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Veröffentlicht am 04.10.2019

Tolles Geschichtsbuch über die DDR - aber leider viel zu wenig über den Mauerfall an sich

Mein Mauerfall
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Meine Kinder sind geboren und aufgewachsen in Österreich, 20 Jahre nach dem Ende der DDR. Trotzdem möchte ich Ihnen erzählen können, woher ich eigentlich komme, und wieso es das Land meiner Kindheit nicht ...

Meine Kinder sind geboren und aufgewachsen in Österreich, 20 Jahre nach dem Ende der DDR. Trotzdem möchte ich Ihnen erzählen können, woher ich eigentlich komme, und wieso es das Land meiner Kindheit nicht mehr gibt. Dafür ist dieses Buch wirklich super! Die Autorin beschreibt hier, wieso es überhaupt zur Trennung von Deutschland nach dem 2. Weltkrieg kam, was der Kalte Krieg war und warum 1961 schließlich die Berliner Mauer gebaut wurde. Bei der Erklärung wie es dann zum Mauerfall kam, holt sie einigermaßen weit aus, erklärt dass viele Leute und vor allem Jugendliche in den 80ern immer unzufriedener wurden, und wie sich die Lage seit den Wahlen im Frühjahr 1989 in der DDR immer mehr zuspitzte, wie viele Menschen dann aus ihrem Sommerurlaub nicht mehr zurückkehrten und ab September schließlich in Leipzig die Gebete in der Nikolaikirche begannen die dann zu den Montagsdemos führten - und schlussendlich dann zum Fall der Mauer.

Als roter Faden durch das Buch führt eine (fiktive) Rahmenhandlung, bei der sich anlässlich einer Familienfeier in einem Ort an der ehemaligen innerdeutschen Grenze mehrere Generationen treffen, und vor allem ganz wissbegierig die Großeltern, Mutter, Tante... ausfragt. Ich fand es gut, dass hierbei durch die einzelnen Familienmitglieder auch verschiedene Positionen dargelegt werden und so ein sehr differentiertes Bild zustande kommt. Der Opa trauert immer noch seiner DDR hinterher, die Oma überhaupt nicht. Während die Tante gerne bei den Pionieren waren, fühlte sich deren Zwillingsschwester gar nicht wohl bei dieser Gleichschaltung schon im Kindesalter und ist aus der FDJ ausgetreten. So bekommt auch der Leser Für und Wider zu hören.

Unterstützt wird das ganze dann durch mehr oder weniger lange Infokäste, Berichte von Zeitzeugen und Fotos. Generell ist das Buch aber schon sehr textlastig! (Bei einem Kinder-Sachbuch hätte hier die Text-Bild-Rate ruhig etwas anders sein können! Man will ja auch nicht, dass die Kids vorschnell die Lust verlieren, etwas über dieses Thema zu erfahren.)
Konzentriert hat sich die Autorin in diesem Buch wirklich auf die rein geschichtlichen und politischen Informationen, es gibt keine Erwähnung der Dinge, die die DDR überlebt haben (Ampelmännchen, Rotkäppchen-Sekt, Sandmännchen, Zetti Knusperflocken). Und das ist auch absolut ok, denn für diese Ostalgie gibt es genug andere Bücher!

Enttäuscht war ich jedoch, dass der eigentliche Mauerfall sooo extrem kurz abgehandelt wurde. Nachdem das Buch schließlich "Mein Mauerfall" heißt, hätte ich mir da mehrere Seiten dazu, wahrscheinlich zahlreiche Bilder, und auch einen 'Erfahrungsbericht' der Autorin selbst erwartet. Stattdessen bekommen wir hier ca. 1 Seite Text plus den Bericht der Schauspielerin Jana Pallaske, die erzählt dass sie am Abend des Mauerfalls (der übrigens ein Donnerstagabend war, und nicht ein Freitagabend wie sie meint!) Lambada getanzt hat. Schade, zu diesem Thema gibt es doch Unmengen an Material, das man hier hätte verwenden können. Oder der Verlag hätte das Buch anders nennen sollen! Bei mir wurden jedenfalls ganz andere Erwartungen geweckt als ich das Cover des Buches sah.
Auch die Tage und Wochen unmittelbar nach dem Mauerfall wird nicht thematisiert. Es folgen dann noch ein paar Seiten über 1990 - die letzten Wahlen in der DDR und die 4 plus 2 Verhandlungen über die Wiedervereinigung. Aber das war es dann auch schon.

