"Schwesterherz" ist der erste Teil eines Thrillers aus zwei Teilen von Kristina Ohlsson.
Der Staatsanwalt Martin Benner bekommt Besuch und erhält von diesem einen seltsamen Auftrag. Er soll beweisen, dass ...
"Schwesterherz" ist der erste Teil eines Thrillers aus zwei Teilen von Kristina Ohlsson.
Der Staatsanwalt Martin Benner bekommt Besuch und erhält von diesem einen seltsamen Auftrag. Er soll beweisen, dass die Tote und geständige Sara Tell nicht die Serienmörderin war, für die sie gehalten wurde. Erst wollte Benner sich dieser Thematik nicht annehmen, aber plötzlich steckte er tiefer im Geschehen als er vorher ahnen konnte. Und nun gibt es keinen Weg zurück, denn es geht nicht mehr nur um Sara Tell, sondern auch um das Leben von ihm und seinen Liebsten.
Wer damit rechnet, nach über 11 Stunden des Hörens alles über den Fall zu wissen wird leider enttäuscht. Auch wenn der Auftrag an sich sehr spannend ist, so entwickelt sich die Geschichte als sehr langatmig. Immer wenn man denkt, einen großen Schritt getan zu haben, wird wieder alles über den Haufen geschmissen und man wird mit neuen Verwirrungen konfrontiert. Auch ist für einen Thriller sehr wenig Trill enthalten, sodass Anhänger des Genres sich doch wundern müssen.
Der Charakter von Benner ist sehr ambivalent und authentisch. Nicht immer perfekt, aber wer kann das schon sein? Seine Beziehung zu Lucy gestaltet sich als schwierig. Weder er noch sie können sich so recht entscheiden, wo sie nun stehen möchten. Für seine Adoptivtochter tut er aber was nur möglich ist. Klar wäre es schön, wenn sie mehr Zeit miteinander verbringen könnten, aber sowas ist ja nicht immer möglich wenn jemand alleinerziehend ist. Er tut dennoch alles dafür, dass sie ein stabiles und gutes Umfeld hat und lässt alles stehen und liegen, wenn sie ihn braucht.
Ein Buch, dass polarisiert!
Die ungleichen Schwestern Anna und Orlanda haben früh die Elten verliefen. Nun sind sie in der Zeit der Weimararer Republik auf sich allein gestellt. Anna arbeitet als Krankenschwester und hat ihre jüngere ...
Die ungleichen Schwestern Anna und Orlanda haben früh die Elten verliefen. Nun sind sie in der Zeit der Weimararer Republik auf sich allein gestellt. Anna arbeitet als Krankenschwester und hat ihre jüngere Schwester bi sich aufgenommen. Orlanda hingegen brennt für die Musik und lebt unbeschwert in den Tag hinein. Als Chormädchen an der Oper hat sie ein ganz anderes Leben als Anna. Doch die politischen Entwicklungen machen auch vor ihnen in Düsseldorf nicht halt. Ihre jüdischen Freundinnen sind immer mehr Repressalien ausgesetzt, Opernaufführungen werden gestört und im Krankenhaus landen immer mehr Opfer aus Straßenschlachten. Wie gehen die Schwestern und ihr Umfeld mit diesen Änderungen um?
Das Buch ist aus der Sicht der Schwestern geschrieben, weshalb Ereignisse an der Front und der Holocaust eher wenig Beachtung finden, was für mich persönlich schade ist. Die Erzählung wird immer wieder durch Briefe einer der Schwestern unterbrochen, welche sie 1942 an ihr ungeborenes Kind aus einer Haft heraus schreibt. Welche Schwester die Absenderin ist wird erst am Ende bekannt. Mitten im Text tauchen ab und an auch Perspektiven aus der Zukunft auf, was mich doch immer sehr irritiert hat, da es meinen Lesefluss gestört hat. Ansonsten lässt sich das Buch gut lesen und schneidet viele Themen der Zeit an.
„So tödlich nah“ von Jonas Moström ist der Auftakt einer Krimi-Serie über die Psychiaterin Nathalie Svensson.
In diesem ersten Fall ist das Opfer ihr sehr nah. Und dieser Mord erinnert sie auch an die ...
