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Veröffentlicht am 27.08.2020

Ein spannender Einblick in eine unbekannte Epoche der englischen Geschichte

Der erste König
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Zum Inhalt:
England Mitte des 8. Jahrhunderts. Der junge Krieger Offa wird zum König von Mercia ernannt und sieht es als seine Aufgabe die einzelnen Königreiche zu einem einheitlichen Britannien zu vereinen.
Dabei ...

Zum Inhalt:
England Mitte des 8. Jahrhunderts. Der junge Krieger Offa wird zum König von Mercia ernannt und sieht es als seine Aufgabe die einzelnen Königreiche zu einem einheitlichen Britannien zu vereinen.
Dabei trifft er auf die junge Drida, die Verbindungen zu Karl dem Großen hat. Das Schicksal führt beide zusammen und lässt sie die Weichen für die weitere Geschichte Englands entscheidend beeinflussen.
Das Cover:
Farblich und von der Aufmachung einem Pergament nachempfunden. Es wird schon beim ersten Blick klar, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Mit fehlt nur ein bisschen der Bezug zum frühen Britannien.
Meine Meinung:
Das Buch gibt einen Einblick in eine Epoche der englischen Geschichte, die relativ unbekannt ist. Das Besondere ist hier zudem, dass es Sabrina Qunaj von Personen schreibt, die tatsächlich gelebt haben und Geschichten, die in diversen Quellen überliefert worden sind zu einem stimmigen Roman verwebt.
Das gefällt mir sehr gut, man fühlt und liest heraus, dass viel Recherche betrieben wurde, das macht das Ganze sehr spannend und man kann das Buch kaum aus den Händen legen.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Charaktere der einzelnen Personen sich noch ein bisschen mehr entwickelt hätten, das blieb hier und da auf der Strecke - wobei das bei Drida besser gelingt als bei Offa. Auch fand ich die Zeitsprünge gerade im ersten Kapitel etwas irritierend, so dass dann das ein oder Ereignis etwas überraschend kam. Dagegen gab es dann im weiteren Verlauf, die ein oder andere Länge. Aber insgesamt verschmilzt das Ganze zu einer stimmigen Einheit, die spannend und lebhaft erzählt wird.
Mein Fazit:
Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen. Ich habe schon einige Romane gelesen, die die Geschichte Englands zum Mittelpunkt haben, allerdings beginnend mit der Zeit ab Wilhelm dem Eroberer. Den Einblick in die unbekannte Epoche fand ich wirklich toll.

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Mit der richtigen Ernährung Krankheitsrisiken minimieren und möglichst lang gesund bleiben

Richtig essen, länger leben – Eat to Beat Disease
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Zum Inhalt:
Dr. med William Li ist Arzt, Biochemiker und Ernährungswissenschaftler, der sich insbesondere im Bereich der Angiogenese einen Namen gemacht hat.
Angiogenese, was ist das? Die Angiogenese beschreibt ...

Zum Inhalt:
Dr. med William Li ist Arzt, Biochemiker und Ernährungswissenschaftler, der sich insbesondere im Bereich der Angiogenese einen Namen gemacht hat.
Angiogenese, was ist das? Die Angiogenese beschreibt einen Prozess im Körper, bei dem neue Blutgefäße produziert werden. Untypisch wachsende Blutgefäße können Krebs fördern. Der Ansatz von Li, geht nun Indie Richtung, dass bestimmte Lebensmittel das Verteidigungssystem der Angiogenese stärken und somit auch gegen Krankheiten helfen.
Aber nicht nur mit dem Bereich der Erneuerung der Blutgefäße beschäftigt sich dieses Buch, sondern auch mit dem DNA Schutz um den Alterungsprozess zu verlangsamen, mit dem Immunsystem, das durch bestimmte Nahrungsmittel angekurbelt werden kann. Dieser Analyse widmet Li Teil I und die ersten 5 Kapitel in seinem Buch.
In Teil II werden Nahrungsmittel und Getränke vorgestellt, mit deren Hilfe unseren Körper gesund halten können und sogar Krankheiten gesund hungern können.
Die Lebensmittel sind jetzt teilweise nicht überraschend, aber der wissenschaftliche Ansatz durchaus interessant. In Teil III geht es dann ans Eingemachte, das 5x5x5-Gerüst, ein Ernährungsplan der die fünf Verteidigungssysteme - Angiogenese, Regeneration, Darmflora, DNA-Schutz und Immunsystem - stärken soll. Das Gute ist, dass sich der Plan jeder Ernährungsweise anpassen lässt, egal ob Paleo, Low Carb, keto oder vegetarisch und glutenfrei. Pro Tag muss man nur sicherstellen, dass man 5 Lebensmittel für jeden Tag auswählt, dabei sollte jedes mindestens einem der Verteidigungssysteme nützt. Wie man dann diese 5 Lebensmittel isst, ob einzeln oder gemeinsam in einer Mahlzeit bleibt dann einem selber überlassen. Als Hilfestellung gibt es dann auch einen Musterspeiseplan und einige Rezepte.


