Ein Caraval-Roman | Bezaubernd und fantasievoll: Romantische Fantasy ab 14
Diana Bürgel (Übersetzer)
»Ein zauberhaftes, vor Magie und Fantasie sprühendes Buch!« Hamburger Morgenpost zu »Caraval« - Band 2 der Trilogie
Donatella Dragna hatte kaum Zeit, sich an ihr neues Leben bei den Caraval-Schauspielern zu gewöhnen, als sie erfährt, dass Caraval-Master Legend die Aufführung eines neuen Spiels plant. Inmitten der Vorbereitungen spielt Donatella jedoch ein anderes, ebenso tödliches Spiel: Sie hat Schulden und es ist an der Zeit, diese zu begleichen.
Wenn Donatella die Freiheit behalten will, die sie und ihre Schwester Scarlett sich so hart erkämpft haben, muss sie den Master von Caraval hintergehen. Donatella weiß, dass Legend gefährlich ist, doch sie lässt sich auf sein Spiel ein. Und obwohl sie sich geschworen hat, dass sie sich nie verlieben wird, ist ihr Herz plötzlich genauso in Gefahr wie ihr Leben ...
»Über alle Maßen fantasievoll und verzaubernd ... pure Magie.« – Cecelia Ahern
Stephanie Garber hat mit der »Caraval«-Trilogie ein unvergleichliches Fantasy-Epos geschrieben. Ihre Erzählung über die Machenschaften von Legend, die Herzen der Schwestern Donatella und Scarlett und den Zauber des Spiels ist einzigartig in der Young-Adult-Literatur und hat der Autorin treue Fans auf der ganzen Welt eingebracht.
Es ist doch nur ein Spiel?
Bist du bereit, alles zu geben? Tauche ein in die beispiellose Fantasy-Trilogie und lasse dich von »Caraval«, »Legendary« und »Finale« verzaubern. Achtung, Lieblingsbuchgefahr!
Als ausgefuchste Bücherfans ist es euch sicher direkt aufgefallen, in Legendary dreht sich nun alles um Donatella, die Schwester von Scarlet, welche in Caraval unsere Protagonistin war.
Bereits im ersten ...
Als ausgefuchste Bücherfans ist es euch sicher direkt aufgefallen, in Legendary dreht sich nun alles um Donatella, die Schwester von Scarlet, welche in Caraval unsere Protagonistin war.
Bereits im ersten Teil haben wir Donatella kennen gelernt, allerdings eher als Hintergrundfigur und Spielball von Legend, dem Meister von Caraval. Neben ihr treffen wir wieder auf viele alte Bekannte und neue Gesichter. Die Geschichte wird komplexer und das Worldbuilding bekommt eine völlig neue Dimension. Ich möchte hier nicht zuviel vorwegnehmen, aber ich fand es faszinierend zu sehen, wie die Welt von Caraval, die für sich schon fantastisch ist, aufgeht in etwas größerem, bedeutenderem.
Nun ist Tella zentrale Figur des Geschehens und wir lernen sie besser kennen. Ich muss sagen, dass ich sie in Caraval nicht so recht mochte. Ich habe keinen richtigen Zugang zu ihr gefunden und sie kam mir auch etwas verwöhnt und egoistisch vor. Nach den ersten Seiten von Legendary hatte sie mich aber dann doch verzaubert. Sie ist taff und unabhängig aber dabei auch verletzlich und schwankt zwischen Resignation und Hoffnung. Genau das hat sie für mich eingenommen und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren.
Weiter lernt man die beiden Schwestern genauer kennen und erfährt etwas über die familiären Hintergründe, die in Caraval nur angerissen wurden. Man kann dadurch die Beweggründe der beiden noch besser nachvollziehen und versteht insbesondere bei Tella den ein oder anderen Charakterzug besser.
