Cover-Bild Hinter Glas
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783446262188
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Julya Rabinowich

Hinter Glas

Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters nicht mehr ausgehalten. Und flieht zu Niko, ihrer großen Liebe. Von ihm erhofft sie sich Geborgenheit und Halt. Mit ihm verbringt sie einen Sommer voller Freiheit. Doch dann verändert sich alles: Niko ist zunehmend unbeherrscht. Im Moment der größten Verzweiflung gelingt es Alice, sich aus dem Strudel zu befreien. Julya Rabinowich schreibt mit einer erzählerischen Intensität, wie man sie im Jugendbuch lange gesucht hat. Eindringlich und mit poetischer Kraft schildert sie die Facetten der Gewalt und die Geschichte einer Emanzipation.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Wie ein Insekt im Marmeladenglas

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Die 17-jährige Alice hat sich schon daran gewöhnt, still und vorsichtig zu sein und sich klein zu machen. In ihrer Klasse wird sie von einigen Mitschülern drangsaliert und beschimpft. Auch in ihrem Zuhause, ...

Die 17-jährige Alice hat sich schon daran gewöhnt, still und vorsichtig zu sein und sich klein zu machen. In ihrer Klasse wird sie von einigen Mitschülern drangsaliert und beschimpft. Auch in ihrem Zuhause, einer schicken Villa, findet sie keine Geborgenheit. Ihr Vater und ihre Mutter, eine ehemalige Schauspielerin, können ihr zwar materiell viel bieten, aber nicht das geben, was sie wirklich braucht. Nach außen hin müssen der schöne Schein gewahrt und dunkle Geheimnisse unter dem Deckmäntelchen gehalten werden. Sie fühlt sich wie ein Insekt, das in ein Marmeladenglas gesperrt wurde, in dem sie nicht atmen kann. Als sich Alice in den ein Jahr älteren Niko verliebt, entschließt sie sich, mit ihm zusammen unterzutauchen. Doch der junge Mann ist auch nicht so, wie es zunächst scheint…

„Hinter Glas“ ist ein Jugendroman von Julya Rabinowich.

Meine Meinung:
Der Roman beginnt mit einem Prolog und endet mit einem Epilog, die beide in der Gegenwart spielen. Darüber hinaus besteht er aus 24 Kapiteln, die als „Spiegelscherben“ bezeichnet werden und jeweils einen kurzen Titel tragen. Die Haupthandlung ist in den Wochen und Monaten vor der Gegenwart angesiedelt. Erzählt wird vorwiegend in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Alice. Immer wieder gibt es allerdings auch Einschübe einer geheimnisvollen Erzählstimme, die die Spannung steigert. Der Aufbau des Romans funktioniert sehr gut.

Der ungewöhnliche Schreibstil ist ein großer Pluspunkt des Romans. Er ist insgesamt recht reduziert, aber trotzdem intensiv. Der Autorin gelingt es, mit nur wenigen Wörtern und Sätzen eine dichte Atmosphäre zu erzeugen und viele Emotionen zu transportieren. Jugendtypische Formulierungen wechseln sich ab mit starken Sprachbildern und Vergleichen.

Mit Alice steht eine interessante Protagonistin im Vordergrund, zu der ich jedoch nicht sofort einen Zugang finden konnte. Ihre Gedanken- und Gefühlswelt ist sehr gut nachvollziehbar. Obwohl sie in einer bemitleidenswerten Lage ist, tat ich mich jedoch stellenweise schwer damit, Sympathie für sie zu empfinden. Auch mit Niko und der damit verbundenen Liebesgeschichte wurde ich nicht so recht warm. Alles in allem werden die Charaktere und ihre Entwicklung jedoch authentisch dargestellt.

Die zweite Stärke des Romans sind die darin auftauchenden Themen. Es geht um Mobbing und andere Formen von Gewalt. Zudem wird geschildert, was in einer dysfunktionalen Familie passieren kann. Ich halte es für lobenswert, dass sich Literatur in diesem Genre mit solchen Aspekten auseinandersetzt. Der Roman sendet eine klare Botschaft aus: Man darf und muss sich Gewalt nicht gefallen lassen. Die Geschichte regt dazu an, sich mit solch wichtigen Themen zu befassen.

