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Veröffentlicht am 23.03.2020

Schöne Erstleser-Geschichte

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche (Band 1)
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„Haha! Genau! Sie war doch Irmelina Geisterkind. Und sie würde sich nun ihr eigenes Abenteuer suchen! Schon begann sie ihren Abstieg und sprang von Ast zu Ast treffsicher hinunter. Für Irmi galt nur noch ...

„Haha! Genau! Sie war doch Irmelina Geisterkind. Und sie würde sich nun ihr eigenes Abenteuer suchen! Schon begann sie ihren Abstieg und sprang von Ast zu Ast treffsicher hinunter. Für Irmi galt nur noch eins: Abmarsch in Richtung Sonne! (41)

Das Geistermädchen Irmelina ist gerade zehn Jahre alt geworden. Ein besonderes Alter für jeden Naturgeist, denn am zehnten Geburtstag bekommt man sein eigenes Naturreich zugewiesen. Leider wird Irmelinas Reich eine alte Eiche. Und das gefällt ihr gar nicht! Im Gegenteil - das ist ihr viel zu langweilig. Entgegen der Regel beschließt Irmelina ihr Reich direkt wieder zu verlassen, um auf eigene Faust Abenteuer zu erleben. Dabei trifft sie im Wald auf das Menschenmädchen Juna…

Die Geschichte um Irmelina und Juna ist sehr schön erzählt. Ein aufregendes Sommerbuch, das mir als junges Mädchen schon sehr gefallen hätte. Ich kann mir gut vorstellen, wie man es im Sommer draußen liest; eine wunderbare Ferienlektüre. Obwohl die Geschichte viele Fantasieelemente enthält, ist sie gar nicht kitschig oder pathetisch. Juna und Irmelina werden trotz ihrer Unterschiedlichkeit Freundinnen und helfen einander. Dabei kommt auch die Spannung nicht zu kurz, denn die beiden erleben ein Abenteuer im Wald.

Alle drei bis vier Seiten sind hübsche und lebensfrohe Schwarzweiß-Illustrationen von Julia Bierkandt eingestreut. Das macht das Buch gerade für junge Erstleser attraktiver. Wenn das Lesen noch anstrengend ist, wird es durch Illustrationen leichter gemacht und unterbrochen. Manche Worte sind in einer etwas anderen Schriftart gesetzt, auch das lockert den langen Fließtext etwas auf.

Irmelina Geisterkind wird für Kinder ab acht Jahren empfohlen. Ich denke, das passt sehr gut. Ein schönes Kinderbuch, das durch die spannende Geschichte und das tolle Layout zum Selbst-Lesen animieren kann.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Ein ungleiches Paar

Ein Freund wie kein anderer 2: Im Tal der Wölfe
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„Dafür hatte er in Habbi einen echten Freund. Einen Freund, der wie kein anderer war und dem er selbst von nun an immer zur Seite stand.“

Das Erdhörnchen Habbi hat Winterschlaf im Bau seiner großen Familie ...

„Dafür hatte er in Habbi einen echten Freund. Einen Freund, der wie kein anderer war und dem er selbst von nun an immer zur Seite stand.“

Das Erdhörnchen Habbi hat Winterschlaf im Bau seiner großen Familie gemacht. Doch kaum wittert er die erste Frühlingsluft, ist er hellwach und macht sich sogleich auf den Weg, um seinen Freund Yaruk endlich wiederzusehen. Doch Yaruk ist kein anderes Erdhörnchen, sondern ein Wolf, dem Habbi im letzten Jahr das Leben gerettet hat.

Viele Leser kennen vermutlich den ersten Band dieser zauberhaften Geschichte. Wir leider nicht. Das hat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan. Oliver Scherz hat so eine wunderbare Sprache in seinen Kinderbüchern, fast ein wenig geschwollen und pathetisch. Aber gerade noch unter der Kitschgrenze.

Die Geschichte um Habbi und Yaruk hat mir sehr gut gefallen, war meinem Sohn aber fast ein wenig zu langweilig. Er fand „Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika“ deutlich spannender. (In diesem Buch machen sich zwei Kinder mit einem Elefanten auf eine abenteuerliche Gedankenreise nach Afrika).

In „Ein Freund wie kein anderer“ geht es verstärkt um Loyalität, Freundschaft und Familie. Spannungen gibt es eher aufgrund der Verschiedenheit der beiden Freunde, die natürlich auch sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben. Es werden auch die Themen Tod der Eltern, Krankheit und Alleinsein thematisiert. Damit ist es vielleicht nicht unbedingt die richtige Lektüre für ganz junge Kinder.

