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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2019

Ein Buch über das Leben, die Liebe und die Freundschaft

Es wird Zeit
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„Es wird Zeit“ heißt der neue Roman von Ildikó von Kürthy und der Titel ist Programm.
Judith steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, die Kinder sind aus dem Haus und ihre Mutter ist gerade verstorben.
Plötzlich ...

„Es wird Zeit“ heißt der neue Roman von Ildikó von Kürthy und der Titel ist Programm.
Judith steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, die Kinder sind aus dem Haus und ihre Mutter ist gerade verstorben.
Plötzlich merkt Judith, dass mehr Zeit hinter ihr liegt als vor ihr und sie fängt an über ihr Leben nachzudenken.
Will sie wirklich weiterhin jeden Morgen neben ihrem Mann aufwachen? Will sie weiterhin in Wedel, einem Hamburger Vorort leben? Will sie weiterhin die brave Zahnarztgattin sein. Wenn nicht muss sie jetzt etwas ändern.
Es wird Zeit!
Judith trifft durch Zufall Anne wieder. Sie waren einmal beste Freundinnen und hatten sich seit 20 Jahren aus den Augen verloren.
Jetzt ist Anne Krank, sie hat Krebs und die Chancen stehen schlecht.
Judith möchte die Zeit die Anne noch bleibt mit ihr genießen. Sie begleitet sie zu ihren Untersuchungen die gar nicht so schlecht ausfallen. Gegen alle Statistiken scheint Anne auf einem guten Weg zu sein. Judith macht Anne Mut zu Hoffen und sich über Kleinigkeiten zu freuen.
Die Freundinnen haben so viele Jahre verschenkt jetzt wollen sie die Zeit die ihnen noch bleibt nutzen.
Es wird Zeit!
Das Buch ist in einem unkomplizierten und lockeren Schreibstil geschrieben und hat sich schnell lesen lassen. Es steckt voller Lebensweisheiten, die natürlich etwas überspitz und mit viel Humor vorgetragen werden.
Es ist schön mit Zeichnungen von Peter Pichler gestaltet.
Das Buch veranlasst den Leser über das Leben nachzudenken und ob es weiter in den gleichen Bahnen verlaufen soll wie bisher.
Wenn nicht sollte man den Mut aufbringen etwas zu ändern.
Es wird Zeit!

Veröffentlicht am 24.09.2019

Spannendes Debüt

Das Weinen der Kinder
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Mit „Das Weinen der Kinder“ hat der Autor Arne M. Boehler ein spannendes Erstlingswerk hingelegt.
Der Thriller ist im Künstlermilieu angesiedelt und gibt Einblick in die Welt der Malerei.
Anke Neuhaus, ...

Mit „Das Weinen der Kinder“ hat der Autor Arne M. Boehler ein spannendes Erstlingswerk hingelegt.
Der Thriller ist im Künstlermilieu angesiedelt und gibt Einblick in die Welt der Malerei.
Anke Neuhaus, Kunstexpertin und alleinerziehende Mutter zweier Kinder soll in einem kleinen Ort in Bayern den Umbau eines Schlosses in eine Galerie beschleunigen. Ihre Vorgängerin Yvonne von Laatz ist offensichtlich einem Raubmord zum Opfer gefallen. Kurz vor ihrem Tod hat sie noch mit Anke telefoniert.
Von dem bekannten Maler Niels Sörensen wird Anke eine Bildreihe mit dem Titel „Das Weinen der Kinder“ angeboten. Die Bilder sind von unschätzbarem Wert und wecken bei einer Ausstellung viel Interesse. Doch hat Niels Sörensen die Bilder wirklich gemalt?
Nach der Ausstellung ist Ankes Leben nicht mehr das was es war.
Sie wird zur Verdächtigen und zum Opfer in einer Person.
Zwischendurch erzählt ein Junge von seiner Kindheit, dem Hass auf seine Stiefmutter und die Liebe zur Malerei. Wer ist der Junge und hat er vielleicht die Bilder gemalt? Wer sind die Kinder auf den Bildern und was ist mit ihnen passiert?
Die Charaktere in diesem Buch sind außergewöhnlich, jeder gibt einem Rätsel auf.
Der Schreibstil des Autors ist klar und leicht verständlich so, dass sich das Buch gut lesen lässt.
Arne M. Boehler schafft es die Spannung bis zum Ende aufrecht zu halten.
Ich würde mich über mehr spannende Unterhaltung aus der Feder von Arne M. Boehler freuen.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Spritzig-leichte Sommerlektüre

Ein Sommer wie Limoneneis
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Marco steht an einem Wendepunkt in seinem Leben.
Er soll Partner in der Anwaltskanzlei werden. Dass bedeutet noch mehr Arbeit, er hat eh schon keine Freizeit mehr. Seine Frau hat ihn kurzerhand mit den ...