Die Handlung kommt ohne Logikfehler aus und ist sehr kurzweilig. Die Spannung, die schon auf den ersten Seiten entsteht, wird fast bis zum Ende aufrechterhalten. Leider haben mich die letzten Kapitel des Romans jedoch enttäuscht. Das liegt erstens daran, dass ich die Auflösung bezüglich des Familiengeheimnisses insgesamt doch etwas schwach finde. Zweitens hat mich die Idee, wer sich hinter der mysteriösen Erzählstimme verbirgt, in ihrer Umsetzung überhaupt nicht überzeugen können. An dieser Stelle gleitet die Geschichte ins Unglaubwürdige ab. Zudem sind die Entwicklungen drittens gegen Ende hin so rasant, dass die Authentizität der Romans leidet. Daher fällt der Roman zum Schluss sehr stark ab. Darüber hinaus gibt es mehrere Punkte, die sich vor allem jüngeren Lesern sicherlich nicht in Gänze erschließen, weil sie überhaupt nicht erklärt werden, zum Beispiel den Grund dafür, wieso ausgerechnet Alice zum Mobbingopfer wird.

Gut gefallen hat mir wiederum, dass sich die Symbolik des (zerbrochenen) Spiegels konsequent durch das Buch zieht. Das äußert sich in sprachlicher Hinsicht immer wieder, aber auch in der optischen Gestaltung. Das ansprechende Cover der gebundenen Ausgabe passt daher ganz hervorragend. Im Inneren sind ebenfalls Spiegelscherben abgebildet. Auch der treffend gewählte Titel greift das Symbol auf.

Mein Fazit:
„Hinter Glas“ ist ein ungewöhnlicher Jugendroman von Julya Rabinowich, der trotz des tollen Sprachstils und der interessanten Thematik sein großes Potenzial leider nicht ganz ausschöpft. Vor allem zum Ende hin hat mich die Geschichte enttäuscht, weshalb ich sie nur mit Einschränkungen empfehlen kann.

Veröffentlicht am 05.03.2019

Für die Altersgruppe empfehlenswert

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INHALT:
Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters nicht mehr ausgehalten. Und flieht zu Niko, ihrer großen Liebe. ...

INHALT:
Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters nicht mehr ausgehalten. Und flieht zu Niko, ihrer großen Liebe. Von ihm erhofft sie sich Geborgenheit und Halt. Mit ihm verbringt sie einen Sommer voller Freiheit. Doch dann verändert sich alles: Niko ist zunehmend unbeherrscht. Im Moment der größten Verzweiflung gelingt es Alice, sich aus dem Strudel zu befreien.

MEINUNG:
Alice hat es wirklich nicht leicht und lebt in einem sprichwörtlichen Glashaus. Ihre Eltern verhalten sich ständig wie äußerst verschreckte Kaninchen. Der Vergleich klingt deutlich freundlicher als es wirklich der Fall ist. So richtig habe ich zunächst nicht verstanden, was der Grund ist, aber dann kommt der Großvater ins Spiel. Er lebt zwar nicht mit ihnen im gleichen Haus, aber sein Einfluss ist allgegenwärtig und versetzt Alice und ihre Familie in eine absolute Schockstarre, denn er tyrannisiert alle drei und schlägt seinen erwachsenen Sohn, Alices Vater, sogar noch und Alices Mutter setzt er ständig zu.

Dazu kommt auch noch, dass Alice in der Schule von ihren Mitschülern gemobbt wird. Das ändert sich als Niko in die Klasse kommt. Zwischen den beiden bahnt sich dann eine Liebesgeschichte an und zu ihm flieht sie am Ende auch als sie es Zuhause nicht mehr aushält. Alice ist sich dessen natürlich nicht bewusst, aber ich habe schon relativ früh ein ungutes Gefühl bei Niko. Er antwortet auch ständig ausweichend auf Fragen und scheint auch nicht der Zuverlässigste zu sein. Er hat auch einen äußerst fragwürdigen Umgang. Mich wunderte wirklich, dass Alice das nicht mehr hinterfragt, aber ihre Verzweiflung ist grenzenlos und am Ende weiß sie gar nicht mehr, wo und zu wem sie kann, um Hilfe und Sicherheit zu bekommen.

