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Veröffentlicht am 05.10.2019

Spannender Provence-Krimi

Lavendel-Gift
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Lilou Braque wurde für ihr letztes Praktikum in das provenzalische Städtchen Carpentras versetzt. Sie hat eine kleine Wohnung unter dem Dach im Haus von Frédéric Benoit gefunden. Der alte Mann sitzt im ...

Lilou Braque wurde für ihr letztes Praktikum in das provenzalische Städtchen Carpentras versetzt. Sie hat eine kleine Wohnung unter dem Dach im Haus von Frédéric Benoit gefunden. Der alte Mann sitzt im Rollstuhl und sieht schlecht. Daher liest ihm Lilou oft etwas vor und bekocht ihn hin und wieder. Er schenkte ihr daher ein handgeschriebenes Journal mit Rezepten. Als sie ihm wieder einmal etwas zu essen bringen will, findet sie ihn tot in seiner Wohnung. Es sieht zunächst so aus, als sei er Opfer von Einbrechern geworden und sei vor Schreck gestorben. Die Wohnung ist total verwüstet. Doch Nicolas Dompierre, der Neffe des alten Herrn, kann nicht feststellen, dass etwas fehlt. Der Rechtsmediziner stellt fest, dass Benoit erstickt wurde. Wer hat dem alten Mann das angetan und aus welchem Grund?
Dieser Krimi lässt sich gut und flüssig lesen. Die beschriebenen Gerichte mit einem Hauch von Lavendel machen Appetit und die die Provence-Atmosphäre sorgt für Urlaubsstimmung.
Auch die Charaktere sind gut dargestellt.
Lilou Braque hätte ihr Praktikum gerne daheim in Paris gemacht, aber man versetzt sie nach Carpentras. Sie tröstet sich damit, dass es ja nur eine begrenzte Zeit ist, denn ständig wird sie für Schreibarbeiten und andere belanglose Dinge eingesetzt. Nun aber darf sie mitermitteln und sogar einer Spur nachgehen, die mit dem Kochbuch zusammenhängt. Der „kleine Neffe“ Nicolas Dompierre hat sich immer liebevoll um seinen Onkel gekümmert, doch sein Vorschlag, das leerstehende Restaurant im Haus des Onkels zu vermieten, ist bei Frédéric nicht gut angekommen. Nun möchte er natürlich schnellstens alles regeln, denn er ist der Erbe. Da taucht plötzlich der Großneffe Simon aus Kanada auf, der Lilou sehr sympathisch ist.
Lilou möchte sich behaupten und geht allen möglichen Spuren nach. Dabei verrennt sie sich auch schon mal, aber zunehmend verschafft sie sich auch bei den Kollegen Respekt.
Auch wenn man denkt, dass die Lösung doch ganz klar ist, so gibt es Wendungen, welche die Überlegungen zunichtemachen und am Ende gibt es dann noch eine Überraschung.
Ein unterhaltsamer und spannender Provence-Krimi.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Rubicon

Rubicon
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Der ehemalige Soldat Carl Overbeck findet nach mehreren Einsätzen in Afghanistan und einem furchtbaren Anschlag nicht mehr zurück in ein normales Leben. Das Erlebte hat Spuren hinterlassen. Als ein Jugendfreund ...