Per Zufall (oder doch nicht?!) gerät sie in Legendary in eine Situation, die ausweglos erscheint. Sie muss sich nicht nur mit ihrem Herzen und den gegen ihren Willen verrückt spielenden Gefühlen auseinander setzen sondern auch mit göttlichen Mächten und fiesen Antagonisten, die alle nach einem streben – Macht. Dabei ist es sowohl für Tella als auch den Leser nicht so recht ersichtlich, wer zur guten Seite gehört und wer ein Bösewicht ist. Genau das macht das Buch für mich auch so spannend – es gibt kein klar abgegrenztes Schwarz-Weiß-Denken, stattdessen beleuchtet die Autorin geschickt alle Seiten und ihre Beweggründe, sodass man als Leser gefühlt jedes Kapitel seine Sympathien wechseln könnte.
Das Buch endet mit einer großen Enthüllung, mit der ich so wirklich nicht gerechnet hätte! Ich kann euch sagen Leute, das hat mich echt geflasht. Auch hier kann ich nicht wirklich aus dem Nähkästchen plaudern, wer wissen will, was ich meine, muss wohl selbst zum Buch greifen.
Durch diesen Twist bin ich natürlich umso gespannter auf den letzten Teil, der im englischen unter dem Titel „Finale“ erscheinen wird. Ich hoffe sehr, dass der Piper Verlag auch hier die deutsche Übersetzung auf den Markt werfen wird! Ebenso wie Caraval entfaltet Legendary eine ganz eigene Athmosphäre, die den Leser wieder völlig in den Bann zieht. Dabei wurden hier geschickt neue Spieler aufs Brett geschickt, wobei noch überhaupt nicht ersichtlich ist, wie die Reihe am Schluss ausgehen wird! Grandios!
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, das muss Donatella Dragna direkt nach den Ereignissen des ersten Bandes lernen. Um ihre vor Jahren verschwundene Mutter zu finden, ...
Spoilerfreie Rezension!
Inhalt
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, das muss Donatella Dragna direkt nach den Ereignissen des ersten Bandes lernen. Um ihre vor Jahren verschwundene Mutter zu finden, geht sie einen gefährlichen Deal mit einem Unbekannten ein und riskiert dabei alles. Es gibt nur einen Weg, der für sie zu einem glücklichen Ende führt – Tella muss das zweite Spiel gewinnen, koste es, was es wolle…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Band 2/3
Erzählweise: Figurale Erzählweise, Präteritum
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel
Tiere im Buch: + Im Buch werden keine Tiere verletzt, gequält oder getötet.
Inhaltswarnung: Tod von Menschen, Blut, Gewalt
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ---
Rezension
„Leider gehörte Tella jedoch nicht zu den Mädchen, die gerettet wurden – sie gehörte zu jenen, die man zurückließ.“ E-Book, Seite 268
In Begeisterungsstürme ließ mich Teil 1 damals zwar nicht ausbrechen, doch er hat mich dennoch einige Stunden lang gut unterhalten. Als mir dann von allen Seiten versichert wurde, dass der zweite Band der beste der ganzen Reihe sei und ich mir den auf keinen Fall entgehen lassen dürfe, war schnell klar, dass für mich auch an der Fortsetzung kein Weg vorbeiführen würde.
Doch was steckt hinter dem Hype? Ist das Buch wirklich so großartig, wie alle sagen? Dem kann ich leider nicht zustimmen, denn wenn ich die Lektüre in einem Wort zusammenfassen müsste, wäre das ein ziemlich ernüchtertes: Meh. Die Fortsetzung ist sicher nicht schlecht, sie ist nur leider auch nicht besonders GUT. „Legendary“ ist daher für mit leider nur ein mittelmäßiger Band 2, von dem ich mir deutlich mehr erhofft habe.
Doch zuerst zu den positiven Seiten: Sehr gut gefallen hat mir erneut der bildhafte, blumige Schreibstil, der sich wieder unheimlich angenehm lesen lässt. Die synästhetischen Beobachtungen von Scarlett (z. B. Gefühle, die Farben haben) haben mir zwar gefehlt, aber ansonsten beweist Stephanie Garber ein weiteres Mal, dass sie den Blick fürs Besondere hat und sehr gut und filmisch schreiben kann. Erneut präsentiert uns die Autorin eine Fülle kreativer Einfälle, magischer Orte und fantasievoller Gegenstände und zeigt, dass ihr die Ideen noch lange nicht ausgehen. Genau das liebe ich an dieser Reihe!
