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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2019

Wohlfühlroman

Wo sich die Sterne spiegeln
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Malcolm, Callie und Keira haben alle den gleichen Vater, allerdings unterschiedliche Mütter. Der Vater wollte von ihnen nichts wissen und so haben sie lange Jahre nur mit ihrer jeweiligen Mutter verbracht. ...

Malcolm, Callie und Keira haben alle den gleichen Vater, allerdings unterschiedliche Mütter. Der Vater wollte von ihnen nichts wissen und so haben sie lange Jahre nur mit ihrer jeweiligen Mutter verbracht. Doch dann nimmt sie ihr Großvater bei sich auf. Malcolm ist schon seit vielen Jahren bei ihm und leitet dessen Firma erfolgreich. Keira und Callie kommen nun erst mit hinzu. Malcolm kann zuerst nichts mit seinen Schwestern anfangen, Keira ist mit ihren 12 Jahren einfach zu jung und Callie wirkt auf ihn erst einmal nicht vertrauenswürdig.
Doch im Laufe des Buches raufen die drei sich zusammen, Geschwisterliebe keimt auf und nach und nach wächst auch das Vertrauen. Jeder hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und mit der Ablehnung durch den Vater.
Susan Mallery erzählt die Geschichte der drei gewohnt liebenswürdig, es kommt immer wieder zu Missverständnissen, aber irgendwie schaffen es die drei am Ende doch zu einem Happy End, auch wenn es nur mit Hindernissen erreicht wird.
Ich habe mich mit dem Buch sehr wohlgefühlt und konnte es kaum aus der Hand legen.
Von daher eine Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Tolle Familiensaga!

Die Schwestern vom Ku'damm: Wunderbare Zeiten
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Dieser zweite Band der Schwestern vom Ku'damm wird nun aus der Sicht von Silvie geschildert. Nachdem Rike das Unternehmen wieder ans Laufen gebracht hat kehrt nun Silvies Zwillingsbruder Oskar aus dem ...

Dieser zweite Band der Schwestern vom Ku'damm wird nun aus der Sicht von Silvie geschildert. Nachdem Rike das Unternehmen wieder ans Laufen gebracht hat kehrt nun Silvies Zwillingsbruder Oskar aus dem Krieg zurück und wird vom Vater in die Geschäftsleitung berufen. Doch leider fühlt sich Oskar dort überhaupt nicht in seinem Element und seine Tätigkeit wirkt mehr als kontraproduktiv. Gleichzeitig wird Silvie von ihrer Schwester immer mehr dazu gedrängt, ihre Fähigkeiten auch in den Dienst des Kaufhauses Thalheim zu stellen. Allerdings kollidiert das mit Silvies Wunsch, weiter beim RIAS ihre Sendungen machen zu dürfen. Hat sie doch mit der Sendung "Stimmen", in der Prominente wie Billy Wilder, Hildegard Knef und Heinrich Böll zu Wort kommen ein erfolgreiches neues Format aufgebaut.
Zusätzlich treibt Silvie ihr Wunsch nach Mann, Heim und Kind. Nachdem sie in der Vergangenheit einige Rückschläge hat erleben müssen, hofft sie nun umso mehr auf ein Happy End.

Brigitte Riebe gelingt es nahtlos an den Vorgängerband anzuschließen. Trotz des Perspektivwechsels ist man gleich wieder im Kreise der Familie Thalheim angekommen. Viele Dinge, die im ersten Band an Silvie eher störten, werden eben durch diesen Perspektivwechsel verständlich. Ihre innere Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach Freiheit und dem Wunsch nach Heim und Kind wird so besonders deutlich.
Die fünfziger Jahre werden beim Lesen dieses Buches wieder lebendig. Nicht nur die Stars, die bei Silvie in der Sendung auftreten, auch die Musik, die bei Familienfeiern gespielt wird und die Mode, die im Kaufhaus Thalheim entsteht, lassen die Fifties vor dem inneren Auge der Leser aufleben.
Die historischen Eckpunkte der Zeit fließen über den Alltag der Thalheims in die Geschichte ein und werden in einer ausführlichen Zeittafel am Ende des Buches noch einmal aufgeführt. So bekommt man ein Gefühl für die Zeit, die weitem nicht so golden war, wie uns Filme aus dieser Zeit gerne weismachen wollen.

