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Veröffentlicht am 15.10.2019

Berührend, emotional und fesselnd - Leseempfehlung!

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
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Die Engländerin Alice verliebt sich in Bennet, den Sohn eines reichen amerikanischen Minenbesitzers, heiratet ihn, folgt ihm in die USA und entflieht somit ihrem strengen, gläubigen Elternhaus.
Doch in ...

Die Engländerin Alice verliebt sich in Bennet, den Sohn eines reichen amerikanischen Minenbesitzers, heiratet ihn, folgt ihm in die USA und entflieht somit ihrem strengen, gläubigen Elternhaus.
Doch in den USA erwartet sie ein völlig anderes Leben als sie erwartet hatte, denn sie findet sich nicht in einer pulsierenden Großstadt wieder sondern in Baileyville, einem kleinen Ort in den Bergen Kentuckys.
Auch ihre Ehe läuft nicht so gut, wie sie sich erhofft hat und ihr strenger Schwiegervater tyrannisiert sie. Sie findet auch nur schwer Anschluss, da sie überall „die Engländerin“ ist und man sich über ihren Akzent lustig macht. Mit der Zeit wird sie sehr unglücklich.

Zitat: „Sie hatte, wie ihr zunehmend bewusst wurde, nur ein häusliches Gefängnis gegen ein anderes getauscht.“ (Seite 31)

Als das „WPA-Programm der Packhorse Library“ auch Baileyville erreicht, nutzt Alice die Chance und meldet sich, um bei dieser Satteltaschen-Bücherei mitzuarbeiten. Täglich reiten die Frauen mit schwer bepackten Pferden oder Maultieren in die Berge und versorgen die Bewohner abgelegener Orte mit Büchern und Zeitschriften.
In dieser Aufgabe geht Alice auf und fasst wieder neuen Mut.

Von dem Projekt dieser Satteltaschen-Bücherei hatte ich vor diesem Buch noch nie gehört. Aber diese Idee finde ich einfach grandios. Es gab dieses Projekt in den Jahren 1935 bis 1943 tatsächlich und es hatte zum Ziel, Bildung auch in die entlegensten Orte zu bringen, so dass z. b. auch Schulen in den Bergen Bücher erhalten konnten. Und ebenso wurden ältere und kranke Menschen mit Büchern und Zeitschriften versorgt. Jojo Moyes hat hierzu viel recherchiert, was man an den detailreichen Schilderung spürt.
Alice im Roman, die selbst gerne liest, nutzt die Chance dabei mitzuarbeiten, um ihrem tristen Ehealltag zu entfliehen und etwas Sinnvolles zu tun.
Dabei lernt sie die resolute alleinstehende Margery kennen, die ihr bald zur besten Freundin wird. Aber auch zu den anderen Frauen hat sie bald einen freundschaftlichen Kontakt. Die Frauen halten zusammen und stellen sich allen Herausforderungen ihres Jobs, auch wenn sie von den meisten Männern nur belächelt werden und diese die Bücherei bald als „Bedrohung“ empfinden, weil die Menschen sich weiterbilden und anfangen über Dinge nachzudenken und Kritik zu üben.
Für Alice ist es aber der Aufbruch in eine neue Zeit.

Diese Geschichte zeigt am Beispiel von Alice deutlich den Stand der Frauen in dieser Zeit. Sie durften das Haus in Ordnung halten und hübsches Beiwerk für den Ehemann sein, aber sonst traute man ihnen nicht viel zu.
Alices Geschichte hat mich sehr berührt, denn es ist für sie der Aufbruch in ein neues, anderes Leben. Sie entwickelt Selbstbewusstsein, verändert sich und wird selbständiger. Aber auch die anderen Frauen, die mit ihr arbeiten haben ihre Geschichten. Und alle zusammen arbeiten sie sehr hart, denn sie sind jeden Tag, bei jedem Wetter viele Stunden im Sattel und reiten in teilweise unwirtliche Gegenden.
Für sie alle ist diese Aufgabe mehr als eine Arbeit, die sie verrichten dürfen. Für sie bedeutet es Unabhängigkeit, Freiheit und in gewisser Weise auch ein Kampf für ihre Stellung und für die Bücher, die sie lieben.

