Cover-Bild Im Sommer wieder Fahrrad
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 18.11.2016
  • ISBN: 9783550081309
Lea Streisand

Im Sommer wieder Fahrrad

Roman

Wo die strahlende Lea ist, da ist das Leben – bis sie plötzlich, mit gerade dreißig, schwer erkrankt. Während ihre Freunde Weltreisen planen, aufregende Jobs antreten, heiraten, Kinder kriegen, kreisen ihre eigenen Gedanken um Krankheit und Tod. Als sie fast die Hoffnung verliert, muss Lea an ihre Großmutter Ellis denken. Ellis Heiden war Schauspielerin und Lebenskünstlerin, „eine Frau wie ein Gewürzregal“, lustig, temperamentvoll und furchtlos. In den 1940er Jahren etwa schummelte sie ihren Bräutigam, einen „Halbjuden“, in einer abenteuerlichen Aktion nach Berlin und rettete ihm damit das Leben. Auch die Nachkriegswirren, Mauerfall und Wendezeit meisterte sie mit einer umwerfend unkonventionellen Haltung zum Leben. Die Erinnerung an diese besondere Frau stärkt Lea in einer schweren Zeit den Rücken. Mit leichter Feder, Herz und Humor erzählt Lea Streisand die Geschichte zweier unverwechselbarer, starker Frauen.

„Schwierig, dieses Buch zu lesen und sich nicht in diese Frau zu verlieben, für ihre knallharte Herzlichkeit und all den schönen Trotz. Welche Frau, fragen Sie, die Erzählerin oder die Großmutter, über die sie schreibt? Gute Frage. Beide.“ Margarete Stokowski

„Sehr nah und unerschrocken blättert Lea Streisand ihre Hauptfiguren auf. Während man mit ihnen wächst, wachsen sie einem ans Herz. Große Themen wie Krieg und Krebs, Theater und das Schreiben: alles handelt letztendlich von der Liebe.“ Kirsten Fuchs

"Locker und lässig wirbelt Lea Streisand die Geschichte der Autorin als beinahe Sterbender und ihrer Großmutter als beinahe Unsterblicher zu einem Teppich zusammen, auf dem wir Leser fliegen können." Jakob Hein

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2016

Eine Gechichte die Mut und Hoffnung macht

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Die Geschichte von Lea Streisand gefiel mir sehr gut. Ein sehr gelungenes Debüt und Autobiografie über das Leben ihrer Großmutter , liebevoll „ Mütterchen“ genannt und ihren eigenen Weg der Kampf gegen ...

Die Geschichte von Lea Streisand gefiel mir sehr gut. Ein sehr gelungenes Debüt und Autobiografie über das Leben ihrer Großmutter , liebevoll „ Mütterchen“ genannt und ihren eigenen Weg der Kampf gegen den Krebs.
Sehr schön fand ich die Ein- und Rückblickblicke über ihre Großmutter, von Kindheit an bis ins hohe Alter und dem Tod.
Mütterchen war zu ihren Lebzeiten eine sehr gute Starschauspielerin, sie war es mit Leib und Seele.
Diese Frau hat mich Fasziniert, sie war eine sehr Willensstarke Frau, eine Kämpferin die sich nicht unterkriegen lies, nicht mal von den Nazis. Eine Frau die man einfach Liebgewinnen musste, ein Frau mit einem großen Herzen, einem Stehaufmännchen. Die ihren Mann einen Halbjuden aus einem Arbeitslager rettete und versteckte. Die Zeit nährend des Krieges, und die Zeit danach, der Mauerfall, alles ist so bildhaft beschrieben, man hatte das Gefühl mitten in der Geschichte zu sein.
Mütterchen führte ein Facettenreiches Leben, bunt und Ereignisreich , mit Höhen und tiefen. Man könnte es mit einem Kaleidoskop vergleichen. Sie erinnert mich ein wenig an meine eigene Oma, auch sie war eine Kämpferin und eine Frau mit einem großen Herzen. Ich kann sehr gut verstehen, das Lea mit jeder Faser ihres Herzens an Mütterchen hing, beides haben eines Gemeinsam, sie sind Kämpferinnen.
Als Lea , Mütterchens Koffer beim Räumen derer Wohnung in die Hände fällt, und sie an Krebs, erkrankt und die schreckliche Diagnose Krebs erfährt , ist es dieser Koffer und deren Inhalt mit der Lebensgeschichte , Erinnerungen und Aufzeichnungen , er wird zum Rettungsanker für sie. Beim durchstöbern und sichten erinnert Lea sich daran, das sie Mütterchen versprochen hatte ihre Geschichte aufzuschreiben . Dieser Inhalt gab ihr Kraft, Mut und Hoffnung. Ich bewunderte Lea immer wieder über ihren Mut und die Kraft die sie aufbrachte sich ihrem Feind zustellen und ihm den Kampf anzusagen. Oft standen mir die Tränen in den Augen, wenn Lea sich all den Therapien unterziehen musste. Sie kämpfte ganz nach dem Motto von Mütterchen „ Das ist kein Grund zum Heulen“ . Sehr markant waren die Sätze des Arztes ,“ Wir wissen jetzt wie das Biest mit Vornamen heißt, Morbus Hodking. Herzlichen Glückwunsch, sie bekommen den Porsche unter den Krebserkrankungen. Sehr bewundert habe ich Paul ihren Freund, der ihr halt und Kraft gab, ein Fels in der Brandung, der mit ihr durch Dick und dünn ging, das nenne ich echte und wahre Liebe.

