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Veröffentlicht am 01.10.2019

Großartig!

Der Gesang der Flusskrebse
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INHALT:
Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. ...

INHALT:
Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

MEINUNG:
Der Gesang der Flusskrebse sprach mich zunächst nicht sonderlich an, obwohl diese düstere du gleichzeitig mit Licht umgegebene Cover sehr anziehend fand. So richtig wusste ich nicht, wohin die Geschichte führen würde, aber mich reizte zu erfahren wie Kya sich allein durchschlägt.

Die Geschichte beginnt Anfang der 1950er Jahre, wo Kyas Mutter die Familie von heute auf morgen verlässt und damit auch ihre Familie zerbricht. Die älteren Geschwister von Kya fliehen dann ebenfalls und lassen Kya als Jüngste bei ihrem Vater zurück, der alkoholabhängig und gewalttätig ist. Das geht solange gut, bis ein Brief der Mutter eintrifft und auch der Vater für immer verschwindet und die 6-jährige Kya allein zurücklässt.

Nach heutigen (deutschen) Maßstäben wäre sowas wohl schlicht undenkbar, doch Kya verschwindet praktisch unter dem Radar. Als schwarzes Mädchen ist es zu dieser Zeit in North-Carolina, einem der Südstaaten, möglich einfach zu verschwinden. Dazu trägt auch bei, dass Kya sehr abgelegen in den Marschlanden wohnt. Die Autorin beschreibt die Landschaft und deren Flora und Fauna sehr bildhaft und spiegelt ihre Leidenschaft dafür in Kya wider, denn diese verbringt ihre Zeit damit die Natur zu entdecken und legt eine große Sammlung ihrer Funde bei sich an. Kya braucht trotzdem Verbündete, um sich selbst versorgen zu können und erweist da schon als junges Mädchen sehr viel Geschäftssinn. Natürlich ahnen diese Leute etwas, aber man versucht sie zu decken. Ansonsten lebt sie sehr einsam und zurückgezogen.
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Der eine Strang beginnt 1952 und umfasst die Geschichte und das Heranwachsen von Kya und der zweite Strang beginnt 1969 mit dem Mord an Chase Andrews, der von der hiesigen Polizei aufgeklärt wird und für den schlussendlich Kya als Verdächtige festgenommen wird. Dies geht dann in eine Gerichtsverhandlung über und es stellt sich die Frage, was nun wirklich passiert ist. Beide Zeitstränge nähern sich dann langsam an. Mein Herz hat Kya schnell gewonnen und ich fieberte mit ihr, dass der Prozess für sie gut ausgehen möge, denn die Beweise sind sehr erdrückend und verschmähte/ enttäuschte Liebe liegt als Motiv klar auf der Hand.

Das Ende schließlich ist zwar so wie es sich viele Leser sicher gewünscht haben, aber ich finde, man muss hier zwischen Recht und moralischer Gerechtigkeit schon unterscheiden. Ich denke, man lässt sich hier schnell verleiten mehr nach der moralischen Gerechtigkeit zu gehen. Ich finde das Ende durchaus diskussionswürdig und bin für mein Empfinden damit nicht 100% zufrieden, denn dies ist eigentlich eine Geschichte, die zeigt wie hart das Leben sein kann und daher finde ich das Ende nicht konsequent genug, wie der Rest der Geschichte.

FAZIT:
Der Gesang der Flusskrebse war für mich trotz des Endes, welches ich als durchaus diskutierfähig erachte, ein wahres Highlight für mich. Besonders beeindruckt hat mich, wie Kya seit sie 6 Jahre alt ist, von Eltern und Geschwistern verlassen groß geworden ist und die Liebe zur Natur, die durch jedes Wort und jede Seite in diesem Buch dringt. Als Hörbuch war es ein großer Genuss!

