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Veröffentlicht am 06.10.2019

Ein entzückendes Bilderbuch über den Sinn des Teilens am Martinstag

Die schönste Laterne der Welt
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Das Bilderbuch "Die schönste Laterne der Welt" von Johanna Lindemann beleuchtet den Martinstag näher. Die schönen Bilder stammen von Stephan Pricken und das Buch erscheint im September 2019 bei Annette ...

Das Bilderbuch "Die schönste Laterne der Welt" von Johanna Lindemann beleuchtet den Martinstag näher. Die schönen Bilder stammen von Stephan Pricken und das Buch erscheint im September 2019 bei Annette Betz, ein Imprint von Ueberreuter Verlag.

Wie alle Kinder im Kindergarten freut sich auch Anton auf den Laternenumzug. Leider ist sein Papa beim Basteltag zu spät und Anton ist nicht gerade ein begnadeter Bastler und so geht bei seiner Laterne einiges schief. Es wird eine Monster-Laterne und nach einem weiteren Missgeschick auch noch eine Monsterfanten-Laterne, doch sie ist außergewöhnlich und gefällt ihm. Doch das Pech verfolgt ihn noch weiter, denn Papa klemmt die Laterne in der Autotür ein und beim großen Laternenumzug fällt sie dann auch noch in eine Pfütze. Murcks. Aus die Maus. Es ist zum Heulen. Doch dann findet die Geschichte doch noch ein gutes Ende...



Zum Martinstag ist es eine schöne Tradition, wenn in Kindergärten und Schulen ein Laternenfest für Kinder gefeiert wird. Erst wird gebastelt und die Vorfreude steigt immer mehr, bis endlich beim großen Festumzug gesungen wird und die Laternen-Schmuckstücke die dunkle Nacht erhellen. Gerade diese besondere Stimmung wird im Buch wunderbar mit den leuchtenden Farben vor dem dunklen Hintergrund eingefangen. Außerdem gibt es viele Kleinigkeiten zu entdecken, die Kindern unterhaltsame Freude bereiten werden.

Die Geschichte ist wunderschön und sehr aktuell gehalten, denn Anton ist scheinbar der Sohn eines alleinerziehenden Vaters. Mein Bilderbuch-Lesekind hat jedenfalls Antons Mama vermisst und hatte deshalb auch gleich Verständnis für die vermurkste Laterne.

Für Kinder ab 4 Jahren sind die kurzen Texte verständlich, das Laterne-Lied verleitet zum Mitsingen, die Bastelversuche sind witzig und die Emotionen sehr nachfühlbar.

Es ist eine richtig schöne Geschichte, denn wenn man soviel Pech hat wie Anton, ist es einfach nur gerecht, das am Ende doch noch alles gut wird. Und Anton trifft seinen ganz persönlichen "Sankt Martin".



Der Sinn vom Martinstag wird hier berührend deutlich gemacht und Kinder werden sich noch mehr auf den Laternenumzug freuen. So wird der Gedanke des Teilens weitergetragen. Die bunten Bilder machen nicht nur Kindern Freude.

Veröffentlicht am 04.10.2019

Ein interessantes und aufklärendes Buch passend zum Mauerfall-Jubiläum.

Abenteuer Grünes Band
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"Abenteuer Grünes Band" ist ein Bildband aus dem Knesebeck Verlag. Mario Goldstein wanderte entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Mario Goldstein, selbst ehemaliger DDR-Flüchtling, ist die einstige ...

"Abenteuer Grünes Band" ist ein Bildband aus dem Knesebeck Verlag. Mario Goldstein wanderte entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Mario Goldstein, selbst ehemaliger DDR-Flüchtling, ist die einstige deutsch-deutsche Grenze abgewandert: 1393 Kilometer, 100 Tage zu Fuß durch Gegenwart und Geschichte – auch seine eigene – und zu den Menschen vor Ort am Grünen Band, einem Naturparadies mit Narben.

Dort wo einst hohe Türme, Mauern und Selbstschussanlagen standen, konnte sich die Natur entwickeln und bietet heute Lebensraum für 1200 seltene Tier- und Pflanzenarten.

Über den alten Kolonnenweg der DDR-Grenztruppen führt er tief in nahezu unberührte Wälder, Wiesen und Sümpfe. Wir begegnen mit ihm hier Luchsen, Vögeln und einer großen Artenvielfalt, aber auch den Menschen vor Ort und den Geschehnissen und den Folgen der deutschen Teilung, darunter Naturschützer und Landwirte, Politiker und Zeitzeugen, ehemalige Grenzer und Geflüchtete.