„Sobald die Zukunft jedoch erste einmal geweissagt wurde, wird sie lebendig, und sie wird hart darum kämpfen, wahr zu werden.“ E-Book, Seite 18
Außerdem gibt es aus feministischer Sicht nicht viel zu kritisieren, da die Geschichte voller starker, intelligenter, mutiger und mächtiger Frauen ist. Lediglich auf das eine oder andere Geschlechterklischee hätte man noch verzichten können, dann wäre es wirklich perfekt gewesen.
„Sie mochte vieles sein, aber dumm war sie ganz und gar nicht. Genauso wenig wie wertlos oder als was auch immer man sie bezeichnete, nur weil sie jung und weiblich war.“ E-Book, Seite 144
Natürlich will ich nun aber auch thematisieren, was mir nicht gefallen hat: Leider krankt „Legendary“ an genau denselben Schwächen wie schon Band 1 – nur, dass sie dieses Mal noch ausgeprägter sind und mich daher mehr gestört haben. „Legendary“ ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, über Mut, Selbstwert, Verlust, Familie und Risiken, die es wert sind, eingegangen zu werden. Während die Themen gut gewählt sind, fehlte mir über weite Strecken einfach Tiefe. Vieles wird leider sehr oberflächlich abgehandelt, eigene Schlussfolgerungen werden den Leser_innen kaum zugetraut, denn alles wird bis zum bitteren Ende vor- und oft auch mehrmals durchgekaut. Dieses Gefühl, dass ich eigentlich nicht mehr zur Zielgruppe dieses Jugendbuchs gehöre, war dieses Mal noch stärker als bei Band 1.
Wie auch schon bei „Caraval 1“ stagniert die Handlung in der Mitte, es geht nicht voran, die Geschichte tritt lange auf der Stelle. Es gibt sehr viele inhaltliche Wiederholungen, wodurch auch der Spannungsbogen einbricht und sich Langeweile und Lese-Unlust einstellen. Meiner Meinung nach hätte man hier locker 150 Seiten wegkürzen können – und es auch sollen, um der Geschichte mehr Tempo zu verleihen. Erst am Ende erholt sich „Legendary“ von diesem Spannungseinbruch und serviert uns (leider zu spät) 50 großartige letzte Seiten – gerade so, dass man sich am Ende wieder fragt: Soll ich dem dritten Band nicht vielleicht doch noch eine Chance geben? DAS steht übrigens noch genauso in den Sternen wie Legends Hinweise: ob ich weiterlesen werde. Noch bin ich mir nicht sicher.
Die Figuren mochte ich ganz gerne, vor allem die vorlaute Tella, die sich nichts gefallen lässt und sich mit ihrem Sturkopf immer wieder in gefährliche Situationen manövriert. Auch Dante fand ich einen sehr ansprechenden, mysteriösen, interessanten Love Interest. Ich liebe ja eigentlich dieses Hin und Her – diese Zeit, in der zwei Hauptfiguren miteinander flirten, aber noch nicht zusammengekommen sind. Hier war es mir aber einfach zu viel des Guten! Auf jeder zweiten Seite schmachten sie sich an, flirten, kommen sich etwas näher, halten wieder Abstand, auf jeder dritten Seite erklärt Tella, dass sie ihm nicht trauen könne, auf jeder vierten Seite vergisst sie das allerdings wieder. Es war leider sehr anstrengend zu lesen, obwohl es wirklich auch intensive, kribbelige, süße Momente zwischen den beiden gab.
Mein Fazit
Für mich ist „Legendary“ eine mittelmäßige (weder besonders gute noch besonders schlechte) Fortsetzung, die dem Hype leider nicht gerecht wird und mich ernüchtert und auch etwas enttäuscht zurücklässt. Mir waren es zu viel Geschmachte und zu viele Wiederholungen und dafür zu wenig Spannung und Tiefe. Ich habe mir hier einfach viel mehr erhofft. Von mir gibt es daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung für Fans des ersten Teils – allen anderen rate ich, auf andere Fantasy-Reihen auszuweichen.
