Cover-Bild Der Gesang der Flusskrebse
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 22.07.2019
  • ISBN: 9783446264199
Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

“Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.” The New York Times

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2019

Habe Bilder im Kopf von North Carolina

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"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens handelt von Kya, die zu Beginn des Romans gerade einmal 6 Jahre alt ist und mit ihrer Familie im Marschland von North Carolina lebt. Der gewalttätige Vater ...

"Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens handelt von Kya, die zu Beginn des Romans gerade einmal 6 Jahre alt ist und mit ihrer Familie im Marschland von North Carolina lebt. Der gewalttätige Vater treibt nicht nur die Mutter in die Flucht, auch die Geschwister verlassen Kya und ihren Vater nach und nach, so dass sie schließlich alleine mit ihrem Erzeuger, den sie nur prügelnd oder trinkend erlebt hat, zurückbleibt. Von nun an ist Kya auf sich selbst angewiesen, denn der Vater kümmert sich weder um Nahrung noch um sonstige Bedürfnisse. Als er eines Tages nicht mehr auftaucht, muss sie ganz alleine zurechtkommen, denn von der Dorfgemeinschaft werden die Menschen, die in der Marsch wohnen nicht sonderlich geschätzt.

Kya ist eine starke Persönlichkeit, die sich an ihr karges Leben anpasst und Erstaunliches lernt, auch wenn sie nur einen Tag in ihrem Leben zur Schule gegangen ist. Sie überwindet die Einsamkeit mit Hilfe der Natur und den wenigen Menschen, die Zugang zu ihr finden. Als eines Tages der junge Chase Andrews aus dem nahegelegenen Ort Barkley Cove zu Tode kommt, ist das Dorf fast einhellig der Meinung " das Marschmädchen" muss schuld sein. Trotzdem ist der Mordprozess nur so etwas wie ein Nebenschauplatz. Sehr intensiv, gefühlvoll und poetisch beschreit Owens in ihrem Debüt immer wieder die Natur North Carolinas und das Mädchen, dass allmählich zur Frau heranwächst und mit einfachsten Mitteln überleben muss. Das hat mir sehr gut gefallen.

Den Schluß, bzw die Auflösung fand ich nicht so gut. Die Gedichte hätte die Autorin meiner Ansicht nach besser weggelassen. Das war für mich zuviel des Guten.

Alles in allem habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen. Ich hatte die schöne Landschaft vor Augen, und habe besonders die Naturbeschreibungen sehr genossen.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Tolle Naturdarstellungen

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"Der Gesang der Flusskrebse" ist ein Roman der US-amerikanischen Autorin Delia Owens, liegt hier in einer Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann vor, umfasst 457 Seiten und erscheint im Sommer ...

"Der Gesang der Flusskrebse" ist ein Roman der US-amerikanischen Autorin Delia Owens, liegt hier in einer Übersetzung von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann vor, umfasst 457 Seiten und erscheint im Sommer 2019 im hanserblau Verlag.
In ihrem Roman nimmt uns die Autorin mit in das unwirtliche Marschland nahe Barkley Cove, einer Kleinstadt in den USA. Hier wächst die kleine Kya in den 1960ern zusammen mit ihren Geschwistern unter erbärmlichen Bedingungen auf. Als sich die Zustände weiter verschlechtern, verlassen die einzelnen Familienmitglieder die Hütte, bis Kya alleine zurückbleibt. Während sie sich durchschlägt, die Natur erkundet und es schafft, sich weitesgehend von der Zivilisation fernzuhalten, geht sie Freundschaften ein. Zuerst mit Tate, einem etwas älteren Jungen, der einen positiven Einfluss auf sie ausübt, sie dann aber bitter enttäuscht. Viel später lernt sie den Schürzenjäger Chase kennen. Doch auch diese Beziehung endet unschön. Als im Marschland die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, steht für die Bewohner die Täterin sofort fest: Kya. Und so beginnt die junge Frau sich nicht nur gegen die Ablehnung der Zivilbevölkerung zu wehren, sondern muss sich auch noch mit den Mordanschuldigungen auseinandersetzen.
Der Roman lebt hauptsächlich von der unglaublichen Präsenz seiner Protagonistin Kya und den fantastischen Landschaftsbeschreibungen. Darüber hinaus weiß er die Spannung bis zum Schluss zu halten, da der Mörder erst am Ende des Buches überführt wird.
Owens ist mit diesem Werk eine unterhaltsame Kombination aus Krimi und Coming-of-Age-Roman gelungen. Die Protagonisten sind wirklich authentisch dargestellt, die Handlung zu jeder Zeit schlüssig, der Sprachstil ist unkompliziert, direkt und wunderschön beschreibend.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.10.2019