Diese Geschichte ist eine Hommage an die Bücher und das Lesen und sie berührt noch viele weitere Themen. Denn da geht es auch um Rassismus, die Stellung der Frauen, Freundschaft und Zusammenhalt.
Sie zeigt auch das Leben der einfachen Landbevölkerung, der Arbeiter in den Minen und auch der reichen Minenbesitzer, die teilweise skrupellos agieren.
Aber es wird auch romantisch, denn es gibt nicht nur eine sondern eigentlich gleich zwei Liebesgeschichten, die nicht nur romantisch sondern auch sehr bewegend sind.
Jojo Moyes gelingt es ganz wunderbar, die vielfältigen Emotionen zu transportieren und konnte mich von Anfang an in den Bann der Geschichte ziehen. Es gibt sehr berührende aber auch traurige und humorvolle Momente. Durch die verschiedenen Geschichten um die fünf Frauen erhält die Handlung eine große Vielfältigkeit, die mich sehr gefesselt hat.
Die Charaktere sind interessant, facettenreich und toll gezeichnet, so dass ich sie alle als glaubwürdig empfand und mich ihnen nahe fühlte.
Die Beschreibungen des kleinen Ortes und der wilden Landschaft bis in die Berge war sehr bildhaft und man spürt, dass die Autorin zu Recherchen selbst vor Ort war.

Das Buch erzählt eine Geschichte, die ein bisschen dramatisch ist aber vor allem spannend und emotional.
Sie zeigt, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf und mit ein bisschen Mut immer einen Weg findet.
Begeistert haben mich der lebendige, packende Schreibstil, die Vielfältigkeit der Themen und der reale historische Hintergrund.
Ich hatte mit diesem Buch wunderschöne Lesestunden, denn Jojo Moyes ist eine großartige Erzählerin!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 12.10.2019

Eine berührende, emotionale Familiengeschichte mit weihnachtlicher Atmosphäre

Das Weihnachtslied
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Mia und Valerie sind Zwillinge und wurden im Alter von 12 Jahren voneinander getrennt. Valerie lebt mit ihrer Mutter, deren zweitem Mann und den Großeltern in New York. Sie arbeitet in der Firma des Stiefvaters ...

Mia und Valerie sind Zwillinge und wurden im Alter von 12 Jahren voneinander getrennt. Valerie lebt mit ihrer Mutter, deren zweitem Mann und den Großeltern in New York. Sie arbeitet in der Firma des Stiefvaters und führt ein geschäftiges Leben.
Mia lebt mit ihrem Vater am Chiemsee, ist Musik-Lehrerin mit Leib und Seele und leitet den Schulchor. Mit diesem bereitet sie gerade das Weihnachtskonzert vor. Mias Vater ist krank und wird tagsüber von der rührigen Alma betreut, die für Mia auch eine gute Freundin ist.
Als Mias Schulleiterin, mit der sie sich noch nie gut verstand, ihr den neuen Musiklehrer Daniel vor die Nase setzt und ihm die Leitung des Chors überträgt, kommt es zum Streit und Mia wird supendiert. Ihre Enttäuschung ist riesengroß.
Als dann auch noch plötzlich ihr Vater stirbt, muss Mia sich der Vergangenheit stellen und mit ihrer Zwillingsschwester Kontakt aufnehmen.
Werden die Schwestern wieder zueinander finden?

Die Autorin erzählt diese berührende Geschichte aus der Sicht von Mia und Valerie.
In immer wieder eingestreuten Rückblicken erfahren wir, wie und warum es vor vielen Jahren zu der Trennung kam und wie die damals noch jungen Mädchen darunter gelitten haben.
Aber auch der Vater der Zwillinge litt damals sehr, seine Frau und eine seiner Töchter zu verlieren.
Das war schon sehr ergreifend und das Handeln der Mutter war für mich nicht nachvollziehbar.
Vor diesem Hintergrund erleben wir nun, wie die Zwillinge sich nach so vielen Jahren erstmals wiedersehen und mit dem Verlust des Vaters umgehen müssen.
Die Annäherung der beiden geht nur schwer und langsam voran und es kommt auch immer wieder zum Streit.
Das mitzuerleben war eine Achterbahn der Gefühle, denn neben der problematischen Situation miteinander müssen sich beide Schwestern ja auch noch mit persönlichen Dingen auseinandersetzen. Mia leidet unter dem Verlust ihrer Arbeitsstelle, die ihr viel bedeutet hat und Valerie wird von ihrer Mutter unter Druck gesetzt und muss ihre Arbeit vernachlässigen.
Sebastian, der Nachbarssohn und Freund aus Kindertagen lebt wieder in seinem Elternhaus und versucht die Freundschaft wieder aufleben zu lassen und zwischen den beiden zu vermitteln.
Mias Schüler aus dem Schulchor stehen zu Mia und halten den Kontakt zu ihr, was Mia viel bedeutet.
All das erzählt Angelika Schwarzhuber in einem sehr lebendigen und emotionalen Schreibstil. Ich fühlte mich als stille Beobachterin mittendrin im Geschehen und habe gespannt die Entwicklung verfolgt.
Der Fund der geheimnisvollen Noten für ein Weihnachtslied verändert die Situation dann noch mal und das Lied spielt eine wichtige Rolle.