Der erste Band der Reihe hat mir gefallen, auch wenn er mich nicht gänzlich überzeugen konnte. Vor allem Spiel fand ich faszinierend und ich hatte gehofft, dass mich der zweite da noch ein wenig mehr abholen ...
Der erste Band der Reihe hat mir gefallen, auch wenn er mich nicht gänzlich überzeugen konnte. Vor allem Spiel fand ich faszinierend und ich hatte gehofft, dass mich der zweite da noch ein wenig mehr abholen könnte. Ist am Ende aber leider ein bisschen das Gegenteil geworden.
Was mich an dem Buch am meisten gestört hat, war die Protagonistin Tella. Ich mochte sie im ersten schon nicht besonders, aber hier hat sie mich mit jeder Seite ein bisschen mehr genervt. Ich konnte ihre Einstellung nicht nachvollziehen - andere verurteilt sie, während sie selbst die gleichen Praktiken benutzt und sie gut heißt. Zudem geht es in allem nur um sie, für andere interessiert sie sich so gut wie gar nicht, weil ja alle immer noch schlechtes für sie wollen und sie ausnutzen. Was nachweislich nicht stimmt, aber das scheint ihr ja egal zu sein. Zudem stört mich ihr Hin und Her - sie kann sich einfach nicht entscheiden und manche ihrer gedanklichen Diskussionen haben sich mehrfach wiederholt, was irgendwie nur noch nervend war.
Und dementsprechend hat sich das Buch an sich auch nicht so flüssig für mich gelesen, weil ich mich eben ständig über Tella aufgeregt habe. Manchmal fand ich es wirklich ein bisschen zäh. Ebenso ist mir wieder aufgefallen, dass alles sehr ausführlich beschrieben wird und auch mit sehr vielen Adjektiven. Hätten weniger sein können, aber das hat mich tatsächlich nicht so sehr gestört wie im ersten Band - liegt möglicherweise daran, dass mich was anderes mehr gestört hat^^
Die Handlung war in Ordnung. Am Anfang fand ich sie zäher, weil es eben eine ganze Weile lang nur um Tellas persönliches Befinden geht und die Handlung da gar nicht vorwärts kommt. Als dann das Spiel startet, konnte sie mich mehr packen und ich habe dann tatsächlich auch mal 150 Seiten am Stück weggelesen. Aber ab zwei Drittel fing es wieder an, sich zu ziehen. Das Spiel ist diesmal anders, aber ehrlich gesagt hat es mich nicht so fesseln können wie das aus dem ersten Band. Eben weil es durch Tellas Hin und Her irgendwann langweilig wurde. Manche Wendungen fand ich erwartbar, da hätte ich mir doch mehr Kniffe und Tricks gewünscht.
Wir treffen viele Charaktere aus dem ersten Band wieder - aber irgendwie hab ich von den meisten keinen wirklich besseren Eindruck gewinnen können. Sie sind kurz da und dann wieder weg. So richtig an der Handlung beteiligt, waren die wenigsten. Was ich schade fand, denn auch Scarlett, Tellas Schwester, ist mir eindeutig zu sehr untergegangen.
Das Ende ... nun ja, kam tatsächlich ein wenig unerwartet, aber wirklich überrascht hat es mich auch nicht. Es ist ziemlich offen gehalten und es gibt zahlreiche Fragen, die mir im Kopf rumschwirren.
Ob ich Band 3, wenn er irgendwann übersetzt werden sollte, lesen werde?
Gute Frage, wird wohl eine spontane Entscheidung. Es interessiert mich überhaupt nicht, wie es mit Tella weitergeht oder den Schicksalsmächten. Aber ich würde gerne wissen, was aus Dante und Julien wird. Ob das reicht, werde ich sehen.
