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Veröffentlicht am 10.10.2019

Der Fall Katharina

Wisting und der Tag der Vermissten
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Inhalt:

Warum ist Katharina Haugen vor 22 Jahren spurlos verschwunden? Und was hat es mit der ominösen Nachricht auf sich, die sie auf dem Küchentisch zurückgelassen hat und die bis heute niemand entziffern ...

Inhalt:

Warum ist Katharina Haugen vor 22 Jahren spurlos verschwunden? Und was hat es mit der ominösen Nachricht auf sich, die sie auf dem Küchentisch zurückgelassen hat und die bis heute niemand entziffern konnte?
Diese Fragen stellt sich Kommissar William Wisting noch immer. Jeder Jahr am Tag von Katharinas Verschwinden holt er die alten Fallakten hervor und sucht nach einem versteckten Hinweis, nach einer Information, die damals übersehen worden ist... Und jedes Jahr an diesem Tag besucht er Katharinas Ehemann Martin Haugen. Doch dieses Jahr ist Haugen seltsamer Weise nicht zuhause.
Als dann auch noch Adrian Stiller, der in Olso zu einer Spezialeinheit für Cold Cases gehört, auftaucht und Haugen verdächtigt, bei dem Verschwinden einer anderen jungen Frau, Nadia Krogh, seine Hände im Spiel zu haben, kommen die Ermittlungen wieder ins Rollen. Können Wisting und Stiller die Cold Cases endlich aufklären?

Meine Meinung:

Obwohl ich die vorherigen Teile der Reihe nicht kenne, habe ich sehr schnell in die Geschichte hineingefunden. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass mir irgendwelche wichtigen Informationen aus den vorherigen Bänden fehlen, sodass sich das Buch sehr gut auch ohne Vorwissen lesen lässt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel sind zum Teil recht kurz, was für Cliffhanger und Tempo sorgt. Ein Großteil der Handlung wird aus Sicht von Wisting erzählt, aber es gibt auch einige Szenen aus anderen Perspektiven wie beispielsweise Adrian Stiller oder Wistings Tochter Line. Diese Abwechslung hat mir sehr gut gefallen, zumal man so als Leser die Fortschritte bei der Aufklärung des Falles aus verschiedenen Blickwinkeln erlebt.

Der Protagonist und ermittelnde Kommissar William Wisting war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Er ist bereits Mitte 50, doch er brennt auch nach so vielen Jahren im Dienst noch immer für seinen Job. Er ist ein intelligenter Ermittler und aufmerksamer Beobachter. Trotzdem hat er das Rätsel um das Verschwinden von Katharina Haugen nie lösen können. Auch nach 24 Jahren lässt ihm der Fall noch immer keine Ruhe, weshalb er sich Jahr für Jahr wieder mit dem Ermittlungen von damals befasst. Seine Ausdauer und Herz für Opfer und Angehörige machen ihn nicht nur zu einem sehr guten Polizisten, sondern auch sehr sympathisch.
Darüber hinaus ist er aber auch ein liebevoller Vater und Großvater, seine Familie ist ihm sehr wichtig und entsprechend spielt diese auch im Buch eine große Rolle. Vorallem seine Tochter Line, die als Journalistin über den Fall Nadia Krogh berichtet. Mir hat es sehr gefallen, dass durch Lines Nachforschungen für ihren Podcast die Angehörigen zu Wort kommen und man als Leser so noch mehr über die damaligen Geschehnisse erfährt.

Der Plot ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend, obwohl das Buch fast gänzlich ohne Blut und Drama auskommt. Stattdessen stehen die polizeilichen Ermittlungen im Vordergrund. Man merkt, dass der Autor selbst früher bei der Polizei gearbeitet hat und die Ermittlungsarbeit entsprechend realistisch aber keinesfalls langweilig darstellt.
Beide Cold Cases sind sehr spannend und werfen viele Fragen auf. Warum sind die beiden Frauen damals spurlos verschwunden? Und was hat es mit der ominösen Nachricht auf sich, die Katharina auf dem Küchentisch zurückgelassen hat? Zwar zeichnet sich schon bald ab, dass Katharinas Ehemann irgendwie mit beiden Fällen zu tun zu haben scheint, die tatsächlichen Hintergründe und Zusammenhänge der beiden Fälle kommt aber erst ganz zum Schluss ans Licht und sind das Ergebnis guter Polizeiarbeit. Mir hat das Ende sehr gut gefallen - Es ist tragisch, aber vorallem realistisch und glaubhaft.