Wenn man eine landschaftlich schöne Wandertour plant, die über 100 Tage gehen soll, dann würde man bestimmt nicht auf Anhieb an den ehemaligen Grenzstreifen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR denken. Der sogenannte Todesstreifen. Zu grau, zu trist und zu sehr besetzt mit den Gedanken um die teilweise schrecklichen Ereignisse bei Fluchtversuchen und dem drohenden Schießbefehl auf Seiten der DDR-Grenze. Doch genau diese Hintergedanken und eigenen Erfahrungen haben Mario Goldstein geprägt, auch er war Flüchtender und verarbeitet beim Wandern und Entdecken seine Vergangenheit. Er ist ein Abenteurer, ein Vagabund, den eine Sehnsucht nach der Freiheit und Ferne antreibt.

Wenn man sich die tollen Fotos der herrlichen Natur anschaut, geht einem das Herz auf. Aber auch die Zeitzeugen und Menschen an der Grenze, Nachbarn, ehemalige Soldaten und andere kommen im Buch zu Wort und bringen ihre Sichtweisen mit ein. Man bekommt ein umfassendes Bild von Ost und West, verschiedenen Schicksalen und entdeckt die wieder erstarkte Natur, die vom BUND als besonderer Schutzraum und Lebensort vieler seltener Tiere und Pflanzen betrachtet wird.

Das Grüne Band erstreckt sich viel weiter als nur über die ehemalige deutsch-deutsche Grenze, es umfasst auch den gesamten Eisernen Vorhang in Europa. Überall dort, wo Grenzen trennen, ist es wichtig, Begegnungen von Mensch zu Mensch und mit der Natur möglich zu machen. Grenzen trennen - Natur verbindet.



Wenn Grenzen trennen kann daraus nichts Gutes entstehen, aber es kann sich zum Guten entwickeln, wie man an der Natur des Grünen Bandes sehen kann. Ein interessantes und aufklärendes Buch passend zum Mauerfall-Jubiläum. Das Grüne Band, historisch und ökologisch wichtig!


Veröffentlicht am 02.10.2019

Ein aufklärendes Buch über die Wichtigkeit von Artenschutz

Verlorene Arten
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Im Knesebeck Verlag erscheint im September 2019 das großformatige Kindersachbuch "Verlorene Arten" mit Texten von Jess French und Zeichnungen von Daniel Long.

Zu den schon lange ausgestorbenen Tieren ...

Im Knesebeck Verlag erscheint im September 2019 das großformatige Kindersachbuch "Verlorene Arten" mit Texten von Jess French und Zeichnungen von Daniel Long.

Zu den schon lange ausgestorbenen Tieren gehören neben den Dinosauriern auch die Dodos, Mammuts und Säbelzahntiger. In diesem Buch werden sie in ihrem angestammten Lebensraum und der jeweiligen Zeitepoche vorgestellt und die Gründe für ihr Verschwinden erklärt.

Wenn man die Welt von der Urzeit an betrachtet, gibt es viele Tiere nicht mehr, sie sind ausgestorben. Doch warum ist das so, was hat diese Tiere von unserem Planeten getilgt? Und viel wichtiger: Welche Gründe sorgen auch aktuell für das Aussterben von vielen Tieren?

Jedem sind die gewaltigen Dinosaurier ein Begriff, dabei sind sie schon lange seit Millionen Jahren ausgestorben, Knochenfunde und Versteinerungen sind alles, was noch von ihnen geblieben ist. Doch auch in jüngerer Zeit sterben immer mehr Tierarten aus, wie die beeindruckend großen Dodos, die auf Mauritius lebten. Oder der Taiwanische Nebenparder, der wegen Überjagung und dem Verlust seines Lebensraumes erst in jüngster Zeit, im Jahr 2013 ausgestorben ist.

Sehr detailliert und anschaulich gibt es Zeichnungen zu den Tieren, dazu eine kurze und kindgerechte Erklärung zum Tier und Informationen zum Lebensraum, dem Zeitalter des Aussterbens und die Ursachen dafür.


Besonders wichtig erscheint mir die Aufzählung der Tierarten, die in den letzten Jahrzehnten ausgestorben sind. Kinder erkennen hier sehr anschaulich die unterschiedlichen Vorgänge auf der Erde und erfahren, wie man dazu beitragen kann, die bedrohten Arten zu retten.