Da sich das Ganze in der Vorweihnachtszeit abspielt, gibt es auch immer wieder weihnachtliche Elemente, die eine schöne Stimmung verbreiten. So hätte ich gerne den liebevoll dekorierten Wintergarten im Haus der Schwestern gesehen und auch das Weihnachtskonzert des Chors hätte ich gerne miterlebt, denn die Schilderungen waren lebendig und detailreich.

Mia und Valerie haben mir als Protagonistinnen gut gefallen, denn sie sind authentisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Aber auch die weiteren Figuren wie Alma, Sebastian und Daniel sind liebevoll ausgearbeitet und passen gut in die Geschichte.
Natürlich gibt es auch unsympathische Charaktere wie z. B. die Mutter und die Großmutter der Zwillinge. Aber auch sie machen Entwicklungen durch.

Im Anhang zum Buch gibt es noch einige Rezepte zu Gerichten, die in der Geschichte vorkommen.
Zu dem Weihnachtslied, dem im Roman eine wichtige Rolle zukommt, haben Angelika Schwarzhuber und ihr Sohn Elias den Text geschrieben und ein wunderschönes Weihnachtslied daraus gemacht. Näheres dazu gibt es auf der Homepage der Autorin.

„Das Weihnachtslied“ ist eine wunderschöne Geschichte über das Schicksal einer Familie, Musik, die im Leben viel bewirken kann und die Liebe. Verpackt in eine schöne weihnachtliche Atmosphäre hat die Geschichte der Zwillinge mein Herz berührt und viele Emotionen in mir ausgelöst.
In diesem Roman passt einfach alles zusammen und ich hatte fesselnde Lesestunden mit bester Unterhaltung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 08.10.2019

Hochspannender, temporeicher Thriller - Pageturner!

Wenn ich tot bin
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Als 9-jährige wurde Madelin McFarland vermutlich entführt und mittlerweile glaubt ihre Mutter Susan nicht mehr daran, dass sie noch lebt.
Madelins Vater starb an Krebs und Susan hat inzwischen wieder geheiratet ...

Als 9-jährige wurde Madelin McFarland vermutlich entführt und mittlerweile glaubt ihre Mutter Susan nicht mehr daran, dass sie noch lebt.
Madelins Vater starb an Krebs und Susan hat inzwischen wieder geheiratet und die kleine Harper adoptiert.
Da steht nach 10 Jahren plötzlich Madelin wieder vor der Tür. Sie wurde von einer Spaziergängerin in der Nähe gefunden, offenbar war ihr die Flucht gelungen. Susan ist überglücklich, dass ihre Tochter noch lebt und verständigt Tom Pine, den Ermittler der schottischen Polizei, der all die Jahre Kontakt zu ihr gehalten hat. Nachdem Tom und seine Kollegin Kate Fincher die junge Frau befragt haben, schicken sie eine Psychologin zur Betreuung. Susan verlässt kurz für einen Einkauf das Haus und bei ihrer Rückkehr ist Madelin erneut verschwunden, Susans Mann Stuart liegt niedergestochen und schwer verletzt in der Küche und die kleine Harper hat sich versteckt. Sie völlig verstört und spricht nicht mehr.
Was ist in Susans Abwesenheit geschehen?

Der Klappentext beginnt mit „Nichts ist, wie es scheint“ und das trifft es auf den Punkt.
Wir erleben die Story aus drei Perspektiven, Susan, Kates und Amys, die ihren Namen geändert hat und auf der Flucht ist. Amy gibt uns kleine Einblicke in die schrecklichen Dinge, die sie in ihrer Gefangenschaft mit ihrem Entführer Ben erlebt hat.
Amy flieht in die schottischen Highlands, wo sie völlig ausgehungert und erschöpft unerwartete Hilfe findet.
In Edinburgh versuchen Kate und Tom alles, um Madelin schnellstmöglich wiederzufinden.
Bei ihren Ermittlungen stoßen sie relativ schnell auf ein Ergebnis und finden heraus, wer Madelins Entführer war bzw. wieder ist.
Da fragte ich mich schon, was die Autorin in der restlichen Hälfte ihrer Geschichte noch erzählen will. Doch ich habe mich getäuscht. Ständig gibt es neue Wendungen und Überraschungen, die die Geschichte wieder in eine andere Richtung lenken. Es wird immer undurchsichtiger und die Spannung, die ohnehin dauernd hoch ist, steigert sich noch.

