der Arena, sie sind detailreich beschrieben ohne langwierig oder langweilig zu werden. Auch die damalige Brutalität bleibt nicht verborgen.

Charaktere

Fallon ist eine tolle Protagonistin, die ihren Stolz hat und für ihre Ehre eintreten will. Aber sie weiß auch, wann es schlauer ist an sich zu halten. Obwohl ihre Schwester durch Caeser starb und sie sich nach Rache sehnt, handelt sie bedacht und denkt an ihr Leben, anstatt wutentbrannt loszustürmen.

Schon recht früh freundet sie sich auf eine eigene Art mit dem Decurio Cai an. Ihre gesamte Beziehung entwickelte sich recht zügig. Mir fehlte der eigentliche Moment, an dem es bei den beiden so richtig „klick“ machte und sie sich zum anderen hingezogen fühlten. Der Übergang zwischen Freundschaft und Liebe fehlte.

Fazit

Die zu schnelle Beziehung und das zügige kitschige Ende haben der ansonsten tollen Geschichte, einen kleinen Dämpfer gegeben. 4 Sterne

Veröffentlicht am 14.09.2019

Schöne Reise, aber das Ziel steht für mich in den Sternen

Washington Black
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Erster Satz

Ich war vielleicht zehn, elf Jahre alt - genau kann ich das nicht sagen - als mein erster Master starb.

Meinung

Als Sklave geboren, wächst Wash auf einer Plantage auf den Westindischen Inseln ...

Erster Satz

Ich war vielleicht zehn, elf Jahre alt - genau kann ich das nicht sagen - als mein erster Master starb.

Meinung

Als Sklave geboren, wächst Wash auf einer Plantage auf den Westindischen Inseln auf, ohne seine Eltern oder Herkunft zu kennen. Als der Bruder seines Masters Titch auf der Plantage eintrifft, um an einer Erfindung zu arbeiten, wird Washington sein Leibeigener und schon bald sein Assistent. In ihm schlummert ein künstlerisches Talent, welches nicht unentdeckt bleibt und für Schwierigkeiten sorgt. Als die Lage brenzlig wird, flüchtet Titch von der Insel und nimmt Washington kurzerhand mit in eine ihm unbekannte Welt.

Der junge Sklave Washington Black dient während der gesamten Zeit als Erzähler, der Schreibstil ist einfach und angenehm, manchmal etwas hochgestochen.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren begleitet der Leser Wash. Zuerst als Junge auf der Plantage, später als Jugendlicher auf seinen Reisen um die halbe Welt. Von der Karibik, über Amerika und die Antarktis bis England, Niederlande und Marokko, Wash kommt viel herum und trifft nur selten ihm wohlgesonnte Menschen. Obwohl die Geschichte manchmal langwierig wirkt, durch die vielen Abschnitte und verschiedenen Orte, kam bei mir nie das Gefühl von Langeweile auf.

Charaktere

Washington scheint von vielen Dingen zunächst abgeschreckt und versteht nicht sofort die Notwendigkeit darin, wiedersetzt sich jedoch nie seinem Befehl, egal wie viel Angst er davor hat. Er lernt auf seiner Reise aufgrund seiner Hautfarbe und Entstellung viel Abneigung und Vorurteile kennen, die ihn vorsichtiger bei fremden Menschen werden lassen.

Titch wirkt zwar engagiert um etwas gegen den Sklavenstand zu tun, denkt aber, dass es mit Wash getan ist, ohne das große Ganze zu betrachten. So schnell seine Begeisterung für eine Sache da ist, so schnell springt sie auch zur nächsten über und er versinkt darin, wobei alles andere vergessen wird.

Insgesamt bleiben aber bei beiden viele Gefühle im Verborgenen und besonders das Ende war auf Hinsicht ihrer gemeinsamen Zeit alles andere als zufriedenstellend, da einfach vieles offen bleibt.

Fazit

Eine weite Reise, voller Hass und Vorurteilen, aber auch kleiner Freundlichkeiten. Den Beweggründen der Charakteren konnte ich jedoch nicht immer ganz folgen, weil vieles unausgesprochen blieb und dass ich am Ende ernüchternd feststellen muss: ich weiß nicht was das Buch am Ende ausdrücken will. 4 Sterne