Ich kann mich jedenfalls noch sehr gut an "Meinen Mauerfall" erinnern. Wie es sich in der Zeit vorher schon angebahnt hatte, mit dem Grenzöffnungen in Ungarn und schließlich auch der CSSR, mit dem Rücktritt von Honecker im Oktober. So war ich dann auch gar nicht soo überrascht, als mich meine Mutter am Freitag früh weckte und sagte "Die Mauer ist offen"! Wie wir in der Schule in der 1. Stunde Mathe bei Hr. Wiese hatten, nur ein Mitschüler fehlte (weil er mit seinen Eltern noch in der Nacht nach Berlin gefahren ist), und wir nur über den Mauerfall sprachen. Wie ich mit meinen Eltern und Bruder am Sonntag schließlich auch nach West-Berlin gefahren bin, das ja nur ne knappe halbe Stunde entfernt war. Wie die Banken dort sogar am Sonntag geöffnet hatten, um die 100 DM Begrüßungsgeld herauszugeben. Wie wir später bei unserem ersten 'Einkauf' bei Aldi in dem riesengroßen Einkaufswagen 2 Tafeln Milkaschokolade zu je 1 DM packten und sonst nichts (wir sparten das Begrüßungsgeld lieber für schöne Weihnachtsgeschenke!) Wie auf unserer allerersten Bravo, die ein richtiger Schatz für meinen Bruder und mich wurde, Jack Nicholson als grinsender Joker abgebildet war. An all das erinnere ich mich, wenn ich an den November 1989 zurück denke. Aber genau sowas (zumindest in dieser Richtung) fehlte mir leider in diesem ansonsten schönen Buch, dass Kindern (ab etwa 10 Jahren) den Beginn und das Ende der DDR erklärt.

Veröffentlicht am 02.10.2019

More of the same

Wer im Himmel auf dich wartet
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Als ich vor über 10 Jahren "Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen" gelesen habe, war ich absolut von den Socken von dieser Idee und auch von der Umsetzung. Mit dieser Fortsetzung erging es mir ...

Als ich vor über 10 Jahren "Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen" gelesen habe, war ich absolut von den Socken von dieser Idee und auch von der Umsetzung. Mit dieser Fortsetzung erging es mir nicht ganz so, obwohl der Autor hier die Geschichte von liebgewonnenen Figuren weiter erzählt. Im Mittelpunkt steht Annie - das kleine Mädchen, dem Eddie damals am Pier das Leben gerettet hat. Und auch Eddie selbst bekommt seinen Auftritt auf den knapp 250 Seiten.

Wahrscheinlich ist das Gefühl der Neuartigkeit und der Überraschung etwas verflogen bei mir, und damit auch die große Faszination. Albom erzählt im Grunde dieselbe Geschichte noch einmal, mit einem kleinen Unterschied. Eddie begegnete im Himmel damals 5 Menschen, deren Leben er in einer speziellen Weise berührt oder gar beeinflusst hat. Annie hingegen trifft auf 5 Personen, die wichtigen Einfluss auf ihr eigenes Leben genommen haben.

Der Schreibstil von Mitch Albom ist gewohnt gut, bewegend und auch leicht sprirituell. Das Buch ist nicht sehr lang, aber das braucht es für diese Geschichte auch nicht zu sein. Seine Message vermittelt der Autor auch so.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Warum und wie man Müll richtig trennt

Weniger ins Meer
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In Zeiten von Fridays for Future ist er unerlässlich, seinen Kindern auch zu erklären wieso und für was wir/sie da eigentlich auf die Straßen gehen. Dazu gehört in nicht unerheblichem Maße die riesigen ...

In Zeiten von Fridays for Future ist er unerlässlich, seinen Kindern auch zu erklären wieso und für was wir/sie da eigentlich auf die Straßen gehen. Dazu gehört in nicht unerheblichem Maße die riesigen Müllberge, die die Menschen tagtäglich produzieren. Und wie man diese eventuell verringern könnte.

