Lasst die Spiele beginnen!
Eine Spaltung der Gesellschaft in der Zukunft Londons.
„Vierzig Jahre Brutalität, Qual, Tod“ in der Arena. Dregs „müssen sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen und fragen sich, ob dies ...
Eine Spaltung der Gesellschaft in der Zukunft Londons.
„Vierzig Jahre Brutalität, Qual, Tod“ in der Arena. Dregs „müssen sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen und fragen sich, ob dies vielleicht ihre letzte Aufführung sein wird“, während Pures in Luxus schwelgen und die niedere Schicht sterben sehen wollen - bis einer von ihnen erkennt, welche Grausamkeit dahinter steckt und wie falsch das System ist.
Alles an diesem Buch hat mich gefesselt. Die Geschichte, die dahinter steckt, ist schockierend, tiefgründig und traurig zugleich. Ein absoluter Pageturner!
Der Schreibstil war äußerst angenehm, was man unter anderem auch der Sprache und dem Aufbau zu verdanken hat. Die Sätze hatten eine angenehme Länge und waren nicht derart verschachtelt, sodass man flüssig lesen konnte.
Zusammen mit der Spannungssteigerung wurden die Kapitel immer kürzer. Es war wie ein elektrisierendes hin und her zwischen Ben und Hoshiko, den beiden Protagonisten, bei dem es unmöglich war, das Buch aus der Hand zu legen, denn durch diese beiden Komponenten (Spannung und kürzer werdende Kapitel) war es reinster Nervenkitzel.
An manchen Stellen hat mich die Tiefe des Buches schockiert und ich habe innerlich gefleht, dass es nie, aber auch niemals, zu solch einer Situation in unserer Welt kommen sollte! Zuvor habe ich noch keine derart erschreckend reale Dystopie gelesen.
Die Protagonistin Hoshiko stellt ein exaktes Gegenteil zu Ben dar. Im Gegensatz zu der Hochseilartistin bin ich mit Ben nicht wirklich warm geworden. Beide sind wunderbar ausgearbeitete Charaktere mit ihren Macken, doch ich konnte mir nicht vorstellen, wie naiv er wirklich sein musste,um das alles nicht schon früher zu erkennen, zumal er durch seine Haushälterin eine Verbindung zu den Dregs hat.
Jeder der beiden hatte äußere und innere Konflikte, sowiewie Schwächen, was sie lebendig gemacht hat. Dennoch fehlte mir persönlich noch etwas mehr Hintergrundstory, beispielsweise wie dieses System der strikten Trennung überhaupt zugelassen werden konnte seitens der Dregs.
Die Idee hinter dem Buch ist mir neu und mir fällt keine vergleichbare Dystopie oder ein Werk ein, dass diesem ähnelt.
Ein weiterer Punkt, der dazu verholfen hat, dem ganzen mehr Authentizität zu verleihen, waren die verschiedenen Blickwinkel auf die Schichten. Die Pures sahen den Zirkusdirektor als Abschaum an- einem Dreg. Er selbst fühlte sich als einer der besseren und ließ dies die Dregs auch spüren. Zwischendrin hat mich das etwas nachdenklich gemacht und ich habe mir die Frage gestellt, wo er hingehört - wo man selbst hingehört? Ist man das, womit man sich identifiziert und als was man sich fühlt, oder das, was andere in einem sehen?
Die Grausamkeit dieser Welt, die Welt der Pures und Dregs, ist so real und echt geschrieben, dass ich diese Buch jedem empfehle, der damit umgehen kann. Es wird kaum etwas beschönigt, sondern so dargestellt, wie es London um 2045 dort zuging.
Tiefgründig, traurig schockierend und ein Hauch von Liebe.