Das Schicksal der Familie Thalheim ist nicht immer einfach, aber am Ende zeigt sich, dass Familien auch in den ungewöhnlichsten Konstellationen gemeinsam auch die schwersten Schicksalsschläge durchstehen können. Das Buch endet, wie schon der erste Band, mit einem Paukenschlag, dessen Auswirkungen im nächsten Band dann zu verarbeiten sind. Hier wird dann auch Florentine zu Wort kommen, das Nesthäkchen der Sippe. Auf diesen Ausflug in die Sixties freue ich mich schon sehr, fiel es mir doch am Ende dieses Buches schwer, Abschied von den Thalheims zu nehmen.

Veröffentlicht am 02.10.2019

Berührender Roman

Hannah und ihre Brüder
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Als Elliot Rosenzweig auf einer Gala von Ben Solomon bedroht und beschuldigt wird, ein ehemaliger SS-Offizier zu sein, wird dies schnell als die Tat eines geistig verwirrten Alten abgetan. Ist Elliot doch ...

Als Elliot Rosenzweig auf einer Gala von Ben Solomon bedroht und beschuldigt wird, ein ehemaliger SS-Offizier zu sein, wird dies schnell als die Tat eines geistig verwirrten Alten abgetan. Ist Elliot doch ein hochangesehenes Mitglied der jüdischen Gemeinde und großzügiger Förderer der Stadt Chicago.

Doch Ben gibt nicht auf und überzeugt die Anwältin Catherine Lockheart davon, sich seine Geschichte anzuhören und darauf basierend eine Zivilklage gegen Elliot anzustrengen. Catherine ist zuerst nicht sehr angetan davon, hört Ben jedoch zu. Mehr und mehr von seiner Geschichte gefangen, fängt sie zusammen mit Liam Taggart an, Nachforschungen über Elliot Rosenzweig anzustoßen.

Ich fand das Buch ausgesprochen mitreißend. Eigentlich verlassen wir das Jahr 2005 nie, denn Bens Geschichte wird nicht in Rückblenden erzählt, sondern man hat das Gefühl mit ihm und Catherine zusammen zu sitzen und seinen Worten zu lauschen. Das macht es dem Leser einfacher die schrecklichen Geschehnisse in Polen während des zweiten Weltkriegs zu erfassen. Durch diese Perspektive entsteht zu mindest ein wenig Distanz zu dem Grauen, das Juden in Polen damals erleben mussten. Trotzdem bleibt die Geschichte intensiv und man fühlt mit Ben und seiner Familie mit, leidet mit ihnen.

Der Autor hat einen bildhaften Schreibstil, man kann sich Chicago und auch Polen genau vorstellen. Dass Ben zwischendrin seine Geschichte immer wieder unterbrechen muss und dann wieder der Gegenwartsfaden aufgenommen wird, gibt dem Leser zusätzlich die Möglichkeit die Geschehnisse der Vergangenheit zwischendurch sacken zu lassen.

Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen, erinnert es doch an eine Zeit, die sich nicht wiederholen darf und die heute gerne mal verharmlost wird. Daher sind solche Bücher, die an das Geschehen erinnern gerade heute so wichtig.

Von mir eine volle Leseempfehlung für dieses berührende Buch

Veröffentlicht am 23.09.2019

Klasse Jugendfantasy

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant
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Catherine, Ambrose, March, Edyon und Tash, das sind die Hauptfiguren dieses Buches, das den Auftakt einer Fantasy-Trilogie darstellt. Anfangs haben sie eigentlich wenig bis nichts miteinander zu tun, doch ...

Catherine, Ambrose, March, Edyon und Tash, das sind die Hauptfiguren dieses Buches, das den Auftakt einer Fantasy-Trilogie darstellt. Anfangs haben sie eigentlich wenig bis nichts miteinander zu tun, doch nach und nach wird klar, wie ihr Schicksal miteinander verwoben ist.
Catherine ist die Königstochter von Brigant und mit dem Thronfolger von Pitoria verlobt. Bald wird sie ihre Heimat verlassen und ein neues Leben in Pitoria beginnen. Ambrose ist einer ihrer Leibwächter und seine Schwäche für sie und ihre für ihn bringt beide in Gefahr. March ist eigentlich der Diener des Königs von Calidor, aber bricht auf um sich für den Untergang seines Volkes zu rächen. Edyon will eigentlich nur aus seinem Leben als Bastard ausbrechen und seinen Vater kennenlernen. Und Tash ist Dämonenjägerin und ein wenig schuhsüchtig.