Fazit: Beim Lesen hatte ich Mütterchen sehr liebgewonnen, ich fand sie so herzerfrischend, ehrlich und gerade heraus, eine Frau mit einem großen Herzen.
Lea bewunderte ich für ihren Mut und ihre Kraft, ihre Krankheit zu Akzeptieren und ihr den Kampf anzusagen, sie nicht unterkriegen zulassen. Beim niederschreiben ihrer Geschichte nicht auf die Mitleidsdrüse zu drücken. Aber doch ihre Gefühle Preiszugeben und uns tiefe Einblicke in ihr Leben, der Krankheit und der Lebensgeschichte ihrer Großmutter gewährte.

Dieses Rezi stammt von Arietta ( Schneerose)

Veröffentlicht am 24.11.2016

Eine toll erzählte, authentische Geschichte. Großartig.

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Ein toll geschriebener Roman a lá Geschichten aus dem Leben. Man taucht voll in die Welt von Lea und ihrer Großmutter ein, lacht und weint zusammen mit den starken Frauen. Schöne, erfüllte Lesestunden.
Es ...

Ein toll geschriebener Roman a lá Geschichten aus dem Leben. Man taucht voll in die Welt von Lea und ihrer Großmutter ein, lacht und weint zusammen mit den starken Frauen. Schöne, erfüllte Lesestunden.
Es gibt zwei Zeitebenen. In der heutigen Zeit kämpft Lea mit ihrer Krebserkrankung. Sie macht alles mit, volles Programm: Chemotherapie, unzählige Blut- und Knochenmarkentnahmen, Krankenhausaufenthalte, etc. Um sich von ihren Leiden abzulenken, schwelgt sie in Erinnerungen an ihre geliebte Oma. Lea hat einen Koffer voller Briefe und Tagebücher ihrer Großmutter, die sie nun nach und nach liest, und das Leben von Mütterchen, so Oma stets genannt, rekonstruiert. Leas Oma ist eine bemerkenswerte Frau, die man gerne kennenlernen sollte. Sie war Schauspielerin durch und durch. Theater und Bühne waren ihre Berufung, die sie bis ins hohe Alter aktiv ausgeübt hat.
Im Rahmen der Nacherzählung von Mütterchens Leben kommen einige geschichtspolitische Momente ans Licht, z.B. 1945 als Leas Oma ihren damaligen zukünftigen Mann, einen Halbjüden, aus dem Arbeitslager gerettet hatte, hier verweilt Lea recht lange, die damaligen Geschehnisse werden bildhaft vor Augen der Leser ausgebreitet, oder auch wie der Bau der Mauer im Jahr 1961 die Familie und Freunde auseinandergerissen hat, uvm. Zwei Weltkriege, vier Staatsformen hat diese Frau überlebt.
Es wird also zwischen damals und heute hin und hergesprungen. Lea denkt heute über sich selbst nach, vergleicht sich mit ihrer Oma, zieht Parallelen, kommt zu eigenen Schlüssen, was es bedeutet, am Leben zu sein. Man sieht, dass Lea eine sehr starke junge Frau und ihrer Oma in jeder Hinsicht würdig ist. Lea denkt auch über die Ursachen ihrer Erkrankung nach, was Krebs eigentlich ist und was er in der heutigen Gesellschaft bewirkt und bedeutet.
Solche Themen wie Familie, Familienzusammenhalt, Treue in einer Beziehung, Liebe, Beruf und Berufung, wahre Freunde und Freundschaft, das Leben und der Tod sind in den Erzählteppich gekonnt wie bildhaft einflochten worden.
Leichtfüßig, mit einer guten Portion (Selbst)-Ironie ist der Roman insg. geschrieben. Manchmal ist der Stoff anstrengend, da recht viele Schilderungen von Krebs und enspr. Zuständen nach Chemotherapie, Krankenhausaufenthaltsrealien, usw.
Trotzdem kommt die Geschichte sehr hell und sehr lebensbejahend rüber, hat eine optimistische Aussage.
Es gibt einige tiefgründige Überlegungen, schöne Sätze, die jedes Zitatenheft schmücken können. Hier einige Beispiele:
„Wo ist der Anfang bei einem runden Ding? Ein Leben verläuft ja nicht linear. Es ist keine Zwirnsrolle, die man abspult von vorn nach hinten, und das war’s dann. Das Leben gleicht eher einer Kartoffel, die wächst und größer wird und Beulen bekommt, die irgendwie unförmig ist und dreckig. Wenn man Kartoffeln durchschneidet und in die Erde legt, wachsen neue nach. Und wenn man eine Kartoffel ausgräbt und gründlich abwäscht, dann schimmert sie golden.“ S. 11.
„Auf der Bühne lernt man, Menschen zu lesen. Man lernt, ihre Gesten, ihre Mimik, ihre Haltung zu lesen. Jede Bewegung erzählt etwas über dich. Die Art, wie du dich hinsetzt, wie du isst, wie du deinen Kaffee trinkst, die Art, wie du dich kleidest, wie du küsst und wie du lachst. Sie erzählt auch, wo du herkommst, wo du hinwillst, in welchem Milieu du aufgewachsen bist, was dir in deinem Leben passiert ist. Und was du dir wünschst.“ S. 216.
Das Coverbild ist sehr gelungen und passt prima zum Inhalt. Die Frau könnte Leas Oma in jungen Jahren sein.
Fazit: Absolut lesenswert. Wer sich fürs Thema Krebsbewältigung interessiert, ist hier goldrichtig. Aber auch diejenigen, die toll erzählte, authentische Geschichten aus dem Leben mögen, finden bestimmt Gefallen an diesem eigenartigen Familienroman. Fünf wohl verdiente Sterne und eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 20.11.2016