Fazit:

So spannend und fesselnd, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ein sehr authentischer Krimi, der nicht von Effekthascherei und Drama sondern von guter Ermittlungsarbeit und sympathischen Charakteren lebt. Mein erstes aber sicherlich nicht letztes Buch des Autors. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.10.2019

Der bislang beste Teil der Reihe

Rachewinter
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Inhalt:
Wien: Bei Bauarbeiten auf dem Dach beobachten Handwerker zufällig, wie im Penthouse gegenüber einen Mord. Der Verdächtige, ein Sohn guten Hauses, beauftragt Rechtsanwältin Evelyn Meyers, ihn zu ...

Inhalt:
Wien: Bei Bauarbeiten auf dem Dach beobachten Handwerker zufällig, wie im Penthouse gegenüber einen Mord. Der Verdächtige, ein Sohn guten Hauses, beauftragt Rechtsanwältin Evelyn Meyers, ihn zu verteidigen. Bei ihren Nachforschungen muss sie jedoch feststellen, dass in diesem Fall nichts so ist wie es scheint...

Leipzig: Kriminalhauptkommissar Walter Pulanski wird zu einem Todesfall gerufen. Er kennt den Toten - es ist der Vater des besten Freundin seiner Tochter Jasmin. Alles sieht zunächst nach einem Unfall ein, nur Pulanski glaubt es mit einem perfiden Mord zu tun zu haben. Und er scheint richtig zu liegen, als noch weitere vermögende Männer sterben. Und jedes Mal kurz vor ihrem Tod mit einer hübschen Frau in einem roten Kleid gesichtet werden...

Meine Meinung:
"Rachewinter" ist der dritte Teil der Reihe um den Leipziger Kriminalhauptkommissar Walter Pulanski und die Wiener Rechtsanwältin Evelyn Meyers. Beide sind mir bereits in den vorherigen Teilen sehr ans Herz gewachsen. Sie haben in der Vergangenheit Höhen und Tiefen durchlebt, was sie sehr authentisch und menschlich macht.
Dieses Mal spielen auch Pulanskis Tochter Jasmin und ihre beste Freundin Nina eine große Rolle, die sich auf eigene Faust auf die Suche nach der Frau machen, mit der Ninas Vater kurz vor seinem Tod gesehen wurde. Ich fand die beiden und ihr Umgang miteinander sehr liebenswert. Und auch Pulanski als alleinerziehender Vater, der neben seinen Ermittlungen alle Hände voll damit zu tun, die beiden Mädels im Zaum zu halten, hat mir sehr gefallen!

Der temporeiche Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen. Es gibt insbesondere zum Ende hin die eine oder andere etwas blutigere bzw. brutalere Szene, die sicher nichts für schwache Nerven ist.
Auch dieses Mal spielt die Handlung aufgrund der Herkunft der Protagonisten zum Teil in Leipzig und zum Teil in Wien. Dem Autor gelingt es jedoch, die beiden (auf den ersten Blick nicht zusammenhängenden) Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen und am Schluss in einem fulminanten und tragischen Ende zusammenzuführen.

Fazit:
Von der ersten bis zur letzten Seite spannend und absolut fesselnd. Eine einzigartige (wenn auch zugegebenermaßen etwas abgedrehte) Story mit fulminantem Ende - meiner Meinung nach der bislang beste Teil der Reihe.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Gelungener Reihenauftakt

Verborgen
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Inhalt:

Eva ist gerade nach München gezogen, um dort noch einmal ganz neu anzufangen. Einen neuen Job hat sie bereits: als Gefängnisärztin in der Münchner Haftanstalt Wiesheim.
Als sie einer verletzten ...