Der ehemalige Soldat Carl Overbeck findet nach mehreren Einsätzen in Afghanistan und einem furchtbaren Anschlag nicht mehr zurück in ein normales Leben. Das Erlebte hat Spuren hinterlassen. Als ein Jugendfreund ihm ein besonderes Angebot macht, nimmt er den Job an. Dabei weiß er genau, auf was er sich einlässt. Seine Scharfschützenkenntnisse sind gefragt und er wird zum Auftragsmörder der Mafia. Doch dann verliebt sich Carl. Aber er hat den Rubikon überschritten, seine Entscheidung ist getroffen und er kommt aus der Sache nicht wieder heraus.
Es ist ein spannender Thriller, der mit einer wilden Jagd in Rom beginnt und Carl fast das Leben kostet.
Wir erleben mit, wie Carls Dienst in Afghanistan verläuft, welche Gedanken sich die Soldaten machen, die ihr Leben riskieren im Dienste des Vaterlands. Sie sind überzeugt, das Richtige zu tun. Jeden Moment müssen sie mit einem Anschlag rechnen und dann geschieht es tatsächlich. Viele seiner Kameraden sterben und sein Freund Ebby wird schwer verletzt. Später stellt sich heraus, dass er querschnittsgelähmt ist. Carl besucht Ebby im Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz. Aber auch Carl ist verletzt, nicht äußerlich, nein, er ist schwer traumatisiert und kommt mit dem Leben nicht mehr zurecht. Der Alkohol betäubt, aber er hilft letztendlich nicht. Seine Frau verlässt ihn mit seiner Tochter. Das Angebot, das Michele ihm macht, bringt viel Geld, aber damit verkauft sich Carl auch. Als er sich verliebt, wird es gefährlich für ihn und er wird zum Gejagten.
Die Personen sind alle sehr gut und überzeugend dargestellt.
Es ist ein spannender und sehr actionreicher Thriller, der an manchen Stellen allerdings sehr ausführlich wird und damit Tempo aus der Geschichte herausnimmt.
Lesenswert!

Veröffentlicht am 03.10.2019

Eine Frau kämpft für ihren Traum

Große Elbstraße 7 - Das Schicksal einer Familie
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Viktoria zur Haiden wächst zusammen mit ihrem Bruder Benno in einer angesehenen Hamburger Familie auf. Ihr Vater Carl-Heinrich zur Haiden ist Professor im Neuen Krankenhaus Eppendorf. Vicky soll das Lübecker ...

Viktoria zur Haiden wächst zusammen mit ihrem Bruder Benno in einer angesehenen Hamburger Familie auf. Ihr Vater Carl-Heinrich zur Haiden ist Professor im Neuen Krankenhaus Eppendorf. Vicky soll das Lübecker Lehrerinnenseminar besuchen, aber dort fühlt sie sich eingeengt und kehrt heimlich wieder zurück nach Hamburg. Doch in Hamburg ist eine Cholera-Epidemie ausgebrochen. Vicky begegnet dem jungen Arzt Johannes Dreyer und unterstützt ihn bei seiner Arbeit. Ihr Vater will ihr den Umgang mit Johannes verbieten. Vicky hat aber beschlossen, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie beginnt eine Schwesternausbildung bei den Erika-Schwestern im Hamburger Krankenhaus, wo sie sich aufopferungsvoll um die Patienten kümmert.
Dies ist mein erstes Buch des Autors Wolf Serno und es hat mir gut gefallen.
Dieser Roman spielt in einer Zeit, als es viele unserer heutigen Behandlungsmethoden noch nicht gab. Die damaligen Behandlungsmethoden waren nicht sehr angenehm. In den Krankenhäusern waren die Ärzte die „Götter in Weiß“ und das Pflegepersonal hatte ihren Anweisungen zu folgen. Doch gerade sie wussten oft viel besser, was den Kranken guttut.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Vicky ist eine junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen will. Das ist zu der Zeit ziemlich ungewöhnlich. Der Vater bestimmte über die Töchter, bis er die Verantwortung an den Ehemann übergab. Am liebsten hätte Vicky Medizin studiert, aber das war Frauen nicht möglich – sie sollten sich um Mann, Kinder und den Haushalt kümmern. Auch ein Ehemann ist schon ausgeguckt. Ernst-Otto Schädeba, Sohn eines angesehenen Anwalts, entspricht vollkommen den Ansprüchen von Vickys Mutter, die voller Standesdünkel ist. Dabei ist er ein schäbiger Charakter. Vicky entscheidet sich dann aber anders und geht ihren Weg, was in der Hamburger Gesellschaft gar nicht gut ankommt.
Ihr Bruder Benno dagegen soll Medizin studieren, er soll natürlich in die Fußstapfen seines Vaters treten. Nur schlägt er immer wieder über die Stränge und hält erstmal gar nichts von diesen Plänen, denn er möchte ein großer Maler werden.
Historische Fakten sind gut mit dieser fiktiven Geschichte verknüpft. Thematisiert werden der Kampf der Hafenarbeiter um bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne und die Entdeckung der Röntgenstrahlen.
Eine interessante und spannende Familiengeschichte; ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Wahrheit oder Lüge?