Das Setting der schottischen Highlands ist für diese Geschichte perfekt gewählt. Die Einsamkeit dort mit nur wenigen bewohnten Gegenden, den vielen Seen und der wilden unberührten Natur vermittelt genau die richtige geheimnisvolle Atmosphäre.
Zum Ende spendiert uns die Autorin noch einen Showdown und liefert eine Auflösung, dich mich sprachlos gemacht hat.

Kate Fincher hat mir als Ermittlerin sehr gut gefallen, denn sie ist Polizistin mit Leib und Seele und verbeißt sich regelrecht in diesen Fall. Sie ermittelt weiter, selbst als der Fall schon als abgeschlossen bezeichnet wurde und ist dabei einfühlsam gegenüber allen Beteiligten.
Es gibt auch kleine Einblicke in ihr Privatleben, so dass ich gerne weitere Fälle mit ihr und ihrer weiteren Entwicklung erleben würde.

Dieser Thriller hat mich von Anfang bis Ende gefangen genommen und begeistert. Karen Sander hat den Plot klug konstruiert und absolut fesselnd erzählt.
Diesen hochspannenden und temporeichen Thriller habe ich in wenigen Stunden regelrecht verschlungen und empfehle ihn als Pageturner gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 05.10.2019

Grandioser Thriller und packender Pageturner!

Der Keller
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Ausgangspunkt des Thrillers ist die im Klappentext erwähnte Geschichte um Hannah und Heiko.
Hannah fliegt trotz Flugangst und Schwangerschaft in die Toskana, weil ihr Vater sie so dringend darum bittet, ...

Ausgangspunkt des Thrillers ist die im Klappentext erwähnte Geschichte um Hannah und Heiko.
Hannah fliegt trotz Flugangst und Schwangerschaft in die Toskana, weil ihr Vater sie so dringend darum bittet, der depressiven und suizidgefährdeten Mutter beizustehen. Sie riskiert dafür sogar einen Streit mit ihrem Ehemann, der Hannah lieber bei sich in Berlin hätte.
Im Flugzeug lernt sie Daniel kennen, der sie aufgrund der späten Ankunftszeit zum Abendessen zu sich nach Hause einlädt, wo sie auch übernachten kann.
Daniels Frau Octavia heißt Hannah in ihrem Haus herzlich willkommen, aber Hannah wird ihre Eltern nie erreichen.
Nachdem Hannahs Familie sie als vermisst meldet, beginnt die Polizei mehr lustlos zu ermitteln. Es gibt Kompetenzgerangel zwischen der deutschen und der italienischen Polizei und längere Zeit passiert gar nichts.
In die Ermittlungen involviert ist auch Commissario Neri, den der Leser schon aus früheren Büchern der Autorin kennt.
Er und seine Familie sollen im weiteren Verlauf noch eine größere Rolle spielen.
Am Ende des ersten Teils erfährt man, was mit Hannah passiert ist und dann beginnt eine Geschichte, die mich stellenweise wirklich sprachlos gemacht hat.

Neben diesem ersten Teil gibt es in diesem Buch noch vier weitere Abschnitte.
Der zweite Abschnitt erzählt ausführlich von Daniel und Octavia. Wir erleben die Jugend und den Weg zum erwachsen werden sowie ihr späteres Kennenlernen.
In diesem Teil bietet sich eine gute Möglichkeit diese beiden Charaktere kennenzulernen und ihre Entwicklung zu verfolgen, die bemerkenswert ist.
Im dritten Teil erleben wir die junge, geschiedene deutsche Malerin Martina, die nach ihrer Scheidung in die Toskana gezogen war und sich dort ein Atelier eingerichtet hat.
Im vierten Teil geht es erneut um Daniel und Pia und im letzten Teil erleben wir Gianni, den Sohn von Commissario Neri und seine Verlobte Bernarda, die ihre Hochzeit vorbereiten. Natürlich sind auch Commissario Neri und seine Frau involviert und haben diesmal einen richtig großen Auftritt.

Wie bei den Thrillern von Sabine Thiesler gewöhnt, ist man direkt mitten im Geschehen und erlebt Taten und Ermittlungen hautnah mit.
Auch diesmal stehen die Ermittlungen nicht so ganz im Vordergrund sondern es geht eher um die Taten und die Motivation dazu.
Durch die verschiedenen Handlungsstränge werden viele Dinge erst langsam im Verlauf klar und es baut sich allmählich ein Bild menschlicher Abgründe auf, die schlimmer nicht sein können.
Ständig habe ich mich gefragt, was als nächstes passieren könnte und warum niemand etwas bemerkt.
Der Thriller ist diesmal etwas blutrünstiger als sonst, es geschehen so einige Morde aber insgesamt wird das alles niveauvoll geschildert.
Die Spannung baut sich langsam auf und steigert sich dann merklich, so dass sich das Buch zum Pageturner entwickelt hat. Gegen Ende konnte ich es gar nicht mehr weglegen und musste bis zum überraschenden Ende durchlesen.