Marco steht an einem Wendepunkt in seinem Leben.
Er soll Partner in der Anwaltskanzlei werden. Dass bedeutet noch mehr Arbeit, er hat eh schon keine Freizeit mehr. Seine Frau hat ihn kurzerhand mit den Kindern alleine gelassen und ist mit Freundinnen für 14 Tage nach Mallorca gereist. Sie fühlt sich vernachlässigt, braucht eine Auszeit und will die Scheidung.
Was nun, wie soll Marco Arbeit und Kinder unter einen Hut bringen. Dazu kommt noch das ziehen in der Herzgegend und Geräusche im Ohr. Nach einem Zusammenbruch geht er zum Arzt. Diagnose Burnout!
Marco schaut, dass die Kinder versorgt sind und reist zu seinem Vater auf die Zitronenplantage an die Amalfiküste. Die Kinder sollen zum Ferienbeginn in einer Woche nachkommen.
Doch dort stößt er auch auf Probleme. Der Vater liegt mit einem gebrochenen Bein im Bett, die Zitronen müssen geerntet werden und es gibt kein Internet damit er trotz Krankschreibung seine Arbeit fürs Büro erledigen kann.
Und dann steht er auf einmal Lisabetta gegenüber, sie ist die Liebe seiner Jugend.
Mit ihrem Roman „Ein Sommer wie Limonen-Eis“ bringt Marie Matisek den Sommer und die italienische Lebenskultur ins Herz ihrer Leser.
Der Roman ist spritzig und leicht, die geeignete Sommerlektüre.
Die Beschreibung der schönen Landschaft an der Amalfiküste ist so visuell, ich dachte manchmal ich kann das Meer riechen.
Auch das italienische Lebensgefühl kommt hier gut zum Vorschein. Kaum ist Marco bei seinem Vater lassen trotz der Probleme die sich dort ergeben die Schmerzen in der Herzgegend nach. Auch die Geräusche im Ohr werden weniger und nach dem Essen tut der Magen gar nicht weh. Man erlebt, wie Marco sich Stück für Stück mehr entspannt.
Als die Kinder kamen hat Marco sich Zeit für sie genommen. Er hat mit ihnen Ausflüge unternommen wie schon lange nicht mehr. Auch sein Vater der eher mürrisch war ist durch die Kinder aufgeblüht.
Ich fand es schön zu lesen wie die Familie vereint und zufrieden war.
Man liest hier wie wichtig es sein kann sich auch mal eine Auszeit, Zeit mit seinen Lieben zu gönnen. Es kann so schnell vorbei sein. Auch das Lebensmotto von Raffaelle, dem Vater von Marco gefällt mir. „Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt“
„Ein Sommer wie Limonen-Eis“ ist die ideale Urlaubslektüre und eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Nette Urlaubslektüre

Der Himmel über Havanna
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Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Kubanerin Lisandra.
Ihre Großmutter erzählt im Sterbebett, dass es ein Geheimnis gibt, dass ihr Mann Salvador der früher an der Seite von Fidel Castro und Che ...