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Tolles Büchlein für Krimiliebhaber

Nervenkitzel
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MEINUNG:
Als passionierte Krimi- und Thrillerliebhaberin und Leserin des Blogs KrimiMimi der Autorin, stand für mich fest, dass ich dieses Büchlein unbedingt haben wollte.

Miriam Semrau präsentiert uns ...

MEINUNG:
Als passionierte Krimi- und Thrillerliebhaberin und Leserin des Blogs KrimiMimi der Autorin, stand für mich fest, dass ich dieses Büchlein unbedingt haben wollte.

Miriam Semrau präsentiert uns 99 Krimis, die man ihrer Meinung nach, gelesen haben muss. Zu jedem Buch gibt es eigenen Text von ihr, was ihr an dem Buch gefallen hat und warum sie es empfiehlt. Bei einigen gibt es auch Zitat- und Textstellen. Nicht zu jedem Buch wird das Cover abgebildet, aber bei denen, wo eines vorhanden ist, kann sich auf eine schöne Illustration von der Illustratorin Franziska Misselwitz freuen. Das schmale Buch wirkt dadurch weniger wie ein Katalog, finde ich.

Dazu gibt es auch noch von Miriam erstelltes Bewertungssystem, in Form von Wolken, Blitzen und Sonnen. Wolken geben an, wie düster ein Krimi ist. Blitze lassen auf die Brutalität des Lesestoffs schließen und Sonne geben an wie humorvoll der Krimi ist. Wenn man das Buch also noch nicht kennt und auch den Text noch nicht gelesen hat, kann sich so schnell einen ersten Überblick verschaffen.

Zwischen den Lesetipps gibt auch Zusatzstellen, genannt „Mimis Bonustrack“, in denen sie sich nochmals ein paar generellen Themen rund um Krimis widmet. Ich finde diese Bonustracks ganz wunderbar und z.T. auch sehr informativ.

Bei der Auswahl der Krimis merkt man, dass Miriam Semrau eine Schwäche für skandinavische Krimis hat. Beim Durchblättern habe ich natürlich abgehakt, welche Bücher ich selbst schon gelesen habe und kam immerhin auf acht Bücher.

FAZIT:
Nervenkitzel: 99 Bücher, die jeder Krimiliebhaber gelesen haben muss ist eine schöne Zusammenstellung von Krimis, wo für jeden Krimiliebhaber (oder für die, die es werden wollen) etwas dabei ist. Zum Verschenken oder für einen selbst ein Büchlein, was sich lohnt.

Veröffentlicht am 20.08.2019

Für immer Rabbit

Für immer Rabbit Hayes
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INHALT:
Ein lebensbejahendes Familiendrama von der Autorin des Bestsellers «Die letzten Tage von Rabbit Hayes»: Die 41jährige Mia Hayes, genannt «Rabbit», stirbt an Krebs. Sie hinterlässt eine große Lücke ...

INHALT:
Ein lebensbejahendes Familiendrama von der Autorin des Bestsellers «Die letzten Tage von Rabbit Hayes»: Die 41jährige Mia Hayes, genannt «Rabbit», stirbt an Krebs. Sie hinterlässt eine große Lücke im Leben ihrer Eltern, ihrer Geschwister, ihrer besten Freundin - und vor allem der 12jährigen Tochter Juliet. Rabbits Mutter verliert ihren unerschütterlichen Glauben und fast auch die Liebe zu ihrem Mann. David, Rabbits Bruder, muss mit der auferlegten Vaterrolle zurechtkommen, denn Juliet lebt jetzt bei ihm. Grace, Rabbits Schwester, findet heraus, dass auch in ihr die Gefahr schlummert, zu erkranken - das lässt sie zu drastischen Maßnahmen greifen. Und Juliet könnte ihre Mutter mehr gebrauchen denn je: Sie hat sich zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt.