Da das Buch recht schmal ist kommen die Ereignisse hier Schlag auf Schlag. Für mich persönlich ein bisschen zu schnell. Gefühlt passiert alles innerhalb weniger Wochen. In den Wochen allerdings durchläuft Alice den ganzen Prozess von Erkennen, Fliehen, sich wehren und der Erkenntnis, dass es so nicht weiter gehen kann. Schön finde ich aber, dass sie trotzdem noch zu ihren Eltern hält, auch wenn sie von denen fortgelaufen ist. Am Ende ist Alice selbstverständlich minderjährig und es liegt in der Verantwortung der Eltern, sie zu schützen. Dem kommen sie durch die familiäre Situation mit dem Großvater nicht nach, sondern geben den Druck von ihm an sie weiter. Am Ende wird klarer, warum man von ihm so „abhängig“ ist.

FAZIT:
Ich glaube, dass ich für das Buch nicht die richtige Zielgruppe war. In Hinter Glas werden viele wichtige Themen (Mobbing, häusliche physische und psychische Gewalt) für Heranwachsende angeschnitten, die man gut und gerne auch im Schulunterricht behandelt könnte. Es ist auch die Geschichte einer Emanzipation, nicht nur der von Alice. Mir war das nicht genug „Futter“, sprich in der Kürze des Buches kamen mir einige Entwicklungen einfach zu kurz.

Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.02.2019

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Angesprochen hat mich hier der Klappentext, und ich war gespannt auf die Umsetzung.

Alice hat es nicht leicht, sie ist ständig krank und wird in der Schule gemobbt. Sie traut sich nicht, es ihren Eltern ...

Angesprochen hat mich hier der Klappentext, und ich war gespannt auf die Umsetzung.

Alice hat es nicht leicht, sie ist ständig krank und wird in der Schule gemobbt. Sie traut sich nicht, es ihren Eltern zu erzählen denn die haben ganz eigene Probleme. Die Atmosphäre in ihrem Zuhause ist bedrückend, sodass Alice sich auch dort nicht wohlfühlt. So hat sie niemanden, dem sie sich anvertrauen kann, doch dann taucht Niko auf. Er ist neu an der Schule und interessiert sich für Alice, endlich wird sie gesehen und erfährt Zuneigung, doch entwickelt sich die Beziehung mit der Zeit in eine gefährliche Richtung.

Ich kann dem Klappentext nur zustimmen, Julya Rabinowich hat einen intensiven und auch poetischen Schreibstil. Zu Beginn mochte ich die manchmal kurzen und eher abgehackten Sätze, doch mit der Zeit merkte ich, dass ich so keine starke Bindung mit der Protagonistin aufbauen konnte. Sie war immer etwas distanziert von mir, obwohl wir die Geschichte aus ihrer Sicht lesen.

Das Buch hat gerade mal 190 Seiten und ich muss leider sagen, mir fehlte etwas. Ich konnte die Situation von Alice in ihrem zu Hause nicht ganz begreifen, konnte das Verhalten von ihrem Vater trotz Erklärung am Ende nicht verstehen. Ich möchte nicht spoilern, deswegen nur, manches blieb mir zu blass. Die Beziehung zwischen Alice und Niko war aber greifbar für mich, ich habe gut verstanden, wieso sie mit ihm zusammenkam und auch warum sie mit ihm zusammenbliebt. Auch fand ich interessant, wie sich die Wahrnehmung des Lesers was Niko betrifft mit der Zeit verändert.

Was mir leider so gar nicht gefallen hat, war etwas, was am Ende der Geschichte vorkam. Ich habe kein Problem damit, wenn nicht alles logisch erklärt wird, aber dies war mir too much. Wenn ein Buch auf einmal in eine, wie soll ich sagen, spirituelle Richtung geht, wobei ich auch nicht weiß, ob dies das richtige Wort ist, aber ich möchte nicht spoilern. Diese Entwicklung war mir zu viel und hat mir auch nicht gefallen, ich hätte mir da eine Hilfe die mehr Hand und Fuß hat gewünscht und die realistischer ist.

Fazit:
Die Idee der Geschichte hat mir gefallen und ich finde das Thema auch wichtig, es geht um Mobbing und häusliche Gewalt, genauso auch darum, wie schnell man in einer Beziehung landen kann, die in eine gewalttätige Richtung geht.
Doch war es mir insgesamt etwas zu wenig und eine Sache fand ich zu unrealistisch.
Dafür stach der tolle und besondere Schreibstil der Autorin heraus.
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 16.01.2019

Die Geschichte ist leider zu kurz geworden

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Meinung:
Der Klappentext deutet auf ein schweres Leben von Alice hin. Ihre Familie besitzt sehr viel Geld, jedoch hat ihr Vater andere Ansichten und macht Alice Leben nicht gerade einfach. Als sie Niko ...