Mein Fazit
Eine eher enttäuschende Fortsetzung
Nach dem Band 1 mich schon nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich auf den zweiten gehofft - ist leider ein bisschen nach hinten losgegangen. Mit der Protagonisten Tella bin ich gar nicht klar gekommen, ich verstehe ihre Einstellung einfach nicht. Und so wurde das lesen auch erschwert und hat sich teils sehr gezogen. Die Handlung ist okay, aber wirklich packen konnte sie mich nicht - vieles war im Laufe der Geschichte auch einfach zu offensichtlich. Keine Ahnung, ob ich den dritten Band, wenn er übersetzt wird, lesen werde.
Kaum ist Caraval zu Ende, beginnt die Aufführung eines neuen Spiels: zu Ehren des Geburtstages der Kaiserin in Valenda. Donatella Dragna reist gemeinsam mit ihrer Schwester Scarlett und sämtlichen ...
Inhalt
Kaum ist Caraval zu Ende, beginnt die Aufführung eines neuen Spiels: zu Ehren des Geburtstages der Kaiserin in Valenda. Donatella Dragna reist gemeinsam mit ihrer Schwester Scarlett und sämtlichen Caraval-Darstellern an diesen zauberhaften Ort, denn Tella hat Schulden, die sie nun begleichen muss. Wenn sie ihre hart erkämpfte Freiheit behalten will, bleibt ihr keine Wahl als Master Legend zu verraten, dies ist der Preis. Sie lässt sich also nicht nur auf Caraval, mit all seinen Geheimnissen ein, sondern spielt noch ein weiteres, sehr viel tödlicheres Spiel…
Diesen Monat hatte ich mit einem Buddyread bereits „Caraval„, den ersten Teil dieser Trilogie gelesen. Meine Freundin und ich waren von diesem Auftakt beide eher mäßig begeistert, dennoch waren wir neugierig auf die Fortsetzung. Ich wollte wirklich wissen, wie die Reihe weiter geht und ob sich einige Fragen, die in „Caraval“ unbeantwortet blieben, vielleicht klären könnten. Meine Erwartungen an „Legendary“ habe ich deutlich heruntergeschraubt, denn eine ähnliche Ernüchterung wie beim ersten Teil wollte ich wirklich nicht noch einmal erleben. Tja, leider hat das dann doch nicht so richtig funktioniert.
Als erstes muss ich sagen, dass mir der Schreibstil von Stephanie Garber einfach nicht liegt. Es ist nicht so, dass ich ihr nicht folgen kann, ich komme gut voran und mein Lesetempo ist nicht eingeschränkt, allerdings finde ich ihre Beschreibungen und Umschreibungen einfach anstrengend. Bei Scarlett aus Band 1 waren es Gefühle, die sie in den schillerndsten Farben beschrieb und bei Tella war es ähnlich. Zwar gab es keine farbenfrohe Gefühle mehr, doch die Art und Weise wie Garber beschreibt ist für mich eher irritierend als faszinierend oder gar magisch. Es fällt mir schwer mich in diese Welt hineinzudenken, weil ich die Umschreibungen nur schwer greifen kann. Alles ist wunderschön, glänzen, glitzernd aber für mich fühlt es sich ganz und gar nicht so an. Was wirklich schade ist, denn die Welt von Caraval bietet so viele Möglichkeiten, so viel Magie und Geheimnisse… all das ist bei mir aber, erneut, nicht angekommen.
Nun aber zur Handlung des Buches, welche mit einem Prolog aus Tellas Kindheit beginnt. Sie ist zehn Jahre alt und spielt im Schlafzimmer der Eltern. Ihre Mutter hatte ihr und Scarlett, ihrer älteren Schwester, ausdrücklich verboten mit einem bestimmten Schmuckkästchen zu spielen und genau dieses nimmt Tella immer und immer wieder zur Hand. Sie kann nicht anders, denn ihre Neugierde ist einfach zu groß. Doch dieses Mal ist etwas anders, denn anstelle des verdreckten Säckchens, das dort auch aufbewahrt war, liegt dort ein Kartendeck. Tella weiß instinktiv, dass von diesen Karten etwas magisches ausgeht und dass sie lieber die Finger davon lassen sollte. Doch ihre Neugierde siegt und sei dreht drei verschiedene Karten um. Mit ihren zehn Jahren versteht sie nur sehr wenig von dem, was sie da möglicherweise in Gang gesetzt hat, denn das, was auf den Karten abgebildet ist, sind nicht bloße Bilder: sie hat die Karten der Schicksalsmächte aufgedeckt und teilweise ihre Zukunft vorausgesagt. Paloma, Tellas Mutter, hält sie davon ab, noch weitere Karten umzudrehen und kurze Zeit später verschwindet sie spurlos aus dem Leben ihrer Töchter. Die beiden Mädchen sind dem gewalttätigen Vater hilflos ausgeliefert und damit setzt die eigene Mutter möglicherweise alles in Bewegung, was seit dem ersten Teil „Caraval“ mit ihren Kindern geschehen ist.
