schöner Erstling
Rubicon„Rubicon“ ist ein Erstling. Der Autor als Musiker bereits bekannt. Also durchaus einer, der mit Worten umgehen kann. Aber trägt das auch einen ganzen Thriller lang? Ich empfinde gerade dieses Genre als ...
„Rubicon“ ist ein Erstling. Der Autor als Musiker bereits bekannt. Also durchaus einer, der mit Worten umgehen kann. Aber trägt das auch einen ganzen Thriller lang? Ich empfinde gerade dieses Genre als hohe Kunst. Denn Langatmigkeit, ein dünner Plot oder eine unglaubwürdige Auflösung können dem Leser schnell den Spaß verderben. Diese Hürden umschifft Kai Havaii ziemlich routiniert.
Bereits mit den ersten Seiten wird man hineingeschmissen in die Geschichte. Hauptprotagonist Carl wird von Killern der Mafia gejagt. Und bereits hier hatte mich das Buch gefangen. Mir gefiel sofort die Art, wie Havaii erzählt und beschreibt. Ja, das ist solides Kopfkino. Hier werden Fans von Verfolgungsjagden und Helden, die an allen Fronten kämpfen müssen alla James Bond schon ihre Freude haben. Und überhaupt ist das Ganze eine Story, die mit großem Kaliber daherkommt. Kriegsszenarien mit dazugehörigen Traumata, ein Scharfschütze der Bundeswehr, der sich als Auftragskiller verdingt, die Mafia, die ihn nur zu gerne beseitigen würde. Da wird nicht mit Zündstoff gespart. Ich fühlte mich an amerikanische Autoren wie Tom Clancy erinnert. Bin erfreut, dass Havaii da durchaus mithalten kann. Wer diese Art von Thriller mag und über kleinere Mängel in der Logik hinwegschaut, wird sehr gut unterhalten.