Cover-Bild Drei
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.08.2019
  • ISBN: 9783257609868
Dror Mishani

Drei

Markus Lemke (Übersetzer)

Eine Frau sucht ein wenig Trost, nachdem ihr Mann sie und ihren Sohn verlassen hat. Eine zweite Frau sucht nach einem Zuhause und nach einem Zeichen von Gott, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Eine dritte Frau sucht etwas ganz anderes. Sie alle finden denselben Mann. Es gibt vieles, was sie nicht über ihn wissen, denn er sagt ihnen nicht die Wahrheit. Aber auch er weiß nicht alles über sie.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2019

Hatte mehr erwartet ;-(

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In dem Roman von Dror Mishani geht es um drei Frauen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen und Hintergründen.

Ronen hat sich von Orna wegen Ruth scheiden lassen und lebt jetzt in Nepal. Dass er seinen ...


In dem Roman von Dror Mishani geht es um drei Frauen aus den unterschiedlichsten Verhältnissen und Hintergründen.

Ronen hat sich von Orna wegen Ruth scheiden lassen und lebt jetzt in Nepal. Dass er seinen Sohn Eran, der unter der Trennung leidet, nicht mal zum Geburtstag anruft oder ihm ein Geschenk zukommen lässt, ist mehr als schäbig. Die einsame Orna lernt auf einem Datin-Portal Gil kennen. Aber insgeheim denkt sie noch viel an Ronen. Bald stellt sie fest, irgendetwas stimmt nicht mit Gil. Orna bemerkt Dinge an ihm, die ihr nicht gefallen. Später stellt sich heraus, er hat sie belogen. Er ist verheiratet.

Emilia, eine Pflegerin aus Lettland, die nur schlecht die hebräische Sprache beherrscht, hat ihren Job verloren. Auch sie ist einsam und auf sich gestellt. Gil, der Rechtsanwalt, bietet ihr Hilfe an.

Und Ella eine, einsame Hausfrau und Mutter dreier Kinder, möchte ihren Masterabschluss nachholen. Sie verbringt ihre Vormittage im Café zum Arbeiten Hier lernt sie Gil, den Rechtsanwalt kennen.

Der Schreibstil ist leicht lesbar, trotzdem muss der Leser ein bisschen Geduld aufbringen, es ist nicht von Anfang an klar, wohin die Story hinausläuft. Ich habe mit den Frauen gelitten, konnte ihre Dilemmas nachempfinden. Gil war mir als Mensch total unsympathisch. Ich fragte mich, was diese Frauen in ihm sahen. Mich konnte der Roman nicht durchgehend fesseln. Es fehlte an Spannung.

Den Hype um das Buch kann ich nicht nachvollziehen. Ich muss zugeben, ich hatte mehr erwartet.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Ungewöhnlicher Roman

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Oft enttäuschen mich Bücher, wenn sich die Geschichten ganz anders entwickeln, als ich mir das vorher ausgemalt habe, wenn die Abweichung zwischen Erwartung und tatsächlichem Inhalt zu groß wird. Hier ...

Oft enttäuschen mich Bücher, wenn sich die Geschichten ganz anders entwickeln, als ich mir das vorher ausgemalt habe, wenn die Abweichung zwischen Erwartung und tatsächlichem Inhalt zu groß wird. Hier musste ich nach Klappentext und den ersten paar Seiten an Daniela Kriens „Die Liebe im Ernstfall“ denken. Abgesehen von den vorkommenden Dating-Portalen gibt es im Nachhinein betrachtet jedoch kaum Gemeinsamkeiten. Ich muss ein wenig schmunzeln, dass ich überhaupt diesen Gedanken hatte. Trotzdem war es interessant sich mit „Drei“ auseinanderzusetzen.