MEINUNG:
Die letzten Tage von Rabbit Hayes hat mein Leserherz gebrochen. Ich glaube, selten hat mich ein Buch emotional über Tage so beschäftigt wie dieses. Ich bin froh, dass ich nun den zweiten Band zeitnah lesen konnte, weil der Ausgang vom ersten Teil natürlich von Anfang an klar war. Für immer Rabbit Hayes hört dort auf, wo Band 1 geendet ist: Mit dem Tod von Rabbit.
Der Tod von Rabbit hinterlässt bei allen Familienmitgliedern neben dem Verlust und der Trauer unterschiedliche Gefühle und jeder geht damit auch auf seine Weise um. David verlässt zusammen mit Rabbits Tochter Juliet Irland und kehrt in seine Wahlheimat USA zurück. Seine ältere Schwester Grace erfährt, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls an Brustkrebs erkranken kann und Molly und Jack, die Eltern gehen sehr unterschiedlich mit Rabbits Tod um und entfremden sich dadurch.

Man spürt, dass Rabbit immer noch allgegenwärtig ist und alle Familienmitglieder versuchen irgendwie mit der entstandenen Lücke zurechtzukommen und das zunächst jeder für sich, denn niemand möchte den anderen gerne mit seinem Kummer und Problemen belasten. Trotzdem ist Familie Hayes durch und durch ehrlich zueinander und besonders Molly nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Mir gefällt es, dass sie sich weniger als andere Familien gegenseitig etwas vormachen und dass sie trotz allem, was passiert oder was gesagt wird, einander lieben und für einander einstehen. Das mochte ich schon am ersten Teil sehr.

Band 1 und 2 kann man nicht wirklich vergleichen. Das Sterben von Rabbit im ersten Teil hat eine ungeheure Wucht, die man natürlich in Band 2 nicht noch einmal so antrifft, dennoch ist dieser zweite Teil einfach notwendig gewesen, um auch das gebrochene Leserherz zu heilen. Es dauert ein bisschen bis Familie Hayes wieder zueinander findet in dem ganzen Wirrwarr aus Trauer, Schuldgefühlen und eigenen Sorgen. Besonders Molly macht es einem schwer, da sie fast schon verbohrt und engstirnig ist. Den Grund dafür erfährt man dann erst zum Schluss.

FAZIT:
Nach Rabbits Tod hat ich Für immer Rabbit Hayes einfach gebraucht! Ich bin froh, dass es diesen zweiten Band gibt und man weiß, wie Familie Hayes mit dem Verlust umgeht. Es ist schön zu lesen, dass Familie Hayes auch nach Rabbits Tod noch zueinander hält, auch wenn diese Zeit keine einfache für sie war.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Sehr düster, sehr spannend

Lazarus
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INHALT:
Hat Jurek Walter überlebt? Der gefährlichste Serienmörder Schwedens wurde vor Jahren für tot erklärt. Er war bei einem dramatischen Polizeieinsatz von mehreren Kugeln getroffen in den Fluss gestürzt. ...

INHALT:
Hat Jurek Walter überlebt? Der gefährlichste Serienmörder Schwedens wurde vor Jahren für tot erklärt. Er war bei einem dramatischen Polizeieinsatz von mehreren Kugeln getroffen in den Fluss gestürzt. Seine Leiche wurde jedoch niemals gefunden. Als nun der Schädel von Joona Linnas toter Ehefrau in der Wohnung eines Grabschänders entdeckt und eine perfide Mordserie aus ganz Europa gemeldet wird, ahnt Joona Linna das Unvorstellbare: Der Albtraum ist nicht zu Ende, und der grausame Serienmörder droht, alle lebendig zu begraben, die Joona lieb sind. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt

MEINUNG:
Lazarus ist der siebte Band um den finnischen Ermittler Joona Linna vom schwedischen Autorenduo Lars Kepler. Obwohl es sonst nicht meine Art ist, eine Thriller Reihe am Ende zu beginnen, habe ich es dieses Mal doch getan, weil ich momentan einfach eine große Leidenschaft für skandinavische Thriller hege. Grundsätzlich würde ich aber empfehlen solche Reihe immer von Beginn an zu lesen, denn sonst spoilert man sich zu sehr auf Vergangenes, was meistens die Ermittler und deren Umfeld betrifft. Das gilt auch für dieses Buch.