Die Liebe zum Leben

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"Im Sommer wieder Fahrrad" ist eine wunderbare Geschichte zweier Frauen, die in der größten existenziellen Not, der Todesangst, miteinander verwoben sind. Während Lea um ihr Leben bangt und sich durch ...

"Im Sommer wieder Fahrrad" ist eine wunderbare Geschichte zweier Frauen, die in der größten existenziellen Not, der Todesangst, miteinander verwoben sind. Während Lea um ihr Leben bangt und sich durch die belastenden Phasen der Krankheit Krebs und der Chemotherapie kämpft, nähert sie sich dem bewegenden Leben ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter. Beide Frauen bestechen durch Ehrlichkeit, einer bodenständigen Robustheit und sehr viel Herz. Sicher kommen auch ungeschönte Wahrheiten ans Licht, aber das ist es wohl, was so eine existenzielle Krise mitsichbringt. Ich möchte dieses Buch unbedingt empfehlen. Es reißt mit durch Herzenswärme, Ehrlichkeit und einen wunderbaren, ja humorvollen Schreibstil. Trotz des schweren Themas, dass auch detailiert seinen Platz findet, ist die Lektüre nie hoffnungslos oder depressiv. Zwei Frauen und zwei Schicksale, die man kennenlernen sollte!

Veröffentlicht am 19.11.2016

Unheimlich intensiv

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„Im Sommer wieder Fahrrad“ bin ich angegangen, ohne eine so tiefgründige und berühende, offensichtlich autobiographische, Geschichte zu erwarten. Die Leseprobe hatte mich überzeugt und getrieben war ich ...