Inhalt:

Eva ist gerade nach München gezogen, um dort noch einmal ganz neu anzufangen. Einen neuen Job hat sie bereits: als Gefängnisärztin in der Münchner Haftanstalt Wiesheim.
Als sie einer verletzten und verängstigt wirkenden Frau auf der Straße zur Hilfe kommt, ahnt sie nicht, in was für Schwierigkeiten sie sich damit bringt. Denn kurze Zeit später steht die junge Frau namens Nicole Arendt vor Evas Tür und bittet sie erneut um Hilfe. Da Nicoles Mann einer der Inhaftierten in der JVA Wiesheim ist, lehnt Eva ab.

Als kurz darauf in Nicoles Wohnung ein Feuer ausbricht und von der jungen Frau jede Spur fehlt, macht sich Eva Vorwürfe und begibt sich selbst auf Spursensuche. Dabei bringt sich damit in größere Gefahr, als sie ahnt. Denn der ermittelnde Kommissar Lars Brüggemann und sein Team machen in der Wohnung von Nicole eine erschreckende Entdeckung...

Meine Meinung:

"Verborgen" ist der erste Teil der Krimireihe um die Gefängnisärztin Eva Korell. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, schon nach wenigen Seiten ist man als Leser in die Geschichte eingetaucht. Man begleitet Eva bei ihren ersten Arbeitstagen in der JVA, sodass der Einstieg etwas ruhiger ist. Dann aber nimmt die Geschichte zunehmend Tempo auf und gipfelt in einem sehr actionreichen und spektakulären Ende, das mir sehr gefallen hat!

Die Protagonistin Eva Korell war mir auf Anhieb sympatisch. Ihre Eltern starben bei einem Autounfall, als sie jung war. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen diesem traumatischen Erlebnis ist Eva eine sehr starke, engagierte Frau mit ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn.

Besonders gefallen hat mir der außergewöhnliche Beruf der Protagonistin. Der Einblick in den Alltag als Gefängnisärztin in einer JVA fand ich sehr interessant und spannend. Jeden Patienten gleich und fair zu behandeln, sich nicht von seiner Vorgeschichte beeinflussen zu lassen, gleichzeitig aber jede Sekunde aufmerksam zu bleiben und sich nicht blenden zu lassen - keine leichte Aufgabe. Da die eigentliche Kriminalhandlung außerhalb des Gefängnisses spielt, spielt der berufliche Alltag gerade zum Ende des Buches hin nur eine kleiner werdende Rolle. Hier würde ich im nächsten Band gerne noch mehr erfahren.

Fazit:

Eine sehr spannende und fesselnde Geschichte mit einer sympathischen Protagonistin mit einem sehr spannenden Beruf und einem spektakulären Schluss. Hoffentlich erfährt man im nächsten Teil noch ein wenig mehr über den Gefängnisalltag. Ich freu mich drauf!

Veröffentlicht am 02.10.2019

Gefangen in der Hölle

Sterbekammer
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Inhalt:

In einer abgelegenen Deichmühle findet Polizistin Frida Paulsen gemeinsam mit ihrem Vater die Leiche eines alten Mannes. Alles sieht danach aus, als wäre er die Treppe heruntergefallen, sodass ...

Inhalt:

In einer abgelegenen Deichmühle findet Polizistin Frida Paulsen gemeinsam mit ihrem Vater die Leiche eines alten Mannes. Alles sieht danach aus, als wäre er die Treppe heruntergefallen, sodass Fridas Kollegen von einem Unfall ausgehen. Doch dann entdeckt Frida in der Küche auf eine versteckte Bodenklappe und stößt damit auf eine geheime, schalldicht isolierte und belüftete Kammer. Und alles deutet darauf hin, dass dort jahrelang eine Frau gefangenen gehalten wurde, die 2010 spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Bjarne Haverkorn, der schon damals in dem Fall ermittelte, macht sie sich auf die Suche nach der Vermissten und bringt dabei eine grausame Wahrheit zu Tage...

Meine Meinung:

"Sterbekammer" ist der dritte Teil der Reihe um die sympathischen Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Nachdem mich schon die vorherigen zwei Bände absolut begeistern konnte, war ich sehr gespannt, womit die beiden es dieses Mal zu tun bekommen. Und hatte auch entsprechend hohe Erwartungen...

