Klapptentext:
Mädchen, die in schönen Kleidern nächtelang feiern. Junge Männer mit verführerischem Lächeln und gefährlichen Absichten. Das ist die Welt, in der Elizabeth und Diana Holland leben. Eine Welt voller Luxus und Vergnügen, aber auch Intrigen und Verrat. Denn dort, wo es nur auf den äußeren Schein ankommt, kann ein Fehltritt den Ausschluss aus der High Society bedeuten. Als sich It-Girl Elizabeth jedoch in den mittellosen Will verliebt, droht sich das Leben der Schwestern für immer zu verändern …
Der Schreibstil:
Am Anfang des Buches war ich total verwirrt. Erst ein Prolog, in dem jede Menge Namen genannt wurden, und dann ging es mit Kapiteln weiter, die jedes Mal aus einer anderen Perspektive erzählten. Aber keine Angst, die erste Orientierungslosigkeit legt sich nach fünf Kapiteln, die übrigens sehr interessant sind. Dann wiederholen sich nämlich die Erzähler und man verspürt das erste Mal Gossip-Girl Feeling, denn die Erzähler sind sehr verschieden.
Den Schreibstil fand ich ansonsten sehr schön fließend und gut lesbar. Es war durchweg spannend und leicht zu lesen. Die Sprache ist ein Mischmasch aus altmodischer Sprache und modernen Wörtern. So wird man zwar in die Zeit zurückversetzt, aber es wird nicht zu altbacken und vielleicht holprig zu lesen. Der Stil hat mir in seiner Mischung einfach sehr gut gefallen:) Dazu gab es unheimlich viele Beschreibungen der Kleider und Anziehsachen, sodass mir die Zeit die ganze Zeit bewusst war, gleichzeitig war aber auch klar, dass ich es mit der Oberschicht zu tun habe.
Die Charaktere:
Zu den Charakteren könnte ich unheimlich viel schreiben, denn es gibt fünf Hauptprotagonisten. Tatsächlich aber halte ich mich dennoch kürzer, denn die Charaktere lassen sich recht gut mit denen von Gossip Girl vergleichen, bzw. einordnen. Da wäre einmal Elizabeth, die das funkelnde Sternchen der Gesellschaft bildet, hinter ihrem Rücken aber von vielen beneidet und gehasst wird, dann Penelope, die hinterlistige Zicke, die weiß, was sie will und nicht davor zurückscheut zu tun was nötig ist, um dies zu bekommen. Weiter ist da Diana, die von vielen unterschätzt wird, aber ein unheimlicher Freigeist ist und in der weit mehr schlummert, als die anderen vermuten. Ich persönlich fand sie am spannendsten. Mit ihr konnte ich mich am besten identifizieren und ihre Hintergrundhandlungen geben dem Leser die Liebesgeschichte, die er unbedingt haben möchte, denn die zwischen Elizabeth und Will ist dann doch etwas zu seicht.
Und dann gibt es noch Lina, die mehr sein will, als sie ist und dafür auch zu unehrlichen Mitteln greift. Im Prinzip ist sie aber nur eine Spielfigur.
Alle Protagonisten konnte man sehr gut kennenlernen. Auch ohne, dass es ihnen direkt zugeschrieben wurde, erkennt man recht schnell ihre Charaktere und versteht ihre Motive. Besonders interessant fand ich es, alle Protagonisten aus den unterschiedlichen Perspektiven betrachten zu können. Das hat das Gefühl in mir verstärkt, es mit einer eingeschworenen Gesellschaft, einer High Society, zu tun zu haben. Vieles ist gespielt, es wird viel getuschelt und gelästert, und es gibt Gefühle dort, wo man sie nicht vermuten würde. Ich fand es wirklich ganz wunderbar, dass so mitverfolgen zu können.
Zur Geschichte allgemein:
Die Story war von Anfang an sehr spannend. Dafür sorgte schon der Epilog, der etwas Entscheidendes vorwegnahm. So wusste man zwar ungefähr, wie es ausgeht, aber nicht wie es dazu kommt. Das hat die Spannung ziemlich hoch gehalten, gerade weil innerhalb der Geschichte nicht viel daraufhin deutete und der Handlungsverlauf so vielschichtig war.
Dieses Vorwegnehmen zieht sich durch das ganze Buch. Am Anfang jedes Kapitels gibt es einen kleinen Ausschnitt aus einem Tagebuch, einem Journal, einer Zeitung oder dergleichen, die das Entscheidende des Kapitels bereits herausstellen. So ist die ganze Geschichte ein ständiges Tauziehen zwischen Wissen und Unwissen und dem, was man als Leser glaubt zu wissen.
Ansonsten fand ich den Aufbau sehr gelungen, da es wirklich alles ineinander verstrickt ist, auch wenn die Story eigentlich gar nicht so viel Inhalt hat. Das muss sie meiner Meinung nach aber auch gar nicht, denn es erfüllt die Erwartungen einer Gossip-Girl Geschichte und darum geht es ja auch ein bisschen.
Mir hat dies in dem Setting sehr gut gefallen.
Fazit:
Wer Gossip-Girl mag, mit all den Intrigen, Zickereien, dem Neid und den verbotenen Liebeleien, der wird mit diesem Buch genau das Richtige finden. Den Schreibstil fand ich für das Thema mit seinen Beschreibungen sehr passend, die unterschiedlichen Charaktere erschaffen das richtige Feeling und es gibt viel Spannung durch die ein oder andere Prolepse. Dazu das interessante Setting des 19. Jahrhunderts. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen.
5 von 5 Sterne von mir.