Dieses Buch lässt definitiv erahnen, dass es hier bereits umfangreiche Geschehnisse vorweg gab, denn der Serienmörder Jurek Walter sollte eigentlich durch Saga Bauer erschossen worden sein und nun gibt es genug Indizien, dass er vermutlich doch überlebt hat. Dafür spricht, dass seine Leiche niemals gefunden worden ist. Parallel dazu gibt es weitere grausame Morde, die Verbindungen zu Joona Linna haben bzw. an ihn adressiert sind.

Für Joona Linna und Saga Bauer beginnt im wahrsten Sinne des Wortes ein wahrer Alptraum gegen die Zeit, denn auch ihre Liebsten sind in Gefahr, wenn Jurek Walter noch lebt. Jurek Walter ist äußerst intelligenter und sehr gewalttätiger Mörder, der allen immer ein Schritt voraus ist. Da ich die Vorgeschichte nicht kenne, war ich über die nackte Panik von Joona Linna und das sehr ausgewiefte Sicherheitsnetz, dass er für sich und seine Tochter arrangiert hat, sehr überrascht. Habe aber bald feststellen müssen, dass dies wirklich seine Daseinsberechtigung hat.

Lazarus ist unfassbar düster, aber auch sehr spannend. Manchmal kam es mir schon vor wie eine Art Endzeitroman bzw. Dystopie, denn man spürte auf fast jeder Seite die nackte Angst, besonders von Joona, und es legt über diese Geschichte eine schwere Düsternis, weil es zum Teil wenig Hoffnung gibt und wenn der Mörder zuschlägt alles sehr brutal zugeht. Dieses Buch ist definitiv nichts für zarte Gemüter. Man muss hier auf alles gefasst sein. Schlimm finde ich auch, wie hier unschuldige Beteiligte bis auf äußerste manipuliert werden, nur um dann selbst zu Tätern zu werden und wie Mitmenschen zu Lockvögeln gemacht werden.
Positiv ist, dass Saga und Joona nicht versuchen unter kriegen zu lassen und sich dem Mörder bzw. Jurek versuchen entgegen zu stellen, auch wenn das natürlich unter höchster Gefahr erfolgt. Das Ende des Buches lässt erahnen, dass hier definitiv noch nicht das Ende erreicht worden ist und wir auf den nächsten Band gespannt warten dürfen.

FAZIT:
Lazarus war in seiner Art wirklich sehr beeindruckend, weil sehr düster, fast schon endzeitmäßig, brutal, aber auch sehr spannend. Ich werde mir jetzt definitiv auch die Vorgängerbände holen und warte gespannt, auf den nächsten Band!
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Drei Frauen

Das Leuchten jenes Sommers
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Rowohlt Verlag | Gebundene Ausgabe | 496 Seiten | 20,00 € |Amazon und im örtlichen Buchhandel

INHALT:
Zwei Frauen, geboren in unterschiedlichen Jahrzehnten, durch ein Schicksal verbunden.
August 1939: ...

Rowohlt Verlag | Gebundene Ausgabe | 496 Seiten | 20,00 € |Amazon und im örtlichen Buchhandel

INHALT:
Zwei Frauen, geboren in unterschiedlichen Jahrzehnten, durch ein Schicksal verbunden.
August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen Reise zurückkehrt, bringt sie ihren neuen Freund Victor mit. Maddy ist der düstere junge Mann auf Anhieb unsympathisch. Aber sie ahnt nicht, wie groß die Gefahr wirklich ist...
Siebzig Jahre später führt ein Auftrag die junge Fotografin Chloe nach Summerhill. Sie hat gerade erfahren, dass sie schwanger ist. Eigentlich eine freudige Nachricht, aber Chloes Gefühle sind gespalten. In Summerhill stößt sie auf ein Geheimnis, das Jahrzehnte zurückliegt -- und das die Kraft hat, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen...