Zum inhaltlichen möchte ich mich nicht äußern, da man bei diesem Roman blitzschnell ins Spoilern gerät. Daher möchte ich von der Art und Weise der Aufbereitung berichten. Der Roman ist titelgerecht in genau drei Teile gegliedert, die jeweils die Geschichte einer Frau behandeln und scheinbar nur sehr locker über einen Mann miteinander verbunden sind. Die Teile sind in angenehm kurze Kapitel aufgeteilt, die zum steten Weiterlesen verleiten. Der Schreibstil beginnt im ersten Abschnitt mit verkürzt männlicher und unkomplizierter Sprache, die sich im zweiten Teil fortsetzt. Etwas Gewöhnung benötigen die israelischen Orte und Bezeichnungen, was aber keinesfalls ein Problem für mich darstellt. So liest man insbesondere im ersten Abschnitt, abgeschwächt auch im Zweiten eine mit den Seiten intensiver werdende, also anschwellende Geschichte, erwartet einen Höhepunkt mit danach fallender Handlung wie im Drama. Der Effekt, der durch den Wendepunkt entsteht, ist Wahnsinn, um es vorsichtig auszudrücken, macht den eigentlichen Reiz des Romans aus.

Die originären Schicksale der Frauen haben mich auf verschiedenen emotionalen Ebenen berührt. In Orna konnte ich mich richtig gut hineinversetzen, mit ihr fühlen. Für Emilia habe ich Mitleid empfunden. Ich mochte ihre Spiritualität. Emilias Geschichte würde ich durchaus auch als Sozialkritik an den israelischen Gegebenheiten werten. Insgesamt habe ich die beiden Teile ganz schön bedrückend, fast schon depressiv empfunden.

Im dritten Teil war nach wenigen Seiten klar, dass hier etwas anders sein würde. Der Schreibstil in diesem Abschnitt ist für mich außergewöhnlich, die Mischung aus Konjunktiv und Futur II ist schon etwas Besonderes, die daraus resultierende Perspektive erschien mir recht kreativ. Die komplizierte Sprache wirkt, als ob der Autor seine literarisch weibliche Seite in den Vordergrund rücken möchte, was auch gut zum Geschehen im Roman passt. Zudem teilt sich der dritte Abschnitt in zwei Handlungsstränge auf, die am Ende wieder zusammenfinden. Diese Stilmittel haben dem Roman noch mehr Drive verliehen, ihn für mich noch interessanter gemacht.

Trotzdem kann ich „Drei“ keine Top-Bewertung geben. Zum einen wurde ich förmlich erschlagen von den „verkürzten Dramen“ in nur drei Akten, zum anderen war der Ausgang des Romans recht schnell im dritten Abschnitt vorherzusehen.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Der Neugier erlegen - hinter den Erwartungen zurückgeblieben

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Mensch, was war ich neugierig auf das Buch. Man könne nicht viel über den Inhalt erzählen, um nicht zu viel zu verraten. Ich wollte wissen, was dahinter steckt, obwohl das Buch nicht in mein Beuteschema ...

Mensch, was war ich neugierig auf das Buch. Man könne nicht viel über den Inhalt erzählen, um nicht zu viel zu verraten. Ich wollte wissen, was dahinter steckt, obwohl das Buch nicht in mein Beuteschema passt. Nun habe ich „Drei“ gelesen und kann dies bestätigen. Man kann einfach nicht viel zum Inhalt sagen, ohne dabei zu viel zu sagen.

Am Anfang musste ich mich etwas zum Durchhalten zwingen. Immer wieder habe ich mir gut zugeredet, da ich ja hinter das Geheimnis kommen wollte. Und dies trieb mich an, ließ mich durchhalten.

Und nun ist das Geheimnis für mich gelüftet. Ich muss ehrlich sein, ich hatte mir etwas mehr von der Geschichte erhofft. Ein bisschen enttäuscht bin ich an dieser Stelle schon. Und das Ende ist mir einfach zu unbefriedigend.

Der erste Teil zog sich ein bisschen in die Länge, der zweite Teil empfand nicht mehr ganz so langatmig, wobei mir auch die zweite Frau sympathischer war. Und der dritte Teil war im Gegensatz dazu richtig spannend, konnte mich packen. Nur um mich dann nach der letzten Seite mit Fragen zurückzulassen. Die eine oder andere Erklärung wäre hier hilfreich gewesen.

Eine bestimmte Tatsache hat mich, zugegebenermaßen, im dritten Teil überrascht, auch wenn es im Nachhinein einleuchtend wirkt. Das ist wenigstens ein Punkt, wo ich mir sagen kann, „Ja, jetzt weißt du, warum du durchgehalten hast“. Aber dieser Punkt ist nicht sonderlich groß.

Im Gesamten muss ich aber sagen, dass ich kein Fan dieser Geschichte geworden bin. Zwei Sterne gibt es von mir, mehr kann ich nicht vergeben.