„So tödlich nah“ von Jonas Moström ist der Auftakt einer Krimi-Serie über die Psychiaterin Nathalie Svensson.
In diesem ersten Fall ist das Opfer ihr sehr nah. Und dieser Mord erinnert sie auch an die Art des Mordes an ihrem ehemaligen Freund. Sind diese Parallelen nur Zufall? Nathalie glaubt das nicht. Zwar ermittelt auch die Polizei, doch diese sind nach Nathalies Geschmack viel zu langsam. Also versucht sie selber, dem Mörder auf die Spur zu kommen und bringt sich dadurch unwiderruflich in Gefahr.
An sich finde ich die Geschichte gut, gar keine Frage. Doch mit der Protagonistin hatte ich doch ein paar Probleme. Ihr streben, ständig Männerbekanntschaften zu machen wirkt im Zusammenhang mit ihren anderen Aufgaben etwas unrealistisch. Was mir gefällt ist, dass im Laufe der Geschichte immer mehr über ihre Vergangenheit bekannt wird. Auch fehlt etwas die Spannung und der geschickte Schreibstil, um den Leser so richtig zu fesseln. Definitiv ist Nathalie in Gefahr, sie spürt es auch und der Leser weiß es. Doch das Gefühl springt nicht auch den Leser über.
An der Übersetzung missfällt mir auch, dass fremde Leute gesiezt werden. Da es ein Schwedischer Krimi ist, ist dieses eindeutig fehl am Platz.
Es wäre grandios, wenn alle Energieprobleme auf der Erde einfach gelöst werden könnten. Mit dem Mondstein 66095 wäre es möglich. Doch plötzlich ist er verschwunden.
Wissenschaftler werden in einem riesigen ...
Es wäre grandios, wenn alle Energieprobleme auf der Erde einfach gelöst werden könnten. Mit dem Mondstein 66095 wäre es möglich. Doch plötzlich ist er verschwunden.
Wissenschaftler werden in einem riesigen Höhlensystem immer weiter getrieben. Was hat dieser fanatische Wissenschaftler mit den anderen vor? Hat er auch den Mondstein? Egal was er vorhat, die Zeit wird knapp denn ein Unwetter droht die Höhle zu überschwemmen und alle in den Tod zu treiben. Und ist der Mondstein wirklich eine Art Mondstein oder wäre es besser, hier noch mehr zu forschen?
Leider war das Buch sehr vorhersehbar und deshalb nicht sehr spannend. Durch die Enge der Höhle wird ein zum Teil klaustrophobisches Gefühl transportiert. Vom Ansatz her ist das Buch nicht schlecht, aber leider hat mir noch etwas gefehlt, das mich restlos überzeugt hätte. Auch diverse Übertreibungen tragen nicht dazu bei, dass ich das Buch höher als drei Sterne einstufen könnte.
„Sie zu strafen und zu richten“ ist der 4 Teil einer Reihe um DI Sean Corrigan. Ich habe den Thriller ohne Vorkenntnisse in der Reihe gelesen, leider werden immer wieder Anspielungen und Verknüpfungen ...
„Sie zu strafen und zu richten“ ist der 4 Teil einer Reihe um DI Sean Corrigan. Ich habe den Thriller ohne Vorkenntnisse in der Reihe gelesen, leider werden immer wieder Anspielungen und Verknüpfungen zu den alten Fällen gezogen, so dass sich der unwissende Leser schon fragt, was denn da vorgefallen ist.
Das Cover ist genauso wie der 2. Und 3. Teil der Reihe gehalten, wodurch die Bücher auch eine optische Verbindung erhalten. Der erste Band weicht leicht noch leicht ab. Der Hintergrund wirkt von der Farbe her wie ein heller Stein, auch die Unebenheiten erinnern an einen solchen. Die Verfasserangabe variiert bei den 3 Büchern der Reihe farblich. Bei „Sie zu strafen und zu richten“ ist sie in orange gehalten, die Titelangabe ist bei allen drei Büchern in Anthrazit bis Schwarz abgedruckt. Alle Textangaben stehen in Majuskeln auf dem Buch. Lediglich die abgedruckte Genrebezeichnung wird „Rechtschreibkonform“ mit einer Majuskel begonnen und mit Minuskeln fortgesetzt. Den Rand des Covers bildet ein schwarzer Rahmen, der nach innen verwischt. Meines Erachtens passt dieser Stil sehr gut zu diesem Genre, da er bereits unruhig und „unglatt“ wirkt, so wie die Täter agieren und die Ermittlungen zumeist verlaufen.