Die Handlung spielt in der Elbmarsch. Sehr authmosphärisch und bildhaft beschreibt die Autorin die wunderschöne Landschaft und die Leute. Fridas Eltern betreiben einen Apfelhof im Alten Land und es ist immer wieder unglaublich interessant, ein wenig mehr über dessen Bewirtschaftung zu erfahren. Leider steht der Hof kurz vor dem Aus und die finanziellen Sorgen, die auch Frida belasten, spielen ebenso eine Rolle, wie Bjarnes gescheiterte Ehe und seine Beziehung zu seiner kranken Tochter, von deren Existenz er erst seit kurzem weiß. Der Leser erfährt also eine Menge über das Privatleben der beiden Ermittler, was die beiden sehr authentisch und menschlichen wirken lässt und mir persönlich sehr gut gefällt. Romy Fölck findet hierbei jedoch ein gutes Maß, sodass man während des Lesens zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, dass die eigentliche Krimihandlung zu kurz kommt.

Der Krimiplot ist spannend und fesselnd. Auch dieses Mal spielt bei den aktuellen Ermittlungen ein Fall eine Rolle, der einige Jahre in der Vergangenheit liegt. Trotz der vielen Wendungen und falschen Fährten hat man als Leser durchaus eine Chance, der Lösung bzw. dem Täter auf die Spur zu kommen, dennoch ist die schlussendliche Auflösungen zum Teil überraschend. Und vorallem sehr schockierend...!

Fazit:

Autorin Romy Fölck ist erneut gelungen, eine von der ersten bis zur letzten Seite spannende und fesselnde Geschichte zu erzählen, die es durchaus mit den vorherigen Teilen der Reihe aufnehmen kann und bei der man während des Lesens einfach miträtseln muss! Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Widersehen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 02.09.2019

Wunderschöne, berührende Geschichte

Die Antwort auf Vielleicht
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Inhalt:
Adam ist Taxifahrer und fährt täglich Patienten zur Chemotherapie. Eine von ihnen ist die junge hübsche Jessi. Die beiden freunden sich an und Adam verliebt sich in sie. Doch Jessi ist todkrank ...

Inhalt:
Adam ist Taxifahrer und fährt täglich Patienten zur Chemotherapie. Eine von ihnen ist die junge hübsche Jessi. Die beiden freunden sich an und Adam verliebt sich in sie. Doch Jessi ist todkrank und hat vielleicht nur noch wenige Wochen zu leben. Adam möchte ihr die Zeit, die ihr noch bleibt, unvergesslich machen. Und versucht, Jessie ihren wohl größten Traum zu erfüllen.

Meine Meinung:
Mit "Die Antwort auf Vielleicht" ist Henrik Winter, hinter dem sich kein geringerer als Krimiautor Andreas Winkelmann verbirgt, eine wunderschöne, unglaublich berührende Geschichte gelungen, die den Leser sowohl zum Weinen als auch zum Lachen bringt. Mit viel Charme und Witz und vorallem ohne zu viel Kitsch erzählt er die Geschichte von Adam und der an Krebs erkrankten Jessi. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund was Jessis Krankheit betrifft. So einige Szenen haben mich schlucken lassen oder Tränen in die Augen getrieben. Doch neben Krankheit und Trauer gibt es auch schöne Momente, die die düstere Stimmung für einige Zeit vertreiben können, Hoffnung schenken und einem vor Augen führen, wie kostbar jede Sekunde ist...

Die Charaktere, allen voran die Protagonisten Adam, aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird, und Jessi, haben mir besonders gefallen. Jessi ist eine bewundernswerte Frau. Sie ist eine Kämpferin, die sich von ihrer Krebsdiagnose nicht unterkriegen lässt, sondern stattdessen jeden Tag lebt, als könnte es ihr letzter sein. Ganz anders auf Adam, der zwar auch Träume hat, aber sie - anstatt sie in die Tat umzusetzen - lieber auf später verschiebt. Doch das ändert sich, als er Jessi kennen und lieben lernt. Er ist ein sehr sensibler und fürsorglicher Mensch, der oftmals zu viel an andere und zu wenig an sich selbst denkt.

Fazit:
Eine wunderschöne, berührende Geschichte, die einem wieder einmal vor Augen führt, wie kostbar das Leben ist! Absolute Leseempfehlung!