Auch die wunderschönen, zarten Illustrationen von Barbara Scholz möchte ich nicht unerwähnt lassen. Sie hat ihren ganz eigenen Stil, den man auf den ersten Blick wieder erkennt. Ich mag ihre realitätsnahen, aber auch ausdrucksstarken Bilder sehr. Die gezeichneten Tiere sagen sehr viel über Mimik und Gestik aus. Kinder, die selbst noch nicht lesen können, profitieren davon besonders.

Alles in allem ein sehr gelungenes Kinderbuch, das nur nicht zu Hundertprozent den Geschmack meines Kindes getroffen hat.

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Veröffentlicht am 02.10.2019

Bilderbuch für Erwachsene

Jane Austen
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"Little People, Big Dreams erzählt von den beeindruckenden Lebensgeschichten großer Persönlichkeiten."

Hier also von Jane Austen, die vom aufgeweckten jungen Mädchen zur Schriftstellerin wird. In einer ...

"Little People, Big Dreams erzählt von den beeindruckenden Lebensgeschichten großer Persönlichkeiten."

Hier also von Jane Austen, die vom aufgeweckten jungen Mädchen zur Schriftstellerin wird. In einer Zeit, in der das nicht typisch und bestimmt auch nicht einfach war.

Schon lange liebäugle ich mit Büchern aus dieser Serie und es wird auch bestimmt nicht mein einziges Exemplar bleiben.
Das Cover und die edle Aufmachung des Buches - eher raues Papier, Textilbindung und dadurch ein farblich abgesetzter Buchrücken - ziehen die Aufmerksamkeit auf sich: Jedes Buch dieser Serie ist in einer anderen Farbe gehalten (Jane kommt in einem zarten Pastellgrün daher), darauf die stilisierte Zeichnung der berühmten Persönlichkeit. Und ihr Name und gleichzeitig Titel des Buches ist in der Originalunterschrift typographiert.
Allein aufgrund dieser äußerlichen Gestaltung möchte man sich das Buch unbedingt ins Regal stellen.

Inhaltlich war ich dann aber sehr enttäuscht. Das Buch soll sich offiziell an Kinder ab vier Jahren richten. Natürlich muss die Lebensgeschichte von Jane Austen dafür sehr verknappt und mit dem Schwerpunkt auf den Illustrationen erzählt werden. Doch das ist nur mäßig gelungen. Ein Satz, maximal zwei Sätze pro Doppelseite und wenig aussagekräftige Bilder reichen einfach nicht. Gleichzeitig schaffen es die wenigen Sätze aber kompliziert und voller Ausdrücke zu sein, die einem Vierjährigen fremd sind. Die Figuren werden sprunghaft älter, ohne dass dies erzählerisch oder bildlich deutlich gemacht wird. Außerdem ist das Buch in seiner Gestaltung langweilig für Kinder.

Man hält hier also eher ein Sammlerstück für Erwachsene in Händen. Die Erwachsenen nämlich können sich an der bewusst kindlich gehaltenen Ästhetik der Illustrationen erfreuen, die wie Buntstiftzeichnungen aus Kinderhand wirken. Sie kennen die Geschichte der Protagonisten und begreifen sie in ihrer verknappten Darstellung als Kunstgriff. (Und falls sie sie nicht kennen, wird sie auf einer Doppelseite im Anhang nochmal zusammengefasst. Was übrigens zu beweisen scheint, dass das Buch selbst diese Aufgabe gar nicht erfüllen möchte.)

Ich bin angetan von diesem Bilderbuch für Erwachsene, weil ich es so schön gestaltet finde. Aber es stört mich, dass es als Kinderbuch verkauft wird. Damit versucht man wohl seine Schlichtheit zu begründen, seine kindlichen Zeichnungen und textlichen Schwächen. Das sollte man nicht nötig haben, wenn man einfach ein künstlerisches und ästhetisches Bilderbuch für Erwachsene herausbringen möchte. Was soll diese Verkaufsstrategie für eine Zielgruppe ansprechen? Erwachsene Frauen, die damit kokettieren im Herzen ein kleines Mädchen geblieben zu sein und deshalb ihre moderne Wohnung mit diesem Buch dekorieren.
Das geht mir etwas gegen den Strich und deshalb ziehe ich einen Stern ab.
Ansonsten ist es uneingeschränkt empfehlenswert. Ein wunderschönes, reizvolles Buch.

