Cover-Bild Erbarmungsloser Herbst
Band 4 der Reihe "Akyl Borubaew"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 07.10.2019
  • ISBN: 9783455001242
Tom Callaghan

Erbarmungsloser Herbst

Thriller
Sepp Leeb (Übersetzer), Kristian Lutze (Übersetzer)

Das letzte Abenteuer für Akyl Borubaew

Akyl Borubaew, Inspektor bei der kirgisischen Mordkommission, hat einen untrüglichen Riecher für Gewaltverbrechen. Als er den Tod einer jungen Drogensüchtigen untersucht, ist ihm schnell klar, dass einiges nicht stimmt. Bevor er jedoch weiter ermitteln kann, wird er aber vom Dienst suspendiert.

Sein Erzfeind, der Minister für Staatssicherheit, hat ganz eigene Pläne und droht, ihn zu zerstören. Borubaews Kampf um die Karriere wird schnell zum Überlebenskampf, der ihn in die tiefsten Abgründe der kirgisischen Drogenkartelle und bis nach Bangkok führt. Als er nichts mehr zu verlieren hat, riskiert er alles und nimmt es mit dem gesamten korrumpierten System auf.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2019

Tom Callaghan – Erbarmungsloser Herbst

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Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Akyl Borubaew, Inspektor der kirgisischen Mordkommission in Bischkek ahnt, dass dieser Fall alles andere als einfach werden wird, denn die scheinbar Drogensüchtige ...

Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Akyl Borubaew, Inspektor der kirgisischen Mordkommission in Bischkek ahnt, dass dieser Fall alles andere als einfach werden wird, denn die scheinbar Drogensüchtige ist an einem neuen Stoff verstorben, um ein Vielfaches stärker als die bekannten Drogen. Aber lange hat er an diesem Fall nicht zu ermitteln, denn der Minister für Staatssicherheit entlässt ihn. Eine Kleinigkeit, passende Beweise für sein vermeintliches Fehlverhalten zu finden. Stattdessen bittet er ihn um eine ganz besondere Mission, die er undercover durchführen soll. Doch bevor es so weit kommt, erschießt Borubaew seinen Erzfeind und wird zum Staatsfeind Nummer 1. Schutz kann er ausgerechnet nur bei den Drogenbaronen der Region finden. Und so wird aus dem einstigen Vorzeigepolizisten der eifrige Diener der Unterwelt.

Auch der vierte und scheinbar letzte Teil der Serie um den kirgisischen Inspektor erfüllt nicht nur die Erwartungen, sondern schließt die Handlung überzeugend ab. Borubaew sieht sich dieses Mal nicht nur einem Feind gegenüber, sondern wird gleichermaßen mit dem korrupten Polizeiapparat wie auch sich bekämpfenden Drogenkartellen konfrontiert. Dass er lebend aus der Nummer rauskommt, ist schon fast ein Wunder, aber daran hat er ja nicht alleine Anteil, ohne tatkräftige Unterstützung seiner Geliebten, der usbekischen Agentin Saltanat, die für nicht wenig Überraschung sorgt.

Die Handlung ist ausgesprochen komplex und die Spannung wird durch die Erzählperspektive konstant hochgehalten. Man kann den Ich-Erzähler Borubaew nicht als unzuverlässigen Erzähler bezeichnen, er bietet keine Mehrdeutigkeiten, aber geschickte Auslassungen schaffen Lücken, die vielfältige Auslegungen zulassen und den Leser in die Irre führen und auf die falsche Fährte locken. Am Ende löst sich aber alles glaubwürdig und restlos auf und auch die Persönlichkeit der toten Drogensüchtigen wird aufgeklärt.

Ein rundum clever konstruierter Thriller, der vor allem von seinem Protagonisten lebt, der mit Menschenkenntnis und Mut für die richtige Sache kämpft und sich einem - vermutlich leider sehr realistisch dargestellten – durch und durch korrumpierten Verwaltungsapparat und von Gaunern unterwanderten Gesellschaft gegenüber sieht.

Veröffentlicht am 13.11.2019

Abschied nehmen auf kirgisisch ...

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Nach „Blutiger Winter“, „Tödlicher Frühling“ und „Mörderischer Sommer“ bildet „Erbarmungsloser Herbst“ den finalen Band der Reihe um den kirgisischen Inspektor Akyl Borubaew.

Akyl hat schon so viel erleben ...

Nach „Blutiger Winter“, „Tödlicher Frühling“ und „Mörderischer Sommer“ bildet „Erbarmungsloser Herbst“ den finalen Band der Reihe um den kirgisischen Inspektor Akyl Borubaew.

Akyl hat schon so viel erleben müssen in seinem Job bei der Mordkommission, dass ihn kaum noch etwas schocken kann. Der Tod seiner geliebten Frau hat ihn auch sehr mitgenommen, aber trotz allem ist er niemand, der in Depressionen verfällt. Er hängt sogar ausgesprochen an seinem Beruf und er legt sich regelmäßig mit dem Minister für Staatssicherheit an, der ihn zuweilen für seine Spezialaufträge missbraucht.

Im großen Finale läuft dann auch alles etwas anders als gewohnt, denn Akyl wird gleich zu Beginn durch Minister Tynalijew vom Dienst suspendiert. So hat er leider gar keine Gelegenheit mehr, den angeblichen Drogenselbstmord einer jungen Frau aufzuklären.
Stattdessen verschlägt es Akyl auf die andere Seite, nämlich mitten hinein ins organisierte Verbrechen und den Drogenhandel. Er soll für einen mächtigen Unterweltboss Verhandlungen in Bangkok führen, wobei die kulturellen Unterschiede dabei noch sein kleinstes Problem darstellen. Glücklicherweise ist Saltanat wieder an seiner Seite, doch auch ihr Einfluss ist begrenzt, so dass es wirklich brenzlig wird für Akyl.

Die drei Vorgängerbände habe ich mit größter Begeisterung verschlungen, denn Tom Callaghan schreibt so mitreißend, lebendig und mit sehr viel schwarzem Humor. Dazu ist Akyl noch ein wirklich sympathischer Charakter, mit dem man einfach gern auf Verbrecherjagd geht.
Der letzte Band wirkte auf mich allerdings nicht ganz so abwechslungsreich und mir fehlte auch etwas der unterschwellige Humor. Alles ist eher düster und unheilschwanger. Auch die zahlreichen (teils echt grausamen) Morde, die die Reihe so prägten, blieben hier größtenteils aus. Es gibt natürlich diverse Schießereien, aber echte Highlights fehlten mir.
Die Story ist wieder prima durchdacht und wartet mit zahlreichen Überraschungen auf. Wir erfahren sehr viel über Vertriebswege, Herstellung und Territorialkämpfe rund um den Drogenhandel. Alles erscheint recht realistisch und nur allzu vorstellbar.

Insgesamt betrachtet empfand ich den letzten Band als einen Tick schwächer als die Vorgänger, aber für Fans der Reihe ist er natürlich ein Muss. Ich habe mich sehr über ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten gefreut, wobei ich mir gewünscht hätte, noch mehr über Otabeks neues Leben zu erfahren. Dies ist ein Junge, den Akyl und Saltanat gemeinsam gerettet hatten.
Das Ende war so gar nicht nach meinem Geschmack, aber damit muss ich leben. Ein Abschied ist niemals schön und ich werde Akyl wirklich vermissen, ich hätte gerne noch weitere Abenteuer mit ihm gelesen.