Wichtige Themen, wunderschöne Kulisse, aber etwas kitschig und konstruiert

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3,5 Punkte

Ein Familien-, Frauen- und Kriminalroman in Einem, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, die im Verlauf zusammen fließen. Die Kulisse bildet das Marsch- und Sumpfland nahe des Meeres. Die Hauptprotagonistin ...

3,5 Punkte

Ein Familien-, Frauen- und Kriminalroman in Einem, erzählt auf verschiedenen Zeitebenen, die im Verlauf zusammen fließen. Die Kulisse bildet das Marsch- und Sumpfland nahe des Meeres. Die Hauptprotagonistin Kya lebt dort seit ihrer Kindheit ganz allein. Erst von der Mutter, dann von ihren Geschwistern und letztendlich auch von ihrem gewalttätigen alkoholabhängigem Vater verlassen. So wurde dann die Marsch zu ihrer Mutter, die Natur zu ihrer Familie. Sie selbst entwickelt sich im Laufe der Jahre zu einer Expertin für die dortige Flora und Fauna.

Kya lebt sehr scheu und zurückgezogen. Tate, ein Freund ihres Bruders, bringt ihr als Jugendliche das Lesen bei. Die beiden verlieben sich ineinander, jedoch zieht Tate weg, um auf das College zu gehen. Irgendwann lernt Kya den attraktiven Frauenheld Chase kennen, der um sie wirbt.

Der Leser erfährt gleich zu Beginn, dass Chase tot aufgefunden wurde. Die Ermittlungen weisen bald auf Kya, die schnell zur Hauptverdächtigen wird.

Aufgrund des Titels und auch des Covers (beide gefallen mir ausnehmend gut) hatte ich irgendwie große Erwartungen an einen schönen poetischen Schreibstil. Hier wurde ich leider enttäuscht. Die Sprache ist recht einfach gehalten und auch die eingestreuten Gedichte konnten mich nicht berühren. Die Autorin verwandte sehr viel tierische Metaphern, häufig im Stil von: "flach gegen den Eisschrank gedrückt, wie ein überfahrener Storch" oder "dünn wie 'ne Zecke an 'nem Fahnenmast" oder auch "drinnen ist es heiß wie Wildschweinatem" usw. Das irritierte mich erst ein wenig, dann fand ich es eher unfreiwillig komisch, und entwickelte sich dann zu einem running gag..:) Viele Natur- und Tierbeschreibungen empfand ich leider auch etwas zu dürftig, da die Autorin oft nur benannte, statt beschrieb.

Nichtsdestotrotz öffnete mich der Roman für diese besondere Landschaft, die Marsch, und machte mich sehr neugierig. Viele erwähnten Vögel sah ich mir auch gleich im Internet an, da ich sie nicht kannte.

Die Geschichte wusste mich grundsätzlich zu fesseln. Gegen Ende wurde es mir jedoch etwas zäh und wirklich überraschende Wendungen blieben aus. Einige Dinge fand ich leider auch zu kitschig (z.B. die Liebesgeschichte zu Tate), viele Handlungsabläufe wirkten zu konstruiert und die Protagonisten blieben einseitig und schablonenhaft.

Dennoch gefiel mir Kya, als weibliche Hauptfigur gut. Sie wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Trotz Einsamkeit und Ängsten geht sie ihren eigenen Weg und ist einfach eine starke Frau.

Auch die Themen, die der Roman in sich vereint, haben mich berührt und zum Nachdenken angeregt. Es geht neben der Naturverbundenheit um Familie, Mutterschaft und Liebe sowie um Gewalt gegen Frauen, Rassismus und Ausgrenzung.