Dass die Karten und auch Tellas Mutter eine wichtige Bedeutung für „Legendary“ haben würden, war anzunehmen, denn sonst hätte die Autorin den Prolog umsonst geschrieben. Ich fand die Ausgangslage sehr interessant und wollte wissen, wie sich alles zusammenfügt. Schließlich steht auch noch ein weiteres Spiel an, an dem Tella teilnehmen muss, um ihre Schuld an demjenigen zu begleichen, der ihr und Scarlett überhaupt erst dazu verhalf, von zu Hause zu fliehen und an Caraval teilzunehmen. Nun also möchte sie ihre frisch gewonnen Freiheit nicht wieder aufs Spiel setzen und willigt ein Master Legend zu hintergehen. Wie das alles mit ihrer Mutter und den Karten zusammenhängt ist zunächst noch nicht klar, wird aber im Verlauf der Geschichte gelüftet. Es ist, wie soll ich sagen, ein bisschen viel für dieses Buch. Es gibt den Handlungsstrang in dem Tella an Caraval teilnimmt, um ihre Schuld an ihrem „Freund“ zu begleichen, gleichzeitig ist ihre Schwester Scarlett ebenfalls mit in der Stadt und scheint Geheimnisse zu verbergen, die immer wieder auftauchen. Dann muss Tella sich mit den Schicksalsmächten auseinandersetzen, die die Welt zu bedrohen scheinen außerdem wurde ihr in Aussicht gestellt, dass sie endlich wieder mit ihrer Mutter zusammen sein wird, sollte sie Caraval gewinnen. Außerdem spielt auch eine Liebesgeschichte eine Rolle, die irgendwie völlig verquer in einer Dreiecksgeschichte endet, die zwar angeteasert wird, aber überhaupt nicht richtig bearbeitet. Es ist fast so, als sollen wir Leser uns selbst überlegen wie das jetzt mit der Liebe zwischen Scarlett und den beiden Männern, die in ihr Leben treten, ist. Ich habe bei keinem von den Kandidaten den Funken übersprühen sehen, doch Tella ist vor allem bei einem völlig hin und weg. Aber sie möchte es natürlich nicht zulassen und wehrt sich, wenig erfolgreich, gegen ihre Gefühle. Es gibt einige wenige Szenen, in denen sie mit jeweils einem der Männer allein ist, über ihre Gefühle nachdenkt und diesen teilweise etwas nachgibt. Doch ich habe nie das Gefühl gehabt, dass da wirklich etwas zwischen ihnen entsteht. Es war immer mehr oder minder eine Zweckgemeinschaft, weil sie möchten, dass der jeweils andere etwas für einen tut. Es ist nicht so, als hätte Garber nicht genügend Möglichkeiten gehabt, eine schönere Liebesgeschichte zu schreiben. Sie wollte definitiv eine Art Dreiecksgeschichte entstehen lassen, die wohl auf den finalen Band hindeuten soll, denn ein Detail, das ich leider nicht verraten kann, hat eventuell noch größere Auswirkungen, was das Liebesleben von Tella angeht. Trotzdem hat es mich einfach nur angestrengt.
