Ein unterhaltsamer Cosy-Krimi mit wenig Spannung und viel Humor
Das Dezernat für heikle FälleEine Messerstecherei auf dem Markt ist Kommissar Ulf Vargs erster Fall, den er unter Mithilfe des Streifenpolizisten Blomquist im Handumdrehen löst. Doch nicht nur der rachsüchtige Stich in die Kniekehle ...
Eine Messerstecherei auf dem Markt ist Kommissar Ulf Vargs erster Fall, den er unter Mithilfe des Streifenpolizisten Blomquist im Handumdrehen löst. Doch nicht nur der rachsüchtige Stich in die Kniekehle eines Mannes halten ihn und sein Team vom Malmöer Dezernat für heikle Fälle auf Trab. Auch das Verschwinden eines Sanitäters, der mit hoher Wahrscheinlichkeit einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist und die ruhestörenden Handlungen eines Werwolfes beschäftigen sie, sodass nur wenig Zeit für ihr Privatleben bleibt. Aber genau das braucht Varg zur Zeit. Denn sein geliebter Hund Martin ist depressiv und schaut nicht einmal mehr den Eichhörnchen nach.
„Das Dezernat für heikle Fälle“ ist der Auftakt einer neuen schwedischen Krimireihe mit Kommissar Ulf Varg, der gleich mehrere skurril anmutende Fälle zu klären hat. Dass er das nicht alleine bewerkstelligen kann, ist wohl klar. Und so lernt der Leser gleich zu Beginn des Buches die gut aussehende und blitzgescheite Anna Bengtsdotter kennen, die mit Ulf Varg auf einer Wellenlänge ist, stolpert über den vom Ruhestand träumenden Erik Nykvist , der das Fliegenfischen liebt und ist ein wenig erstaunt über die aufopferungsvolle Gelassenheit von Carl Holgersson, weil er stets freiwillig die Kleinarbeit und anstehende Sonderschichten übernimmt. Eine kleine Truppe, die gut funktioniert und eine hohe Erfolgsquote aufzuweisen hat.
Angefüllt mit humorvollen Begebenheiten und absonderlichen Gestalten ist der vergnügliche Anteil in diesem Krimi hoch. Denn vor allem liebeshungrige Jugendliche, zu klein geratene Mitmenschen, imaginäre Freunde oder auch verstimmte Haustiere sorgen dafür, dass die Handlung des Romans weniger auf die Klärung von Verbrechen ausgerichtet ist, sondern eher der Bewältigung alltäglicher Probleme dient. So wird umfangreich über Kindheitserlebnisse, falsche Moralvorstellungen, Beziehungsprobleme oder auch Futterneid philosophiert, wodurch wenig Platz für eine ernsthafte Kriminalermittlung bleibt. Deshalb ist dieses Buch vor allem Lesern zu empfehlen, die eine Schwäche für trockenen Humor und skurrile Alltagssituationen haben und bedenkenlos auf eine spannende Mörderjagd verzichten können.
Fazit und Bewertung:
Ein unterhaltsamer Cosy-Krimi mit wenig Spannung und viel Humor und einem Kommissar, der wunderbar menschlich und bodenständig ist.