Hier werden schon früh die Weichen gelegt, dass Kinder ab 6 Jahren sich für die Natur, den Umweltschutz und die Erhaltung der Arten interessieren. Ein wenig Erklärung ist von Seiten der Erwachsenen nötig, damit sie die Verbindungen zu dem zerstörenden Handeln des Menschen schon früh erkennen.

Auf einer Weltkarte sind die Tiere den verschiedenen Kontinenten zugeordnet und in einem Inhaltsverzeichnis aufgeführt.

Als Besonderheit gefällt mir die Vorstellung von Lazarus Tieren, das sind Tiere, die man für ausgestorben hielt und trotzdem wiederentdeckt hat, wie den Quastenflosser. Von dieser Tierart wurde angenommen, dass sie vor über 60 Millionen Jahren ausgestorben ist, doch 1938 wurde einer aus dem Meer gefischt.


Dieses tolle Bilderbuch vermittelt nicht nur Interesse an unserer Tierwelt, es ist auch als warnende Mahnung für die Zukunft zu sehen.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Einfach und gezielt Heilen mit diesem tollen Yoga-Nachschlagewerk

Doktor Yoga
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In ihrem Sachbuch "Doktor Yoga" zeigt Kerstin Leppert Übungen zur Heilung auf, das reich bebilderte Buch erscheint im September 2019 bei Knaur Mensana.

Kerstin Leppert ist Yoga-Lehrerin und -heilerin ...

In ihrem Sachbuch "Doktor Yoga" zeigt Kerstin Leppert Übungen zur Heilung auf, das reich bebilderte Buch erscheint im September 2019 bei Knaur Mensana.

Kerstin Leppert ist Yoga-Lehrerin und -heilerin und erklärt, wie man das körpereigene Energiesystem stärken kann und wie man durch gezielte Übungen möglichen Beschwerden vorbeugen oder sie lindern kann. Die Atempraktiken, Übungsreihen und Heilmantras aus dem Kundalini Yoga sind hierbei am effektivsten.

Das erste Kapitel erklärt Grundbegriffe von Yoga, zeigt die Grundausstattung und zeigt die Arten von Yoga auf. Yoga zu praktizieren hilft, um gesund zu bleiben, es ist also als Vorbeugung perfekt. Folgende Themen werden erläutert:

Was ist Kundalini Yoga?

Schutz vor Krankheiten durch die eigene Aura

Für stabile Gesundheit sorgen Schlüsseareale im Körper, welche sind das?

Wie sieht ein gesundheitsfördernder und heilender Lebensstil aus?

Im zweiten Kapitel werden in alphabetischer Reihenfolge zu körperlichen Krankheiten von Allergien und Arthritis bis hin zu Verstopfung spezielle Yoga-Übungen vorgeschlagen. Auch für emotionale und mentale Probleme gibt es die passenden Übungen. Die Bandbreite reicht hier von Abhängigkeit, Aggressionen bis hin zu Wut und Jähzorn.

Dank anschaulicher Fotos, auf denen die jeweilige Übung vorgeführt wird, sieht man die Ausführung im Einzelnen. Zusätzlich wird in einigen Sätzen beschrieben, wie oft die Übung ausgeführt wird und worauf zu achten ist.

Im 3. Teil des Buches geht es um die Fähigkeit, andere zu heilen. Welche Heilkräfte sind durch Meditation möglich?

Die einführenden Texte machen schnell klar, dass man nur gesund sein kann, wenn Körper und Seele im Einklang miteinander sind. Dazu bietet dieses Buch verschiedene Lösungswege.

Mit Yoga kenne ich mich nicht so sehr aus, doch die Übungen in diesem Buch werden so einfach und mit Bildbeispielen sehr anschaulich erklärt, sodaß man sich sogleich ans Üben machen kann. Die Möglichkeit der Linderung von vielen Beschwerden hängt sicherlich auch von der Schwere der Erkrankung ab und ist so recht unterschiedlich zu bewerten. Bewegung schadet aber in den wenigsten Fällen und so sollte man sich ruhig diese Yoga-Ansätze in den täglichen Alltag einbauen.