In Band 1 habe ich mir Tella als risikobereite junge Frau vorgestellt, die weiß was sie tut und sich immer Gedanken über ihre nächsten Schritte macht. In Legendary findet kaum etwas davon statt. Sie taumelt, ähnlich wie Scarlett, einfach durch das Spiel Caraval. Sie hat nicht wirklich eine Ahnung was sie eigentlich tut und wie sie zum Ziel kommt. Ohne Hilfe wäre sie am Ende der Geschichte immer noch dort, wo sie am Anfang war. Sie verhält sich unglaublich naiv und ganz und gar nicht tough. Sie ist kein badass Charakter, der mutig und klug durch Caraval geht. Sie ist genauso wie Scarlett. Nur, dass bei Tella kaum etwas schief geht. Sie tut etwas, um einen möglichen Hinweis zu finden und entweder muss jemand anders ihre Taten ausbaden, sie wird gerettet oder bekommt Hilfe, um zum Ziel zu gelangen.
Eigentlich wird auch bis zum Ende hin keine Spannung aufgebaut. Es ist nicht wirklich so, als hätte mich irgendein Detail noch überrascht oder irgendwie gefesselt. Auf den letzten hundert Seiten wollte ich irgendwann nur noch, dass das Buch zu Ende ist, weil ich es als anstrengend empfunden habe, dass Tella alles gelingt, was sie tut, ohne dass sie wirklich einen Plan hat. Wie soll dieses Mädchen es zu Hause geschafft haben mit dem „Freund“ über mehrere Wochen Kontakt zu haben, ohne dass sie vom Vater entdeckt wird? Es ergibt für mich einfach überhaupt keinen Sinn. Es ist ja nicht so, als hätte sich Tella nicht mit Caraval auseinander gesetzt und dennoch wirkt sie unvorbereitet und naiv, als sie durch das Spiel geht. Ihr kreisen tausende andere Dinge durch den Kopf aber nicht die Dringlichkeit mit der sie das Spiel gewinnen muss. Mir fehlt einfach das Kontrollierte, Durchdachte, mit dem man an so ein Spiel herangehen sollte. Und Tella muss sich dem doch bewusst sein. Ihr muss klar sein, dass Caraval mit Realitäten spielt und irgendwie doch Wirklichkeit ist. Doch sie verhält sich eben ganz und gar nicht so.
Letztlich ist alles genau so konstruiert worden, dass das Buch so ausgehen muss, wie es schließlich ausging. Ich hätte mir etwas unerwartetes gewünscht. Etwas spannendes. Doch das ist eben überhaupt nicht der Fall. Ich konnte tatsächlich alles vorhersehen was im großen Showdown passiert ist und jedes einzelne Detail hat mich aufgeregt. Die Identität von Legend wird, als Höhepunkt, endlich gelüftet und es hätte nicht unlogischer sein können. Diese Person macht in meinen Augen einfach keinen Sinn. Vielleicht möchte uns die Autorin auch nur auf eine falsche Fährte führen, doch das bezweifle ich leider.
Legendary hätte unglaubliches Potential gehabt. Es gab Handlungsstränge, die weiter ausgebaut, eine geniale Spannung hätten erzeugen können. Doch nichts davon wurde genutzt. Die Geschichte wirkt auf mich wie ein Buch voller verpasster Chancen. Nicht nur für die Charaktere, sondern auch für die Autorin.
Fazit
Ich bin froh, dass ich die Erwartungen an dieses Buch sehr niedrig gehalten habe, denn so wurde ich dann doch nicht groß enttäuscht. Ich habe gehofft, dass der zweite Band der Trilogie besser wird. Spannender. Doch die Autorin hat aus Tella eine zweite Scarlett gemacht. Ein naives Mädchen, das durch eine Handlung stolpert und damit irgendwie zum Ende gelangt ohne dass es für sie weitere Konsequenzen hat. Die großen Enthüllungen des Buches fand ich unlogisch und nicht gut durchdacht. Es hat mich wirklich angestrengt zu sehen, dass sich kaum etwas verändert hat. Die Handlung in „Legendary“ verläuft ähnlich wie in „Caraval“. Da mir schon der erste Teil nicht besonders gefallen hat, war es nun nicht weiter verwunderlich, dass ich auch mit „Legendary“ meine Probleme hatte. Ich kann euch diese Reihe nicht empfehlen.