Dieser Thematik hat sich Hannah Wilson angenommen. In zahlreichen Schaubildern widmet sie sich den Rohstoffen Plastik, Glas, Papier, Metall, Textilien und auch Lebensmitteln und erklärt, was bei der Herstellung passiert und wie man das ganze wieder recyclen kann. Das ist wunderbar für die Zielgruppe dargestellt worden. Mir mangelte es ein bisschen an wirklich praktischen Tipps zur Plastikvermeidung, bzw. Aufzeigen von Alternativen. Da wurde bei Plastik nur die Bambus-Zahnbürste genannt (die allerdings werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren!). Ansonsten ist das Buch eher ein Aufruf dazu, Müll zu Hause sorgsam zu trennen damit er recyclet werden kann. Oder den ein oder anderen Gegenstand nach dem 'normalen' Gebrauch als Bastelgegenstand zu verwenden. Alles richtig, nur nicht ganz das was ich eigentlich erwartet hatte.

Doch immerhin schafft es ein grundsätzliches Bewusstsein bei den jungen Lesern, was es bedeutet wenn wir täglich so viel Müll produzieren - und dass wir dringend etwas daran ändern müssen!

Veröffentlicht am 27.09.2019

Ein Jahr in Ottercombe Bay

Wacholderglück
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Eine schöne Geschichte über ein Jahr in Ottercombe Bay, in dem Daisy sich einer Erbschaft und dem frühen Tod ihrer Mutter stellen muss. Natürlich ist sie dabei nicht ganz allein, schon bald hat sie verschiedene ...

Eine schöne Geschichte über ein Jahr in Ottercombe Bay, in dem Daisy sich einer Erbschaft und dem frühen Tod ihrer Mutter stellen muss. Natürlich ist sie dabei nicht ganz allein, schon bald hat sie verschiedene Personen aus dem Ort mehr oder weniger an ihrer Seite. Darunter auch die obligatorische beste Freundin, die hier aber erfrischenderweise einen ganz speziellen Charakter erhalten hat. Ebenso gefiel mir sehr gut, dass hier mal nicht das alte Klischee ausgepackt wurde dass Mensch und Hund sofort total ineinander verliebt sind und bestens miteinander auskommen. Daisy und Bugsy brauchen eine ganze Weile, um ihre gegenseitige Zuneigung erkennen und zeigen zu können.

Im letzten Viertel dieses Buches greift Bella Osborne dann leider doch mal wieder tief in die Klischee-Kiste, indem plötzlich der Ex wieder auf der Bildfläche erscheint (obwohl er vorher noch nicht mal gedanklich eine Rolle bei Daisy gespielt hat). Das passiert ja in fast allen Frauenromanen, und fast immer ist dieses 'inszenierte Drama' völlig überflüssig. Ebenso ist das Hin und Her mit Max zu Ende hin doch recht mühsam. Und dann findet alles einen recht abrupten Schluss...

Dennoch ist es insgesamt ein sehr unterhaltsamer Roman für schöne Lesestunden.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Nervenkitzel pur

Secret Keepers 2: Zeit der Jäger
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Während der 1. Teil alle Figuren vorstellt, und sowohl sie als auch den Leser in das Geheimnis der Uhr einweiht sowie deren Geschichte erzählt, ist der 2. Teil voller Action und Nervenkitzel. Hier kommt ...

Während der 1. Teil alle Figuren vorstellt, und sowohl sie als auch den Leser in das Geheimnis der Uhr einweiht sowie deren Geschichte erzählt, ist der 2. Teil voller Action und Nervenkitzel. Hier kommt es nämlich zu einem Aufeinandertreffen zwischen Ruben (+ seinen neuen Freunden) und dem gefürchteten "Schatten". Ein 'Showdown', der einem über mehrere Kapitel hinweg schier den Atem raubt. Der Leser sollte also ein gewisses Maß an Spannung aushalten können! Jedoch handelt es sich ja immer noch um ein Jugendbuch, und die enden ja selten damit, dass am Ende das Böse gewinnt.

Zudem muss gesagt werden, dass man hier den 1. Teil unbedingt gelesen haben sollte, da das 2. Buch die Geschichte nahtlos fortsetzt und es auch keinerlei Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse gibt.

Ich hatte - wie schon beim ersten Teil - viel Freude an der Geschichte. Mich hat es gefreut, dass Ruben nicht mehr komplett auf sich allein gestellt war sondern Verbündete gefunden hatte. Wahrscheinlich auch eine wichtige Aussage dieses Buches. Zusammen ist man stärker!