Abrechnung in der Berghütte
Kommissar Steinböck ist ärgerlich, dass er sich zum Klassentreffen überreden ließ. Wenn es doch nur ein gemütlicher Abend im Hofbräuhaus gewesen wäre, aber nein, es musste gleich ein Wochenende auf einer ...
Kommissar Steinböck ist ärgerlich, dass er sich zum Klassentreffen überreden ließ. Wenn es doch nur ein gemütlicher Abend im Hofbräuhaus gewesen wäre, aber nein, es musste gleich ein Wochenende auf einer Berghütte sein. Dass die ehemalige Mitschülerin Hanni die Hüttenwirtin ist, macht es auch nicht besser. Aber die größte Überraschung kommt noch: Elias, der vor 30 Jahren beim Surfen in einem Sturm geriet und verschwand, den alle für tot hielten, steht in der Tür. Ein munteres Erzählen der Lebensgeschichten beginnt, einige unangenehme Wahrheiten kommen ans Licht und am nächsten Morgen sind zwei Klassenkameraden tot.
Jetzt zeigt sich, dass es nicht schlecht war, dass sich Frau Merkel kurz vor der Abfahrt noch ins Auto schmuggelte, denn Steinböck ist auf Hilfe angewiesen. Dichter Nebel hat sich gebildet, an einen Abstieg ins Tal ist nicht zu denken und ein kräftiger Herbststurm hat der Telefonverbindung den Garaus gemacht. Die klassische Situation also.
Aber Steinböck wäre nicht Steinböck, wenn es ihm nicht trotz aller Widrigkeiten gelänge, sein unvergleichliches Team zu mobilisieren.
Kommissar Steinböck und Frau Merkel, die schwarze Katze mit dem untrüglichen kriminalistischen Blick sind auch in diesem Band wieder in Höchstform. Wo Steinböck nach Fakten recherchiert, kombiniert die Merkel mit Spürnase und ist gern bereit, ihre Erkenntnisse ihrem Dosenöffner süffisant bis bosartig zu präsentieren. Zwar kann Frau Merkel auch schnurren, aber die Krallen ausfahren ist eher ihr Ding.
Ich liebe es, wenn Kaspar Panizza seiner tierischen Hauptperson wunderbare Sätze in die Schnauze legt. Das ist wirklich jedes Mal treffend und immer für einen Lacher gut. Aber auch die Charaktere der ehemaligen Schüler sind amüsant und treffend ausgedacht. Wobei klar wird, dass bei allen der Lebensweg nicht immer ganz gradlinig verlief und eigentlich alle etwas zu verbergen und damit auch ein Motiv hätten.
Das Verwirrspiel hat sich der Autor elegant und amüsant ausgedacht. Die Wendungen, die der Plot nimmt, sichert die Spannung bis zum Finale. Ich mag auch die Sprache, witzig und bissig, dabei wunderbar flüssig zu lesen. Es ist genau der Humor, den ich mag.
Die Krimis um Steinböck und Frau Merkel sind gut einzeln zu lesen, die Reihenfolge ist zum Verständnis nicht nötig. Aber ich bin sicher, kennt man einen, will man die anderen Bücher auch noch haben.