Der Text ist flüssig zu lesen, allerdings sind einige Längen in der Spannung aufzufinden, die es einem dann schwerer machen, dranzubleiben. Manche Sätze sind sehr lang gehalten, sodass man sich beim Lesen konzentrieren muss. Auch wirkt die Handlung leider zum Teil sehr konstruiert. Ob diese Schwierigkeiten der Übersetzung geschuldet sind oder dem Stil von Delaney entsprechen, kann ich leider nicht beurteilen.
An manchen Stellen wurden Handlungsstränge angerissen, die sich spannend hätten entwickeln können und andere, die fehl am Platz wirkten. Aufgelöst wurden diese leider nicht. Dadurch waren so manche Zeilen leider komplett überflüssig und man fragt sich, weshalb hier überhaupt drauf eingegangen worden ist. Auch hierbei kann es sein, dass das durch Kenntnis der gesamten Reihe oder durch eventuell folgende Bände schlüssiger wird.
Die Charaktere sind manchmal etwas schwierig zu verstehen, was aber durchaus daran liegen kann, dass ich keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden hatte. Corrigan wirkt sehr ehrgeizig, was aber als Detective mit Sicherheit nicht verkehrt ist. Allerdings ist es wohl eher unvorteilhaft das Private zu vernachlässigen, denn ein Ausgleich ist gerade in diesem belastenden Beruf nötig. Er stellt sich hier nicht unbedingt als Sympathieträger dar.
Bei seinem Kollegen Donelley ist es sehr gelungen, dass die schottische Abstammung sich regelmäßig durch den Sprachgebrauch deutlich macht. Der Journalist Jackson wirkt ebenso ehrgeizig, genau wie der Assistant Commissioner Addis. Hier prallen diverse Persönlichkeiten mit ihren eigenen Interessen aufeinander, dass dies nicht auf Dauer gut geht ist nur natürlich. Ebenso muss man zwischenzeitlich doch sehr an Jacksons Verstand zweifeln, da seine Handlungen nicht gerade durchdacht sind.
Corrigan ist unter Druck: Ein Killer ist hinter Mitarbeitern der Finanzbranche her. Vor laufender Kamera straft er sie für die Finanzkrise, die viele Bürger persönlich betroffen hat. Die Bürger mussten als Kunden der Banken Verluste hinnehmen, während den Mitarbeitern dennoch große Boni ausgezahlt wurden. Für diese Ungerechtigkeiten lässt der Killer über die von ihm auserwählten richten. In der Jury sitzen alle Zuschauer, die den Stream verfolgen.
Als ob dieser Fall an sich nicht genug wäre, macht der Vorgesetzte Dampf. Die Finanzbranche leidet unter den Vorgehen, Angst bremst sie. Der Fall soll schnell gelöst werden. Ein Anliegen, dass auch aus der Politik an den Assistant Commissioner herangetragen wird. Um seinen DI zu kontrollieren schleust er daher eine Psychologin in das Team ein, welche die Teammitglieder auch bereits kennt. Man merkt, dass verschiedene Personen im Team noch eigene Probleme haben, die sie aus den Ermittlungen nicht vollständig heraushalten können. Sie sind auch „nur“ Menschen, Vergangenheit und das Umfeld können sie beeinflussen.
„Sie zu strafen und zu richten“ ist ein Thriller mit Stärken und Schwächen. Ohne die Vorbände zu kennen, können die Charaktere und Handlungen manchmal schwer nachvollziehbar sein. Dennoch ist der Fall an sich sehr gut ausgearbeitet und fesselnd. Es wird mit der öffentlichen Jury der kleine Voyeur in den Menschen angesprochen. Durch eben diesen Erzählstrang regt der Thriller aber auch sehr dazu an, selbst zu reflektieren und zu überlegen, wie man selbst handeln würde. Das Buch hat eindeutig Potential, war aber leider nicht völlig überzeugend. Auch ist es als Reihenteil nicht gut alleine zu lesen. Daher nur drei Sterne.