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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2019

Der absolute Wahnsinn. Unbeschreiblich. Wirklich.

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
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Welches Buch hat zuletzt euer Realitätsgefühl verfliegen lassen, dem Alltag schlichtweg keine Chance mehr gegeben?
Bei mir war es „Cassardim – Jenseits der goldenen Brücke“. Eine Aussage, die ich ohne ...

Welches Buch hat zuletzt euer Realitätsgefühl verfliegen lassen, dem Alltag schlichtweg keine Chance mehr gegeben?
Bei mir war es „Cassardim – Jenseits der goldenen Brücke“. Eine Aussage, die ich ohne jeden Einwand und voller Leidenschaft tätigen kann. Mit Augen, die auch Tage nach Beenden des Buches noch vor Begeisterung glitzern und einem Herzen, das den zum Glück nur vorläufigen Abschied wohl nicht so schnell verschmerzen wird. Es war erst der Auftakt der neuen Reihe von Julia Dippel und doch weiß ich schon jetzt nicht mehr, wie ich es überleben soll, wenn ich irgendwann das Finale dieser Reihe hinter mir lasse. Diese Geschichte ist… unbeschreiblich.
Amaia altert nur langsam. Genauso wie der Rest ihrer Familie, was ihr keiner erklären kann – oder will. Es gelten strenge Regeln, damit das Geheimnis gewahrt wird. Doch ein Gefangener im Keller ihrer Eltern scheint ihr endlich Antworten geben zu können. Und bevor sie weiß, wie ihr geschieht, findet sie sich plötzlich in Cassardim wieder. Dem Totenreich. Ihrem wahren Zuhause.
Ich bin noch gar nicht über diese Geschichte hinweg. Die Charaktere sind faszinierend, vielschichtig und kompliziert. Amaia als Protagonistin überzeugt mit ihrem starken und doch verletzlichen Charakter. Es ist erfrischend, einer Hauptperson zu begegnen, dessen Verhalten man nachvollziehen kann. In Kombination mit dem humorvollen und wunderschönen Schreibstil sowie der Spannung dieser atemberaubenden Geschichte, glich das Buch einem einzigen Rausch. Cassardim ist eine Welt, wie ich sie mir nie hätte erträumen können – genauso malerisch und zauberhaft wie gefährlich und düster. Normalerweise brauche ich eine Weile, um mich in eine Erzählung fallen zu lassen, aber Julia Dippel hat mich nicht nur von Seite eins an gefesselt, sondern auch bis zum Ende nicht mehr losgelassen.
Dieses Buch verdient mehr als fünf Sterne. Es ist definitiv eins meiner Highlights 2019. Wenn nicht sogar DAS Highlight. Eine Leseempfehlung zu geben, wäre viel zu wenig. Am liebsten würde ich einfach jeden dazu verpflichten, es zu lesen, denn dieses Buch verdient so viel Aufmerksamkeit – am besten über den deutschsprachigen Markt hinaus.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Was. Für. Ein. Buch.

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Kurzer Zwischenruf zu Anfang: ICH LIEBE DAS COVER! Aber jetzt zum Ernst des Lebens.
„Kingdoms of Smoke“ handelt von den Königreichen Calidor, Brigant und Pitoria, die sich im mehr oder minder sicheren ...

Kurzer Zwischenruf zu Anfang: ICH LIEBE DAS COVER! Aber jetzt zum Ernst des Lebens.
„Kingdoms of Smoke“ handelt von den Königreichen Calidor, Brigant und Pitoria, die sich im mehr oder minder sicheren Waffenstillstand befinden. Die Geschichte wird von fünf Seiten aus begonnen, berichtet von den Pflichten einer Prinzessin, dem Wunsch nach wahrer Liebe, der Treue zu einem geleisteten Eid, dem Sinnen nach Rache, der Suche nach der eigenen Vergangenheit und den Rätseln eines Landes. Es ist eine Geschichte, wie man sie selten erlebt, da sie komplexe Charaktere, spannende Handlungsstränge und detailliert erarbeitete Lebensweisen zu einem Netz verbindet, dem zumindest ich mich in keinster Weise entziehen konnte.
Ich hatte erwartet, dass mich das Buch enttäuscht. Weil meine Erwartung nach so vielen positiven Beiträgen ins Unermessliche gestiegen waren. Aber dann... Dann habe ich angefangen zu lesen, bin in die verschiedenen Länder abgetaucht und habe mich in den Geschichten der Charaktere verloren, die unabhängig voneinander beginnen, aber doch zusammengehören. Ich weiß nicht, ob ich mir überhaupt schon mal so oft die Karte zu einem Buch angesehen habe. Und das nicht, weil die Geschichte zu kompliziert war, sondern weil ich mir immer wieder vor Augen führen wollte, welche Person sich gerade wo befand und wie weit sie von den anderen entfernt war. Ich hatte das Gefühl, ich würde selbst durch die Eiseskälte des nördlichen Plateaus wandern, über das Pritorianische Meer schippern, die vielen Städte besuchen. Der Schreibstil von Sally Green lädt dazu ein, den Alltag zu vergessen – erst Recht, wenn man die Einstiegsphase überwunden hat und mit den Protagonisten warm geworden ist. Es gibt die verschiedensten Charaktere zu entdecken, über die ich auch gar nicht viel sagen möchte. Jeder Leser sollte das Glück haben, diese Schätze selbst entdecken zu können. Und ich hoffe, dass die meisten von euch da draußen in den Genuss kommen, zu Lesern dieses Buches zu werden, denn es lohnt sich. Himmel, ihr ahnt nicht, wie sehr es sich lohnt. Fünf spannungsgeladene Sterne für dieses Werk.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Ein MUSS für jeden Avatar-Fan!