Veröffentlicht am 15.12.2024

Gemeinsam sind wir stark

Revolution der Verbundenheit
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„Dieses Buch macht sich auf die Suche nach starken und nährenden Frauenbeziehungen, nach Liebe und Freundschaft unter Frauen, nach politischer Schwesternschaft und Solidarität, nach emanzipatorischen Mutter-Tochter-Beziehungen ...

„Dieses Buch macht sich auf die Suche nach starken und nährenden Frauenbeziehungen, nach Liebe und Freundschaft unter Frauen, nach politischer Schwesternschaft und Solidarität, nach emanzipatorischen Mutter-Tochter-Beziehungen und weiblichen Familiengenealogien.“

Frauen werden im Patriarchat dahingehend sozialisiert, dass es immer nur eine geben kann. In der von Männern dominierten Welt sind nur wenige Plätze an der Spitze für Frauen vorhanden und die müssen durch Anpassung an männliche Ideale und Vorstellungen sowie einen unerbittlichen Konkurrenzkampf mit anderen Frauen errungen werden.

Hat eine Frau es dann geschafft, gilt sie als stutenbissig, zu männlich und machthungrig.

So richtig erfolgreich ist also auch die im Patriarchat erfolgreiche Frau nicht.

Richtige Erfolge in der Emanzipation können eigentlich nur errungen werden, wenn Frauen sich zusammentun. Wenn sie erkennen, dass sie viele sind - die Hälfte aller Menschen - und sich nicht isolieren und zu Konkurrentinnen machen lassen.

Franziska Schutzbach zeigt in ihrem Buch auf, wie solche Verbindungen aussehen können. Sie zeigt viele Beispiele aus der Vergangenheit und Gegenwart auf, in denen sich Frauen verbunden haben und dadurch viel stärker auftreten konnten und können.

Von so viel (weiblicher) Solidarität und den positiven Ergebnissen dieser Verbindungen zu lesen, macht Freude und Mut. Es sollte allen Frauen bewusst werden, wie viel stärker sie im Bunde mit anderen Frauen sind. Dass es nicht immer nur darum gehen sollte, welche Frau dem männlichen Blick am gerechtesten wird und von den Machthabenden auserwählt wird.

Ein wenig störend finde ich die Briefe, die die Kapitel einleiten. Die Sprache ist darin eine ganz andere, sie lesen sich fast auch zu intim. Man wird aus dem sonst sehr sachlich und theoretisch geschriebenen Text herausgerissen, deshalb habe ich sie irgendwann einfach übersprungen.

Ein wichtiges und mutmachendes Buch!

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Für den jungen Leser und Minecraft-Fan

Minecraft: Creeper – bis es knallt!
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Um die Schwarzpulvervorräte des Dorfes aufzufüllen, brechen Stefan, Anna und der liebenswerte Zombie Brokkoli auf ins Tal der Creeper und stellen sich den Gefahren dieses Abenteuers.

„Ich finde diesen ...

Um die Schwarzpulvervorräte des Dorfes aufzufüllen, brechen Stefan, Anna und der liebenswerte Zombie Brokkoli auf ins Tal der Creeper und stellen sich den Gefahren dieses Abenteuers.

„Ich finde diesen Comic toll, weil er sehr spannend ist und ich Minecraft cool finde. Außerdem finde ich es gut, dass Brokkoli ein lieber Zombie ist.“

Comics sind neben Sachbüchern die Bücher, die mein Sohn (8 Jahre) sich direkt schnappt und komplett selbstständig liest. Voraussetzung ist nur, dass das Thema ansprechend ist, und da Minecraft in seinem Freundeskreis gerade angesagt ist, ist das hier der Fall.

Ich finde es wichtig, dass man gerade Leseanfängern leicht zugängliche Geschichten und Bücher zur freien Auswahl anbietet. Comics sind da ein vielleicht immer noch unterschätztes Genre. Sie sind weniger textlastig und erzählen zu großen Teilen durch Bilder. Davon abgesehen, dass hier eine durchaus ästhetische Kunstform vorliegt, stellt das für den jungen Leser einen vereinfachten Zugang zur Geschichte dar. Das erhöht die Eigenmotivation und schenkt Erfolgserlebnisse. Und das weckt die Lust am Lesen.

Mir als Erwachsenen gefallen die Illustrationen dieses Comics, die die kastigen Figuren weicher und lebendiger darstellen als man es sonst sieht. Dennoch ist der Stil noch nah genug am Original, um auch dem Fan zu gefallen.

Ein schöner kleiner Comic für den geneigten Leser.

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