MEINUNG:
Nach Zeit der Schwalben ist Das Leuchten jenes Sommers nun Nikola Scotts zweiter Wurf, den ich gleich im Anschluss an ersteren Roman gelesen habe. Wieder gibt es zwei Zeitebenen und wieder ist es eine Geschichte zweier bzw. dreier Frauen und dennoch ist der Roman ganz anders als der erste.

In der Gegenwart trifft der Leser gleich zu Beginn auf die junge Fotografin Chloe, die gerade erfährt, dass sie schwanger ist. An sich ist das eine freudige Nachricht, aber Chloe fordert den Arzt auf Chloes Mann Adrian, der auch Arzt ist, nichts davon zu sagen. Recht schnell spürt man, dass in dieser Beziehung etwas nicht ganz stimmt und dass Chloe nicht auf Augenhöhe mit ihrem Mann ist, denn der hat so seine ganz eigenen Vorstellungen was die Fürsorge für Chloe betrifft. Chloe sitzt quasi in einem goldenen Käfig. Aidans manipulative und unbeherrschte Art lösten bei mir recht schnell Beklemmungen aus. Hinzu kommt, dass Chloe auch finanziell abhängig von Aidan ist und daran hängt auch die Pflege von Chloes an unheilbaren Muskelerkrankung leidender Bruder, den sie quasi großgezogen hat. Ich kann nachvollziehen, dass Chloe sich für einen Mann wie Aidan zunächst entschieden hat. Sie, die immer stark für ihren Bruder sein musste, wird von Aidan auf Händen getragen und muss sich um nichts mehr selbst kümmern.

Die Liebe zu Geschwistern ist ein zentrales Thema in dem Roman, denn in der Vergangenheit lernen wir Maddy und deren ältere Schwester Georgiana kennen. Hier befinden wir uns ein paar Wochen vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs auf einem Anwesen namens Summerhill in Cornwall. Auch diese beiden haben früh ihre Eltern verloren und Georgiana hat sich um ihre Schwester Maddy gekümmert. Beide sind eng miteinander verbunden. Besonders Maddy hängt sehr an ihrer großen Schwester. Nachdem Georgiana von ihrer Reise zurückkehrt, spürt man, dass zwischen den beiden Schwestern etwas anders ist und das führt immer wieder zu Konflikten zwischen den beiden. Ähnlich wie bei Chloe geht es hier auch um das Abnabeln der beiden Schwestern. Natürlich werden sie sich immer lieben, aber jede muss ihr eigenes Leben führen.

In der Gegenwart treffen die nun alte Maddy und Chloe aufeinander. Maddy illustriert Kinderbücher und Chloe soll sie für ein nächstes Buch fotografieren. Auch wenn es anfangs nicht so wirkt nähern sich die beiden Frauen an und ich war als Leser auch einfach froh, dass es jemand gibt zu dem Chloe kann, denn Zuhause sitzt sie sprichwörtlich auf einem Pulverfass mit Aidan. Ich denke, beide erkennen auch die ein oder andere Parallele in ihrem Leben. Nikola Scott erzählt ruhig, ohne wertend und kitschig zu werden. Es gefiel mir sehr, dass hier auch keine zusätzliche Liebesgeschichte untergebracht wurde, dennoch besteht am Ende Hoffnung auf ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben, auch wenn dieser Weg nicht leicht wird.

FAZIT:
Das Leuchten jenes Sommers hat mich gleich zu Anfang sofort gefesselt. Der Mittelteil hatte für meinen Geschmack wieder ein paar Längen und das Ende war dann wieder unfassbar spannend. Freue mich sehr auf das nächste Buch der Autorin!

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.