„Follow me back“ ist der Auftaktband von A.V. Geiger und mein erster Roman der Autorin. Der zweite Band der Dilogie „Tell me no lies“ wird Ende November erscheinen und somit diesen miesen Cliffhanger ein wenig die Schärfe nehmen. Das Cover finde ich echt schön, ist ein richtiger Eyecatcher, welchen man im Regal haben möchte. Der Schreibstil war durchwegs sehr gut gehalten, man kam locker und leicht durch das Geschehen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Tessa und Eric erzählt.
Tessa fürchtet sich davor ihr Zimmer zu verlassen. Ihr einziger Kontakt zur Außenwelt ist ihr Twitter-Account, mit welchem sie sich über ihre Liebe zum Popstar Eric Thorn austauscht. Sie ahnt aber nicht, dass einer dieser Personen, mit welche sie Privatnachrichten austauscht, Eric höchstpersönlich ist! Er hat sich unter einem Anonymen Account angemeldet, weil ein fanatischer Fan einen Kollegen ermordet hat und Eric dagegen steuern möchte. Als die Intensität der Nachrichten zunimmt, weiß Eric, dass er Tessa die Wahrheit sagen muss. Doch als die beiden sich für ihr erstes Treffen verabreden, nimmt alles plötzlich eine gefährliche Wendung…
Die Geschichte beginnt mit einem Vernehmungsprotokoll der Polizei, was für mich zuerst ein wenig verwirrend war, aber gleichzeitig so meine Neugierde weckte. Was geschah, was passiert alles, worum genau geht es? Immer wieder wird die Geschichte von solchen Protokollen angeheizt. Immer wird ein winziges kleines bisschen mehr erläutert, um was es gehen könnte. Das hat echt meine Neugierde angetrieben.
Die Geschichte war einerseits spannend, was denn da auf uns zukommt, was mit Tessa geschehen ist, wieso die Polizei die beiden vernimmt. Der Spannungsbogen bleibt offen. Andererseits geht es um das Kennenlernen von Eric und Tessa, was ich irgendwie überhastet fand. Ich dachte, dass es hier vermehrt um diese Nachrichten gehen würde, wie sie einander näher kennenlernen, doch diese wurden nicht so oft gezeigt, wie erwartet, es wurde einfach beiseitegeschoben und gesagt, dass sie miteinander geschrieben haben. So habe ich ehrlich gesagt auch nicht mitbekommen, wie sich die beiden ineinander verlieben, es ging einfach zu schnell und unerwartet. Man weiß, dass sie sich schreiben, aber über was und wie haben sie sich verliebt? Das war ziemlich schwammig und fand es schade.
Eric ist ein lieber junger Kerl, welcher sehr früh in diese Szene hineingekommen ist. Freiwillig, doch nun ist er unzufrieden, er hasst seinen Vertrag und zu was sie ihn immer zwingen, ohne dass er Vertragsbrüchig wird. Eric ist einsam, frustriert und hat jetzt auch noch panische Angst, dass hm dasselbe passieren könnte, wie seinem Kollegen. Er wird paranoid und nervös. Ich kann ihn zu hundertprozentig verstehen, seine Manager wirken wie Ar***geigen und verstehen ihn überhaupt nicht, wollen nur alles aus ihm herausholen was geht. Er ist aber ein cooler Junge, welcher einen tollen Humor hat und sich trotzdem von alldem nicht unterkriegen lässt.
Tessa ist in ihrem Zimmer eingesperrt. Freiwillig. Sie hat Angst davor aus dem Haus zu gehen, hat Panikattacken, fühlt sich beobachtet und verfolgt. Man weiß sehr lange nicht, was mit ihr eigentlich geschehen ist, erst zum Schluss erfahren wir es. Ich bin nicht ganz warm geworden mit ihr, denn sie redet zwar mit ihrer Therapeutin, doch weiterkommen tut sie nicht wirklich, sie erzählt auch niemandem was geschehen ist. Irgendwie seltsam. Sie ist zwar eine liebe Person, doch irgendetwas hat mich einfach an ihr gestört.
Da gibt es noch andere Personen, welche ein wenig zur Geschichte beitragen, wie Tessas Mutter, welche ziemlich ungeduldig zu sein scheint und diese Situation langsam hasst. Dann noch Tessas Freund Scott, der mir einfach zu schleimig, doof und ihr einfach ein schlechter Freund ist. Dem hätte ich schon längst Tschüss gesagt. Eine Twitter Person namens MET, welche mir etwas seltsam vorkommt und schon ziemlich fanatisch rüberkommt.
Die Geschichte hat mir schon gefallen, sie war interessant und auch spannend, zum Schluss hin gefährlich Doch irgendwie hat mir dieses Interagieren von Tessa und Eric im Chatverlauf deutlich gefehlt, da hätte man sicher mehr machen können, damit man auch merkt, dass sie sich verlieben. Ich hatte da kein Gefühl dafür bekommen. Die ersten zwei Drittel des Buches werden dafür verwendet, dass sie sich kennenlernen, die Vernehmungsprotokolle unsere Neugierde am Laufen halten und erst im letzten Drittel wurde es mit einer Gefahr aufgepeppt, was für mich ein wenig zu undramatisch über die Bühne ging.
Nun, das Buch hat mir vom Lesen her gut gefallen, ich kam toll durch das Geschehen und wurde auch gut unterhalten, doch es hat mich gestört, dass ich keine intimeren Nachrichten und Chatverläufe von Eric und Tessa gesehen habe. Das habe ich mir hier irgendwie erwartet. Es war ein gutes Buch, mich hat es angesprochen, es hat mir eben etwas gefehlt, sodass es ein klasse Roman geworden wäre. Ein schönes, und interessantes Buch, wobei ich die Forstsetzung sicher lesen werde, denn dieser Cliffhanger war einfach gemein und hat mich richtig neugierig gemacht.
Hiermit möchte ich mich noch bei NetGalleyDE und LYX für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.