Mein Fazit:
Wer ein Buch mit vielen bunten Bildern und einer Vielzahl von Rezepten erwartet, der wird sicherlich etwas enttäuscht sein. Das fehlt hier komplett bzw. ist die Rezeptauswahl sehr kurz gehalten.
Dass gewisse Lebensmittel sich mitunter positiv auf den ein oder anderen Krankheitsverlauf auswirken können ist auch schon zuvor sicherlich bekannt gewesen.Und es gibt auch bereits Studien über Regionen, in denen die Bewohner durchweg ein hohes Alter erreichen, was unter anderem auch auf ihre Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen ist. Was aber Dr. med. William Li schafft, ist es den wissenschaftlichen Ansatz auch für Laien verständlich herüberzubringen. Über die Rezepte hinaus, die eher eine Hilfestellung sind, habe ich nun ein für mich unverzichtbares Nachschlagewerk in den Händen, mit dessen Hilfe man seine Ernährung soweit in die richtige Richtung lenkt um hoffentlich lange und gesund zu leben.

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Veröffentlicht am 07.10.2019

Frida und Bjarne ermitteln wieder

Sterbekammer
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Zum Inhalt:
Die Elbmarsch, vor Jahren Tatort eines grausigen Entführungsfalls: eine junge Frau wird am hellichten Tag auf offener Straße gekidnapped und verschwindet spurlos. Als Frida und Bjarne, dann ...

Zum Inhalt:
Die Elbmarsch, vor Jahren Tatort eines grausigen Entführungsfalls: eine junge Frau wird am hellichten Tag auf offener Straße gekidnapped und verschwindet spurlos. Als Frida und Bjarne, dann mit den Ermittlungen eines aktuellen Verbrechens betraut werden, ahnen sie noch nicht, dass das neue Verbrechen und die Tat aus der Vergangenheit eng miteinander zusammenhängen.
Das Cover:
Hat auf jeden Fall einen guten Wiedererkennungswert für die gesamte Reihe, ein Gebäude auf der Elbmarsch, die hängenden Wolken am Himmel, der Schwarm Vögel, der quasi als Boten des Unheils um das Gebäude herumfliegt. Das passt insgesamt, man wird aufmerksam, vor allem wenn man die Reihe kennt, ich für meinen Teil, hätte das Cover, angesichts des Titels fast noch etwas düsterer gewählt, aber vielleicht
ist es ja nur der Hinweis auf die trügerische Idylle.
Meine Meinung:
Schon mit ihrem ersten Band hat sich Romy Fölck in die Liga meiner "Lieblings-Thriller/Krimi-Autorinnen" katapultiert. Das Ermittlungsduo Frida und Bjarne ist speziell, aber nicht zu speziell, ihre privaten Probleme, sind nicht zu abgehoben und abgedroschen. Die Entführungsgeschichte ist nicht neu, ähnliche Geschichten gingen traurigerweise als "echte Fälle" ja vielfach durch die Medien, aber mit einigen Stellschrauben wird das Ganze dennoch sehr spannend.
Der Schreibstil ist fesselnd und Romy Fölck schafft es einen von der ersten Minute mitzunehmen und auch geschickt auf die ein oder andere vermeintliche Spur zu schicken, nur um dort festzustellen, dass es wieder zu einer überraschenden Wendung kommt, die so nicht vorherzusehen war.
Mein Fazit:
Ich kann auch hier wieder nur die volle Punktzahl geben, für mich ist alles stimmig, ich hätte zwar Frida und Bjarne gerne etwas mehr gemeinsam ermitteln sehen, aufgrund der Ereignisse in dem jeweils privaten Umfeld geht das etwas unter. Und auch hätte ich mir das Täterprofil noch - über den Rückblick in die Vergangeneit - etwas feiner gezeichnet gewünscht, aber das würde ich jetzt schon als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Denn die Spannungsmomente sind da, der Erzählbogen ist stringent und nimmt einen konsequent mit und insgesamt macht das Buch einfach Lust auf viele weitere mehr.

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Veröffentlicht am 02.03.2019

Laß uns spielen

Psychospiel
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Zum Inhalt:
Emma ahnt nicht, dass der neue Tatort, zu dem sie gerufen wird, einen Stein ins Rollen bringt, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Denn der Drahtzieher der Geiselnahme ist "der ...