Im Mittelpunkt des Romans steht die junge Kubanerin Lisandra.
Ihre Großmutter erzählt im Sterbebett, dass es ein Geheimnis gibt, dass ihr Mann Salvador der früher an der Seite von Fidel Castro und Che gekämpft hat nicht der Vater ihrer Tochter, also Lisandras Mutter ist.
Das Geheimnis lässt Lisandra nicht mehr los und als sie ein Tagebuch ihrer Großmutter findet aus dem hervorgeht, dass sie ein Verhältnis mit einem Amerikaner gehabt hat begibt Lisandra sich auf Spurensuche. An ihrer Seite der Deutsch-Kubaner Andy in den sich Lisandra verliebt hat.
In diesem Buch gibt es 2 Handlungsstränge. Einmal die Gegenwart mit Lisandra, sie gefällt mir gut, sie ist eine junge Frau mit festen Vorstellungen. Die Frauen auf Kuba werden eher leichtlebig, gerne auf ein Abenteuer aus beschrieben. Nicht so Lisandra, sie verliebt sich zwar in Andy, hat aber Angst vor einer Beziehung da er ja nur als Tourist im Land ist.
Es gibt auch einiges an Informationen über das Land. So habe ich nicht gewusst, dass man, wenn man eine Pension betreibt eine Lizenz braucht um ausländische Gäste zu beherbergen. Auch wenn man Personen im Auto mitnimmt braucht es bei ausländischen Personen eine Lizenz.
Der 2. Handlungsstrang führt den Leser ins Jahr 1958 zu Madelin, der Großmutter Lisandras.
Ihr Mann kämpft in den Bergen mit Fidel und Che. Eines Tages lernt sie den Amerikaner Robert kennen und verliebt sich in ihr. Sie lernt ein anderes Leben kennen als sie gewohnt ist. Statt Armut schöne Kleider und Restaurantbesuche.
Auch hier enthält das Buch viele Informationen über Kuba und der Revolution.
Sabine Strick hat einen sehr flüssigen und unkomplizierten Schreibstil. Auch kann sie Bilder im Kopf des Lesers entstehen lassen.
„Der Himmel über Havanna“ ist die beste Lektüre für schöne Sommertage oder im Urlaub wenn man den Alltag vergessen will.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Der anspruchsvolle Schreibstil gefällt mir

Die Lichtsammlerin
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In ihrem Roman „Die Lichtsammlerin“ erzählt Beatrix Kramlovsky von 3 Frauen aus 3 Generationen.
Die Großmutter Rosa, die von den Nachbarn immer die Lichtsammlerin genannt wurde. Um sie ranken sich viele ...

In ihrem Roman „Die Lichtsammlerin“ erzählt Beatrix Kramlovsky von 3 Frauen aus 3 Generationen.
Die Großmutter Rosa, die von den Nachbarn immer die Lichtsammlerin genannt wurde. Um sie ranken sich viele Geheimnisse.
Erika, die nach den vielen Toden im 2. Weltkrieg mit ihrem Mann nach Australien ausgewandert ist aber ihre Heimat Österreich nie vergessen konnte.
Nach dem Tod ihres Mannes ist sie wieder zurück in ihre Heimat gereist. Auch ihre Tochter Mary und ihre Enkel konnten sie nicht in Australien, wo sie sich nie zu Hause gefühlt hat halten.
Mary ist in Australien geboren, es ist ihre Heimat. Nie würde sie woanders leben wollen.
Sie konnte nicht verstehen, dass ihre Mutter alleine zurück nach Österreich gegangen ist.
Jetzt leidet die Mutter an Demenz und Mary reist nach Österreich um für die Unterbringung zu sorgen. Hier kommt sie ihrer Mutter näher und erfährt die Geheimnisse ihrer Großmutter und den Grund für die Auswanderung nach Österreich.
Der Schreibstil von Beatrix Kramlovsky ist recht anspruchsvoll, ich hatte einen Moment gebraucht um mich einzulesen. Nachdem das geschehen ist konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.
„Die Lichtsammlerin“ ist kein Buch, dass man mal schnell zwischendurch lesen kann. Es fordert die ganze Aufmerksamkeit und die sollte man dem Buch auch widmen.
Die Autorin hält sich nicht mit langem Gerede auf, nein, sie schneidet oft Situationen nur kurz an und man sollte schon jeden Satz erfassen.
Es ist ein Buch das zum Nachdenken anregt, zum Nachdenken über das Leben und das was man Heimat nennt.
So ist ja Erika in Österreich geboren und mit ihrem Mann nach Australien ausgewandert, hat viele Jahre in Australien gelebt, eigentlich länger als in Österreich. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie aber nichts mehr in Australien gehalten den ihre Heimat ist und bleibt Österreich. Ihre Tochter Mary hingegen ist in Australien geboren und kennt Österreich nicht. Für sie ist es ein kleines Land am anderen Ende der Welt.
Auch habe ich beim Lesen einige interessante Dinge entdeckt. Zum Beispiel war mir nicht bewusst, dass Österreich nach dem 2. Weltkrieg auch in 4 Zonen aufgeteilt war. Oder auch die Erwähnung der Blüten des Eukalyptusbaums hat mich im Internet nachsehen lassen. War mir doch gar nicht bewusst, dass dieser Baum blüht.
Das Buch „Die Lichtsammlerin“ war ein intensives Leseerlebnis und das Lesen hat großen Spaß gemacht.
Beatrix Kramlovsky ist eine Autorin von der ich gerne mehr lesen würde.