Dieser Thriller hat mich mit seiner hohen Spannung, einer Sogwirkung, die sich schnell entwickelt hat und einem absolut packenden und interessanten Storyverlauf begeistert.



Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 19.09.2019

Thriller mit komplexem Plot - Pageturner!

Suche mich nicht
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Der Finanzberater Simon und seine Frau Ingrid, eine Kinderärztin, und ihre drei Kinder sind eigentlich eine glückliche Familie, die in Manhattan lebt. Das Glück ist aber getrübt, weil die älteste Tochter ...

Der Finanzberater Simon und seine Frau Ingrid, eine Kinderärztin, und ihre drei Kinder sind eigentlich eine glückliche Familie, die in Manhattan lebt. Das Glück ist aber getrübt, weil die älteste Tochter Paige verschwunden ist und offenbar auch nicht gefunden werden will.
Simon quält sich mit Selbstvorwürfen und sucht nach seiner Tochter. Er entdeckt sie im Central Park, wo sie wie eine Obdachlose Musik macht und Geld erbettelt. Ihr Äußeres macht einen verwahrlosten Eindruck und sie sieht aus, als würde sie Drogen nehmen. Als Simon sie anspricht, flieht sie zunächst vor ihm. Als sie ihn dann erkennt und Simon die Hoffnung hat, sie mit nach Hause nehmen zu können, kommt ihr Freund Aaron dazwischen und es kommt zu einer Prügelei zwischen Aaron und Simon und Paige flieht. Dann beginnt eine Odyssee und der Versuch, Paige erneut zu finden und zu retten.

Wie von Harlan Coben gewöhnt, ist man gleich mitten drin in der Geschichte und es entwickelt sich schnell ein Sog, der sich für mich durch das ganze Buch zog. Was ist mit Paige geschehen? Warum ist sie mit Aaron zusammen, der offensichtlich nicht gut für sie ist? Wird Simon sie finden und nach Hause zurückholen können?
Simon und seine Frau machen sich auf eine lange und schwierige Suche, die selbst in Gefahr bringt.
Neben diesem Haupt-Handlungsstrang gibt es zwei weitere Nebenhandlungen. Einmal erleben wir ein mörderisches Pärchen, die offenbar Auftragsmörder sind und skrupellos Menschen töten.
Und dann ist da die ehemalige FBI-Agentin und jetzige Privatdetektivin Elena, die von einem verzweifelten Vater beauftragt wird, seinen verschwundenen Sohn zu suchen.
Zunächst ist überhaupt nicht klar, was diese beiden Handlungsstränge mit Simon und seiner Suche nach Paige zu tun haben. Nur ganz langsam und allmählich zeigen sich Berührungspunkte und es wird klar, dass es sich hier um etwas sehr komplexes handelt.
Harlan Coben schafft es, die Spannung durchgängig hoch zu halten und zwischendurch durch kleine Cliffhanger bei Perspektivwechseln sogar noch zu steigern. Es geschieht eigentlich andauernd etwas, so dass man kaum Gelegenheit zum Luft holen hat.
Die einzelnen Schauplätze, z. B. ein altes Haus in dem die Drogenszene zu Hause ist, beschreibt der Autor so detailreich, dass ich beim Lesen Gänsehaut bekam.
Die Charaktere sind alle sehr gut gezeichnet und besonders sind hier Simon und Ingrid zu erwähnen. Die enge Verbindung und Liebe zwischen beiden war gut zu spüren.

In diesen Thriller gibt es viele Schießereien und Morde aber alle sind recht „harmlos“ beschrieben, dennoch wird die Brutalität und Skrupellosigkeit der Täter deutlich.
Erst zum Ende verbinden sich dann alle Fäden und das große Gesamtbild und alle Zusammenhänge werden klar.
Bis dahin gibt es jede Menge Wendungen und Überraschungen, die ich nicht erwartet habe.
Und selbst im letzten Kapitel und im Epilog hält der Autor noch zwei faustdicke Überraschungen für seine Leser bereit.
Erst dann konnte ich wieder tief Luft holen und das Buch zuklappen!

Harlan Coben hat es wieder geschafft und mich mit diesem Thriller und dem komplexen Plot begeistert!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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