The Wife
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Angela und Wirtschaftsprofessor Jason Powell führen eine glückliche Ehe und ein privilegiertes Leben. Jason kümmert sich fürsorglich um seine Frau und um Angelas Sohn, den sie mit in die Ehe gebracht hat. ...

Angela und Wirtschaftsprofessor Jason Powell führen eine glückliche Ehe und ein privilegiertes Leben. Jason kümmert sich fürsorglich um seine Frau und um Angelas Sohn, den sie mit in die Ehe gebracht hat. Angela vermeidet es, in die Medien zu geraten, weil sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen will. Alles könnte so schön sein, doch da beschuldigt eine Praktikantin Jason, dass dieser sie sexuell belästigt hätte. Er beteuert seine Unschuld. Dann verklagt ihn auch noch eine Partnerin wegen Vergewaltigung. Angela will alles tun, um ihrem Mann zu helfen, denn sie möchte nicht, dass ihr Geheimnis aufgedeckt wird.
Warum nur müssen deutsche Bücher immer öfter einen englischen Titel haben?
Für einen Thriller geht es eigentlich recht ruhig los. Die Spannung kam eigentlich erst recht spät auf. Wir erfahren aus Sicht von Angela, wie sie die ganze Situation erlebt. So nach und nach erfahren wir dann auch, welches Geheimnis sie zu hüten versucht.
Angela steht zu ihrem Mann und sie will alles tun, um ihrem Mann zu helfen. Diese Frauen wollen doch nur ihren Vorteil aus den Anschuldigungen ziehen. Doch mit der Zeit wachsen auch die Zweifel. Wer ist dieser gutaussehende erfolgreiche Wirtschaftsprofessor und Autor eigentlich wirklich? Es ist ihr aber auch besonders wichtig, ihre Vergangenheit geheim halten. In ihr reift ein Plan, wie sie unbeschadet aus der Geschichte wieder rauskommt.
Die Charaktere sind gut und vielschichtig ausgearbeitet. Obwohl Angela hier als Opfer erscheint, da wir ihre Sicht kennenlernen, ist sie mir nicht so sympathisch, dass ich mit ihren fühlen könnte. Bei Jason fehlt mir seine Perspektive dazu. Daher wusste ich eine Zeitlang nicht, was eigentlich die Wahrheit ist. Doch die war bald zu erkennen.
Ein Thriller, der Potential nach oben hat, aber sich dennoch gut lesen lässt.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Hotel Cartagena

Hotel Cartagena
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In einer noblen Hotelbar im Hamburger Hafen wird Geburtstag gefeiert. Unter den Gästen sind Polizeibeamte und die Staatsanwältin Chastity Riley. Da stürmen zwölf schwer bewaffnete Männer in die Bar und ...

In einer noblen Hotelbar im Hamburger Hafen wird Geburtstag gefeiert. Unter den Gästen sind Polizeibeamte und die Staatsanwältin Chastity Riley. Da stürmen zwölf schwer bewaffnete Männer in die Bar und nehmen Gäste und Personal als Geisel. Was wollen die Attentäter?
In einem weiteren Handlungsstrang erfahren wir von einem jungen Mann, der sich nach Kolumbien aufmacht und in der Hafenstadt Cartagena auf die falschen Leute trifft. Nun ist Henning Garbarek zurück in Hamburg.
Was haben die beiden Handlungen miteinander zu tun? Das erschließt sich erst im Laufe der Zeit.
Es ist mein erstes Buch der Autorin Simone Buchholz. Sie hat einen ausgefallenen Schreibstil, der mir gut gefällt. Die Ausdrucksweise finde ich sehr passend. Auch die Atmosphäre Hamburgs um den Hafen herum ist stimmig dargestellt. Aber auch Cartagena kann man sich aufgrund der Beschreibung gut vorstellen.
Die Personen sind sehr differenziert, aber auch authentisch beschrieben. Auch Chastity Riley ist speziell, so habe ich mir nicht unbedingt eine Staatsanwältin vorgestellt. Ihre Gedankengänge waren für mich nicht immer klar.
Es ist ein spannender Krimi, bei dem eine Menge Emotionen im Spiel sind. Mir hat er gut gefallen.