An einigen Stellen hätte ich mir jedoch auch hier noch mehr Tiefgründigkeit gewünscht, z.B. zu der bitteren, aber auch spannenden Frage, die Kya zeitlebens beschäftigt: Warum Mütter ihre Kinder verlassen.

Fazit: Ein einfach konstruierter Unterhaltungsroman mit wichtigen Themen und einer wunderbaren Kulisse, der im Gedächtnis bleibt, aber mehr verspricht, als er zu halten vermag.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Wenn Flusskrebse singen

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„Tatsache ist nun mal, dass Liebe oft Schiffbruch erleidet, … und letzten Endes ist alles, was wir haben, Verbundenheit.“ [304]

Catherine Danielle Clark - „Kya“ – ist das Marschmädchen und zugleich auch ...

„Tatsache ist nun mal, dass Liebe oft Schiffbruch erleidet, … und letzten Endes ist alles, was wir haben, Verbundenheit.“ [304]

Catherine Danielle Clark - „Kya“ – ist das Marschmädchen und zugleich auch die Protagonistin in Delia Owens Roman „Der Gesang der Flusskrebse“. Die Autorin zeigt in ihrem Werk wie es ist, als einsames Mädchen in einer atemberaubenden Natur, zu überleben.
„Kya war eine Bewohnerin des Tieflandes, einem Land mit weiten Horizonten, wo Sonne und Mond verlässlich auf- und untergingen. “ [241]

Ganz ohne Kitsch geht es in dieser rührenden Geschichte doch nicht. Es steckt einiges für Hollywood drin. Sei es die Entwicklung von Kya. Von der Analphabeting hin zur Buchautorin und ähnlichem. Aber das stört nicht wirklich, denn die Story ist sehr gut aufgebaut. Zwei Handlungsstränge tragen dazu bei und bringen etwas Spannung in den wunderschön geschriebenen Roman.

Delia Owens Roman kommt Bildgewaltig daher, zeigt die verschiedenen Seiten der Natur und begeistert die Leser*innen.

„Wie die meisten Menschen kannte Chase die Marsch nur als etwas, das für Bootsausflüge und zum Angeln taugte oder das trockengelegt werden sollte.“ [223]



Veröffentlicht am 02.09.2019

Eine ergreifende Geschichte

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Wir schreiben das Jahr 1952. Die kleine Kya ist schon mit 6 Jahren in der Wildnis vom Marschland in North Carolina auf sich gestellt. Ihre Mutter hat sie einfach verlassen und auch ihre Geschwister zogen ...

Wir schreiben das Jahr 1952. Die kleine Kya ist schon mit 6 Jahren in der Wildnis vom Marschland in North Carolina auf sich gestellt. Ihre Mutter hat sie einfach verlassen und auch ihre Geschwister zogen aus der einfachen Hütte aus, wo sie allesamt ohne Strom und fliessendes Wasser leben mussten. Sie lassen Kya mit ihrem gewalttätigen und alkoholkranken Vater im Marschland alleine. Von den übrigen Einwohnern der Nachbarortschaft wird sie gemieden und niederträchtig behandelt.
Doch Kya versucht sich durchzusetzen und zu überleben und so kämpft sie sich bis zum Erwachsenenalter durch.
Als im Jahr 1969 eine männlichen Leiche im Marschland gefunden wird und sich herausstellt, dass es sich um Chase einen mittlerweile Freund vom Kya handelt, gerät sich unter Verdacht.
Das Buch hat in den Usa riesigen Erfolg gefeiert und sicherlich handelt es sich um eine herausragende Story mit einem ungewöhnlichen Schreibstil, der einen nicht unberührt zurücklässt. Für mich war es manchmal ein wenig langatmig und die Handlung hat mich nicht immer ganz so beeindruckt wie sie sollte, ich hätte mir ein wenig mehr Aktion gewünscht. Nebenbei fand ich auch so manche Entwicklungen nicht sehr realistisch aber gerne vergebe ich eine 4 Punkte Wertung, weil ich das Buch gerne gelesen habe und es von der Masse heraussticht.