Die Übungen sind gar nicht so schwer und auch für Anfänger geeignet. Man sucht nur im Inhaltsverzeichnis unter Teil 2 die eigenen Beschwerden oder körperlichen Probleme und kann gleich gezielt loslegen. Der Erfolg stellt sich allerdings erst nach regelmäßiger und häufigerer Anwendung ein. Aber es lohnt sich, da am Ball zu bleiben. Nicht immer muss man Medikamente nehmen oder gar eine Operation wagen.

Für mich bietet dieses Buch ein umfangreiches Angebot an vorbeugenden oder heilenden Übungen gegen Beschwerden und Krankheiten. Man kann wunderbar das eigene Heilungspotential mit Yoga voll ausschöpfen, dieses Buch zeigt, wie es geht.



Auf alle Fälle für Yoga-Anwender ein tolles Nachschlagewerk!

Veröffentlicht am 30.09.2019

Ein informativer Überblick über die größten Entdecker und Entdeckerinnen

Bis ans Ende der Welt
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Im Kindersachbuch "Bis ans Ende der Welt" führen die Autorin Anita Ganeri und Michael Mullan, Illustrator, auf die Spuren grosser Entdecker. Das großformatige und reich bebilderte Buch erscheint im Knesebeck ...

Im Kindersachbuch "Bis ans Ende der Welt" führen die Autorin Anita Ganeri und Michael Mullan, Illustrator, auf die Spuren grosser Entdecker. Das großformatige und reich bebilderte Buch erscheint im Knesebeck Verlag.



Heute ist die Erde schon weitestgehend erforscht, die Menschen früher wussten dagegen nicht viel über die Welt hinter ihrem direkten Umfeld. Deshalb machten sich schon vor Jahrhunderten einige wagemutige und neugierige Forscher und Entdeckerinnen auf zu den großen Abenteuern und Forschungsreisen ihrer Zeit und erkundeten neue Länder und die Meere, sie fanden Handelsrouten und machten wissenschaftliche Entdeckungen und flogen sogar ins Weltall. Ganz große Namen verbindet man mit diesen Abenteurern, hier werden sie in chronologischer Reihenfolge für Kinder ab 8 Jahren vorgestellt.



Dieses Sachbuch legt in einer kurzen Einleitung die Gründe für Forschungsreisen und Erkundungsfahrten in der Menschheitsgeschichte dar. Danach erfährt man, wie man Karten liest und was in der Legende zu erfahren ist.

Das Buch ist unterteilt in vier Teile, die man wegen der Beweggründe und der zeitlichen Einordnung machen kann.

Es sind die frühen Entdeckungen, die Reisen des 15.-17. Jahrhunderts, wissenschaftliche Reisen im 18. Jahrhundert und die Entdeckungen derNeuzeit.


Als erster Abenteurer startete schon 500 v. Chr. in Kathago Hanno der Seefahrer mit einer Flotte von 60 Schiffen, um die Westküste Afrikas zu erforschen und um dort Kolonien zu errichten.

Danach folgen 21 Entdeckern in chronologischer Reihenfolge, wie zum Beispiel Marco Polo, Zheng He, Christopher Columbus, Vasco de Gama, James Cook, David Livinstone, Mary Kingsley, Ernest Shackleton, Roald Amundsen, Amelia Earhart und Neil Armstrong.

Die letzte im Buch vorgestellte Person ist die Weltumseglerin Ellen MacArthur, die für ihre Reise im Jahre 2004/2005 den britischen Adelstitel erhielt.


Wenn Sachbücher mit anschaulichen Bildern zum Betrachten einladen, Neugierde wecken und ganz nebenbei Wissen vermitteln, kann das nur der richtige Ansatz sein, um Kinder an Geschichte oder Wissenschaft heranzuführen.


Pro Doppelseite wird sich einem Entdecker gewidmet, man erfährt etwas zu seinen Lebensdaten, zu dem Ablauf seiner Expedition und erfährt kleine Annekdoten und Besonderheiten der Reise oder der Person. Dabei wecken die Zeichnungen immer die Neugier und zeigen bildhaftes Anschauungsmaterial bereit.



Es ist äußerst spannend zu sehen, welche Schwierigkeiten Menschen auf ihren Reisen zu meistern hatten, welchen Gefahren sie sich aussetzten und teilweise auch an den Folgen von Krankheiten oder Unfällen verstarben.

Diese Biografien wecken Neugierde und Entdeckertum auch bei Kindern und sind sehr unterhaltsam umgesetzt.



Für kleine und große Entdecker ist dieses Buch ein Weg, die großen Entdecker kennenzulernen und mehr über ihre Abenteuer zu erfahren.