Freud und Leid auf Kuba
Das sommerliche Cover passt zum Setting Kubas, das mir das erste Mal in einem Roman begegnet ist. Allein durch seine Geschichte und die damit bis heute anhaltenden Besonderheiten ist es interessant zu ...
Das sommerliche Cover passt zum Setting Kubas, das mir das erste Mal in einem Roman begegnet ist. Allein durch seine Geschichte und die damit bis heute anhaltenden Besonderheiten ist es interessant zu lesen. Gerade auch, weil die Autorin detailliert beschreibt und so Bilder der Insel und Personen entstehen lässt, aber auch den historischen Aspekt weder außer Acht lässt noch beschönigt.
Dieser ist insbesondere für den zweiten Erzählstrang von Bedeutung. Die Rahmenhandlung, in der Lisandra in der Gegenwart noch am Sterbebett ein Familiengeheimnis von ihrer Großmutter erfährt, führt sie nämlich auf Zeitreise in die Vergangenheit.
Durch Omas Tagebücher erleben sie und auch der Leser deren tragische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Revolution.
Lisandras eigene Geschichte mit der Bekanntschaft Andys gerät da fast zur Nebensache während der Spurensuche.
So hat mich auch die Geschichte ihrer Großmutter mehr gefesselt und berührt als ihre eigene. Vermutlich, weil deren Handlung mehr Raum einnimmt und detaillierter ausgearbeitet ist, aber auch, weil mir die Charaktere dieser Zeit einfach ein Stück sympatischer waren. Dennoch sind alle Personen lebensnah angelegt und lassen sich in ihren Handlungen und Gedanken nachvollziehen. Leider finden nicht alle davon bis zum Schluss Würdigung und einen entsprechenden Abschluss.
Durch die anschaulich geschriebenen Schilderungen lässt sich dieses Werk sehr flüssig lesen. Da scheint viel Recherche vorangegangen zu sein. Ohnehin fliegen die Seiten nur dahin, da das Buch auf seine ganz eigene Weise spannend ist. Kein ganz klassischer Liebesroman, aber die Lesestunden wert.