Avatar – Der Herr der Elemente: Premium 1
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Die Comic-Trilogie „Das Versprechen“ schließt direkt an das Ende der Serie „Avatar“ an, befasst sich sowohl mit den Schwierigkeiten als auch Erleichterungen, die das Kriegsende mit sich gebracht hat. Menschen ...

Die Comic-Trilogie „Das Versprechen“ schließt direkt an das Ende der Serie „Avatar“ an, befasst sich sowohl mit den Schwierigkeiten als auch Erleichterungen, die das Kriegsende mit sich gebracht hat. Menschen sind dazu gezwungen, einen anderen Platz in der Welt zu suchen und sich selbst neu zu finden. So auch Zuko und Aang...
Eine gefühlte Ewigkeit bin ich um die Comics herumgeschlichen. Ich liebe Avatar von ganzem Herzen. Für mich gibt es wenige Serien, die dem Zuschauer so viele Werte mit auf den Weg geben und gleichzeitig eine solch spannende Geschichte erzählen. Die Angst, dass die Comics diesem hohen Standard nicht gerecht werden würden, ist wohl nachvollziehbar. Aber jetzt... Jetzt kann ich nur sagen, dass sie unberechtigt ist.
Die Comics sind wunderbar.
Den altbekannten Figuren zu begegnen, war schon eine Wonne. Die Gestaltung heißt einen direkt wieder in der vertrauten Welt rund um die vier Nationen willkommen und lässt einen Avatar-Fan in neuen Geschichten sein zuhause wiederfinden. Die Comics transportieren tiefsinnige Konfliktsituationen, lockern Szenen wie schon in der Serie mit sanftem Humor auf und beleuchten viele Aspekte, die nach dem Abschluss der Serie ungeklärt geblieben waren. Gleichzeitig werden aber auch neue Fragen aufgewirbelt und alte Wunden aufgerissen.
Ich weiß gar nicht, wie ich euch auf solch dringliche Weise nahelegen kann, diese Comics zu lesen, wie ich es empfinde. Denn sie verdienen es, gelesen zu werden. Sie sollten ein Muss sein, für jeden einzelnen Avatar-Fan. Wollt ihr nicht wissen, wie Zuko sich als Feuerlord zurechtfindet? Wie es zwischen Aang und Katara weitergeht? Welchen neuen Platz Sokka für sich findet und wie sich Toph verwirklicht? Und... am allerwichtigsten: Habt ihr euch nicht auch schon so oft gefragt, was mit Zukos Mutter passiert ist? Ein Geheimnis, dem ich in der zweiten Comic-Trilogie auf den Grund gehen werde... Und wirklich, ich kann es kaum erwarten.
Es gibt volle 5 Sterne. Die Gestaltung ist unglaublich, die Geschichte spannend, die Charaktere derselbe Traum wie eh und je. LEST ES!

P.S.: Was diese Premiumversion im Vergleich zu den "normalen" Comics ausmacht? Die Verarbeitung ist ungemein hochwertig, die drei Bände als ein gebundenes Buch in A4 Größe zusammengefasst. Am Rand der Comics befinden sich immer wieder witzige und spannende Kommentare der Köpfe hinter den Comics. Im Anschluss an die Geschichten wird das Ganze abgerundet durch einen Einblick hinter die Kulissen der Ausarbeitung der Zeichnungen der Charaktere. Dieser Premiumband eignet sich wirklich perfekt als Geschenk für andere oder auch, wenn man sich selbst etwas gönnen möchte.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Einfach nur unglaublich berührend!

Dear Evan Hansen
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Mir fällt es schwer, diese Rezension zu schreiben. Denn ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll, was ich beim Lesen von „Dear Evan Hansen“ gefühlt habe. Ich will euch eine auf Fakten basierende Rezension ...

Mir fällt es schwer, diese Rezension zu schreiben. Denn ich weiß nicht, wie ich ausdrücken soll, was ich beim Lesen von „Dear Evan Hansen“ gefühlt habe. Ich will euch eine auf Fakten basierende Rezension schreiben, aber... Ehrlich gesagt ist das für mich in diesem Fall fast unmöglich.