Zum Inhalt:
Emma ahnt nicht, dass der neue Tatort, zu dem sie gerufen wird, einen Stein ins Rollen bringt, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Denn der Drahtzieher der Geiselnahme ist "der Spielfreund", ein Täter, den schon ihr Ex-Mann Ben zu gut kennt. Er sucht sich seine Opfer im Netz, nutzt ihren Ärger und Frust auf Familien, Bekannte und Arbeitskollegen aus, um sie in sein perfides Spiel zu zwingen. Und auch Emma und Ben werden zu Spielfiguren auf seinem Spielfeld.
Es entwickelt sich ein spannendes Katz und Maus Spiel, bei dem der Täter alle Karten aufs Spiel setzt und den ermittelnden Beamten immer einen Schritt voraus ist. Das alles gipfelt dann in einem Finale, das ich so wirklich nicht erwartet hätte.
Das Cover:
Gut und solide gestaltet, Treppen nach unten oder nach oben, haben immer etwas. Tatsächlich findet sich dann das Covermotiv auch im Text wieder, das finde ich dann immer besonders gut, wenn es einen Bezug zwischen Titelbild und Inhalt gibt.
Meine Meinung:
Das Buch ist spannend und rasant geschrieben, das Thema ist nicht neu: Mörder / Täter, die sich im Darknet sicher wähnen und von da aus ihre Taten planen und durchführen. Mir gefallen die wechselnden Perspektiven zwischen Emma,Ben und Dino (einer weiteren Person) und die Ausschnitte aus dem Chatverlauf des Täters mit seinen Opfern. Das Spannungsmoment wird hoch gehalten, wobei ich mir mitunter etwas mehr gewünscht hätte, mehr über die Psyche des Täters zu erfahren, mitunter nahm die privat persönliche Geschichte zwischen Emma und Ben zu viel Platz ein.
Das Ende ist wirkliche eine Verdichtung der Ereignisse, die ich so nicht erwartet hätte, die zwar zum einen im Rahmen des Spieles, das zwischen Täter und den Polizisten gespielt wird, durchaus passt, aber dann irgendwann - ich sag mal, in der Wiederholung der Spielzüge - zu viel war.
Fazit:
Die Schlußsequenz war mir einfach zu schnell abgearbeitet, auch wenn die Spannung da war, man hätte das Katz- und Maus Spiel auch auf ein paar Seiten mehr noch ausarbeiten können um dann zu einem ähnlich fulminanten Finale kommen zu können. Dennoch würde ich hier keinen Punkt abziehen, dafür war das Buch dann wiederum in sich stimmig genug und die Überraschung über den Täter am Schluß durchaus auch gelungen. Die Autorin kannte ich bislang noch nicht, weiß aber schon jetzt, dass ich gern mehr von ihr lesen möchte.

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Veröffentlicht am 28.09.2018

Hier ist die Geschichte der Held

Land im Sturm
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Zum Inhalt:
Ulf Schiewes Epos lässt uns teilhaben an knapp 1000 Jahre Geschichte. 5 exemplarische Ereignisse der deutschen Geschichte werden herausgezogen und wir begleiten die jeweiligen Protagonisten ...

Zum Inhalt:
Ulf Schiewes Epos lässt uns teilhaben an knapp 1000 Jahre Geschichte. 5 exemplarische Ereignisse der deutschen Geschichte werden herausgezogen und wir begleiten die jeweiligen Protagonisten entweder nur episodenhaft oder zuweilen auch über einen längeren Zeitraum. Den Ursprung nimmt die Geschichte mit den Ereignissen um die Schlacht auf dem Lechfeld im Jahre 955. Hier begegnet uns Arnulf, ein junger Schmid aus Tirol, den es aufs Schlachtfeld verschlägt und der dort einen ungarischen Säbel erbeutet, der ebenso wie Arnulfs Nachfahren eine tragende Rolle in diesem Roman spielt. So folgen wir der Reise des Säbels zu den Wenden, begleiten ihn in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges und durch die napoleonische Ära bis hin zur Deutschen Revolution von 1848.
Das Cover:
Passt hervorragend, der Reichsapfel in exponierter Stellung mitten auf dem Titelbild. Er liegt auf einer dunkelblauen Karte, der Titel quasi in goldenen Buchstaben eingerahmt. Das alles ergeben ein stimmiges Bild, das absolut passend für einen historischen Roman ist.
Meine Meinung:
Das Buch ist ein wahrer Schmöcker, das spürt man schon wenn man es das erste Mal in den Händen hält. Es ist mehr als nur ein Roman, es ist ein Geschichtsbuch, in dem viele Facetten der deutschen Geschichte angesprochen werden. Dass man es auch als Geschichtsbuch empfindet ist auch Schiewes Erzählstil geschuldet. Er erzählt eher nüchtern und schnörkellos, dabei aber immer fesselnd und mit dem wesentlichen im Blick. Es fehlt dadurch vielleicht manchmal das persönliche Moment, aber letztendlich begleiten wir nicht einen Protagonisten, sondern seine (und auch andere Familien) in den jeweiligen Epochen. Zwischen den einzelnen Epochen liegen manchmal nur wenige Jahrzehnte und manchmal mehrere Jahrhunderte.
Die Familien, die im Vordergrund stehen haben sich verändert, manchmal räumlich, manchmal in ihrer gesellschaftlichen Stellung, manchmal weil sich der Zeitgeist auch verändert, dadurch wird die Familiengeschichte zu einer lebhaft erzählten Geschichtsstunde, der man gern folgt.
Fazit:
Das Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen, zwar fehlt es mitunter an der Verbundenheit, die man sonst bei historischen Romanen mit den Protagonisten empfindet, aber hier soll ja nicht der Einzelne im Vordergrund stehen, sondern das historische Ereignis und die Auswirkungen, die es auch über mehrere Jahrhunderte hinweg, auf die Menschen, die davon betroffen sind haben kann.