„Im Sommer wieder Fahrrad“ bin ich angegangen, ohne eine so tiefgründige und berühende, offensichtlich autobiographische, Geschichte zu erwarten. Die Leseprobe hatte mich überzeugt und getrieben war ich beim Wunsch nach diesem Buch vor allem durch das offensichtlich enge Verhältnis der Protagonistin zu ihrer Großmutter, denn auch ich wurde von meinen Großeltern immer sehr eng begleitet.
Das Buch erzählt von zwei Zeit- und Handlungsebenen, die natürlich miteinander verknüpft sind. Zum einen geht es um „Mütterchen“, Leas Großmutter, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit als Schauspielerin und Regieassistentin die Bühnenluft liebte und den Schwierigkeiten des Lebens mit patenter und tatkräftiger Art entgegentrat. Mütterchen ist ganz anders als die typische Großmutter, aber einfach wunderbar ehrlich und geradeheraus. Vielleicht war ich nicht die Einzige, die durch die verschiedenen Namensgebungen teilweise verwirrt wurde, daher hier eine Zusammenfassung: Mütterchen heißt eigentlich Hildegard, hat aber den Künstlernamen Ellis. Ihre Tochter Renate (Leas Tante) wird „Knopsi“ genannt und Leas Mutter „Krümel“. Wenn man sich das einmal angewöhnt hat, liest sich die Geschichte einfach wunderbar familiär.
Der zweite Handlungsstrang ist für mich extrem intensiv gewesen. Eigentlich vermeide ich aus persönlichen Gründen, Bücher über Krebserkrankungen zu lesen, allerdings ist dieses Thema in diesem Buch ein sehr großer Teil. Lea erkrankt zu Beginn an einem Tumor und muss sich nicht nur der Bestrahlung, sondern auch einer Chemotherapie stellen. Ihre Erlebnisse sind ungeschönt, schrecklich und intensiv dargestellt, was mich sehr berührt hat und irgendwie auch gutgetan hat. Sie spricht so offen über die Schere zwischen der eigenen Emotionalität und Angst und den Ängsten des Umfeldes, mit denen man auch noch konfrontiert wird, dass ich mich 100% in die Geschichte einfühlen konnte und das Buch mit unheimlicher Spannung gelesen habe.
Ein klarer und kurzweiliger Erzählstil, der sehr persönlich ist und den Leser wirklich fesselt. Für mich ein Highlight!

Veröffentlicht am 18.11.2016

Sehr schöner und berührender Roman über zwei starke Frauen

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Lea Streisand will die Geschichte ihrer Großmutter, die Mütterchen genannt wird, aufschreiben. Doch dann kommt ihr der Krebs dazwischen. Lea ist Anfang 30 und glücklich mit ihrem Freund Paul, als sie völlig ...

Lea Streisand will die Geschichte ihrer Großmutter, die Mütterchen genannt wird, aufschreiben. Doch dann kommt ihr der Krebs dazwischen. Lea ist Anfang 30 und glücklich mit ihrem Freund Paul, als sie völlig unerwartet erfährt, dass sie Krebs hat. Es beginnt ein harter Kampf. Um nicht völlig verrückt zu werden beschäftigt sich Lea mit der Geschichte ihrer Großmutter: Hildegard Elisabeth Luise Lücke, geboren 1912. Sie war Schauspielerin am Theater und später spielte sich auch in Filmen mit, ihr Künstlername war Ellis Heiden. Sie hat in ihrem langen Leben einiges erlebt - zwei Weltkriege, die DDR, sie hat ihren Mann Joachim Streisand, einen Halbjuden, bei der Flucht aus einem Lager geholfen. Mit 92 muss Hildegard ins Pflegeheim. Ihre beiden Töchter und ihre Enkeltochter Lea misten aus und es kommen einige Schätze ans Tageslicht. Zum Beispiel ein Koffer mit alten Briefen und Fotoalben. Lea stürzt sich in die Vergangenheit.

Mir hat dieser autobiografische Roman sehr gut gefallen! Seit langem hat mich kein Buch mehr so berührt. Er ist sehr realistisch und bildlich geschrieben. Lea will eigentlich die Geschichte ihrer Großmutter aufschreiben, doch dann wird es auch ihre Geschichte, die sie schreibt. Ein wirklich sehr ergreifender Roman. Der Leser fühlt mit Lea mit und gönnt ihr, dass sie wieder gesund wird und wieder Fahrrad fahren kann. Man hofft, dass der Arzt recht behält, als er sagt: im Sommer wieder Fahrrad! Durch Leas Erzählungen über Mütterchen lässt sich der Leser in die Vergangenheit entführen und lebt mit ihr mit. Die Geschichten von Lea und Ellis nehmen im Buch ungefähr die gleiche Menge ein. Es wird immer abwechselnd, etwas zu Mütterchen Geschichte und dann wieder zu Leas Kampf gegen den Krebs erzählt. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, in die Zeit als Lea noch ein Kind war und Mütterchen über ihr Leben ausgefragt hat. Dieser Roman ist wirklich sehr berührend und ergreifend und ich kann ihn wärmsten Herzens weiterempfehlen. Ich habe ihn in einem Rutsch durchgelesen.