Evan Hansen gehört zu den Schülern, die nicht gesehen werden. Er gehört nirgendwo dazu und leidet unter Angstzuständen, die er mühsam mit Tabletten bekämpft. Für seine Therapie schreibt er Briefe an sich selbst. Als einer dieser Briefe an die Öffentlichkeit gerät, wird er fälschlicherweise als der beste Freund eines Mitschülers dargestellt, der sich das Leben genommen hat. Ohne es selbst zu wollen wird Evan in ein Kartenhaus aus Lügen verstrickt, welches ihm aber endlich eine Aufgabe gibt: Er wird das Vermächtnis von Connor wahren, seiner Familie Kraft geben. Und plötzlich beginnt dieses Kartenhaus, ihn sichtbar werden zu lassen... Sogar für das Mädchen seiner Träume: Connors Schwester.

Ich bin zuerst über die Lieder zu dem Musical gestolpert. Als ich erfahren habe, dass die Geschichte als Roman veröffentlicht wird, habe ich nicht lange gezögert. Zum Glück. „Dear Evan Hansen“ lässt den Leser weinen und hoffen, regt zum Nachdenken an. Der Roman berichtet auf tiefgreifende, emotionale Weise von dem Gefühl, alleine zu sein – und von dem Kampf gegen diesen Eindruck, gegen die eigenen Ängste. Der Schreibstil ist trotz des schweren Themas leichtgängig und flüssig und bringt einem die Gedanken der Charaktere nah – sei es das Leiden der Hinterbliebenen, das Wanken zwischen Schuld und dem Gefühl, etwas Gutes zu tun oder auch die Befürchtung, niemals zu genügen und keinen Platz in dieser Welt zu finden.
Ich hätte das Buch am liebsten an einem Stück verschlungen, aber zwischendurch war ich aufgrund des Inhalts doch gezwungen, eine Pause zu machen. Dieses Buch ist keine lockere Unterhaltungslektüre. Dieses Buch ist Stoff für deine Gedanken, Gewicht für deine Schultern und gleichzeitig Balsam für dein Herz. Nichts, was ich besser in Worte fassen könnte als mit der Aufforderung, selbst zu erleben, wie diese Geschichte einen berührt.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Einfach toll. Wirklich!

Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte
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„Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ - schon der Titel macht deutlich, dass dieses Buch anders ist. Und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Wie zur Hölle verliebt ...

„Im freien Fall oder wie ich mich in eine Pappfigur verliebte“ - schon der Titel macht deutlich, dass dieses Buch anders ist. Und genau das war es, was mich neugierig gemacht hat. Wie zur Hölle verliebt man sich in eine Pappfigur? Und wieso gibt es diese Pappfigur überhaupt? Was sich zunächst vollkommen irrational und verrückt anhörte, entpuppte sich im Buch als unterhaltsame und berührende Geschichte, in der die Fragen, die vom Titel aufgewirbelt wurden, nicht alleine blieben – was meine Neugierde hochhielt und meinen Zeilenrausch immer weiter vorangetrieben hat.
Aber kommen wir zu einem groben Umriss des Inhalts: Julie wird Opfer eines Betrugs und findet sich in der fremden Collegestadt ohne Unterkunft wieder. Zum Glück kann sie bei einer Studienfreundin ihrer Mutter unterkommen. Ehe sie sich versieht, ist sie mit der Betreuung der Tochter beauftragt, die sich nicht nur jünger verhält, als sie eigentlich ist, sondern auch keinen Schritt ohne eine lebensgroße Pappfigur ihres Bruders unternimmt – während die leibhaftige Version auf Weltreise ist. Julie merkt schnell, dass mehr hinter dem platten Zeitgenossen steckt, als die Familie zugeben will. Hals über Kopf stürzt sie sich in eine Geschichte, die sie absolut nichts angeht... Und verliert nach und nach ihr Herz an die E-Mails, die sie mit dem Vorbild für die Pappfigur quer über den Globus austauscht.
Ich muss zugeben, dass ich mich in diese Geschichte verliebt habe. Dabei habe ich sehr früh eine erste Vermutung gehabt, worauf es hinauslaufen wird. Und obwohl mich mein Gefühl nicht getäuscht hat, sondern Sensei-mässig bestätigt wurde, kam keine Langeweile auf. Diese Geschichte ist erfrischend und nimmt den Leser mit auf eine emotionale Reise. Man lernt die teilweise verschrobenen Charaktere lieben und möchte sich eigentlich noch viel länger an ihre Fersen heften, als das Buch es erlaubt. Ich habe eine Achterbahn der Gefühle erlebt und obwohl mir die Protagonistin am Anfang etwas unsympathisch erschien, hatte ich sie am Ende wirklich gern. Sowieso finde ich, dass Jessica Park zum Thema „character development“ etwas hervorragendes geschaffen hat.