Sally Greens Welt besteht aus einzelnen Königreichen, deren Gesellschaften vollkommen unterschiedlich sind. In Brigant, aus dem Catherine stammt, sind die Männer eigentlich alle Krieger, die Frauen haben nichts zu melden und werden weggesperrt.
In Pitoria sind dagegen Männer und Frauen gleichberechtigter, Frauen können dort auch ein eigenes Geschäft führen. Die Gesellschaften der anderen Königreiche werden nur indirekt eingeführt, aber auch hier unterscheidet sich das tägliche Leben sehr von den anderen Königreichen.

In diesen Gegensätzen baut die Autorin eine gut durchdachte Geschichte auf, die am Anfang noch ziemlich unzusammenhängend wirkt, sich aber im Laufe des Buches stetig verdichtet. Gegen Ende mochte ich das Buch dann auch nicht mehr aus der Hand leben, so spannend wurde es.
Der Schreibstil war durchgehend lebendig und bildhaft, das Kopfkino lief vom ersten Moment an. Durch die bei jedem Kapitel wechselnden Perspektiven verfällt man schnell in einen Lesesog, da man immer gerne wissen möchte wie es denn nun in den einzelnen Handlungssträngen weitergeht.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen, es war eine gute Fantasy Story, die auch für Jugendliche gut lesbar ist.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung und vergebe eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Toller Krimi

Feuer in den Dünen
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Helene Christ hat einen neuen Fall, ein Passagier wurde auf einer Fähre ermordet. Was erst wie ein Krampfanfall mit Todesfolge aussieht, stellt sich schnell als Mord heraus. Da der Tote in Dänemark gelebt ...

Helene Christ hat einen neuen Fall, ein Passagier wurde auf einer Fähre ermordet. Was erst wie ein Krampfanfall mit Todesfolge aussieht, stellt sich schnell als Mord heraus. Da der Tote in Dänemark gelebt hat, wird schnell klar, dass hier grenzübergreifend gearbeitet werden muss.
Das erweist sich erst als schwierig, sind die Dänen doch derzeit mit einer Serie von Brandstiftungen in Ferienhäusern vollauf beschäftigt. Bald stellt sich jedoch heraus, dass beide Fälle miteinander zu tun haben.

Dieter Neumann gelingt es wieder von der ersten Seite an Spannung aufzubauen. Im Laufe des Buches klären sich nach und nach die Zusammenhänge zwischen dem Mord und den Brandstiftungen, allerdings wird dem Leser nie so viel verraten, dass er sich denken könnte "Ach, jetzt weiss ich, was passiert ist!".
Das Zusammenspiel zwischen Helene und Nuri Önal klappt mittlerweile recht gut, doch muss sich Helene diesmal erstmals richtig klar machen, dass sie sich langsam aber sicher zu einem Workaholic entwickelt und keine Arbeit abgeben kann. Auch ihre Beziehung zu Simon leidet darunter und sie muss schmerzhaft erkennen, dass es so nicht weitergehen kann. Mal sehen, wie ihr das in den hoffentlich nächsten Bänden gelingt.
Letzten Endes hatte natürlich auch Edgar Schimmel wieder seinen Auftritt, ein Buch ohne ihn wäre wohl auch nicht vollständig.

Der Schreibstil ist wie gewohnt bildhaft und recht humorvoll in den Dialogen. Was für mich sehr passend war, war der Bruch im Schreibstil, wenn die Kriminellen in kurzen Versatzstücken zu Wort kamen.
Ich hatte vergnügliche Lesestunden mit diesem Buch, auch wenn es wieder viel zu schnell vorbei war. Und ja, ich bin mir bewusst, der Autor hatte wesentlich mehr Arbeit damit es zu schreiben, als ich, es zu lesen . Ich hoffe auf jeden Fall auf weitere Fälle rund um Helene, Nuri, Simon und natürlich Frau Sörensen!