Eine unterhaltsame aber weniger ergreifende Fortsetzung der Geschichte von Cinder & Ella.
Cinder & EllaNachdem ich vor ein paar Monate den ersten Teil der Geschichte von "Cinder & Ella" gelesen habe und tief berührt war, wollte ich natürlich wissen, wie es mit den beiden weiter geht und war sehr neugierig ...
Nachdem ich vor ein paar Monate den ersten Teil der Geschichte von "Cinder & Ella" gelesen habe und tief berührt war, wollte ich natürlich wissen, wie es mit den beiden weiter geht und war sehr neugierig auf die Fortsetzung "Cinder & Ella – Happy End – und dann?", welche direkt an den ersten Band anknüpft. Ich habe mich recht gut unterhalten gefühlt, aber leider konnte mich die Handlung nicht so überzeugen, wie es bei dem ersten Teil der Fall war.
Die Autorin:
Kelly Oram schreibt seit ihrem 15. Lebensjahr Geschichten. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Phoenix, Arizona und widmet sich dort der Schriftstellerei.
Inhalt:
„Endlich haben Cinder alias Brian und Ella sich gefunden. Doch wie ist es wirklich, die Freundin eines berühmten Filmstars zu sein? Ella geht noch zur Schule und muss sich auf ihren Schulabschluss vorbereiten, während Brian unterwegs ist und Filme dreht. Zudem sind Ellas Probleme nach dem Unfall und dem Verlust ihrer Mutter noch lange nicht vom Tisch, sie muss noch viel verarbeiten. Ist die Liebe zwischen Cinder und Ella stark genug, um all das zu überwinden?" (Klappentext"
Kritik und Fazit:
Ich habe sehr gut in die Lektüre hinein gefunden und fand es sehr gut, dass alle wichtigen Charaktere aus dem ersten Band "Cinder & Ella" nochmals eine kleine Einführung durch ihre Auftritte bekommen haben.
Es war sehr schön, mitzuerleben, wie Brian und Ella miteinander umgehen. Einerseits sind sie sich wahnsinnig vertraut, da sie sich schon so lange kennen. Andererseits lernen sie sich jetzt erst richtig, von Angesicht zu Angesicht kennen.
Ich finde Ellas Zurückhaltung sehr authentisch und ich kann mir vorstellen, dass es ihr unheimlich schwer fällt, sich berühren zu lassen, wo sie doch selbst mit ihrem vernarbten Körper so hadert. Sie ist mutig und stark, aber auch das hat Grenzen und das bringt die Autorin wunderbar rüber.
Gleich zu Beginn der Handlung gibt es allerdings eine Szene, die mich nicht überzeugen konnte. Sie wirkte leider etwas konstruiert, um auf ein großes Problem der Beziehung aufmerksam zu machen: Ella ist nun ein Promi und muss sich mit der Öffentlichkeit auseinander setzen. Die erwähnte Szene öffnet Ella die Augen und zeigt ihr, dass ihr Leben nun grundlegend verändert ist, da sie als Freundin eines Prominenten nun auf Schritt und Tritt unter Beobachtung steht. So kommt es dazu, dass ihr Unfall und die Folgen in der Öffentlichkeit breit getreten wird. Jeder scheint sich ein Urteil über sie zu bilden, was sie enorm unter Druck setzt.
Die Beziehung zwischen Ella und ihrem Vater ist auch ein wichtiges Thema der Geschichte. Der Konflikt zwischen den beiden wird aber meiner Meinung nach leider viel zu einfach gelöst wird. Es ist so viel zwischen den beiden vorgefallen und das kann eigentlich nicht so einfach beiseite geschoben werden. Das ist für mich absolut Hollywood Happy End und muss eigentlich nicht sein. Ich hatte während des Lesens schon befürchtet, dass sich der Vater so leicht aus der Affäre ziehen könnte. Wieso muss das aber so sein? Das Leben ist nicht immer ein Ponyhof und ich finde Ella kommt auch sehr gut ohne ihren Vater zurecht. Wenn es auf ein neutrales Verhältnis in dem man sich „Hallo“ und „Tschüss“ sagt herausgekommen wäre, der Zwillinge zuliebe, dann wäre es für mich viel authentischer gewesen.
Zwischendrin gibt es aber auch immer wieder schöne Szenen, die beispielsweise Brian als liebevollen Menschen darstellen und zeigen, dass auch ihm durch seine fehlende Kindheit viele Dinge entgangen sind, er aber dennoch seine kindliche Ader behalten hat.
Zum Ende hin hatte ich den Eindruck, dass alle Stränge nur noch schnell ins Lot gebracht werden mussten. Ganz besonders gestört hat mich, wie bereits erwähnt, die Versöhnung mit dem Vater.
Die gesamte Story hält leider nicht ganz das, was laut Klappentext versprochen wurde. Brians Arbeit als Schauspieler, und Ellas Leben in der Schule kommen so gut wie gar nicht vor. Brian und Ella versuchen lediglich gemeinsam einen Lebensweg zu finden. Brian muss lernen, Ella genug Freiraum zu gewähren. Während Ella weiter daran arbeitet, ihren Körper zu akzeptieren, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und ihre Bedingungen zu stellen.
So konnte mich also das Buch nicht so stark überzeugen, wie das beim ersten Teil der Fall war. Einerseits hat es sich für mich locker und flüssig gelesen und ich war auch nicht gelangweilt, andererseits hätte ich mir das ein oder andere Detail aus dem normalen Alltag noch gewünscht.