Meinung:
Der Klappentext deutet auf ein schweres Leben von Alice hin. Ihre Familie besitzt sehr viel Geld, jedoch hat ihr Vater andere Ansichten und macht Alice Leben nicht gerade einfach. Als sie Niko kennen lernt scheint alles besser. Doch auch dort entwickelt es sich in eine falsche Richtung.

Alice ist nicht sehr beliebt in der Schule und hat akzeptiert ihr Leben so wie es ist. Mit Niko fasst sie jedoch ein Entschluss und alles ändert sich. Für mich war Alice ein Mädchen das durch die Umwelt unterdrückt wird. Nachdem sie mehr Zeit mit Niko verbringt gerät sie aus den Fugen und nimmt das Leben nicht mehr wirklich ernst.
Ich kann von den beiden nicht viel erzählen ohne zu viel zu verraten.

Mit den 200 Seiten hatte das Buch für mich einen zu geringen Umfang. Es wird sehr schnell in der Zeit vorgesprungen. Im Nachhinein finde ich die Geschichte viel zu kurz und hätte mir gewünscht das vieles besser ausgeführt worden wäre. Zudem konnte ich mir das Problem von Alice nicht gut vorstellen. So wurde es zwar angeschnitten, jedoch hab ich es beim lesen nicht so problematisch gesehen wie die Ereignisse vielleicht auf sich schließen lassen.
Die Geschichte lies sich leicht lesen und ich kam mit den Handlungen ohne Probleme mit.

Fazit:
Mit den 200 Seiten ist mir die Geschichte zu kurz gekommen und die Problematik wurde nicht gut überbracht. Jedoch lässt sich das Buch dennoch schnell lesen und ist somit eine gute Lektüre für zwischen durch.

~Bücherigel

Veröffentlicht am 06.10.2019

Leider überhaupt nicht mein Fall

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Alice wird in der Schule gemobbt und körperlich angegriffen. Zuhause leidet sie, wie ihre Eltern unter der Tyrannei ihres Großvaters und den Streitereien ihrer Eltern. Dann wendet sich alles für Alice, ...

Alice wird in der Schule gemobbt und körperlich angegriffen. Zuhause leidet sie, wie ihre Eltern unter der Tyrannei ihres Großvaters und den Streitereien ihrer Eltern. Dann wendet sich alles für Alice, als sie den neuen Mitschüler Nico kennenlernt. Er beschützt sie und steht zu ihr. Als ihre Eltern den Kontakt unterbinden wollen, haut Alice mit Nico zusammen ab. Doch das Leben auf der Straße ist nicht so, wie Alice es erwartet hätte und auch Nico hat eine Schattenseite.



Alice war mit nicht sympathisch. Ich empfand sie als naiv und ich konnte sie größtenteils überhaupt nicht verstehen. Die meiste Zeit habe ich über sie den Kopf geschüttelt.

Nico wirkte anfangs einigermaßen sympathisch, aber merkwürdig und nachdem er mitbekommen hatte, wie schlimm Alice von den anderen Schülern behandelt wurde, hat er zwar auch mal eingegriffen, aber trotzdem die Schule geschwänzt, statt, um ihr beizustehen regelmäßig zu kommen. Später wurde er mir zunehmend unsympathisch.



Das Buch ist sehr kurz und darüber war ich froh. Leider war es gar nicht mein Fall. Die meiste Zeit konnte ich die Entscheidungen und Handlungen der Protagonisten nicht nachvollziehen. Diese Abschnitte aus der Sicht einer anderen Person, die scheinbar allwissend war, haben mich nur noch mehr verwirrt und sorgten dafür, dass ich überhaupt nicht mehr durchgeblickt habe.

Mir kamen die Protagonisten so unvernünftig, impulsiv und weltfremd vor. Ich konnte keine Beziehung zu ihnen aufbauen und das mit den Scherben, fand ich zwar eine ganz gute Idee, aber beim Lesen hat es mich eher gestört.



Fazit: Leider war das Buch so gar nichts für mich. Die Protagonisten waren für mich unerreichbar und ihre Handlungen nicht nachvollziehbar. Das Buch hat mich total verwirrt. Ich bin einfach nicht wirklich durchgestiegen. Ich musste mich oft zwingen weiterzulesen. Vermutlich bin ich einfach die falsche Zielgruppe für dieses Buch.



Leider überhaupt nicht mein Fall.